Dienstag, 28. November 2023Der Tag

mit Michael Bauer
Michael Bauer
22:04 Uhr

Das war Dienstag, der 28. November 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

der Dienstag neigt sich dem Ende entgegen. Und hat das heute im Bundestag verbal gescheppert. Der Kanzler stand Rede und Antwort zum Haushaltsdebakel der Ampel - und musste einstecken. Im Nachgang teilte er auch aus. Die Koalition weiß noch nicht, wie sie einen verfassungskonformen Haushalt für 2024 aufstellen soll. Doch der Kanzler zählte schon mal Argumente auf, die in Karlsruhe eine Rolle spielen könnten. Und der CDU-Chef setzt auf Konfrontation. Was genau passiert ist, lesen Sie hier.

Diese Themen haben uns heute ebenfalls beschäftigt:

Da heißt also: warm anziehen. Ich werde das zumindest morgen tun. Dann ist "Der Tag" natürlich wieder für Sie da. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine ruhige Nacht.

22:00 Uhr

Scholz kontert Merz' "Klempner der Macht"-Spruch

Im Bundestag gab es heute so einige Vorwürfe in Richtung Kanzler Olaf Scholz. Besonders CDU-Chef Friedrich Merz schoss scharf. Nachdem er Scholz als "Klempner der Macht" verspottet hat, rühmt der Bundeskanzler die Vorzüge dieses Handwerks: "Klempner packen an und sind unverzichtbar", schrieb Scholz im Online-Netzwerk X und ergänzte: "Ich bin ein großer Anhänger unserer Handwerkerinnen und Handwerker."

  • Merz hatte Scholz nach dessen Regierungserklärung unter dem Applaus seiner Fraktion als "Klempner der Macht" bezeichnet und ihm damit die Eignung zum Bundeskanzler abgesprochen. Scholz fehle eine Vision für die Zukunft des Landes, sagte Merz und ergänzte, nach dessen Regierungserklärung sei nur ein Schluss möglich: "Sie können es nicht."
  • Scholz hatte bereits bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Maltas Regierungschef Robert Abela die von Merz gewählte Bezeichnung als Kompliment gewertet: Er sei "stolz auf dieses Lob", sagte der Kanzler. Überdies glaube er, dass er "doch eine gewisse Parallelität mit diesem ehrbaren Handwerk des Klempners" habe.
21:29 Uhr

Amazon stellt Chatbot für Unternehmen vor

Amazon springt auf den Chatbot-Zug auf. Die Cloud-Sparte AWS stellte am Dienstag das für Geschäftskunden gedachte Programm mit dem Namen Q vor. Der KI-Chatbot kann zum Beispiel Zusammenfassungen von Dokumenten oder Entwürfe von Texten erstellen. Amazon tritt damit in Konkurrenz zu ähnlichen Produkten von Microsoft und Google.

Q braucht den Zugriff auf Informationen des Unternehmens, um Antworten geben zu können. Die enge Bindung an verlässliche Daten soll unter anderem sogenannte Halluzinationen verhindern, bei denen Software mit Künstlicher Intelligenz Dinge frei erfindet - ohne dass es für die Nutzer ersichtlich wäre. Q nutzt für die Anbindung Schnittstellen zu verschiedener Unternehmens-Software. Amazon versichert zugleich, dass Kundendaten nie dafür verwendet werden, um die Software anzulernen.

21:05 Uhr

Fünfte Gruppe von Gaza-Geiseln in Israel angekommen

Eine fünfte Gruppe freigelassener Geiseln ist aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel zurückgekehrt. Die israelische Armee teilte mit, die insgesamt zwölf Menschen würden zunächst medizinisch untersucht. Anschließend könnten sie ihre Familien treffen. Es handelt sich nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um zehn Israelis und zwei Thailänder. Unter den Israelis waren auch betagte Frauen bis zu einem Alter von 84 Jahren und nur eine Minderjährige (17), die mit ihrer Mutter zusammen freigelassen wurde.

Damit sind seit Beginn einer Feuerpause am Freitag insgesamt 81 Geiseln freigekommen, darunter 61 Israelis. Im Gegenzug wurden bisher 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Weitere 30 sollten noch am Dienstagabend aus israelischen Gefängnissen auf freien Fuß gesetzt werden. Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich unter Vermittlung Katars auf den Austausch geeinigt.

20:29 Uhr

Netanjahu plant bereits radikale Umgestaltung des Gazastreifens

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu plant nach einem Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens und zieht dabei Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. "Nach dem Sieg über die Hamas" seien zwei Dinge nötig, sagte Netanjahu in einem Interview mit den Zeitungen "Bild" und "Welt" sowie "Politico".

  • "Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan", sagte Netanjahu. Er verwies auf die Entnazifizierung Deutschlands, das heute ein völlig anderes Land sei als in den 1930er-Jahren. "Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht."
  • Mit Blick auf die Situation im Gazastreifen fragte Netanjahu: "Welchen Sinn hat es, diesen Krieg zu gewinnen, die Hamas auszurotten und nicht auf eine Entradikalisierung Gazas hinzuwirken?" Der israelische Ministerpräsident betonte zudem, Israel werde die Einsätze gegen die Hamas nach dem Ende der derzeit vereinbarten Feuerpause wieder aufnehmen.
20:16 Uhr

Irre Kombi: Diebe stehlen Tausende Fernseher und Zahnbürsten

Nach dem Diebstahl von 2000 LED-Fernsehern und tausenden elektrischen Zahnbürsten in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Die Männer seien den Beamten bei einer Routinekontrolle auf einem Autobahnrastplatz ins Netz gegangen, teilte die Polizei in Duisburg mit. Ein Haftrichter erließ gegen die Männer im Alter von 39 und 41 Jahren Haftbefehl wegen Verdachts des Bandendiebstahls.

  • Den Angaben zufolge waren zwei Beamten der Autobahnpolizei bei der Kontrolle auf dem Rastplatz Hünxe Ost in der vergangenen Woche zahlreiche elektrische Zahnbürsten in einem Lastwagen aufgefallen. Wegen Ungereimtheiten seien die Beamten stutzig geworden. So hätten die beiden Verdächtigen nur einen "elektronischen Lieferschein" vorzeigen können und angegeben, ihren Auftraggeber nicht zu kennen.
  • Nach Verständigung mit der Duisburger Kriminalpolizei hätten die Zahnbürsten ohne Zweifel dem Einbruch in der Logistikfirma in Duisburg vor fast zwei Wochen zugeordnet werden können. Der Lastwagen wurde beschlagnahmt. Zudem gab es Durchsuchungen in Wohnungen und Lagerhallen. Die Ermittlungen dauerten an.
19:29 Uhr

Guru einer internationalen Yoga-Sex-Sekte festgenommen

In Frankreich ist der 71 Jahre alte Leiter einer internationalen Yoga-Sekte, der Frauen sexuell missbraucht haben soll, festgenommen worden. Neben Gregorian Bivolaru, der sowohl die rumänische als auch die schwedische Nationalität besitzt, kamen 40 weitere mutmaßliche Verantwortliche seiner sektenähnlichen Bewegung in Polizeigewahrsam, wie es in Ermittlerkreisen hieß. Zudem seien 26 Frauen befreit worden, die sexuell gefügig gemacht worden seien.

  • Die Frauen seien in sehr beengten und unhygienischen Verhältnissen untergebracht gewesen. Sie seien mit mentaler Manipulation dazu gebracht worden, Sex mit dem Guru zu akzeptieren oder sich an pornographischen Chats zu beteiligen. Der internationale Yoga-Verband hatte die Bewegung namens Atman (zuvor Misa) bereits 2008 wegen illegaler Geschäftspraktiken ausgeschlossen.
  • Mehrere Frauen verschiedener Nationalitäten, denen der Ausstieg gelungen war, hatten den Yoga-Guru angezeigt.
18:55 Uhr

Vier Männer wegen Diebstahls eines Gold-Klos vor Gericht

Der goldene Donnerbalken

Der goldene Donnerbalken

(Foto: dpa)

Wegen des Diebstahls einer goldenen Toilette im Wert von rund 5,5 Millionen Euro stehen in England vier Männer vor Gericht. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, das Kunstwerk im September 2019 aus dem Blenheim-Palast gestohlen zu haben, dem Geburtsort des früheren Premierministers Winston Churchill. Die Beschuldigten bleiben ohne Auflagen bis zum nächsten Gerichtstermin am 4. Januar 2024 auf freiem Fuß, wie das Gericht in Oxford entschied.

Das kostbare Klo ist ein Werk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan und wurde im Rahmen einer Ausstellung gezeigt. Die Installation "America" war voll funktionstüchtig und durfte sogar von den Besuchern benutzt werden - aber nur für je maximal drei Minuten, um Schlangen zu vermeiden. Es wird davon ausgegangen, dass das Gold-Klo längst zerteilt oder sogar eingeschmolzen ist - zumindest ist es seither verschwunden.

18:16 Uhr

Jahrzehnte zu Unrecht im Knast: Zwei Männer nach Verfahrensfehler wieder frei

In den USA sind zwei Männer nach jahrzehntelanger Haft im Gefängnis nach Angaben der New Yorker Staatsanwaltschaft entlastet und ihre Verurteilungen aufgehoben worden. Die Urteile in den beiden separaten Fällen würden durch fehlerhafte Zeugenaussagen und Verfahrensfehler aufgeweicht, heißt es in dem Antrag zur Aufhebung. Es ist die jüngste Blamage für die New Yorker Polizei, nachdem bereits mehrere Urteile in hochkarätigen Fällen wegen Fehlern oder Fehlverhaltens der Ermittler aufgehoben wurden. Einer der beiden Männer saß 25 Jahre in Haft, der andere 18 Jahre.

17:39 Uhr

Bundeswehr will Feldküche aufpimpen

Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sollen künftig im Feldeinsatz besser kulinarisch versorgt werden. Die Truppenverpflegung sei "zum Erhalt der Kampfkraft und der Moral der Soldatinnen und Soldaten von besonderer Bedeutung", erklärte das Koblenzer Bundeswehr-Beschaffungsamt. Behördenchefin Annette Lehnigk-Emden habe deshalb 85 neue mobile Feldküchen in Empfang genommen, mit denen die Bundeswehr die Verpflegung "optimieren" wolle.

"Die mobile Feldküche ist mehr als ein ins Feld gestellter Imbisswagen", erklärte Lehnigk-Emden. Die Truppenverpflegung sei vielmehr ein "strategisch wichtiger Teil der Logistik". Hergestellt wurden die neuen Feldküchen von der Firma Kärcher Futuretech im schwäbischen Schwaikheim. Der Vertrag sieht die Lieferung von bis zu 400 Feldküchen vor.

17:02 Uhr

Trotz Waffenruhe: Schusswechsel im Norden Gazas

Trotz einer mehrtägigen Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist es zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe "verletzt worden", hieß es. Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee. Die Terrororganisation warf Israel eine Verletzung der Waffenruhe im Norden des Gazastreifens vor. Die Hamas betonte allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle.

16:34 Uhr

Diese Ex-Paare treffen in "Prominent getrennt" aufeinander

Auch in diesem Jahr wurde sich in der Welt der deutschen Promipaare wieder fleißig zerstritten. Folglich steht der Cast der dritten "Prominent getrennt"-Staffel nun bereits fest. Nun hat Sender RTL die acht Ex-Paare enthüllt, die sich derzeit bei den Dreharbeiten der neuen Episoden in Südafrika befinden.

Um die 100.000 Euro Preisgeld in der "Villa der Verflossenen" kämpfen demnach Nico Legat, der Sohn von Ex-Fußballer Thorsten Legat, sowie dessen ehemalige Freundin Sarah Liebich. Michelle Monballijn und Mike Cees gingen als das bislang vielleicht größte Problem-Paar in die "Sommerhaus der Stars"-Geschichte ein. In der dritten Staffel "Prominent getrennt" wollen sie dennoch versuchen, wieder als Einheit zu funktionieren.

