Der Tag
22. Februar 2022
imageHeute mit Lea Verstl und Johanna Ohlau
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22:36 Uhr

Das war Dienstag, der 22. Februar 2022

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Eine der wenigen guten Nachrichten heute: Nach den stürmischen Tagen kommt die Sonne mal wieder raus wie hier an der Ostsee. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Liebe Leserinnen und Leser,

neue Virusvarianten, rasant steigende Zahlen, immer weniger Platz auf Intensivstationen - lange beunruhigten uns wohl alle immer wieder aufs Neue die Nachrichten rund um die Corona-Pandemie. Doch nun wirken sie auf mich regelrecht trivial im Vergleich zu den Meldungen, die uns rund um die Russland-Krise erreichen. An Diplomatie und Frieden scheint der russischen Seite und allen voran Wladimir Putin wohl nicht gelegen. Wie mit jemandem umgehen, der die Eskalation sucht? Nord Stream 2 vorerst auf Eis zu legen, ist nur ein Schritt. Das Instrumentarium reicht von öffentlicher Kritik und Verurteilung über Sanktionen bis hin zu militärischer Präsenz und schlimmstenfalls Konfrontation. Diese Empfehlungen geben Ihnen neben einem Blick in unseren Ticker für einen guten Überblick:

Scholz hält vollständige Invasion für möglich

Europas Alternativen zu Russlands Gas reichen nicht

EU verhängt Sanktionen gegen Russland

Stopp für Nord Stream 2 ist Merkels Niederlage - ein Kommentar von Jan Gänger

Im Ringen mit Russland muss neuer "Doppelbeschluss" her - ein Kommentar von Nikolaus Blome

Und außerdem:

WHO: Omikron-Typ BA.2 nicht gefährlicher

EU-weit ab sofort: Genesenen-Nachweis mit Schnelltest möglich

Höhner-Frontmann Krautmacher macht Schluss

US-Frauenfußballteam erkämpft historischen Sieg - abseits des Spielfelds

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Ihnen eine gute Nacht!

Ihre Johanna Ohlau

21:58 Uhr

Zivilpolizist mit Messerstich verletzt

Ein "Arbeitsunfall" der gefährlichen Art ist einem Mann in Hamburg passiert: Der Zivilpolizist ist mit einem Messer verletzt worden. Das teilt die Polizei Hamburg mit. Sein Kollege hat Pfefferspray abbekommen. So richtig klar ist noch nicht, wie es dazu gekommen ist. Die Beamten seien am Abend vor einer Drogenhilfe-Einrichtung eingeschritten, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Glück im Unglück für den Polizisten: Lebensgefährlich seien die Verletzungen den Angaben zufolge nicht. Mindestens ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden.

21:44 Uhr

Weniger Abgeordnete sollen Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt kontrollieren

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Nur noch ein Oppositionssitz im Parlamentarischen Kontrollgremium? (Foto: picture alliance / dpa)

Sachsen-Anhalts Verfassungsschutz soll einem Bericht zufolge künftig von weniger Landtagsabgeordneten kontrolliert werden. Das geht aus einem Gesetzentwurf der Fraktionen von CDU, SPD und FDP hervor, wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet. Demnach soll das Parlamentarische Kontrollgremium, das die Arbeit des Inlandsgeheimdienstes überwacht, nur noch von vier statt fünf Parlamentariern gebildet werden. Zudem stehe der Opposition nur noch ein Platz statt bisher zwei zu. Damit könnte theoretisch die AfD ihren Platz im Kontrollgremium verlieren. Die Partei steht selbst im Fokus des Nachrichtendienstes: Anfang 2021 hatte Sachsen-Anhalts Verfassungsschutz den AfD-Landesverband als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. Die Partei klagt dagegen. AfD und Grüne kritisierten den Plan der Regierungskoalition.

20:56 Uhr

Hippie-Ikone: Procol-Harum-Sänger Gary Brooker ist tot

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(Foto: dpa)

Traurige Nachrichten für die Musikwelt: Der frühere Sänger der britischen Rockband Procol Harum, Gary Brooker, ist tot. Wie die Gruppe auf ihrer Webseite mitteilt, starb Brooker bereits am vergangenen Samstag friedlich in seinem Zuhause. Der 76-Jährige habe an Krebs gelitten. Brookers erste Single als Frontmann der Band, "A Whiter Shade Of Pale" aus dem Jahr 1967, war zugleich auch der größte Erfolg von Procol Harum. Der melancholische Song, dessen Orgeluntermalung von Johann Sebastian Bach inspiriert war, wurde zu einer der Hymnen des "Summer of Love", der den Höhepunkt der Hippie-Bewegung markierte. Die Single wurde weltweit mehr als zehn Millionen Mal verkauft. Die Band, deren Frontmann Brooker mehr als 50 Jahre lang war, würdigte ihn als einen Menschen mit ansteckender Freundlichkeit. "Er war bekannt für seine Individualität, Integrität und gelegentliche dickköpfige Exzentrik", heißt es weiter.

