Auto

Überarbeiteter City-Flitzer Komfort-Köder im Mitsubishi Space Star

Im Moment zählt der Mitsubishi Space Star zu den beliebtesten Modellen der Japaner in Deutschland.

Im Moment zählt der Mitsubishi Space Star zu den beliebtesten Modellen der Japaner in Deutschland.

(Foto: Textfabrik/Busse)

Die Durststrecke scheint zu Ende, Mitsubishi verzeichnet wieder Zuwächse. Entsprechend selbstbewusst wird der Kleinwagen Space Star präsentiert, dessen Außendesign überarbeitet und dessen Innenraum aufgewertet wurde.

Der Dachkantenspoiler in Wagenfarbe steht beim Mitsubishi Space Star auf der Liste der Sonderausstattungen, sieht aber richtig flott aus.

Der Dachkantenspoiler in Wagenfarbe steht beim Mitsubishi Space Star auf der Liste der Sonderausstattungen, sieht aber richtig flott aus.

(Foto: Textfabrik/Busse)

Es scheint gewagt, für einen 3,80 Meter kurzen Pkw das Wort "Space" (englisch für Raum) im Namen zu führen. Doch wenn man nicht gerade mit zwei anderen Passagieren auf der Rückbank sitzen muss – der Mitsubishi ist für fünf Personen zugelassen – dann gibt es durchaus genug Platz zum Räkeln. Hinten dagegen ist es genauso eng wie im Segment der kleinen City-Flitzer selbst. Opels Karl oder Volkswagens Up! repräsentieren die einheimische Konkurrenz, Nissan Micra, Hyundai i10, Kia Picanto und eine Reihe französischer Erzeugnisse balgen sich auf dem Importsektor um die Gunst der Kunden. Den neuen Space Star kennzeichnen geänderte Lufteinlässe, neue Konturen an Motorhaube und Stoßfänger sowie Chromzierrat am Bug, die das Nippon-Sternchen aufwerten sollen. Stoßfänger mit eingelegten Parksensoren sind ab Werk leider nicht zu haben, aber der deutsche Zubehör-Handel kann helfen. Die Ladekante des Fünftürers liegt mit 75 Zentimetern auf Durchschnitts-Niveau, worauf sich nach innen ein 15 Zentimeter tiefer Absatz anschließt.

Mehr als 14.000 Kleinwagen-Fahrer entschieden sich vergangenes Jahr in Deutschland für einen Space Star, womit er hierzulande das beliebteste Produkt der Marke war. Mehr als zwei Drittel davon waren Fahrerinnen. Zwei verschiedene Dreizylinder-Motoren sortieren sich zu vier Motor-Getriebe-Varianten. Im Kleinwagen-Segment stellt die 10.000-Euro-Marke eine bedeutsame psychologische Hürde dar, weshalb auch Mitsubishi nicht umhin kommt, das Einstiegsmodell für 9990 Euro anzubieten. Es verfügt zwar weder über eine Start-Stopp-Automatik noch über Leichtmetallfelgen oder eine Metallic-Lackierung, bietet aber immerhin Berganfahrhilfe und Isofix-Ösen. Der 1-Liter-Dreizylinder leistet 71 PS, was für ein etwa 920 Kilogramm leichtes Auto durchaus als ausreichend angesehen werden kann.

Sonder-Edition zur Markteinführung

Mit etwas Rücksichtnahme dürften auch fünf Personen im Mitsubishi Space Star Platz finden.

Mit etwas Rücksichtnahme dürften auch fünf Personen im Mitsubishi Space Star Platz finden.

(Foto: Mitsubishi)

Das gleiche Aggregat nebst Fünfgang-Handschaltung, jedoch ergänzt um eine Motor-Abschaltautomatik für Ampel-Stopps, gibt es in der 12.290 Euro teuren "Plus"-Ausstattung. Im Aufpreis enthalten sind noch Klimaanlage, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung, höhenverstellbare Sicherheitsgurte sowie ein Dachspoiler in Wagenfarbe. Mit 80 PS wartet der 1,2-Liter-Benziner auf, den es wahlweise in Verbindung mit Fünfgang- oder Automatik-Getriebe gibt. Will man zum Beispiel 16.490 Euro für seinen Kleinwagen ausgeben, erhält man den Space Star in der "Top"-Ausstattungslinie sowie einem Komfort-Paket aus Alufelgen, Digital-Radio, Bi-Xenon-Scheinwerfern, LED-Stand- und -rücklicht, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfern und einem Smart-Key-System.

