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Letzte Testphase nicht bestanden Kein HIV-Schutz durch neues Gel

Aids-Aufklärung in Malawi

Aids-Aufklärung in Malawi

(Foto: picture alliance / dpa)

Das im Sommer auf der Aids-Konferenz vorgestellte Vaginal-Gel CAPRISA 004 soll das Risiko der HIV-Infizierung um fast 40 Prozent reduzieren. Das Gel muss noch weiter getestet werden. Bei einem anderen Vagina-Gel haben sich mittlerweile alle Hoffnungen zerschlagen.

Im Juli hatte ein bei der Aids-Konferenz in Wien vorgestelltes Vaginal-Gel namens CAPRISA 004 optimistische Reaktionen ausgelöst. Ersten Tests zufolge reduzierte dieses Gel das Risiko der HIV-Infizierung um rund 39 Prozent. Dabei handelt es sich um das erste Mikrobizid - ein chemisches Mittel zur Abtötung von Mikroben -, das mit einem antiretroviralen Mittel ausgestattet ist. Antiretrovirale Mittel werden zur Behandlung von HIV-Patienten angewendet. Die Tests mit CAPRISA 004 sollen fortgesetzt werden.

Das Vaginal-Gel PRO 2000 jedoch schützt einer in Afrika vorgenommenen Langzeitstudie zufolge nicht vor einer Infizierung. Wie die renommierte britische Wissenschaftszeitung "The Lancet" berichtet, wurde das Gel viereinhalb Jahre lang mit mehr als 900 Frauen getestet. Die Studie war die dritte und für die Zulassung entscheidende Testphase.

Unbedenklich und zugleich wirkungslos

Ein Teil der Frauen verwendete vor dem Geschlechtsverkehr das eigentliche Gel, das das Einwirken des HIV-Virus auf Zellen unterbrechen soll. Die andere Testgruppe erhielt ein unwirksames Placebo-Produkt. Die Frauen seien mindestens 18 Jahre alt und sexuell aktiv gewesen, heißt es in der Studie. Sie seien zudem über andere Mittel zur HIV-Prävention informiert worden. Sie wurden zwölf, 24, 40 und 52 Wochen nach Testbeginn in 13 Kliniken in Südafrika, Tansania, Uganda und Sambia untersucht.

Dabei seien in den unterschiedlichen Testgruppen keine wesentlichen Unterschiede bei der Infizierungsrate festgestellt worden, heißt es in der Studie. Das Gel PRO 2000, das mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen getestet wurde, sei zwar gesundheitlich unbedenklich, aber zugleich unwirksam gegen das HIV-Virus.

Quelle: ntv.de, AFP

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