20:12 Uhr

5000 Euro Belohnung: Wer hat Ernst Kaminski getötet?

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Ernst Kaminski kurz vor seinem Verschwinden. (Foto: Polizei Bonn)

Es ist ein mysteriöser Mordfall: 1990 verschwindet Ernst Kaminski aus Siegburg spurlos, seine Familie meldet den damals 25 Jahre alten Mann als vermisst. 1994 finden Schüler in einem Waldstück in in Ruppichteroth-Beiert im Rhein-Sieg-Kreis Knochen - menschliche Überreste, wie sich später herausstellt. Schnell wurde auch klar: Der Mensch ist keines natürlichen Todes gestorben. Doch bis die Spur zum Vermisstenfall von Ernst Kaminski führt, vergehen Jahre. Erst als der Fall im September 2021 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" nochmal vorgestellt wird, führen Hinweise schließlich die Fäden zusammen: Angehörige hatten sich nach der Ausstrahlung gemeldet, und eine DNA-Analyse bestätigte, dass es sich tatsächlich um den Vermissten handelte.

Morgen wird der Mordfall erneut Thema in der Sendung sein. Die Staatsanwaltschaft Bonn und Familienangehörige haben Belohnungen in einer Gesamthöhe von 5000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters führen. Denn diese Frage bleibt bislang unklar: Wer tötete Ernst Kaminski?

19:28 Uhr

Geiselnahme? Bewaffneter Mann in Geschäft in Amsterdam

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Wie in mehreren Videos in sozialen Netzwerken zu sehen ist, handelt es sich möglicherweise um einen Apple Store in Amsterdam. (Foto: picture alliance / ANP)

Im Zentrum von Amsterdam läuft gerade ein großer Einsatz der Polizei: Nach Angaben der niederländischen Polizei könnte es sich um einen bewaffneten Überfall mit Geiselnahme handeln. Demnach befindet sich in einem großen Computergeschäft ein bewaffneter Mann. Er soll mindestens eine Geisel genommen haben. In sozialen Medien sind Bilder und Videos zu sehen von einem Mann in dem Geschäft, der einen anderen unbewaffneten Mann mit einer Waffe bedroht. Augenzeugen hatten in Medien berichtet, sie hätten mehrere Schüsse gehört. Spezielle Einsatzkommandos der Polizei sind vor Ort.

Update: Die Situation ist weiterhin gefährlich. Die Polizei in Amsterdam informiert via Twitter über die Geschehnisse um das Geschäft am Leidseplein. "Wir bitten Anwohner, Unternehmer und Angestellte am Leidseplein, nicht nach draußen zu kommen und drinnen zu bleiben", so die Polizei vor wenigen Minuten in einem Tweet.

18:44 Uhr

Mann fällt in Gleisbett und wird von Zug erfasst

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Am Kölner Hauptbahnhof hat sich offenbar ein schlimmer Unfall ereignet. (Foto: picture alliance/dpa)

Ein Mann ist am Kölner Hauptbahnhof von einem Bahnsteig auf das Gleis gefallen und von einem Zug erfasst worden. Es sei nach ersten Erkenntnissen von einem Unfall auszugehen, die genauen Umstände seien aber noch ungewiss, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht. Der Mann sei nicht ansprechbar, über seinen Zustand habe man darüber hinaus noch keine Kenntnis. Die Polizei musste wegen des Notfalls drei Gleise sperren, schilderte die Sprecherin. Der Fernverkehr und der Regionalverkehr waren am Nachmittag weiter gestört.

18:17 Uhr

Wo Verbraucher die Folgen der Russland-Krise spüren

Für viele Deutsche scheint der Russland-Ukraine-Konflikt weit weg zu sein. Doch seine Auswirkungen könnten sich auch hierzulande für Verbraucher bemerkbar machen. Welche Branchen besonders betroffen sind und ob Preisexplosionen zu erwarten sind, weiß ntv.

Die Meldung ist aus dem Börsen-Tag von ntv.de. Mehr Nachrichten aus der Wirtschafts- und Finanzwelt gibt es hier.

17:56 Uhr

Kiloweise Goldspäne bei der Arbeit eingesteckt - Mann vor Gericht

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Das Urteil im Prozess um das Osram-Gold wird voraussichtlich Mitte März fallen. (Foto: dpa)

Wo gearbeitet wird, fallen Späne - im Fall des Leuchtmittelherstellers Osram sind das Goldspäne, also durchaus wertvoller "Abfall"!. Ein 42 Jahre alter Mitarbeiter der Firma soll unbemerkt immer wieder die Spänereste eingesammelt und sie zum Feierabend nach draußen geschmuggelt haben. Zwar kleine Mengen, aber über die Zeit sollen so rund 70 Kilogramm Gold zusammen gekommen sein. Das ist zumindest das Gewicht des Diebesgutes, für das er sich nun vor dem Landgericht Regensburg verantworten muss. Ein Teil der Taten ist verjährt. Die Späne, die der Tatverdächtige über Jahre an sich genommen haben soll, bringt es auf einen Wert von knapp 857.000 Euro. Zu Prozessbeginn legte der Mann ein Geständnis ab.

Der Mann wusste, wie er die Kontrolle am Ausgang umgeht, aber sein Arbeitgeber schöpfte trotzdem Verdacht und erstattete 2018 Anzeige. Der Beschuldigte setzte sich daraufhin nach Russland ab, wurde aber 2021 gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Das Gold will er nach eigener Aussage über einen Mittelsmann weiterverkauft haben - teilweise auch im Tausch gegen Marihuana. Den Erlös sollen sich die beiden Männer geteilt haben.