Der Wagen, der ab diesem Wochenende bei den deutschen Händlern steht, soll dem Importeur in diesem Jahr noch rund 12.000 Mal Freude machen. Um den Anreiz für die Kundschaft zu erhöhen, lockt Mitsubishi mit einer so genannten "Intro Edition", die das Basismodell mit einem Rabatt von 2000 Euro hergibt. In der schlichtesten Ausführung wird der Space Star daher zum Spar-Star und bis auf weiteres 7990 Euro kosten. Was die offizielle Preisliste nicht vorsieht, aber als "Intro Edition+" Appetit macht, ist das neue Infotainment-System "Smart Link Navigation". Es bietet eine Smartphone-Anbindung sowie Sprachsteuerung, eine SD-Kartennavigation von TomTom und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung für insgesamt 11.590 Euro.

Kuschelig und verbindlich

Wer will, kann im Mitsubishi Space Star auch sein Smartphone auf dem Display spiegeln.

Wer will, kann im Mitsubishi Space Star auch sein Smartphone auf dem Display spiegeln.

Zwar spricht der Hersteller von einer "optimierten Fahrwerksabstimmung für agileres Handling", jedoch ist die Ausrichtung des Fahrzeugs-Charakters an der größten Kundengruppe bei der Probefahrt nicht zu übersehen. Übertriebene Direktheit in der Lenkung, zu viel Knackigkeit in der Schaltung oder hochdosierte Straffheit in den Sitzpolstern kann man dem neuen Space Star nicht vorwerfen. Weich, kuschelig und verbindlich – das scheint den Frauen zu gefallen. Der Verzicht auf eine Längsverstellbarkeit der Lenksäule ist leider bei Kleinwagen üblich und eine Ausnahme macht der Mitsubishi nicht. Aber die Übersichtlichkeit stimmt, das Manövrieren auf engstem Raum ist dank der großen Servo-Unterstützung kein Problem und auch der Motor bleibt bei höheren Drehzahlen erstaunlich zurückhaltend.

Das CVT-Getriebe, das zwar in Japan sehr beliebt ist aber bei uns lediglich einen einstelligen Prozentsatz in der Ausrüstungsquote erreicht, vermeidet den gefürchteten "Gummiband"-Effekt weitgehend. Obwohl nur mit neun PS mehr und einem um 18 Newtonmeter höheren Drehmoment versehen, fühlt sich der 1,2-Liter-Motor in Anzug spontaner und zupackender an. Und das, obwohl es immerhin 4000 Umdrehungen braucht, um die maximale Durchzugskraft zu erreichen. Die von Hand geschalteten Varianten unterscheiden sich nur wenig in Spurt- und Endgeschwindigkeit: 13,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beim Einliter stehen 12,8 Sekunden dem größeren Dreizylinder gegenüber. Das ist für das Haupteinsatzgebiet der Bonsai-Flitzer, der Stadt, ebenso irrelevant wie ein Toptempo von 172 bzw. 180 km/h.

Laut Mitsubishi soll der Einliter-Motor im Durchschnitt mit 4,2 Litern je 100 km auskommen. Ist die Start-Stopp-Vorrichtung an Bord, sollen es glatt vier Liter sein. Trotz des um 20 Prozent größeren Hubraums muss beim 1,2-Liter-Aggregat nur ein Zehntel Liter draufgerechnet werden. Nach dem Fahrtest zeigten die Bordcomputer 5,5 und 5,8 Liter an. Bei einem Tankinhalt von 35 Litern bleibt jedoch in jedem Fall ein ausreichender Aktionsradius.

Quelle: ntv.de

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