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Neue Formel für das Arbeitsleben Wann macht Geld glücklich?

(Foto: imago/Westend61)

"Geld macht nicht glücklich, es beruhigt nur die Nerven", sang Rio Reiser. Dass er sich irrte, können Forscher nun beweisen. Und sie liefern gleich noch eine neue Formel mit.

Unter welchen Umständen Geld tatsächlich glücklicher macht, haben Forscher der Universität Bonn und der Universität Wuppertal herausgefunden. In der Untersuchung wurde geprüft, welchen Einfluss Einkommensanstiege und Arbeitspensum auf die Lebenszufriedenheit von Arbeitnehmern haben. Prof. Christian Bayer und Prof. Falko Jüssen kamen zu eindeutigen Ergebnissen.

Mehr Geld macht glücklicher, aber nur wenn das Gehalt auch dauerhaft steigt. Bei einer einmaligen Erhöhung des Gehalts dagegen gibt es keinen nennenswerten Einfluss auf das Glücksempfinden der Mitarbeiter – selbst dann nicht, wenn die Erhöhung stattlich ist. Ein permanenter Anstieg des Einkommens sorgt hingegen für ein deutlich erhöhtes Wohlbefinden beim Gehaltsempfänger, auch wenn die Summe auf der Lohnabrechnung nur geringfügig zunimmt.

Zweiter Glücksfaktor gefunden

Doch nicht nur Geld hat Einfluss auf das persönliche Glück. Auch die Stundenzahl, die Angestellte ableisten müssen, ist ein entscheidender Faktor für deren Wohlbefinden. "Wer ständig mehr arbeiten muss, wird unglücklicher", betont Bayer vom Institut für Makroökonomik und Ökonometrie der Universität Bonn. "Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zu vielen anderen Studien, die zu dem Schluss kommen, dass es schon zufriedener macht, überhaupt eine Beschäftigung zu haben als keine", so Bayer weiter. Die neuen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Erwerbslose eher unter dem Einkommens- als unter dem Beschäftigungsverlust an sich leiden.

Die Forscher, die in ihre Untersuchungen erstmals die Dynamik der Einkommensentwicklung mit einbezogen hatten, können aus ihren Ergebnissen eine neue Glücksformel für das Arbeitsleben ableiten: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Gehalt und Arbeitszeiten mehr zum Glück oder Unglück des Arbeitenden beitragen können, als bisher angenommen", sagt Prof. Bayer. "Die Formel für eine höhere Lebenszufriedenheit lautet demnach: dauerhaft mehr Geld bei gleichbleibender Stundenzahl."

Quelle: ntv.de, jaz

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