16:52 Uhr

Polizeigewerkschaft fordert: Messerattacke als Mordversuch einstufen

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Messerattacken enden oft mit schwersten Verletzungen oder tödlich. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/)

Wer mit einem Messer auf einen anderen Menschen einsticht, nimmt den Tod seines Gegenübers in Kauf - ungefähr so wertet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hamburg Messerattacken und fordert, diese als versuchtes Tötungsdelikt einzustufen. Wie die Gewerkschaft mitteilt, werden solche Angriffe oft nur als gefährliche Körperverletzung eingestuft. Dabei sei es oft nur dem Zufall geschuldet, ob das Opfer eine solche Attacke überlebt. Der Vorstoß fußt auf der Annahme, dass die Zahl solcher lebensgefährlicher Angriffe zuletzt gestiegen ist. "Wir haben es offenbar mit zunehmenden Messerattacken in Deutschland zu tun", heißt es in der Mitteilung. Einen Beleg für den Anstieg gebe es mangels bundesweiter Statistik aber nicht. Deshalb fordert die GdP auch, künftig zu erfassen, wie oft Messer als Waffe eingesetzt werden.

16:13 Uhr

Dubai eröffnet sein "Museum of the Future"

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Eigenwillig ist die Architektur auf jeden Fall - ob auch futuristisch, wird sich zeigen. (Foto: via REUTERS)

Museen sind meist eher dem Vergangenen gewidmet - nicht so in Dubai: Dort gibt es ab sofort das "Museum of the Future". Das von der Dubai Future Foundation geplante Ausstellungszentrum widmet sich Zukunftsfragen und soll den Fokus auf Innovationen für Mensch und Erde legen, wie die Pressestelle der Vereinigten Arabischen Emirate mitteilt. Präsentiert werden auf sieben Etagen verschiedene Erlebnisausstellungen etwa über das Leben im Weltraum, den Regenwald oder Zukunftstechnologien. Der Bau der 77 Meter hohen Stahlstruktur soll nach offiziellen Angaben rund 200 Millionen US-Dollar (ca. 177 Millionen Euro) gekostet haben. In die Fassade, die aus 1024 Einzelteilen besteht, ist arabische Kalligrafie eingraviert. Das Museum ist demnach als "architektonisches und kulturelles Wahrzeichen" konzipiert. Die Dubai Future Foundation ist eine Denkfabrik der Regierung in den Emiraten.

15:35 Uhr

Nach Feuer in Essener Wohnkomplex: Polizei-Roboter "Herbie" sucht nach Ursache

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Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung von "Herbie" im Januar. (Foto: dpa)

Nach dem verheerenden Feuer in einem Wohnkomplex in Essen ist das Gebäude einsturzgefährdet. Für die Ermittlerinnen und Ermittler der Polizei also zu gefährlich, um selbst durch die Wohnungen zu gehen und nach der Brandursache zu suchen. Deshalb setzen sie jetzt einen Roboterhund ein, der das Gebäude absucht. Der vierbeinige Roboter, der den Spitznamen "Herbie" trägt, soll bei der Ermittlung helfen, wie ein Sprecher der Polizei sagt. "Herbie" macht im Inneren etwa wie eine Drohne Bildaufnahmen. Das Innenministerium hatte die neue Technologie erst kürzlich vorgestellt.

14:50 Uhr

Lkw verliert Teile auf der A1 - Klotz kracht in Autoscheibe

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Das ist der Plastikklotz, der durch die Windscheibe gekracht ist. (Foto: Polizei Dortmund)

Das hätte noch sehr viel schlimmer ausgehen können: Ein Lastwagen fährt mit Kunststoffteilen auf der Ladefläche über die A1 bei Hagen, aber die Fracht ist wohl nicht ausreichend gesichert. Der Lkw verliert bei seiner Fahrt am vergangenen Samstag mehrere Teile. Ein etwa fünf Kilogramm schwerer Kunststoff-Klotz kracht dann in die Windschutzscheibe eines Autos. Die 26 Jahre alte Fahrerin und ihre 22 Jahre alte Beifahrerin wurden dabei verletzt. Das teilt die Polizei heute mit. Die hinzugerufenen Polizisten hätten demnach noch weitere Kunststoffteile auf der Fahrbahn entdeckt. Nun sucht die Polizei Zeugen, um den Lastwagen und seine Insassen zu finden. Denn der ist einfach weitergefahren.

14:20 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

meine geschätzte Kollegin Lea Verstl verabschiedet sich in den Feierabend. Ich übernehme den "Tag" und versorge Sie bis zum Abend mit spannenden Nachrichten aus aller Welt. Alles zu Corona finden Sie in unserem Corona-Ticker. Über die aktuelle Lage in der Russland-Krise informieren wir hier im Ticker.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik - gerne eine Mail an dertag[at]n-tv.de.

Ihre Johanna Ohlau

13:59 Uhr

Laster verliert ätzende Natronlauge auf A2

Auf der Autobahn 2 nahe Bottrop in Nordrhein-Westfalen hat ein Tanklaster ätzende Natronlauge verloren und damit für einen aufwändigen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. In der Nacht zum Dienstag hatte der Fahrer eines mit 23.000 Litern der Chemikalie beladenen Tanklastzugs bemerkt, dass die Natronlauge austrat, wie die Feuerwehr in Bottrop mitteilte. Dabei handelte es sich um 50-prozentige Lauge, die bei Hautkontakt zu schweren Verätzungen führen kann.

