Leben

Aus der Schmoll-Ecke Der Siegeszug des Wahnsinns

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Hamas griff in den israelischen Grenzorten Siedlungen und  ein Festival an und tötete mindestens 1000 Menschen und verschleppte etwa 100 Menschen.

Die Hamas griff in den israelischen Grenzorten Siedlungen und ein Festival an und tötete mindestens 1000 Menschen und verschleppte etwa 100 Menschen.

(Foto: AP)

Eine Frau sagt mit neurotischem Wohlstandslächeln über Mord und Vergewaltigungen in Israel: "Ich freu mich, ich finde das gut." Ein Ex-Präsident, der die Demokratie verrät, hat beste Chancen auf Wiederwahl. Man muss es so sagen: Die Welt dreht durch. Und wir sind live dabei.

Neulich ist mir Göttliches erschienen. Es geschah im Supermarkt, auf dem Rückweg von Potsdam nach Berlin, da sah ich sie plötzlich, die Heilige Annalena, wie sie sich leichten Fußes durch die Regale bewegte und sich zielsicher nahm, was ihr Herz begehrte, so wie sie es einst guten Gewissens mit der Kanzlerkandidatur tat, weil er, der Pferdeflüsterer, "vom Hause her" gerade mal "Hühner, Schweine, Kühe melken" gelernt hat, während sie, die Heilige Annalena, schon immer in anderen Wissenssphären weilte und somit berufen war, Höheres zu bewältigen: "Ich komm eher vom Völkerrecht." Völkerrechtliches Wissen braucht man als Außenministerin, weshalb der Pferdeflüsterer das Ministerium für klimagerechtes Heizen übernahm und dann sich mit diesem übernommen hat. Wer in der Politik freundlich nachgibt, den bestraft nun mal das Leben.

Die Heilige Annalena kam nicht nur vom Völkerrecht, sondern auch mit Leibwächtern - zwei jungen weißen Männern, also nicht gerade divers - nach mir in den Supermarkt und überholte mich recht bald, weil ich mal wieder zu lange nachgedacht hatte, was ich eigentlich brauche, welchen Sinn mein Leben hat, ob die Welt zugrunde geht und die Menschheit, die nie oder immer nur ein bisschen dazulernt, es nicht sogar verdient hat unterzugehen, so dumm wie sie sich verhält. Als Politiker(in) muss man fokussiert sein, weshalb die Heilige Annalena ratzfatz alles zusammen hatte, was sie suchte. "Tschüss", sagte sie nach dem Bezahlen an der Kasse - und das klang schön normal an diesem Samstag des absoluten Wahnsinns.

Es war der Tag, an dem durchgeknallte Terroristen im Namen des Islam Israel überfallen, Hunderttausende in Angst versetzt und zu Trauernden gemacht, Hunderte abgeschlachtet und entführt, massenweise Frauen vergewaltigt haben. Ich glaubte immer, dass man als Außenministerin an so einem Tag nur noch am Telefon hängt und nachdenkt, was zu tun sei, wie man deutsche Staatsbürger in Israel helfen könne, die rasch nach Hause wollen. Oder dass man (frau) vielleicht bei Claudia Roth, der Staatsministerin für Kultur und Neubewertung Preußens, anruft und fragt, ob unter den Künstlern der nächsten Documenta neben antirassistischen, diversen, klimaschützenden und auf der richtigen Seite stehenden Künstlern, auch welche dabei sind, die im dringenden Verdacht stehen, dem Antisemitismus Vorschub zu leisten, weil sie Juden darstellen, wie wir es von fiesesten NS-Karikaturen kennen.

Mord und Vergewaltigungen feiern?