Das gilt auch für Luisa Früh und Max Bornmann, deren Beziehung am RTL-Format "Make Love, Fake Love" zerschellte. Immerhin sollen sich die beiden seither als Freunde gut verstehen. Ebenfalls mit dabei ist das einstige "Love Island"-Traumpaar Melina Hoch und Tim Kühnel, Realitystar Gina Beckmann und ihre Ex-Partnerin Emily, "Bachelorette"-Teilnehmer Lukas Baltruschat und "Bachelor"-Teilnehmerin Chiara Fröhlich, die früheren "Bachelor in Paradise"-Turteltauben Emanuell Weißenberger und Kim Virginia sowie Tommy Pedroni und Sandra Sicora, deren Liebe an "Temptation Island VIP" zerbrach.

16:11 Uhr

Alle Arbeiter in Tunnel-Drama befreit

Beim Tunnel-Drama in Indien sind alle 41 eingeschlossenen Arbeiter aus dem Berg befreit worden. Einsatzteams brachten sie auf rollbaren Tragen durch ein 90 Zentimeter breites Rohr ins Freie, das zuvor mühsam durch das Geröll gebohrt worden war.

  • Den Männern gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes. Krankenwagen sollten die Arbeiter für einen Gesundheitscheck in eine Klinik bringen.
    Die Rettungsarbeiten waren von vielen Rückschlägen geprägt gewesen.

    Die Rettungsarbeiten waren von vielen Rückschlägen geprägt gewesen.

    (Foto: REUTERS)

  • Der 4,5 Kilometer lange, gerade im Bau befindliche Autobahntunnel war am 12. November nach einem Erdrutsch teilweise eingestürzt. Die Arbeiter saßen hinter Tonnen von Gestein etwa 200 Meter vom Eingang entfernt fest. Der Unglücksort befindet sich nahe der Kleinstadt Uttarkashi im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand, einer beliebten Touristenregion mit vielen hinduistischen Tempeln. Der Tunnel sollte die Verkehrsverbindungen dorthin verbessern.
15:53 Uhr

"Aktenzeichen XY" - Deutschlands bekanntester LKA-Beamter hört auf

Wechsel bei Deutschlands bekanntester True-Crime-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst": Der langjährige Leiter des Aufnahmestudios, Alfred Hettmer, hat seinen letzten großen Auftritt. Der frühere Kriminalbeamte beim bayerischen LKA, der den Zuschauern rund 20 Jahre lang stets in der Mitte und am Ende den Stand der Hinweise zusammenfasste, wird das in der Show, die am Mittwoch im ZDF ausgestrahlt werden soll, zum letzten Mal tun.

"Irgendwann muss Schluss sein. Ich bin jetzt 68 Jahre alt und es war klar, dass ein Ende kommen muss", sagte Hettmer. "Irgendwann hätte man dann vielleicht gesagt, dass Zeit ist, für jemand Jüngeren - und diesen Punkt habe ich bewusst versucht, zu vermeiden. Man soll immer aufhören, wenn's am Schönsten ist." Hettmer war das zweite Gesicht der Sendung nach Moderator Rudi Cerne.

14:48 Uhr

Veranstalter kürzt Trump-Kritik aus Rede: De Niro außer sich

Robert De Niro geht keinem Konflikt aus dem Weg: Der Hollywood-Star nutzt die Gotham Awards, um auf die Verzerrung von Fakten hinzuweisen, obwohl Teile seiner Rede gestrichen werden sollten. Bei den Gotham Awards wollte der Schauspieler seine Dankesrede halten. Er nahm dort einen Preis entgegen. Doch als er seine vorbereitete Rede vom Teleprompter ablesen wollte, merkte er offenbar, dass entscheidende Teile fehlten. "Der Anfang meiner Rede wurde bearbeitet, herausgeschnitten, und ich wusste nichts davon", sagte De Niro US-Medienberichten zufolge. "Und ich möchte ihn lesen." Der Oscarpreisträger setzte dann zur ursprünglichen Rede an.

  • In seiner Rede bezog sich Robert De Niro auf seinen Film "Killers of the Flower Moon", der von Morden an amerikanischen Ureinwohnern aus Gier handelt. Und er schlug den Bogen in die Gegenwart. "Geschichte ist nicht mehr Geschichte. Die Wahrheit ist nicht die Wahrheit. Sogar Fakten werden durch alternative Fakten ersetzt und von Verschwörungstheorien und Hässlichkeit angetrieben", sagte De Niro - eine klare Anspielung auf Trump, den er dann direkt angriff.
  • "Der ehemalige Präsident hat uns während seiner vierjährigen Amtszeit mehr als 30.000 Mal belogen. Und in seiner aktuellen Kampagne der Vergeltung hält er das Tempo hoch". Der Republikaner, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, greife laut De Niro die Schwachen an und "zerstöre die Gaben der Natur".
14:18 Uhr

Bundesamt warnt vor Radioaktivität in Paranüssen

Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten nach Empfehlung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) keine Paranüsse essen. Diese könnten hohe Mengen an radioaktivem Radium enthalten, teilte das Bundesamt mit. Andere, insbesondere heimische Nussarten seien nicht betroffen. Paranussbäume wachsen in tropischen Regenwäldern Südamerikas. Dort gebe es Böden, die natürlicherweise große Mengen an Radium enthalten, erläuterte das BfS. Das radioaktive Element werde über die Wurzeln aufgenommen und im Baum bis in die Nüsse transportiert. Für Erwachsene ist es im Allgemeinen unbedenklich, Paranüsse in Maßen zu verzehren, wie es vom Bundesamt hieß. Bei Kindern aber könne die gleiche Menge zu einer deutlich höheren Strahlendosis führen: Radium lagere sich wie Kalzium in Zähne und Knochen ein - und die seien bei Kindern noch im Aufbau.

14:14 Uhr

Schichtwechsel

Meine Kollegin Friederike Zörner verabschiedet sich in den Feierabend. Mein Name ist Michael Bauer und ich übernehme bis in den späten Abend!

13:48 Uhr

Stürme, Dürre, Hitze, Starkregen: Globale Erderwärmung in Deutschland besonders spürbar

Auch wenn einige Neunmalkluge angesichts des gegenwärtigen Wintereinbruchs wieder ihre Zweifel am Klimawandel haben: Er ist real - mit gravierenden Konsequenzen für das Leben auf unserem Planeten. Auch hierzulande verschärfen sich die Folgen der globalen Erderwärmung. Deutschland erlebt regelmäßig Hitzewellen, wird insgesamt wärmer und verliert Wasser. Zu diesem Ergebnis kommt der in Berlin vorgestellte dritte Klima-Monitoringbericht der Bundesregierung. "Die verheerenden Folgen der Klimakrise nehmen in erschreckendem Ausmaß zu", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich der Vorstellung. Dies zeige der Bericht "überdeutlich".

Diesem zufolge nahm die Zahl der Sommer mit starken Hitzewellen und ungekannten Temperaturrekorden zu. So wurde beispielsweise im Juli 2022 erstmals nördlich des 53. Breitengrads in Hamburg eine Temperatur von über 40 Grad gemessen. Die vergangenen vier Jahre waren zudem von starken regionalen Dürren geprägt. Deutschland gehört laut Bericht zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit: Seit 2000 verliert das Land 2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr. "Immer mehr Stürme, Starkregen, Dürreperioden und Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit der Menschen, die Ökosysteme und die Wirtschaft aus", so das Fazit von Ministerin Lemke.

Mehr dazu lesen Sie hier.
13:31 Uhr

Entenfleisch häufig mit Keimen belastet

Wenige Wochen vor Weihnachten bringt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eine unschöne Erkenntnis ans Licht der Öffentlichkeit. Bei Kontrollen von Entenfleisch in Deutschland sind in einem hohen Anteil der Proben Keime gefunden worden, die etwa Durchfall auslösen können. Die Nachweisrate für Campylobacter auf frischer Ente sei mit rund 61 Prozent im vergangenen Jahr deutlich höher gewesen als auf frischem Hähnchenfleisch (46 Prozent) und Putenfleisch (rund 11 Prozent).

Wie das BVL in seinem Bericht schreibt, handelt es sich um Bakterien aus dem Verdauungstrakt von Tieren, die bei der Schlachtung auf das Fleisch gelangen können. Campylobacter gilt als häufigster bakterieller Durchfall-Erreger hierzulande (hatte ich mal, kann ich Ihnen wirklich nicht empfehlen). "Bitte nicht rosa essen, sondern nur gut durchgegart verzehren", sagte Andrea Luger, Abteilungsleiterin Lebensmittelsicherheit des BVL, in Berlin mit Blick auf die Ergebnisse von etwa 350 geschlachteten Enten und 375 Entenfleischproben. Bei der Zubereitung müsse auf strenge Küchenhygiene geachtet werden, wie generell bei Geflügel.

Mehr dazu lesen Sie hier.
13:00 Uhr

Boris Becker setzt sich mit Klage gegen Oliver Pocher durch

Juristischer Erfolg für Boris Becker: Der Ex-Tennisstar hat sich mit seiner Unterlassungsklage gegen TV-Komiker Oliver Pocher in zweiter Instanz durchgesetzt. Pocher sei es nun untersagt, strittige Bildsequenzen eines Fernsehbeitrags weiter zu verbreiten, urteilte die Außenstelle des Oberlandesgerichts Karlsruhe in Freiburg. Außerdem müsse Pocher die Bildsequenzen löschen, soweit sie im Rahmen seiner eigenen Internetpräsenz veröffentlicht seien. Strittig waren Sequenzen eines Fernsehbeitrags aus der RTL-Sendung "Pocher - gefährlich ehrlich" vom Oktober 2020.

Das Gericht folgte mit seinem Urteil nicht dem Offenburger Landgericht. Es hatte vor einem Jahr die Klage Beckers gegen Pocher in erster Instanz zurückgewiesen. Die Vorsitzende Richterin Claudia Jarsumbek vom 14. Zivilsenat des Oberlandesgerichts hatte bereits Mitte des Monats gesagt, bei der Darstellung von Prominenten gebe es Grenzen: "Der Senat hat Zweifel, dass ein Prominenter jede Form der Veröffentlichung seines Abbildes - gleich auf welche Weise es aufgenommen wurde - hinnehmen muss."

12:36 Uhr

21-Jähriger bei archäologischen Grabungen verschüttet und gestorben

Im baden-württembergischen Leimen ist ein 21 Jahre alter Mann bei archäologischen Grabungen verschüttet worden und wenig später gestorben. Aus unbekannter Ursache sei es Montagnachmittag bei den Grabungsarbeiten an einem historischen Steingewölbekeller in Leimen zum Abrutschen von Steinen und Erdreich gekommen, teilte die Polizei in Mannheim mit. Der am Kellerboden arbeitende Mann sei dabei begraben worden. Mithilfe eines Baggers sei der 21-Jährige geborgen worden, Rettungskräfte hätten mit der Reanimation begonnen. Aufgrund seiner Verletzungen sei der Mitarbeiter des Ausgrabungsteams aber kurz danach gestorben.

12:11 Uhr

Nordkorea räumt erstmals seit über 50 Jahren Gegenstimmen bei Wahlen ein

Für wen er gestimmt hat, dürfte klar sein.

Für wen er gestimmt hat, dürfte klar sein.

(Foto: via REUTERS)

Es könnte ein Versuch sein, das Bild einer normalen Gesellschaft zu zeichnen. Doch richtig ernst nehmen westliche Beobachter die Vorgänge in Nordkorea nicht: Das international abgeschottete Land hat bei Regional-Wahlen erstmals seit mehr als 50 Jahren Stimmen für die Opposition eingeräumt. Bei den Wahlen für die Abgeordneten der regionalen Volksversammlungen am Sonntag hätten 0,09 Prozent der Wähler gegen die Kandidaten der Kommunistischen Partei für die Provinzräte und 0,13 Prozent gegen die kommunistischen Stadträte gestimmt, berichteten staatliche Medien. Die Wahlbeteiligung liegt in Nordkorea in der Regel über 99 Prozent.

Es sei das erste Mal seit den 1960er-Jahren, dass der Ein-Parteien-Staat offiziell Gegenstimmen bei Kommunalwahlen erwähne, sagte ein Diplomat des südkoreanischen Ministeriums für Wiedervereinigung. Seit der Wahlrechtsreform im August waren erstmals auch mehrere Kandidaten zugelassen. Beobachter sehen darin allerdings kein Zeichen für mehr Rechte in dem autoritären Staat.