Vorsichtshalber habe der Mann seinen Tanklaster auf einen Parkplatz gelenkt und die Feuerwehr alarmiert. Daraufhin folgte ein schwieriger Einsatz: Da das Leck nicht abgedichtet werden konnte, musste die ätzende Flüssigkeit demnach in Wannen aufgefangen werden. Die Feuerwehrleute hätten dazu spezielle Schutzanzüge mit begrenztem Luftvorrat getragen, weswegen eine Ablösung alle 20 Minuten nötig gewesen sei. Der Lastwagenfahrer wurde demnach leicht verletzt. Im Einsatz waren 70 Kräfte der Bottroper Feuerwehr sowie vier weitere freiwillige Feuerwehren.

13:38 Uhr

Airbus will wohl Wasserstoff-Flugzeug vorstellen

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus will noch am heutigen Dienstag Insidern zufolge über die jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung eines wasserstoffgetriebenen Flugzeugs informieren. Airbus werde ankündigen, bis Mitte des Jahrzehnts zusammen mit dem Triebwerksbauer CFM International einen sogenannten Demonstrator für ein künftiges Wasserstoff-Flugzeug zu bauen, erfuhr Reuters aus Branchenkreisen. Teil der Machbarkeitsstudie sei die adaptierte Version eines heutigen Flugzeugtriebwerks.

Das Unternehmen hatte angekündigt, ein kleines Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb zu entwickeln, das ab 2035 zum Einsatz kommen soll. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte in der "Welt am Sonntag" kürzlich gesagt, der deutsch-französische Konzern könne die Triebwerke für Wasserstoff-Flugzeuge auch selbst bauen, war aber in der vergangenen Woche etwas zurückgerudert.

13:16 Uhr

Brennende Fähre vor Korfu: Suche nach Vermissten eingestellt

Die Rettungskräfte werden die Suche nach Überlebenden auf der brennenden Autofähre "Euroferry Olympia" vorerst einstellen. Solange das Schiff auf See sei, könnten die Such- und Rettungsarbeiten nicht mehr fortgesetzt werden, teilte das griechische Handelsschifffahrtsministerium mit. Die Arbeiten seien für die Rettungskräfte wegen großer Hitze und giftiger Dämpfe zu schwierig und es gebe kaum mehr Hoffnung auf Überlebende.

Damit die Löscharbeiten und die Suche nach den Vermissten fortgesetzt werden können, müsse das Schiff in einem Hafen sicher vertäut werden. Das Schiff soll nach Angaben des Ministeriums in den Containerhafen von Astakos gebracht werden. Er liegt im Südwesten des griechischen Festlandes, weit weg von dicht bewohnten Regionen. Dort soll so schnell wie möglich der Treibstoff abgepumpt werden. Wie das Online-Ortungssystem Marinetraffic zeigt, sind die Schlepper mit der Fähre bereits auf dem Weg. Bei den Vermissten handelt es sich um sieben Bulgaren, zwei Griechen und einen Türken.

12:55 Uhr

Goldmine in Burkina Faso explodiert - 59 Tote

Bei der Explosion von Dynamit in einer Goldmine in Burkina Faso sind nach Angaben des staatlichen Fernsehens mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugenberichten zufolge löste ein Brand die Explosion von geschmuggelten Dynamitstangen in einer behelfsmäßigen Goldwaschanlage in Gomgombiro im Südwesten des Landes aus. Über 50 weitere Menschen wurden laut Krankenhausangaben verletzt. Einige von ihnen schwebten in Lebensgefahr.

Unter den Opfern waren demnach auch Frauen und Kinder. Der Bereich, in dem das Dynamit gelagert wurde, diente laut einem Einwohner von Gomgombiro auch als Markt. Durch die Wucht der Explosion entstand demnach am Montagnachmittag ein riesiger Krater. Die Behörden in dem armen Sahel-Staat haben das Goldwaschen zwar verboten, doch gelingt es ihnen kaum, den wilden Goldabbau zu kontrollieren. An ihm sind nach offiziellen Angaben 1,2 Millionen Menschen beteiligt. Gold hat sich in den vergangenen zwölf Jahren zum wichtigsten Exportgut von Burkina Faso entwickelt.

12:23 Uhr

Kolumbiens Frauen sind von striktem Abtreibungsverbot befreit

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Abtreibungsrechtler feiern, nachdem das Verfassungsgericht die Entkriminalisierung der Abtreibung gebilligt hat. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

In Kolumbien ist der Abbruch von Schwangerschaften nur in besonderen Fällen erlaubt gewesen, etwa nach einer Vergewaltigung, Lebensunfähigkeit des Fötus oder bei Gefahr für das Leben der Mutter. Das Verfassungsgericht entschied nun, dass die Abtreibung bis zur 24. Schwangerschaftswoche erlaubt ist. Dies gab das Gericht in einer Mitteilung am Montag (Ortszeit) bekannt.