An so einem Tag kommt frau mit feministischer Außenpolitik nicht weiter, höchstens bei den Evakuierungen aus Israel: Frauen und Mädchen zuerst. Oder man überlässt das Problem und dessen Lösung der Lufthansa, denn hier hilft nicht, dass man vom Völkerrecht herkommt. Da sind Tatkraft und Entschlossenheit gefordert. Aber ich will nicht zynisch sein, obwohl Zynismus eins der wenigen Mittel ist, in der Welt des Wahnsinns nicht durchzudrehen und die eigene, meine Ohnmacht ein wenig zu kanalisieren und zu bewältigen. Ich bitte daher um Pardon. Ich beneide die Heilige Annalena nicht um ihren Job, den sie im Großen und Ganzen gut macht. (Kreml-Putze-Versteher, ich weiß, Sie sehen das anders, bitte keine Mails dazu an mich.) Und sie gehört wie der Pferdeflüsterer zu den Leuten im politischen Betrieb, denen ich die Empathie, die Trauer um Opfer von Krieg und Terror abnehme.

Es schadet nicht, dass der Bullerbü-Teil der Grünen - und vielleicht auch all die Soja-Sönkes und Dinkel-Dörtes im Prenzlauer Berg - endlich in der Realität des 21. Jahrhunderts ankommt. Denn mittlerweile hat es sich rumgesprochen: Wir schaffen das nicht (mehr). Und haben uns ein paar Leute ins Land geholt, die nicht die Werte verteidigen, für die auch die Grünen stehen. Der Rechtsruck im Land kommt nicht von ungefähr. Es macht nämlich überhaupt keinen Spaß, Leute zu alimentieren und Deutsch-Kurse zu bezahlen, die in die Kamera sagen: "Ich bin Muslim. Hamas gut. Israel nicht gut." Oder wenn eine Frau mit Kopftuch beim Einkaufen auf dem Markt mit neurotischem Wohlstandslächeln ihre Meinung zu Massakern im NDR kundtut: "Ich freu mich, ich finde das gut. Sehr gut sogar. Wir haben gefeiert zu Hause." Mord und Vergewaltigungen feiern? Mensch, ist das irre!

Ein anderer Mann formulierte es so: "Jeder wahre Muslim will Israel vernichten." Nun könnte man sagen: Das hat sehr wohl mit dem Islam zu tun. Aber das wäre am Ende auch nur die halbe Wahrheit. Die Religion ist "nur" ein Überbau, überhaupt jemand in der Welt (des Wahnsinns) zu sein, in der Rationalität jeden Tag an Boden verliert. Je irrer, desto blutiger. Überall sind Durchgeknallte, Größenwahnsinnige und Narzissten an der Macht oder greifen danach.

Scham oder Routine?

Der Wahnsinn ist auf Welttournee, sein Siegeszug nicht zu stoppen. Obwohl seit Jahrhunderten bekannt ist, dass schon winzige Holzsplitter in der Haut Schmerzen bereiten, beschießen sich Menschen gegenseitig mit Geschossen aus Metall. Donald Trump hält die radikalislamische Hisbollah-Miliz für "sehr schlau". Der Mann, der die amerikanische Demokratie verriet und weiter verraten wird, der Tag für Tag geschriebene und ungeschriebene Gesetze missachtet, der keinen Anstand besitzt, hat beste Chancen, wieder Präsident zu werden. Mensch, ist das irre.

Nach dem russischen Angriff auf eine Trauerfeier in einem ostukrainischen Weiler, bei dem mehr als 50 der rund 300 Dorfbewohner getötet wurden, erklärte Moskaus Botschafter bei den Vereinten Nationen: "Wie bekannt, fand dort zum Zeitpunkt des Angriffs die Beerdigung eines hochrangigen ukrainischen Nationalisten statt. Natürlich waren auch viele seiner neonazistischen Komplizen anwesend." Mensch, ist das irre.

Glaubt der durchgeknallte Russe die Überall-Nazis-Scheiße wirklich? Wie kriegt man es hin, solchen Stuss zu erzählen und dann in den Spiegel zu schauen? Schämt man sich da noch ein bisschen? Oder wird das zur Routine? Vielleicht haben die Hirngespinste die Macht übernommen, um das Leben auszuhalten. Und dann kommt, weil auch sie recht behalten will, Westzonen-Gabi um die Ecke und erklärt in einem Buch: "Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist". Mensch, ist das irre.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen