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Aktiv zurück in die Spur Suzuki Swift im neuen Sportdress

Mit 140 Turbo-PS pfeift der Suzuki Swift Sport künftig ums Eck.

Mit 140 Turbo-PS pfeift der Suzuki Swift Sport künftig ums Eck.

(Foto: Lena Willgalis)

Von Turbokraft befeuert soll der Suzuki Swift zu alter Stärke fahren. Das ehemals beliebteste Modell der Marke musste zuletzt dem Trend Tribut zollen und den Vitara in der Verkaufsstatistik ziehen lassen. Doch jetzt greift der Swift Sport an.

Nicht länger als der Vorgänger, doch 54 Liter mehr Kofferrraum, sagt der Hersteller.

Nicht länger als der Vorgänger, doch 54 Liter mehr Kofferrraum, sagt der Hersteller.

(Foto: Textfabrik/Busse)

Der Swift Sport gehört zu den Klassikern jener Fahrzeugkategorie, die im angloamerikanischen Sprachraum "Hot Hatchback" genannt werden. Als "heißes Schrägheck" macht der Swift Sport seit zehn Jahren Furore, wobei seine Geschichte eigentlich schon 1986 beginnt. Damals kam der Swift GTI auf den Markt und war Anlass für eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen Suzuki und dem VW-Konzern, der in der Typenbezeichnung ein Alleinstellungsmerkmal seines sportlichen Golf-Ablegers bedroht sah.

Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht und so entbehrt es nicht einer gewissen Pikanterie, dass Suzuki dieser Tage seinen neuen Swift Sport nur wenige Kilometer von dem Ort der internationalen Presse vorstellt, wo Volkswagen zeitgleich seine GTI-Flotte feiern lässt. Der Swift Sport könnte den Absatz der Baureihe schon deshalb befördern, weil traditionell deutlich mehr Kunden als bei anderen Marken sich für die sportlichste Variante entscheiden.

Unabhängig von der Außenfarbe ist der Innenraum schwarz mit roten Akzenten ausgekleidet.

Unabhängig von der Außenfarbe ist der Innenraum schwarz mit roten Akzenten ausgekleidet.

(Foto: Suzuki)

Bisher griff etwa ein Fünftel der deutschen Swift-Kunden zum "Sport" und in der Geschäftsführung von Suzuki Deutschland hält man es für möglich, dass dieser Anteil noch gesteigert werden kann. Bei vielen anderen Marken, die ihre Kleinwagen-Angebote mit "Hot Hatches" garnieren, bewegt sich der Anteil oft nur zwischen fünf und acht Prozent. Bei Suzuki, so könnte man daraus folgern, wird die Leistungssteigerung für plausibel und attraktiver gehalten.

Zwischen Marginalie und Marktführer

Im Konzert der internationalen Pkw-Konzerne wird Suzuki wahlweise als fernöstlicher Kleinwagen- oder Allradspezialist wahrgenommen. Der deutsche Marktanteil ist mager und bewegt sich konstant nahe ein Prozent. Global gesehen sind die selbstbewussten Japaner jedoch ein achtbarer Hersteller mit mehr als drei Millionen produzierten Fahrzeugen, der in Indien mit mehr als 50 Prozent Marktführer ist. Trotz aller Kooperations-Werbungen – zum Beispiel von Volkswagen – ist er standhaft selbstständig geblieben.

Was den neuen Swift Sport für dynamik-orientierte Kunden reizvoll machen könnte, ist seine Kombination aus geringem Gewicht und stattlicher Motorleistung. Gegenüber dem Vorgänger, der nun auch nicht gerade zur Fettleibigkeit neigte, konnten noch einmal 80 Kilogramm eingespart werden, womit jetzt 970 Kilogramm zu Buche stehen. Und das, obwohl Karosserie und Spur um 40 Millimeter breiter sind als bisher und das neue Modell eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen mitbringt, die der Vorgänger nicht hatte. Insgesamt wirkt das Fahrzeug durch den tief herunter gezogenen Frontgrill und die markanten Wölbungen der Kotflügel athletischer als bisher.

Die Sportsitze geben guten Seitenhalt, die Sitzfläche ist allerdings etwas schmal geraten.