Schätzungen zufolge gab es dort pro Jahr rund 400.000 heimliche Abtreibungen. Nach der 24. Schwangerschaftswoche gelten weiter die bisherigen Gründe für eine legale Abtreibung. "Wir feiern dieses Urteil als einen historischen Sieg für die Frauenbewegung in Kolumbien, die seit Jahrzehnten für die Anerkennung ihrer Rechte kämpft", sagte die Regionalchefin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. "Es ist ein weiteres Beispiel für das unaufhaltsame Fortschreiten der grünen Welle in Lateinamerika." Grüne Tücher sind das Erkennungsmerkmal der Kampagne für legale, sichere und kostenlose Abtreibungen.

12:10 Uhr

Bundesregierung stoppt Zertifizierung von Nord Stream 2

Vor dem Hintergrund des eskalierenden Russland-Ukraine-Konflikts stoppt die Bundesregierung das Genehmigungsverfahren für die russisch-deutsche Erdgasleitung Nord Stream 2 bis auf Weiteres.

11:58 Uhr

Vater von Tiktok-Star erschießt Stalker seiner Tochter

Ava Majury lädt als 13-Jährige ihr erstes Video bei Tiktok hoch und wird schnell zum Star auf der Plattform. Unter ihren Anhängern ist auch ein 18-Jähriger, der sie zu stalken beginnt. Als er mit einer Waffe vor dem Haus der Familie auftaucht, kommt es zum Äußersten.

11:27 Uhr

Mit Ecstasy gefüllte Champagnerflasche tötet Restaurantbesucher

Nach dem Tod eines Restaurantbesuchers in Weiden in der Oberpfalz hat die Polizei weitere Details zur Herkunft und zum Inhalt der bestellten Champagnerflasche bekannt gegeben. Demnach wurde die Flasche über eine Online-Plattform gekauft. Sie sei komplett mit der Droge Ecstasy gefüllt gewesen, es habe sich kein Champagner darin befunden. Es gebe keinen Verdacht auf strafbares Handeln von Personen in Weiden, teilte die Polizei mit. "Derzeit ist vielmehr anzunehmen, dass die Flasche im guten Glauben an ein Originalprodukt im Internet erworben und anschließend ausgeschenkt wurde", hieß es.

Die Ermittlungen konzentrierten sich weiter auf die Manipulation und den Vertriebsweg der Flasche. Eine Besuchergruppe hatte sich am vorvergangenen Samstag in dem Restaurant eine Champagnerflasche geteilt, schon nach den ersten Schlucken brachen acht Personen zusammen. Ein Mann starb wenig später in einem Krankenhaus. Die sieben weiteren seien inzwischen aus der Klinik entlassen worden.

11:02 Uhr

Vierbeiniger Laufroboter soll Brandruine in Essen erkunden

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NRW-Innenminister Herbert Reul begrüßt den Roboter bei einer Veranstaltung in Duisburg. (Foto: picture alliance/dpa)

Ein Polizei-Roboter soll nun erkunden, was zu dem verheerenden Brand geführt hat, der in der Essener Innenstadt zu drei Verletzten und 35 zerstörten Wohnungen geführt hat. "Der kommt zum Einsatz", sagte ein Sprecher der Polizei in Essen. Geplant sei der Einsatzstart am späten Vormittag. Der 35 Kilo schwere Laufroboter war erst vor wenigen Wochen bei einem Termin mit NRW-Innenminister Herbert Reul in Duisburg vorgestellt worden. Damals wurde erläutert, dass er mit Kameras und Sensoren zum Beispiel Katastrophenorte erkunden könnte.

Die Ruine des Wohnkomplexes ist nach einer ersten Einschätzung der Feuerwehr einsturzgefährdet. Feuerwehrleute haben in der Nacht zum Dienstag mehrfach mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, ob etwas aufglimmt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen schilderte. Immer wieder seien kleine Glutnester aufgetaucht, die gelöscht worden seien. Gegen 7 Uhr hätten die Einsatzkräfte dann "Feuer aus" gemeldet, sagte der Sprecher. Damit werde die Einsatzstelle der Kriminalpolizei übergeben. Die Ursache des verheerenden Brandes in Essen ist bislang noch unbekannt.

10:36 Uhr

Özdemir nennt Gruppe von Klimaaktivisten "vordemokratisch"

Sie wollen Lebensmittelverschwendung anprangern, indem sie Straßen mit Rapsöl oder Bauschaum blockieren: Klima-Aktivisten der Gruppe "Aufstand der letzten Generation". Mehrere Grünen-Politiker finden die Methoden und Forderungen der Rebellen äußerst fragwürdig. Neben Grünen-Chef Omid Nouripour kritisierte auch Bundesagrarminister Cem Özdemir die Straßenblockierer. Im Deutschlandfunk legt Özdemir nach: "Es ist eben nicht so, wie die Protestierenden sagen: Ich drücke da auf einen Knopf, dann gibt's keine Lebensmittelverschwendung mehr."

Es seien unterschiedliche Ministerien beteiligt, es gebe komplizierte thematische Verflechtungen. "Sie erwarten, dass wir komplexe Probleme mit einem Knopfdruck lösen. Das ist eine Vorstellung, die eigentlich vordemokratisch ist." Özdemir sagte, die Verschwendung noch genießbarer Lebensmittel in Supermärkten sei zwar ein Thema, sie sei aber in Deutschland mit 4 Prozent viel geringer als etwa in Frankreich mit 14 Prozent. Hierzulande würden die meisten Lebensmittel auch nicht in Supermärkten, sondern in privaten Haushalten weggeworfen.