11:56 Uhr
Breaking News

Überraschung im Prozess: Gil Ofarim legt Geständnis ab und entschuldigt sich

Der jüdische Musiker Gil Ofarim hat in seinem Prozess wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung überraschend ein Geständnis abgelegt. "Die Vorwürfe treffen zu", sagte der Musiker vor dem Landgericht Leipzig. Zu dem Hotelmanager, der als Nebenkläger auftritt, sagte er: "Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen."

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Leipzig hatte sich der Vorfall aber nicht so zugetragen. Nach umfangreichen Ermittlungen folgte eine Anklage gegen Ofarim. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt. Das Video habe er nun gelöscht, sagte Ofarim vor Gericht.

Mehr dazu lesen Sie hier.
11:37 Uhr

Schachtlift rast in die Tiefe: Elf Tote bei Minenunglück in Südafrika

Bei einem Unfall in einer Platinmine in Südafrika sind elf Bergbauarbeiter ums Leben gekommen. Weitere 75 Arbeiter seien am frühen Montagabend in einem Schacht nahe der nord-westlichen Stadt Rustenburg verletzt und in vier umliegende Krankenhäuser eingeliefert worden, teilte das Bergbauunternehmen Implats mit. Geschäftsführer Nico Muller sprach vom "dunkelsten Tag in der Geschichte von Implats". Grund für den Unfall sei eine technische Störung in einem der Lifte gewesen, der elf Arbeiter nach Schichtende an die Oberfläche befördern sollte, hieß es in einer Mitteilung. Der Lift sei plötzlich in die Tiefe gerast und wurde demnach erst gestoppt, als sich das Gegengewicht des Lifts in einer Hebevorrichtung einklemmte. Eine Ermittlung der Unfallursache sei eingeleitet worden.

Südafrika ist der größte Platinproduzent der Welt und zählt zudem zu den wichtigsten Exporteuren von Gold, Diamanten, Kohle und anderen Rohstoffen. In den tiefsten Minen der Welt kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken.

11:13 Uhr

Merz wettert gegen Scholz: "Sie können es nicht"

Mit einer zum Teil hämisch vorgetragenen Rede hat Unions-Fraktionschef Friedrich Merz auf die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz reagiert. Verglichen mit den Kanzlern, die die SPD einst gestellt habe - Willy Brandt, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder - müsse man zu dem Schluss kommen: "Sie können es nicht. Die Schuhe, in denen Sie stehen, sind mindestens zwei Nummern zu groß." Über die Erklärung von Scholz zur Haushaltskrise sagte er: "Was Sie hier vorgetragen haben, sind doch rein technische Antworten auf eine hochpolitische Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes. Sie sind ein Klempner der Macht."

Der CDU-Chef machte deutlich, dass seine Partei an der Schuldenbremse festhalten will. "Damit Sie sich bitte keine Illusionen machen: Wir werden an der Schuldenbremse des Grundgesetzes festhalten." Er warnte die Ampel davor, beim Thema Schuldenbremse zu versuchen, einen Keil in die Union zu treiben. "Die Entscheidungen werden hier im Deutschen Bundestag getroffen und nicht im Rathaus von Berlin", sagte Merz und teilte damit gegen eigene Parteikollegen aus: Der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt, Kai Wegner, hatte die Schuldenbremse ebenso wie weitere CDU-Regierungschefs in den Ländern in ihrer aktuellen Form kritisiert. Es gehe um Nachhaltigkeit bei den Staatsfinanzen "und wir werden Ihnen nicht die Hand dazu reichen, wieder zurückzufallen in die alten sozialdemokratischen Muster einer stetig steigenden Staatsverschuldung", sagte Merz.

10:44 Uhr

Reporter steckt im Winterchaos fest: Von umstürzenden Bäumen "geht größte Gefahr aus"

Der Winter hat zugeschlagen und im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis brauchen Autofahrer starke Nerven: Umgestürzte Bäume und im Schnee festgefahrene LKW blockieren die Straßen. Das bekommen bei Schlangenbad auch Felix Breiner und sein Kameramann zu spüren. Die Lage sei weiterhin gefährlich, so der ntv-Reporter.

10:25 Uhr

Tunnel-Drama in Indien: Retter zu 41 Arbeitern vorgedrungen

Zwischendrin einmal gute Nachrichten: Nach 17 Tagen sind die Helfer bei dem Tunnel-Drama in Indien zu den 41 eingeschlossenen Arbeitern vorgedrungen. Es sei gelungen, ein Rohr von rund 90 Zentimetern Durchmesser durch das Geröll zu bohren, sagte der Regierungschef des betroffenen Bundesstaates Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami. Die letzten Meter mussten die Retter mit der Hand und kleinen Werkzeugen weitergraben, weil zuvor alle Maschinen versagt hatten. Nun sollen die Männer durch die Röhre ins Freie gebracht werden. Krankenwagen stehen vor dem Tunnel bereit, wie Aufnahmen im örtlichen Fernsehen zeigen.

Die Arbeiter stecken seit dem 12. November in einem 4,5 Kilometer langen Autobahntunnel fest, der nach einem Erdrutsch während der Bauarbeiten teilweise eingestürzt ist. Über enge Rohre wurden sie mit Essen, Wasser, Sauerstoff und Medikamenten versorgt. Zudem hatten sie eine Telefonverbindung, über die sie mit ihren wartenden Angehörigen in Kontakt bleiben konnten.

Mehr dazu lesen Sie hier.
10:23 Uhr

Scholz stimmt Bürger auf schwierige Folgen des Haushalts-Urteils ein

In seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bürgerinnen und Bürger auf die schwierigen Folgen des Karlsruher Haushalts-Urteils eingestimmt. Das Urteil schaffe eine "neue Realität", die es "schwieriger macht, wichtige und weithin geteilte Ziele für unser Land zu erreichen", sagte Scholz in Berlin. Deutschland stehe vor "Herausforderungen, wie unsere Republik sie in dieser Konzentration und Härte wohl noch nicht erlebt hat".

