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Raumwunder nicht nur zum Reisen Opel Zafira - eine neue Chillout Lounge

Die Front geschärft, die Seitenlinie und das Heck erhalten, so fährt der neue Zafira ab 24. September zu den Händlern.

Die Front geschärft, die Seitenlinie und das Heck erhalten, so fährt der neue Zafira ab 24. September zu den Händlern.

(Foto: Opel)

Opel ist im Aufwind. Insignia, Mokka und Astra heißen die Erfolgsgaranten. Einst war es auch der Zafira. Doch SUV haben seine Gattung fast verdrängt. Nichtsdestotrotz halten die Rüsselsheimer an ihm fest. Mehr noch: Sie haben ihn runderneuert.

Nach der Auffrischung ist der Zafira einmal mehr ein Meister in puncto Flexibilität.

Nach der Auffrischung ist der Zafira einmal mehr ein Meister in puncto Flexibilität.

(Foto: Opel)

Für Opel ist der neue Zafira nur ein kleiner Schritt in der großen Modelloffensive. Ganze 29 Fahrzeuge sollen bis 2020 erneuert beziehungsweise neu in das Portfolio der Rüsselsheimer aufgenommen werden. Zugegeben, der Zafira gehört zur ersten Kategorie. Ihm haben die Designer die Nasenläufe aus der Front gezogen und das Gesicht der allgemeinen Designsprache angepasst.

Das heißt nichts anderes, als dass die prägnanten Bumerang-Stilelemente um die Scheinwerfer gegen die bereits aus dem Opel Astra bekannten Scheinwerfer samt Tagfahrleuchten ersetzt wurden. Dazu gibt es eine große dreidimensionale Chromspange mit dem Blitz-Logo und schon rückt die Familie deutlich dichter zusammen. Ansonsten bleibt der Van, der sich seit seinem Marktstart im Jahr 1999 2,7 Millionen Mal in Europa verkauft hat, dem Vorgänger gleich.

Die LTE-Lounge

Im Inneren hingegen wurde aufgeräumt. Die viel gescholtene Knopfwüst weicht den ebenfalls aus dem Astra bekannten Bedienelementen, bei denen Designchef Uwe Müller von "drei Inseln" spricht. Eine für die schnell zu erreichenden Fahrassistenten wie zum Beispiel den Spurhaltewarner oder die Parkpiepser. Die Zweite dient dazu, die klimatischen Bedingungen für die Reisenden so angenehm wie möglich zu gestalten und die Dritte ist das Multimediasystem, bestehend aus einem 7 Zoll großen Touchscreen, über den sich alle weiteren Funktionen wie Navi, Radio et cetera steuern lassen. Natürlich verfügt auch der Zafira über das Telematik-System Onstar. Damit kann nicht nur die Pannenhilfe geordert oder die Navigation durch eine freundliche Concierge auf den Monitor gebeamt werden, es lassen sich auch bis zu sieben mobile Endgeräte mit dem an Bord befindlichen Wlan koppeln. Wer hier eingeloggt ist, surft mit 4G/LTE-Geschwindigkeit. Ein Umstand, der nicht nur bei Teenagern in der zweiten Reihe für Jubel sorgen dürfte.

Apropos zweite Reihe. Wer Wert auf Komfort legt, freut sich am Lounge-Paket aus der höchsten Ausstattungsstufe Innovation. Hier kann der Mittelplatz so zusammengefaltet werden, dass er sich in eine  riesige Armlehne für die zwei äußeren Plätze verwandelt. Die Außensitze selbst lassen sich zudem in Längsrichtung um 28 Zentimeter sowie seitlich um 5 Zentimeter verschieben. In dieser viersitzigen Konfiguration kann dann jedermann gut lümmeln. Ganz so komfortabel kommen die Passagiere der dritten Reihe, die auf Wunsch geordert werden kann, natürlich nicht unter. Für einen 4,67 Meter langen Van sind die Platzverhältnisse aber durchaus akzeptabel. Akzeptabel, aber nicht neu sind die Bedingungen bei der Zuladung. 710 bis 1860 Liter sind es im Fünfsitzer, 152 bis 1792 Liter im Siebensitzer. Zusätzlich gibt es optional den Fahrradträger, der sich wie eine Schublade unter dem Heck hervorziehen lässt. Bis zu vier Bikes können hier aufgeladen werden.

Kraftvoll oder schnell

Bei derartigen Transportqualitäten lohnt es, einen Blick auf die Motorenpalette zu werfen. Im Angebot sind Benziner, Diesel, Erdgas- und Flüssiggasvarianten. Wobei das Leistungsband von 120 bis 200 PS reicht. Um halbwegs flott unterwegs zu sein, wenn die Hütte bis unter das schicke Panoramadach vollgekracht ist, sollte man durchaus einen Blick auf den 2.0 Liter Diesel mit 170 PS oder den 1.6 Liter großen Turbobenziner werfen, der mit 200 PS die Leistungsspitze bildet.

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist bei abgesenkter Armatur und ohne Knopfwüste um ein Vielfaches funktionaler und vor allem schöner als im Vorgänger.

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist bei abgesenkter Armatur und ohne Knopfwüste um ein Vielfaches funktionaler und vor allem schöner als im Vorgänger.

(Foto: Opel)

Beide haben selbstredend ihre Vorzüge. Während der Selbstzünder dank seiner 400 Newtonmeter deutlich kräftiger anschiebt, glänzt der Benziner durch Laufruhe und bei 220 km/h mit der höheren Endgeschwindigkeit. Das übertrifft der Diesel locker durch den geringeren Verbrauch. Die auf einer ersten Runde ermittelten 6,5 Liter sind keine Zauberei, aber ein anständiger Wert für ein Fahrzeug, das knapp 1,8 Tonnen wiegt. Der Sauger genehmigte sich auf demselben Kurs gut zwei Liter mehr. Fahrtechnisch nehmen sich beide nicht viel.

Kurvenräuber sind Familienbomber im Stil eines Zafiras ohnehin nicht. Auch dann nicht, wenn das Häkchen in der Optionsliste bei FlexRide-Fahrwerk gesetzt wurde. Das offeriert nämlich neben dem Eco-Modus auch noch Tour und Sport, wobei auf Knopfdruck nicht nur die Gaskennlinie, sondern auch die Dämpfer angepasst werden. Natürlich ist der Diesel schwerer und schiebt dementsprechend deutlicher in den Kurven. Angst, dass man den einen oder anderen verliert, muss der Pilot aber nicht haben. Letztlich ist es ohnehin Geschmackssache, wofür sich der Fahrfreund entscheidet.

Eine Frage des Geldes

Am Preis sollte es jedenfalls nicht scheitern. Mit 30.795 Euro ist der Selbstzünder fast exakt 1300 Euro teurer als der Benziner. Das Gros der Kunden entscheidet sich laut Opel aber ohnehin für das 1,4-Liter-Aggregat mit 140 PS. Der Durchschnittsverbrauch liegt hier laut Datenblatt und je nach Ausstattungsvariante zwischen 6,7 und 6,1 Liter. Um hier einsteigen zu können, sollten wenigstens 26.990 Euro angelegt werden. Und ganz ehrlich: Cruisen kann man auch mit 140 PS. Noch dazu, wenn man das gesparte Geld in die viel gelobten AGR-zertifizierten Ergonomie-Sitz investiert hat.

Wem das jetzt alles nichts ist, weil er doch lieber zeitgemäß in ein SUV steigen möchte, mit dem Mokka aber ob seiner Größe nichts anfangen kann, der sei opelseitig bis September 2017 vertröstet. Dann nämlich wird Opel ein mit dem PSA-Konzern, also mit Citroën und Peugeot entwickeltes SUV vorstellen, dass in fast allen Belangen mit dem Zafira mithalten kann.

Quelle: ntv.de

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