11:20 Uhr

VW strebt Porsche-Börsengang an

Über einen möglichen Börsengang der Renditeperle Porsche wird seit Längerem spekuliert. Jetzt nehmen die Pläne Form an: VW und sein größter Anteilseigner, die bereits börsennotierte Porsche Automobil Holding SE, seien in "fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Börsengang" von Porsche.

10:12 Uhr

Banden in Johannesburg schießen Helikopter-Piloten an

Südafrika hat weltweit eine der schlimmsten Kriminalstatistiken. Die Bandenkriminalität eskaliert zunehmend. Bei einer wilden Schießerei mit automatischen Kriegswaffen sind in Johannesburg nun mindestens acht Menschen ums Leben gekommen und fünf Polizisten verletzt worden. Ein Polizei-Helikopter wurde von der etwa 25-köpfigen Bande ebenfalls unter Feuer genommen - der Co-Pilot wurde angeschossen, wie Polizeiminister Bheki Cele am Montagabend im nationalen Fernsehen sagte.

Acht Verdächtige wurden festgenommen, nach neun weiteren wird noch gefahndet. Der Schießerei vorangegangen war eine wilde Verfolgungsjagd im Stadtteil Rosettenville. Die Täter waren in PS-starken, gestohlenen Wagen unterwegs und verfügten über automatische Sturmgewehre sowie erhebliche Mengen Munition. Sie hatten nach Angaben des Ministers eine Attacke auf einen Geldtransporter geplant.

09:50 Uhr

Michael Bublé wird offenbar wieder Vater

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Zeigt seine Frau mit Babybauch im neuen Musikvideo: Michael Bublé. (Foto: imago images/ZUMA Press)

Der kanadische Sänger Michael Bublé und seine Frau Luisana Lopilato haben bereits zwei Söhne im Alter von acht und sechs Jahren sowie eine dreijährige Tochter. In seinem neuen Musikvideo befeuert Bublé Spekulationen über weiteren Nachwuchs. In der Vorschau zu Bublés zu dem Clip "I'll Never Not Love You" ist Lopilato mit einem deutlich gerundeten Babybauch zu sehen.

Der Videoschnipsel wurde am Montag (Ortszeit) von "TMZ" veröffentlicht. Wie in dem Ausschnitt zu erkennen ist, spielt Bublés neues Musikvideo in einem Supermarkt. Zunächst ist zu sehen, wie der Sänger an der Kasse in einem Tagtraum versinkt. Lopilato weckt ihn schließlich, und mit den drei gemeinsamen Kindern verlässt das Paar den Laden. Die Kamera ist dabei geradewegs auf Lopilatos Bauch gerichtet. Auf seinem Twitter-Account kündigte Bublé an, das vollständige Musikvideo solle am Dienstag erscheinen.

09:25 Uhr

Australien: Polizei fasst Mafia-Auftragskiller nach zwölf Jahren

Die australische Polizei hat nach zwölf Jahren Fahndung einen der meistgesuchten Verbrecher des Landes festgenommen. Dem mutmaßlichen Mafia-Auftragsmörder werde Verschwörung zum Mord und Handel mit 25.000 Ecstasy-Tabletten vorgeworfen, er sei ausgesprochen "gewalttätig", erklärte der leitende Polizeibeamte Mick Frewen. Der Verdächtige war 2010 auf Kaution freigelassen worden und kurz vor seiner Gerichtsverhandlung geflohen.

Ihm wurde damals unter anderem vorgeworfen, an der Planung eines Anschlags auf eine Hochzeit beteiligt gewesen zu sein. Auf seiner Flucht vor der Polizei hatte sich der Mann verkleidet und war dabei auch in einen sogenannten Fatsuit geschlüpft, um dicker zu erscheinen. Am Montag wurde er nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in einem verlassenen Haus in der Kleinstadt Ravenshoe im Bundesstaat Queensland festgenommen.

09:10 Uhr

Zahl der Grünen-Mitglieder verdoppelt sich seit 2016

Während die ehemals großen Volksparteien CDU und SPD schrumpfen, freuen sich die Grünen über einen starken Zuwachs an Mitgliedern. Die Partei ist das sechste Jahr in Folge gewachsen: Sie legte im vergangenen Jahr um rund 17 Prozent auf 125.737 Mitglieder zu, wie aus einer Statistik der Partei hervorgeht. Wenn man Austritte oder Todesfälle abzieht, gewannen die Grünen damit 18.430 Mitglieder hinzu.

Die Zahlen geben den Stand zum Jahreswechsel wieder. "Seit 2016 haben wir uns verdoppelt", sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin, Emily Büning. "Das ist fantastisch und es zeigt, wie groß das Interesse an grüner Politik ist, wie viele Menschen sich einbringen und politisch mitgestalten wollen." Der Aufwärtstrend begann der Statistik zufolge 2016, von 2017 auf 2018 beschleunigte sich das Wachstum deutlich.