In seiner Erklärung bestätigte der SPD-Regierungschef ein früheres Ende der staatlichen Energiepreisbremsen zu Beginn des kommenden Jahres. Scholz nannte als Grund, dass inzwischen überall in Deutschland wieder Strom- und Gastarife verfügbar seien, die zwar deutlich höher lägen als vor der Krise - aber meist unterhalb der Obergrenzen der Preisbremsen und ebenfalls spürbar unterhalb der Preise im vergangenen Herbst und Winter. Scholz sagte: "Unsere Gasspeicher haben wir zudem so gut gefüllt, dass wir nicht mit plötzlichen Preissprüngen rechnen müssen. Klar ist aber auch: Sollten die Preise für Energie dennoch erneut unerwartet dramatisch steigen, sind wir jederzeit in der Lage, kurzfristig gegenzusteuern."

Mehr dazu lesen Sie hier.
09:57 Uhr

Streit um Rückgabe von Kunstschätzen eskaliert - Sunak lädt Mitsotakis aus

Im British Museum lassen sich Teile des Partheon-Fries bestaunen - zum Verdruss der Griechen.

Im British Museum lassen sich Teile des Partheon-Fries bestaunen - zum Verdruss der Griechen.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Es sei, als würde man die "Mona Lisa" teilen und die eine Hälfte im Pariser Louvre und die andere im British Museum zeigen: Der Streit um den Partheon-Fries währt seit Jahrzehnten. Der Parthenon-Tempel ("Jungfrauengemach") auf der Akropolis ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands. Der britische Diplomat Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und -skulpturen des Parthenon-Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Dort verkaufte er sie 1816 an das British Museum.

Der Streit um die Rückgabe der Kunstschätze sorgt jetzt für einen diplomatischen Eklat: Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte kurzfristig ein Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis in London ab, das für heute Mittag vorgesehen war. Das britische Kabinettsmitglied Mark Haper bestätigte indirekt, dass der Kulturstreit der Grund war. Die britische Regierung habe ihre Position zu den "Elgin Marbles", wie die Friesteile in Großbritannien genannt werden, wiederholt klargemacht: Sie sollten Teil der ständigen Kollektion im British Museum bleiben, sagte Harper der BBC. Mitsotakis reagierte empört.

09:30 Uhr

Wintereinbruch sorgt in Berlin für Unfälle "im Minutentakt"

Schneefall und Minustemperaturen führen derzeit in Berlin und Brandenburg zu einem verstärkten Unfallaufkommen. "Wir kriegen im Minutentakt Meldungen zu neuen Unfällen auf den Autobahnen", teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf der Online-Plattform X mit. Die Berliner Polizei sprach von einem "erhöhten Unfallaufkommen". Man könne aber nicht immer klar sagen, ob es mit dem Wetter zusammenhänge. "Wir können das nicht statistisch auseinanderhalten", betonte die Sprecherin. Auch auf Brandenburgs Straßen macht sich der Wintereinbruch bemerkbar. Es sei vermehrt zu Glätteunfällen gekommen, sagte eine Sprecherin am Morgen. Einen Überblick über die genaue Anzahl müssten sich die Beamten jedoch noch verschaffen. Aber: "Das Wetter zeigt ganz klar einen Einfluss."

Die Deutsche Bahn teilte am Morgen mit, dass mit Verspätungen und Ausfällen bei der Berliner S-Bahn zu rechnen sei. Die Regionalzüge fuhren am Morgen weitestgehend nach Plan. Im Laufe des Tages soll in Berlin und Brandenburg weiter Schnee fallen. Dauerfrost und Glättegefahr bestehen dauerhaft. Bei Temperaturen um die null Grad kann dabei eine Schneedecke von bis zu fünf Zentimetern liegen bleiben.

09:10 Uhr

Haßelmann kontert Söder: Halte "überhaupt gar nichts" von Neuwahlen

Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag, hat sich gegen den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ausgesprochen, nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichtes nun Neuwahlen durchzuführen. "Ich halte von dieser Idee überhaupt gar nichts, wir sind eine Regierung, die für vier Jahre gewählt ist", so Haßelmann im RTL/ntv-Frühstart. "Und in einer so krisenhaften Zeit wie unserer sollte man nicht leichtfertig aus parteitaktischen Gründen über solche Fragen spekulieren, sondern sachorientiert an Lösungen arbeiten, die dieses Land voranbringen. Da haben wir verdammt viel zu tun im Hinblick auf die Transformation der Wirtschaft und Industrie."

08:49 Uhr

Neuer Juso-Chef nennt Schuldenbremse "Riesenfehler" und fordert Streichung aus Grundgesetz

Der neue Bundesvorsitzende der Jusos, Philipp Türmer, fordert, die Schuldenbremse nicht nur für 2023, sondern gleich auch für das Folgejahr 2024 auszusetzen. Anschließend sollte das Instrument aus dem Grundgesetz gestrichen werden. Das sagte der Chef der SPD-Nachwuchsorganisation in der ntv Sendung #beisenherz. "Wir leben in einer Zeit der Krisen. Der Ukraine-Krieg und die Zeit der Inflation sind ja nicht plötzlich vorbei. Deswegen finde ich es legitim, auch für 2024 die Schuldenbremse weiter auszusetzen und sich dann zu überlegen, wie machen wir grundsätzlich weiter damit. Und da ist die Antwort der Jusos ganz klar: Die Schuldenbremse war ein Riesenfehler, die muss raus aus dem Grundgesetz." Die gegenwärtige Haushaltskrise müsse sich nicht nur der Bundeskanzler zurechnen lassen, so Türmer. "Natürlich steht da auch Olaf Scholz in der Verantwortung. Selbstverständlich aber auch die FDP, die einfach nicht ablassen will, von dem völlig veralteten Konstrukt der Schuldenbremse."

08:31 Uhr

Protest gegen Musk? Hollywood-Studios stellen X-Accounts kalt

Seit dem 17. November herrscht auf den X-Accounts der großen Hollywood-Studios Funkstille. Das ist durchaus ungewöhnlich, denn jede Woche kommen neue Filme heraus, für die eigentlich auf Online-Plattformen mehr Aufmerksamkeit erzeugt werden muss. Dass das auf X nicht mehr stattfindet, ist laut einem Medienbericht allerdings kein Zufall: Schuld soll kein Geringerer als Elon Musk sein. Die Medienunternehmen hätten die Entscheidung unter anderem getroffen, weil sie ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchteten, berichtete der US-Sender CNN. Offiziell wollen sich Vertreter der Studios wie Sony Pictures und Warner Bros. bislang nicht äußern.