Die Sportsitze geben guten Seitenhalt, die Sitzfläche ist allerdings etwas schmal geraten.

(Foto: Suzuki)

Die Leistung des 1,4-Liter-Turbobenziners stieg auf 140 PS, die mit maximal 230 Newtonmetern Drehmoment in Vortrieb umgesetzt werden. Zur Markteinführung im Juni fährt der Swift Sport in einer schrillen Lackierung vor, die der Hersteller Champion Yellow nennt. Doch auch in den anderen fünf bestellbaren Farben unterscheidet sich das Topmodell von den übrigen Swifts, und zwar durch 17-Zoll-Alufelgen, Bug- und Heckschürze in Karbon-Optik, schwarze A- und B-Säulen sowie doppelte Auspuff-Endrohre und Dachkantenspoiler.

Den Innenraum dominieren die Sportsitze mit ihren stark ausgeformten Schulter- und Flankenpartien. Unabhängig von der Außenfarbe ist das Innendekor immer in schwarz mit roten Akzenten ausgeführt, so zum Beispiel bei den Nähten der Sitze und Verkleidungen, sowie in den Displays des Cockpits. Dort sind neuerdings Ladedruck und Öltemperatur ablesbar, was dem sportlichen Anspruch des Fahrzeugs zu mehr Geltung verschaffen soll. Diesem Ziel dient auch die Edelstahl-Pedalerie. Trotz identischer Länge bietet der neue Swift Sport 54 Liter mehr Kofferraum als der Vorgänger, wodurch sich das Volumen bei umgeklappter Rückbank auf 947 Liter summiert. Die Ladekante ist 68 Zentimeter hoch.

Spurhalter mit Lenkeingriff

Abgedunkelte Seitenscheiben sind ein Erkennungsmerkmal des Swift Sport.

Abgedunkelte Seitenscheiben sind ein Erkennungsmerkmal des Swift Sport.

(Foto: Textfabrik/Busse)

Draufgesattelt wurde bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen: Zwei Stereokameras überwachen jetzt den Abstand zwischen dem Fahrzeug und anderen Objekten und können ihre Form mit denen elektronisch hinterlegter Hindernisse abgleichen. Die bildet die Datenbasis für drei Sicherheitsfunktionen: die aktive Bremsunterstützung, die Müdigkeitserkennung und das Spurhaltewarnsystem, das mit einem aktiven Lenkeingriff zurück in die richtige Richtung führt. Dies bedeutet eine Erweiterung gegenüber den Frühwarnsystemen bei Ignis und Swift, die eine Funktion des Zurücklenkens in die Fahrspur noch nicht bieten.

Das günstige Verhältnis von Gewicht und Motorleistung wird auf der Straße zu spürbarer Munterkeit und Agilität. Die Lenkung verhilft zu einem aktiven Fahrerlebnis, weil sie direkt und griffig ist. Suzuki nennt eine Vielzahl an Optimierungen, die an Fahrwerk, Lenkung und Getriebe vorgenommen worden seien. Dazu zählen Monroe-Stoßdämpfer an Vorder- und Hinterachse, verstärkte Stabilisatoren und Lager vorn sowie eine steifere Verbundlenkerachse hinten. Das knackige 6-Gang-Schaltgetriebe ist Garant zügiger und geschmeidiger Gangwechsel. Flinke Kurven bringen den Swift Sport nicht in Verlegenheit, die Stabis halten die Karosserie, die Sportsitze die Insassen aufrecht. In 8,1 Sekunden sprintet der Straßenfloh auf 100 km/h und sein Temperament soll bis 210 km/h reichen.

Mit sieben Litern je 100 Kilometer (oder etwas mehr) darf rechnen, wer dem Verlangen nach forscher Gangart folgt, 5,6 sind nach EU-Zyklus als Mittel vorgesehen. Der Swift Sport wird für 21.400 Euro angeboten, in dem Preis sind außer den Fahrhilfen auch ein Navigations- und Infotainmentsystem sowie Smartphone-Anbindung enthalten. Außerdem verfügt er ab Wert über Fernlicht-Assistent, adaptiven Tempomat und Rückfahrkamera. Ein Aufpreis wird lediglich für die Wunschlackierung fällig.

Quelle: ntv.de

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