08:43 Uhr

Avocados könnten "Konfliktware" wie Blutdiamanten werden

Nicht nur für Fans von American Football oder der Halbzeit-Show ist der Super Bowl ein Höhepunkt - auch mexikanischen Avocado-Erzeugern macht er jedes Jahr Freude. Bei jeder vernünftigen Super-Bowl-Party darf die Avocado-Crème Guacamole als Dip nicht fehlen. Doch in Wirklichkeit litt der Ruf mexikanischer Avocados an dem Wochenende. Weil zwei Tage vor dem Spiel ein Inspekteur der US-Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit (Aphis) bedroht wurde, setzten die USA die Avocadoimporte aus dem südlichen Nachbarland aus. Die Frucht darf nur aus Michoacán in die USA eingeführt werden - weil dort US-Inspekteure sie auf Schädlinge überprüfen.

Michoacán ist aber auch eine der Gegenden in Mexiko, die am meisten unter der Gewalt von Drogenkartellen und anderen kriminellen Gruppen leiden. Diese Kartelle haben auch, etwa durch Schutzgelderpressung, beim Geschäft mit Avocados und anderen Erzeugnissen ihre Finger im Spiel. Kürzlich wurden Soldaten in ein Gebiet in Michoacán geschickt, in dem nach Medienberichten ein Kartell den Anbau von Limetten kontrollierte und Preise manipulierte. Trotz der kriminellen Einmischung sind Avocados - auch "grünes Gold" genannt - eines der lukrativsten Güter für mexikanische Erzeuger.

"Dass Avocados, wie auch andere an und für sich legale Märkte, gewalttätige Auseinandersetzungen und Gewalt gegen Produzenten und Exporteure antreiben, ist nichts Neues, sondern eines der Markenzeichen der Mutation der mexikanischen organisierten Kriminalität", sagt Falko Ernst, Mexiko-Experte der International Crisis Group. Die Sicherheitsberatungsfirma Verisk Maplecroft warnte bereits Ende 2019, Avocados könnten, ähnlich wie sogenannte Blutdiamanten aus Afrika, die nächste "Konfliktware" werden. Die weltweite Nachfrage danach ist stark gestiegen. Das führt im größten Exportland Mexiko auch zu illegaler Abholzung.

08:17 Uhr

Auf Schiff brennen 4000 VWs: Wassernebel könnte Brände künftig verhindern

Nach dem verheerenden Brand auf einem Frachter mit rund 4000 Autos der VW-Gruppe mitten auf dem Atlantik werden Forderungen nach besseren Löschanlagen auf solch riesigen Transportschiffen laut. "Bei Warenwerten bis zu 500 Millionen Euro an Bord sollte bei diesen Schiffen in mehr Sicherheit investiert werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Auf Autofrachtern träten "immer wieder teils verheerende Brände" auf, betonte er. Eine Möglichkeit sei Hochdruck-Wassernebel. Wassernebel verursache keine Schäden an der Ladung und beeinträchtige kaum die Stabilität des Schiffes, weil er nur wenig Wasser auf die Decks bringe.

Am Dienstag trieb der brennende Frachter "Felicity Ace" weiter führerlos etwa 170 Kilometer südlich der zu Portugal gehörenden Azoren. Das rund 200 Meter lange Schiff war nach Medienberichten mit Luxusfahrzeugen der Marken Porsche, Audi, Bentley und Lamborghini an Bord auf dem Weg von Emden nach Davisville im US-Bundesstaat Rhode Island unterwegs, als das Feuer am vergangenen Mittwoch aus noch unbekannter Ursache ausbrach. Die 22 Besatzungsmitglieder waren von der Luftwaffe Portugals schon bald nach Ausbruch des Feuers in Sicherheit gebracht worden.

07:56 Uhr

Rechte attackieren Asylbewerber und ihre Unterkünfte 1250 Mal im Jahr 2021

Dass die Zahl zurückgeht, nimmt ihr nicht ihren Schrecken: Die deutschen Behörden haben laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr mehr als 1250 überwiegend rechtsmotivierte Straftaten gegen Asylbewerber und deren Unterkünfte verzeichnet. Insgesamt gebe es eine stark rückläufige Tendenz, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion. Im vergangenen Jahr zeigte sich demnach aber vor allem wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein deutlicher Rückgang.

Die Zahl der registrierten Fälle sank um ein Viertel gegenüber 2020. Damit war es nach den vorläufigen Daten das niedrigste Niveau seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 2014. 2020 hatten die Behörden demnach noch 1690 Attacken auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte gemeldet, 2019 waren es noch 1749 solcher Fälle. Der Höhepunkt war im Jahr 2016 infolge der Flüchtlingskrise mit mehr als 3500 Vorfällen verzeichnet worden.

07:30 Uhr

Das wird heute wichtig

Liebe Leserinnen und Leser,

die Europäische Union ist vor knapp 30 Jahren gegründet worden, um Frieden in Europa zu sichern. Nun droht in einem Land, das sich den Beitritt erhofft, Krieg auszubrechen. Die Krise in der Ukraine spitzt sich seit einigen Tagen zu. Eine diplomatische Lösung des Konflikts wird immer unwahrscheinlicher. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete gestern Abend die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten des Landes an. Die Einheiten sollen in den kurz zuvor von ihm als unabhängige Staaten anerkannten "Volksrepubliken Luhansk und Donezk" für "Frieden" sorgen. Der Kremlchef unterzeichnete nach einer denkwürdigen TV-Ansprache ein entsprechendes Dekret. Zugleich erkannte Putin die beiden von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete, die völkerrechtlich zur Ukraine gehören, als unabhängige Staaten an. Der Westen protestiert und will Sanktionen verhängen - doch lässt sich Putin davon beeindrucken?