Mitte November wurde das Ansehen von X gleich zweimal beschädigt. Besitzer Musk befürwortete einen Beitrag mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie. Darin hieß es unter anderem, von jüdischer Seite werde "Hass gegen Weiße" verbreitet. Musk schrieb unter dem Beitrag, darin stehe die "tatsächliche Wahrheit". Außerdem zeigten Hassrede-Forscher auf, wie Anzeigen bekannter Marken neben Nazi-Inhalten auftauchten. X behauptete danach, die Organisation Media Matters for America habe durch wiederholtes Laden der Profile dafür gesorgt, dass die Werbung neben den Beiträgen angezeigt würde und zog vor Gericht. Nach den beiden Vorfällen setzten mehrere große Unternehmen die Werbung bei X aus.

08:08 Uhr

Aufschrei in Neuseeland: Neue Regierung will Rauchverbot kippen

Neuseelands neue Regierung ist gerade erst im Amt und hat schon für einen Aufschrei unter Gesundheitsexperten gesorgt. Grund: Kurz nach seiner Vereidigung am Montag kündigte der konservative Ministerpräsident Christopher Luxon an, Teile der drastischen Anti-Tabak-Gesetze der linken Vorgängerregierung kippen zu wollen. Mit dem Schritt will die Koalition, der auch die populistische Partei NZ First angehört, Steuersenkungen finanzieren. Befürworter einer rauchfreien Gesellschaft sind entsetzt.

Der Pazifikstaat hatte unter Führung von Labour-Chefin Jacinda Ardern Ende vergangenen Jahres ein wegweisendes Gesetz für ein Rauchverbot für Menschen verabschiedet, die ab 2009 geboren wurden. An sie darf lebenslang kein Tabak mehr verkauft werden. Damit sollten Jugendliche gar nicht mehr in Versuchung geführt werden, mit dem Rauchen zu beginnen. Auch sind eine Senkung des Nikotingehalts in Zigaretten sowie eine geringere Zahl an Tabak-Verkaufsstellen in dem Gesetz verankert. Bereits 2025 sollte das Land weitgehend rauchfrei sein. Rauchen ist die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle in Neuseeland.

Mehr dazu lesen Sie hier.
07:45 Uhr

Haushaltskrise: AfD will "unsägliche Aufrüstungskosten" für Ukraine sparen

Diese Aussagen lasse ich jetzt einmal unkommentiert ... Die AfD im Bundestag will an der Schuldenbremse festhalten und die Haushaltskrise unter anderem mit weniger Unterstützung für die Ukraine lösen. Ein wesentlicher Posten bei den Ausgaben, die reduziert werden müssten, seien "unsägliche Aufrüstungskosten - in Kriegsgebiete, die uns nichts angehen", sagte Peter Boehringer, haushaltspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, im ZDF-"Morgenmagazin". Er betonte, dass es seiner Partei dabei um militärische Unterstützung, aber auch um Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine ginge.

Ein weiterer Punkt, der Sparpotenzial biete, seien die Gas- und Strompreissubventionen, meinte Boehringer. Die Subventionen seien überflüssig, wenn die Preise gesenkt werden könnten - durch eine andere Energiepolitik. Die AfD will nach eigenen Angaben zum Beispiel wieder die Atomkraft fördern und das Gesetz zum Ausbau der erneuerbaren Energien abschaffen. Die Partei hält den Klimawandel für wissenschaftlich nicht belegt.

07:17 Uhr

"Bleiben Sie unbedingt zu Hause": Schnee und Glätte sorgen für Unfälle

Glatte Straßen sorgen aktuell in mehreren deutschen Bundesländern für Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Rettungskräfte haben viel zu tun.

  • Auf der A2 in Nordrhein-Westfalen kam es gleich zu mehreren Unfällen. Im Bereich der Anschlussstelle Gütersloh in Fahrtrichtung Dortmund kam am Montag ein Autofahrer von der Fahrbahn ab und überschlug sich in der Folge, wie die Polizei Bielefeld am Morgen mitteilte. Der Fahrer wurde demnach leicht verletzt, musste aber nicht in ein Krankenhaus. In der Nacht kam in Höhe Rheda-Wiedenbrück in Fahrtrichtung Hannover zudem ein Auto bei einem Fahrstreifenwechsel ins Schleudern und fuhr gegen die Mittelschutzplanke. Insgesamt sprach die Polizei Bielefeld von 13 Einsätzen seit Montagabend aufgrund der Witterung.
  • In vielen Landesteilen Hessens ereigneten sich Unfälle mit Leichtverletzten und vielen Sachschäden. Bäume stürzten aufgrund der Schneelast um. Im Rheingau-Taunus-Kreis spitzte sich die Lage besonders zu. Zahlreiche Autofahrer saßen hier nach Angaben der Feuerwehr am Montag in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten nahe Eltville wegen umstürzender Bäume aus ihren Autos gerettet werden. Sie wurden zunächst in einer Halle untergebracht. Am Abend kamen 20 bis 25 Menschen in Hotels unter.
  • Der Landrat im Rheingau-Taunus-Kreis, Sandro Zehner, rief laut einer Mitteilung zum Zuhausebleiben auf: "Mein dringender Appell: Bleiben Sie am Dienstag unbedingt zu Hause. Bitte unternehmen Sie auch keine Spaziergänge im Wald: Es besteht akute Lebensgefahr durch Astbruch und umstürzende Bäume."

06:55 Uhr

Hausärzteverband fordert mehr Tempo bei telefonischer Krankschreibung

Was war das angenehm, als bei einer Erkältung ein Anruf beim Hausarzt genügte und man sich nicht schniefend und geschwächt ins Wartezimmer setzen musste ... Seit April dieses Jahr ist die Krankschreibung per Telefon leider passé. Aktuell arbeitet die Ampel-Regierung an einer neuen Regelung, mit dem Ziel, eine erstmalige Krankschreibung wegen einer akuten Erkrankung nicht nur in der Praxis und per Videosprechstunde, sondern auch per Telefon einmalig zu ermöglichen. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll dazu bis Ende Januar eine Richtlinie ausarbeiten, wie es auf der Internetseite der Bundesregierung heißt.

