Leben

Familien-Küche ohne Chaos Atmen nicht vergessen!

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Bunt wie ein Regenbogen ist der "Rainbow-Salad", tauglich für Gäste und gut vorzubereiten.

Bunt wie ein Regenbogen ist der "Rainbow-Salad", tauglich für Gäste und gut vorzubereiten.

(Foto: Hubertus Schüler)

Zwischen Arbeit, Haushalt, vier Kindern, Mann und Hund geht es gerne mal drunter und drüber. Und am Tisch will jeder auch noch sein Extrawürstchen. Nina Bott bietet dieser Herausforderung mit Witz und Charme, Tricks und Rezepten die Stirn.

Kinder und Essen - für Eltern das ganz normale Chaos. Jeder dieser allerliebsten Kleinen hat seinen eigenen Geschmack und versucht auf Teufel komm raus, den durchzusetzen. Der Geschmack ändert sich in den Jahren des Heranwachsens, mitunter grundlegend und das mehrmals. Was auch nicht unproblematisch ist. Wenn ich da so an meine eigenen kindlichen Vorlieben und vor allem an die weit mehr vorhandenen Abneigungen denke - ich habe meine fürs Essen zuständige Oma oft zur Verzweiflung gebracht. Ich war der größte Fleisch- und Gemüsehasser ever!

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Ninas easy-peasy Familienkochbuch: Einfache, schnelle Rezepte, die Zeit und Nerven sparen – Mit vielen Tipps, Tricks und Rezeptvarianten für wählerische kleine Esser wie Gemüseverstecke
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Keine Ahnung, wie Mama und Oma mich groß gekriegt haben! Hat aber irgendwie geklappt, ich war langaufgeschossen und ziemlich dünn, aber kerngesund. Das ärztliche "zu groß für ihr Alter" hat sich längst gewandelt in "zu klein für ihr Gewicht". Problematisch für mich war auch das Frühstück: Ich habe am Morgen keinen Bissen "Stulle" heruntergekriegt, es wurde immer mehr im Mund, aber Mama war da rigoros: "Das Kind geht ohne Frühstück nicht aus dem Haus!" Omas genialer Ausweg hieß: Bis zum Abitur jeden Morgen ein Süppchen! Ein Grund für meinen robusten Magen sind vermutlich auch diese magenfreundlichen und nahrhaften Milchsuppen. Danke, Oma!

Kinder möchten am liebsten selbst bestimmen, was sie essen. Niemand weiß das wohl besser als die Mamas und Papas dieser Welt. Vierfach-Mama Nina Bott hat darüber ein Buch geschrieben, witzig und klug, mit vielen persönlichen Einblicken in den mitunter chaotischen Familienalltag, mit kunterbunten Rezepten, kreativen Ratschlägen und Tricks, viel eigenen Erfahrungen und Hintergrundwissen: "Mit der Familie essen: Das könnte so schön sein, wenn es nicht dieses ständige Theater darum gäbe, wer was wie mag oder nicht, gestern noch gegessen hat, heute aber nicht mehr. Hierzu kann ich euch aus 19 Jahren als Mutter einige Erfahrungen und Tipps mit auf den Weg geben. Der wichtigste vorweg: Atmen nicht vergessen!"

"Ninas easy-peasy Familienkochbuch" heißt das Buch, ist im Becker Joest Volk Verlag erschienen und dürfte zur alltagstauglichen "Betriebsanleitung" für Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels und Co. werden. Natürlich auch für die wählerischen kleinen Esser, denn die bunte Bildersprache des Buches spricht vor allem Kinder an. Gut, dass es solche Bücher heutzutage gibt.

Ernährung ohne Goldwaage

Was gibt's heute zu essen?

Was gibt's heute zu essen?

(Foto: Mareike Klindworth)

Vielen von Ihnen dürfte Nina Bott als Schauspielerin, unter anderem in den RTL-Serien "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" und "Alles was zählt", sowie als Moderatorin bekannt sein. Ihre Lieblingsrolle im Vergleich zu allen TV-Rollen, die sie bisher gespielt hat, ist jedoch die als Mutter. Bereits 2018 veröffentlichte sie ihr erstes Kochbuch "Babybeikost", in dem sich alles um gesunde und praktikable Babybrei-Rezepte zum Vorkochen und Einfrieren drehte. Jetzt folgte das Kochbuch für die ganze Familie, wobei ihr als Genussmensch besonders wichtig war, dass Groß und Klein auf ihre Kosten kommen und es allen schmeckt. Mittlerweise ist Bott vierfache Mama ihrer Kinder Lennox, Luna, Lio und Lobo, zusammen mit ihrem Lebenspartner Benjamin und Hund Teddy: "Wenn meine ganze Familie zusammen am Tisch sitzt, dann ist das Geborgenheit und Zuhause pur. Dabei geht es um so viel mehr als das Essen, vor allem auch um das Zusammensein, um die Family Time. Gerade in unserem trubeligen und oft stressigen Alltag ist es wichtig, solche Rituale zu haben, sich Wohlfühloasen zu schaffen und so viel Zeit wie möglich mit seinen Lieben zu verbringen. Das schafft Bindung. Am Tisch wird der Tag besprochen und jeder erzählt, was bei ihm los war."

Auch Süßes ist erlaubt. Wer glaubt, süß und gesund geht nicht, der kennt Nina Botts Rezepte noch nicht.

Auch Süßes ist erlaubt. Wer glaubt, süß und gesund geht nicht, der kennt Nina Botts Rezepte noch nicht.

(Foto: Hubertus Schüler)

Der Autorin geht es um "gute Ernährung mit Intuition und Verstand, die im Alltag gut machbar ist und alle Familienmitglieder mitnimmt". Das ist ohne gesunden Pragmatismus und Kompromisse nicht machbar. "Darum habe ich auch kein überambitioniertes Gesundheitsbuch gemacht und die Rezepte nicht auf die ökotrophologische Goldwaage gelegt. Viel wichtiger, als jede Regel exakt einzuhalten, ist es doch, dass Kinder und Teenies (und so manche Erwachsene) erst mal einen positiven, genussvollen Umgang mit gutem Essen lernen und ihnen die Freude an gesunden Lebensmitteln nicht verdorben wird. Nicht selten spiegelt sich das dann übrigens auch im Umgang mit und im Gespür für den eigenen Körper wider." Bott stellt keine Dogmen auf, keine Lebensmittel werden rigoros verbannt: "Es kommt immer auf die Menge, die richtige Dosis und eine gute Balance an - beim Essen genauso wie beim restlichen Lebensstil." Leicht gesagt - aber oft schwer zu machen. Da ist man dankbar für jede Anregung.

Alle Gerichte in Botts Familienkochbuch sind gesund und ausgewogen, viele sind in kurzer Zeit fertig, andere lassen sich gut vorbereiten oder aufbewahren. "Kinderleicht" heißt, dass bei diesen Zubereitungen die kleinen Hilfsköche mitmischen können. "Ratzfatz" bedeutet, hier ist alles in maximal 20 Minuten fertig. Durch Rezeptvarianten und Austauschtipps ist für jeden etwas dabei. Es gibt Genussrezepte für Gäste und Kindergeburtstage, Snacks für unterwegs und zwischendurch, auch für die Pausendose.

Gemüseverstecke und Extrawürste

Bowls sind fröhlich-bunt und lecker bis zum letzten Löffel. Dass sie außerdem sehr gesund sind, versteht sich ja von selbst.

Bowls sind fröhlich-bunt und lecker bis zum letzten Löffel. Dass sie außerdem sehr gesund sind, versteht sich ja von selbst.

(Foto: Hubertus Schüler)

Eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist besonders für Kinder und Heranwachsende wichtig - ein hoher Anspruch an die Eltern. Gelassenheit ist da wichtig im stressigen Alltag, auch Nachsicht und Ausnahmen sind mal gestattet. Studien besagen, dass Kinder neue, ihnen unbekannte Lebensmittel bis zu 30-mal probieren müssen, bis sie sie akzeptieren. Das dauert und da ist die Kreativität der Eltern gefragt! Auch Bott kennt die Nudeln-mit-Butter-Phasen und andere Entgleisungen und beherrscht inzwischen viele Möglichkeiten, den kleinen Dickköpfen das gesunde "Zeug" unterzujubeln: versteckt und kombiniert, püriert und gehäckselt oder paniert. Solche Rezepte sind mit "Gemüseversteck" gekennzeichnet und sie haben sich bereits vor der härtesten kleinen Jury der Welt bewährt. Aus den Augen, aus dem Sinn - Botts Kinder haben, ohne es zu merken, zahlreiche Mahlzeiten mit verstecktem Gemüse getestet und für gut befunden. Die besten Versteckrezepte finden Sie nun im Buch. Auch lustige Fantasienamen von "Affenliebe" bis "Zaubersuppe" machen neugierig und verleiten im besten Fall sogar eiserne Verweigerer zum Kosten.

Oberstes Gebot bei Nina Bott: alles kann, nichts muss. Mit ein paar Tricks natürlich!

Oberstes Gebot bei Nina Bott: alles kann, nichts muss. Mit ein paar Tricks natürlich!

(Foto: Mareike Klindworth)

Vier ausführliche Kapitel beschäftigen sich mit all den Tricks und schlauen Mogeleien, die so eine Vierfach-Mama auf Lager hat: Superlecker und trotzdem gesund; Wählerische kleine Esser; Teamwork - mitmachen von Anfang an; Organisation ist alles. Dann folgen die Rezepte in sechs Kategorien, die Ihnen ein umfangreiches Rüstzeug mitgeben: Frühstück ist fertig!; Hände-frei-Ofengerichte; Easy-peasy Familienessen; Mix 'n' Match: Für alle etwas dabei!; Snacks für zwischendurch; Süß und gesund. Solche Frühstücksaufstriche wie "Eichhörnchens Lieblingsschmaus", in denen "ratzfatz ein bisschen Gemüse lecker versteckt" ist, hätte damals vielleicht auch mein Frühstücksbrot zum Rutschen gebracht. Das Rezept für das passende Dinkelkrustenbrot gibt's natürlich auch im Buch ebenso wie für eine Schoko-Mandel-Creme, damit Süßmäuler nicht maulen.

Aus den mehr als 65 easy-peasy Rezepten habe ich ein raffiniertes "Gemüseversteck" für Sie herausgesucht, lecker fürs Wochenende mit mehr Zeit. Außerdem noch eine Rezept-Idee für den nächsten Kindergeburtstag.

Grüne Knusper-Tarte mit Brokkoli (Hände-frei-Ofengerichte)

Gemüseversteck / vegetarisch, frei von raffiniertem Zucker
"Da einige unserer Kinder nichts Grünes essen, sind wir immer wieder überrascht, dass sie diese Tarte so lieben. Sie muss wohl echt gut sein."

Zutaten für 8 Stücke:

350 g TK-Brokkoli
Salz
1 Schalotte
2 Frühlingszwiebeln
1 EL Olivenöl
100 g Schmand
4 Bioeier (Größe M)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 TL getrockneter Oregano
40 g Butter
8 Blätter Filoteig (à 30 × 31 cm, ca. 200 g; aus dem Kühlregal)
2 EL Semmelbrösel
175 g Ricotta
Außerdem:
runde Springform (Ø 24 cm)

Zubereitung (Zubereitungszeit 30 Minuten plus 35-40 Minuten Backzeit und 10 Minuten Nachgarzeit):

TK-Brokkoli in kochendem Salzwasser etwa 5 Minuten weich garen.

Inzwischen die Schalotte schälen und fein würfeln. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Beides in einer kleinen Pfanne im Öl etwa 5 Minuten anschwitzen.

Brokkoli abgießen, kalt abschrecken und gut abtropfen lassen. Mit Schmand und Frühlingszwiebelmischung in einen hohen Mixbecher geben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Eier nacheinander untermixen und alles mit ¾ TL Salz, zwei Prisen Pfeffer und Oregano würzen.

Den Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Boden der Springform mit Backpapier auslegen.

Butter zerlassen. Die Filoteigblätter von beiden Seiten mit etwas Butter bepinseln und die Form damit jeweils leicht versetzt komplett so auskleiden, dass die Blätter etwa 5 cm über den Rand ragen. Den Boden mit Semmelbröselnbestreuen und dann die Brokkolimischung einfüllen. Ricotta teelöffelweise auf der Füllung verteilen. Die Teigblätter über die Füllung klappen, sodass diese am Rand damit bedeckt wird und in der Mitte ein kleiner Kreis frei bleibt. Die Teigoberfläche mit der restlichen Butter bepinseln.

Macht was her: Geheimnisvolle knusprige Tarte mit verstecktem Grünzeug.

Macht was her: Geheimnisvolle knusprige Tarte mit verstecktem Grünzeug.

(Foto: Hubertus Schüler)

Im vorgeheizten Ofen 35-40 Minuten goldbraun backen. Sobald der Teig oben dunkel wird, mit Alufolie abdecken. Den Ofen ausschalten und die Tarte bei geschlossener Ofentür 10 Minuten nachgaren lassen.

Herausnehmen, kurz ruhen lassen, aus der Form nehmen, auf eine Platte setzen und in Stücke schneiden.

Pimpen, Toppen, Variieren:
Anstelle von Ricotta kann man in Scheiben geschnittenen Feta, Ziegenkäse oder Halloumi nehmen.

Pizzette-Variationen (Mix 'n' Match: Für alle etwas dabei!)

Frei von raffiniertem Zucker, nur Margarita-Belag: vegetarisch
"Ein Rezept mit fantasievollem Spielraum: Hier kann sich jeder kreativ austoben und seine eigene Pizzette belegen. Übrigens: super für Kindergeburtstage! "

Zutaten für 8 kleine Pizzette:

Für den Teig
200 g Dinkelmehl (Type 630) plus etwas zum Bestäuben
75 g Dinkelvollkornmehl
½ TL Salz
8 g frische Hefe
2 EL Olivenöl
Für die Tomatensauce
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
1 EL Balsamico-Essig
2 EL Tomatenmark
500 g passierte Tomaten
1 EL Agavendicksaft
1 Lorbeerblatt
1 TL getrockneter Oregano
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Für den Margarita-Belag
120 g geriebener Mozzarella
1 Handvoll Basilikumblätter
Für weitere Beläge (nach Belieben)
abgetropfter Mais aus der Dose
fein gewürfelte Paprika
in Ringe geschnittene entsteinte Oliven
fein geschnittene getrocknete Tomaten
Pinienkerne
Biosalamischeiben

Zubereitung (Zubereitungszeit ca. 30 Minuten plus ca. 2 ½ Stunden Ruhezeit, ca. 30 Minuten Garzeit und ca. 10 Minuten Backzeit pro Blech):

Für den Teig beide Mehle mit Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben und mischen. Die Hefe in 150 ml handwarmem Wasser auflösen, mit dem Öl zum Mehl geben und etwa 5 Minuten mit dem Knethaken zu einem geschmeidigen Teig kneten. Abdecken und etwa 2 ½ Stunden gehen lassen.

Für die Tomatensauce Schalotte und Knoblauchzehe schälen. Beides mit dem Öl in einen Topf geben und 2-3 Minuten anbraten. Mit Balsamico-Essig ablöschen. Tomatenmark einrühren und kurz anrösten. Tomaten, Agavendicksaft, Lorbeerblatt und Oregano hinzugeben, aufkochen und bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Backofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.

Den Teig in acht gleich große Portionen teilen (à etwa 55 g) und auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu dünnen Kreisen oder Ovalen ausrollen. Je vier Pizzette auf ein Blech legen und mit Tomatensauce bestreichen.

Für den Margarita-Belag mit Mozzarella bestreuen. Die Bleche nacheinander in den vorgeheizten Ofen schieben und die Pizzette etwa 10 Minuten knusprig backen.

Die Basilikumblätter abbrausen und trocken tupfen. Die Pizzette aus dem Ofen nehmen und mit Basilikum bestreut servieren.

Das macht garantiert eine Menge Spaß, wenn sich jeder seine eigene kleine Pizza belegen kann.

Das macht garantiert eine Menge Spaß, wenn sich jeder seine eigene kleine Pizza belegen kann.

(Foto: Hubertus Schüler)

Pimpen, Toppen, Variieren:

- Wer mag und hat, kann 1 TL Sauerteigansatz mit in den Teig geben. Dann reichen 5 g Frischhefe aus.
- Nach Belieben noch etwas Cayennepfeffer untermischen.
- Wer die Pizzette individuell variieren möchte, kann sie noch zusätzlich belegen (siehe Zutatenliste), bevor sie mit Mozzarella bestreut werden.

Tipp: Die Tomatensauce lässt sich prima portionsweise einfrieren, wenn etwas übrig bleiben sollte - am besten gleich die doppelte Menge kochen. Wer möchte, kann natürlich statt der kleinen Pizzette eine große Pizza auf einem Blech backen.

Erfolg und Gelassenheit wünscht Ihnen Heidi Driesner.

Quelle: ntv.de

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