Ansonsten werden diese Themen den Tag bestimmen:

  • Den Kliniken in Deutschland steht der Höhepunkt der Omikron-Welle weiter bevor, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Andreas Wagener

  • Österreich lockert seine Einreisebestimmungen. Ab heute gilt beim Grenzübertritt wieder die 3G-Regel. Damit können auch Ungeimpfte wieder ins Land kommen, sofern sie einen negativen Test vorweisen

  • In einem Prozess um den Drogenskandal bei der Münchner Polizei wird das Urteil erwartet. Der angeklagte Polizist hatte in der vergangenen Woche zum Prozessauftakt am Amtsgericht München ein Teilgeständnis abgelegt und zugegeben, Drogen und Dopingmittel konsumiert zu haben

  • Am Tag nach dem Großbrand in der Essener Innenstadt mit drei Verletzten und 35 zerstörten Wohnungen versuchen Feuerwehr und Polizei, einen Überblick über den Schaden zu gewinnen. Die Ruine des Wohnkomplexes ist einsturzgefährdet, sie konnte am Brandtag bis zum Abend nicht von Ermittlern betreten werden

Ich heiße Lea Verstl und darf Sie durch die frühen Stunden dieses Tages begleiten. Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie mir gerne: dertag@n-tv.de.

Los geht's!

07:00 Uhr

Siamesische Zwillinge gehen mit dunklen Brillen in die Wahlkabine

Indien ist mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Damit das Wahlgeheimnis dort auch unter besonderen Umständen gewahrt wird, haben siamesische Zwillinge mit dunklen Brillen an den Regionalwahlen im Bundesstaat Punjab teilgenommen - damit sie nicht sehen können, für wen der jeweils andere gestimmt hat. Die Brillen seien ihnen vor der Kabine bei ihrer ersten Wahl überhaupt gegeben worden, sagten Sohan und Mohan Singh.

Ärzte hätten eine Trennung der beiden nach der Geburt für zu gefährlich befunden, teilten die Behörden in Punjab mit. Die beiden hätten es schön gefunden, am Fest der Demokratie teilzunehmen und forderten alle auf, ebenfalls zu wählen. Derzeit finden in Indien Regionalwahlen in mehreren Bundesstaaten statt.

06:40 Uhr

Zahnarzt landet wegen Dreifachmords vor Gericht

Diese Taten haben bundesweit Schlagzeilen gemacht: Als der Zahnarzt aus Westensee bei Kiel in einem Leihwagen heimlich seiner Ehefrau auf dem Weg zu ihrem neuen Bekannten folgt, ahnt sie offenbar nichts von der tödlichen Gefahr. Wenig später sterben die 43-Jährige und ihr zehn Jahre älterer Bekannter im Eingangsbereich seines Hauses in der kleinen Gemeinde Dänischenhagen nördlich von Kiel im Schusshagel. Kurz darauf ist ein weiterer Mann aus Kiel tot. Auch ihn soll der 48 Jahre alte Ehemann erschossen haben.

Von Mittwoch an sitzt der mutmaßliche Dreifachmörder im Kieler Schwurgericht auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft legt ihm drei heimtückische Morde aus niedrigen Beweggründen, Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz zur Last. Für das Verfahren hat das Schwurgericht elf Verhandlungstage terminiert. 30 Zeugen, Vertreter der Gerichtsmedizin und ein psychiatrischer Sachverständiger sollen zur Aufklärung von genauem Tathergang, Motiven und Schuldfähigkeit des 48-Jährigen gehört werden. Das Urteil könnte Ende März fallen.

06:21 Uhr

Britney Spears soll Buch über ihre "toxische" Familie schreiben

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Gibt es bald ein Enthüllungsbuch über ihr Familienleben? Noch schweigt Britney Spears über die Spekulationen. (Foto: dpa)

Britney Spears hat bereits angedeutet, dass sie nach dem Ende ihrer Vormundschaft durch ihren Vater bereit dazu wäre, ein Buch zu schreiben. "Soll ich von vorne anfangen?", schrieb sie etwa Anfang Januar zu einem Instagram-Bild, das eine alte Schreibmaschine zeigte. Nun könnte sie tatsächlich unter die Schriftstellerinnen gehen: Laut "Page Six" schloss sie einen lukrativen Buchdeal ab. Ein Verlag soll sich die Rechte an den Memoiren der Sängerin für 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 13 Millionen Euro) gesichert haben.

Zuvor soll ein regelrechter Bieterkrieg zwischen Verlagen getobt haben, erklärte ein Insider, der betonte: "Der Deal ist einer der größten aller Zeiten, hinter den Obamas." Der Verlag selbst und die Sängerin haben sich noch nicht zu einem möglichen Deal geäußert. In dem Enthüllungsbuch soll es um Spears' Karriere, ihr "toxisches" Leben und ihre Familie gehen.