Angesichts steigender Infektionszahlen geht das dem Hausärzteverband jedoch nicht schnell genug. Die Krankschreibung per Telefon wäre aus Sicht von Markus Beier schon in diesem Winter eine dringend notwendige Entlastung für die Hausarztpraxen gewesen. Das sagte der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Praxisteams arbeiten laut Beier bereits jetzt unter Hochdruck, um alle Patienten zu versorgen. Vielerorts werde es aber immer schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden.

Mehr dazu lesen Sie hier.
06:47 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen,

bislang hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit öffentlichen Aussagen zur Haushaltskrise eher bedeckt gehalten (von einer 2:47 Minuten lange Videobotschaft mal abgesehen). Knapp zwei Wochen nach dem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts gibt der Regierungschef um 10 Uhr eine Regierungserklärung im Bundestag ab. Ob er damit die vielen Fragen nicht nur der (oppositionellen) Abgeordneten, sondern auch der verunsicherten Bürgerinnen und Bürgern beantworten kann, wird sich zeigen. Im Anschluss folgt noch eine zweistündige Debatte, die verspricht, lebhaft zu werden. Wir berichten natürlich live.

Derweil sorgt der Wintereinbruch in mehreren Bundesländern für glättebedingte Unfälle und Chaos. Mindestens zwei Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg starb ein 71 Jahre alter Mann am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide in Rheinland-Pfalz bei einem Glatteisunfall. Heute wird es laut RTL/ntv Wetterteam im Tagesverlauf von Nordwesten her trockener und die Sonne setzt sich durch. Zuvor fällt aber noch Schnee, im Süden teilweise auch Regen, der später mehr und mehr in Schnee übergeht. Dabei muss mit Glätte gerechnet werden.

Diese Themen werden heute außerdem wichtig:

  • Die Außenminister der NATO-Staaten kommen zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Bei den Beratungen im Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses wird es unter anderem um die Lage in der Ukraine und die bereits laufenden Vorbereitungen für den Jubiläumsgipfel im kommenden Jahr in Washington gehen.
  • Nach der Verlängerung der Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas um zwei Tage besteht Hoffnung auf Freiheit für weitere Geiseln. In der Nacht ging bei der israelischen Regierung eine weitere Liste mit für die Freilassung vorgesehenen Menschen ein.
  • Um 11 Uhr geben der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie und der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels einen Ausblick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft und stellen Zahlen für die zurückliegenden Monate vor.
  • Die Gewerkschaft GEW ruft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst der Bildungseinrichtungen zu einem Streik- und Aktionstag aufgerufen. Zum "Streiktag Bildung" sollen Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte.
  • Im Rechtsstreit zwischen dem früheren Tennisstar Boris Becker und dem TV-Komiker Oliver Pocher will das Oberlandesgericht Karlsruhe um 12.30 Uhr in Freiburg seine Entscheidung verkünden. Strittig ist ein Fernsehbeitrag aus der RTL-Sendung "Pocher - gefährlich ehrlich" aus dem Jahr 2020. Im Kern geht es in dem Fall darum, ob Persönlichkeitsrechte von Becker verletzt wurden.
  • Mit einer Aussage der Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann wird der Prozess gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung fortgesetzt. Zudem ist der Musiker Gregor Meyle als Zeuge vor dem Landgericht Leipzig geladen. Am Nachmittag sollen die Aussagen des Hoteldirektors sowie einer Ermittlerin der Polizei folgen.
  • Borussia Dortmund startet mit guten Chancen in den Endspurt um das Achtelfinale der Fußball-Champions-League. Mit einem Sieg beim zwei Zähler schlechteren Dritten AC Mailand um 21 Uhr wäre der Einzug in die K.o.-Runde vorzeitig perfekt. Für RB Leipzig geht es bei Manchester City um die Vorentscheidung über den Gruppensieg in der Staffel D.

Mein Name ist Friederike Zörner. Ich begleite Sie bis zum frühen Nachmittag durch den "Tag". Bei Fragen oder Anregungen erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner[at]ntv.de. Kommen Sie sicher dort an, wo Sie hin möchten und ziehen Sie sich warm an!

06:25 Uhr

Notruf in Israel kurzzeitig ausgefallen

In Israel sind laut Medienberichten mehrere Notrufnummern in der Nacht ausgefallen. Die Polizei habe die Störung mit einem nicht genauer angegebenen "temporären Fehler" begründet, berichtete unter anderem die "Times of Israel" am frühen Morgen. Der Zeitung "Haaretz" zufolge war auch die Nummer der Rettungssanitäter nicht erreichbar. Die "Jerusalem Post" berichtete zudem, dass der Notruf der Feuerwehr nicht funktioniert habe. Den Medienberichten zufolge waren einige Behörden jedoch über Ausweichnummern erreichbar.

Auswirkungen durch den Ausfall der Nummern in dem Land, das seit der tödlichen Attacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober militärisch gegen die Organisation im Gazastreifen vorgeht, sind bislang nicht bekannt. Laut der "Jerusalem Post" dauerte die Störung mehr als eine Stunde, konnte aber später durch den Netzbetreiber behoben werden.

05:59 Uhr

Lage "untragbar": Hunderttausende Kita-Plätze fehlen in Deutschland

Falls Sie gerade im Begriff sind, Ihr Kind in die Kita zu bringen, können Sie sich glücklich schätzen. Denn in Deutschland fehlen einer Studie zufolge rund 430.000 Kita-Plätze - trotz Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz. Zwar habe es Fortschritte beim Ausbau von Kita-Angeboten gegeben, der Bedarf sei aber zugleich kontinuierlich gestiegen, die Lage inzwischen "untragbar", hieß es bei Veröffentlichung des "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung.

Die Analyse sieht eine Kita-Krise und mahnt einen Mix aus kurz- und langfristigen Maßnahmen an. In den westdeutschen Bundesländern fehlen demnach 385.900 Plätze, um den Betreuungsbedarf zu erfüllen. In Ostdeutschland bestehe eine Lücke von etwa 44.700 Kita-Plätzen. Seit 2013 besteht für Kinder nach ihrem ersten Geburtstag ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Für Jungen und Mädchen ab drei Jahren gibt es den Anspruch schon seit 1996.

Mehr dazu lesen Sie hier.
05:51 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen