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Menü mit Bestnoten Astronauten sollen Insekten essen

Was essen Astronauten im All? Japanische Forscher sind einer der wichtigsten Fragen für bemannte Weltraumflüge auf der Spur. Ihre verblüffende Antwort: Seidenraupen und Bienen.

Spezielle Bedingungen erfordern spezielle Nahrung.

Spezielle Bedingungen erfordern spezielle Nahrung.

(Foto: REUTERS)

Japanische Forscher haben Astronauten-Essen aus Insekten entwickelt. Die "gesunde, schmackhafte Astronautennahrung" besteht nach Angaben der Entwickler aus braunem Reis und Sojabohnen sowie Insekten, etwa Seidenraupen und Bienen. Die Forscherin Naomi Katayama von der Frauen-Universität in Nagoya will darüber beim 38. Weltraumkongress "Committee on Space Research" (COSPAR) in Bremen berichten. Zu der Tagung werden bis zum 25. Juli rund 3600 Teilnehmer erwartet, wie die Veranstalter zum Kongressauftakt mitteilten. Damit sei der COSPAR-Kongress die weltgrößte Tagung auf diesem Gebiet.

Die Beschaffung von Nahrung für Astronauten sei eine der wichtigsten Herausforderungen für lange bemannte Weltraumflüge, betonte das Team um Katayama. Die getestete Nahrung bestehe aus Zutaten, die sich unter den begrenzten Bedingungen eines Raumschiffs oder auf dem Mond erzeugen ließen. Zehn Erwachsene hätten das Menü bereits probiert und ihm Bestnoten gegeben.

Weitere Themen des Kongresses

Die Astronautennahrung aus Insekten ist nur eine der faszinierenden Fragen, mit denen sich die Wissenschaftler aus 57 Ländern in Bremen beschäftigen. Auch eine geplante chinesische Marslandung oder die Entstehung von Galaxien werden diskutiert. COSPAR sei "ein Marktplatz der internationalen Weltraumwissenschaft", sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, kurz vor der offiziellen Eröffnung.

Bereits am 18. Juli hatten die ersten Vorträge begonnen. Zu den mehr als 100 Leitthemen sind 4500 Vorträge, Präsentationen und Diskussionen geplant. Der Kongress findet zum dritten Mal in Deutschland statt, die Wissenschaftler tagten bereits in Konstanz und Hamburg.

Die Mondforschung, das Weltraumteleskop "Herschel" oder die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems seien Schwerpunkte des diesjährigen Kongresses, sagte DLR-Forscher Tilman Spohn. Der Fokus wird sich auch auf den Klimawandel richten. Prof. Berrien Moore soll aufzeigen, wie die Raumforschung hilft, Klimamodelle und -prognosen zu präzisieren. "In einem ausschließlich wissenschaftlichen Rahmen sollen die Probleme der Klimaerwärmung debattiert werden", sagte COSPAR-Präsident Prof. Roger-Maurice Bonnet.

Quelle: ntv.de, dpa

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