Unterhaltung

Lehre aus HIV-Infektion? Charlie Sheen wirbt für Kondome

Das Enfant terrible Hollywoods ist immer wieder für Überraschungen gut: Jetzt wirbt Schauspieler Charlie Sheen, der erst Ende des vergangenen Jahres seine HIV-Infektion öffentlich machte, in einem Werbespot für schwedische Kondome. Kein Scherz.

Der US-Schauspieler Charlie Sheen wirbt für einen schwedischen Kondomhersteller und sicheren Sex. "Was sich anfühlen mag wie fünf lästige Sekunden, wie eine Verzögerung oder ein zerstörter Moment, kann tatsächlich ein ganzes Leben voll von potenziellem Kummer und Leiden verhindern", sagt der ehemalige "Two and a Half Men"-Star in einem knapp drei Minuten langen Werbespot. Sheen spricht darin auch über seine eigene HIV-Infektion – und kommt dabei immer wieder ins Stottern, ringt nach Worten.

Vielen Menschen, sagt er, seien Gespräche über Verhütung unangenehm, es gebe eine "Fantasievorstellung, ihnen könne das nie passieren", so der 50-Jährige. "Ich habe damals auch so gedacht." Ende des vergangenen Jahres hatte Sheen seine HIV-Infektion öffentlich gemacht. Die Diagnose bekam er eigenen Angaben zufolge bereits vier Jahre zuvor.

"Es existiert eine seltsame Kombination: Die Leute wollen wie ich sein und mein Leben leben, aber da ist ein kleines Detail, das sie nicht wollen", erklärt Sheen in dem Video - und meint natürlich seine Krankheit. Zuletzt engagierte sich Sheen auch für die AIDS Foundation von Popstar Elton John, ließ sich auf dessen Party mit einem T-Shirt ablichten, auf dem er sein Schicksal selbstironisch mit dem Schriftzug "Stay Positively Negative" kommentierte.

Mehrheitlich Zuspruch von Fans

Im Video jedoch wirkt er nachdenklich - was sicherlich auch Teil der Inszenierung ist. "Man hört Sätze wie 'Die Jugend ist verschwendet an die Jungen' - heute verstehe ich das", sagt der 50-Jährige mit Wehmut in der Stimme. Danach folgt eine Lobrede auf das Produkt. Trotzdem sehen die Fans im Engagement des Hollywood-Stars für einen Kondomhersteller scheinbar nichts Anrüchiges. "Das ist ein sehr verantwortungsvoller Einsatz", schrieb einer. "Weiter so, Charlie!", kommentierte ein anderer.

Nur eine einzige Nutzerin konnte mit der Werbeaktion nichts anfangen - und warf Sheen vor, mit Frauen geschlafen zu haben, obwohl er von seiner Infektion wusste. Tatsächlich soll er das zumindest in einen Fall in einem Tonbandmitschnitt zugegeben haben. "Er ist eine Schande und eine Gefahr für Frauen. Ihm sollte nicht die Möglichkeit gegeben werden, mit einer solchen Werbung etwas gutzumachen."

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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