Partnerwahl nach dem Genital Datingshow in britischem TV geht aufs Ganze
25.07.2016, 13:08 Uhr
Bei "Naked Attraction" geht es wirklich um nackte Tatsachen, präsentiert von Moderatorin Anna Richardson (M.).
(Foto: Channel 4)
Wer glaubt, im Fernsehen schon alles gesehen zu haben, wird nun womöglich eines Besseren belehrt. Beim britischen Privatsender Channel 4 startet am Montagabend die neue Datingshow "Naked Attraction". Bei der Partnerwahl geht es um nackte Tatsachen.
Ja, auch hierzulande haben wir im Fernsehen schon splitterfasernackte Paarungsrituale beobachten dürfen. Bei RTL liefen schließlich bereits zwei Staffeln der Reality-TV-Show "Adam sucht Eva - Gestrandet im Paradies", bei der sich die Teilnehmer auf einer einsamen Insel so wie Gott sie schuf näherkommen sollen. Und im Herbst soll bereits der dritte Aufguss des Formats erfolgen, diesmal jedoch auch mit Prominenten. Im Gespräch sind dabei etwa Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk und der frühere "Richter Gnadenlos" Ronald Schill.
Was nun am Montagabend im britischen TV Premiere feiert, könnte das Konzept der Datingshow jedoch noch einmal weiter auf die Spitze treiben. "Naked Attraction" nennt sich das Format, das beim Privatsender Channel 4 auf Sendung gehen wird. Moderiert wird die Show von Anna Richardson, die in Großbritannien schon durch diverse Reality-TV-Formate, aber auch eine Aufklärungssendung mit dem Titel "The Sex Education Show" geführt hat.
Sechs nackte Bewerber
Channel 4 versprach im Vorfeld, "Naked Attraction" werde alle bereits dagewesenen Datingshows in den Schatten stellen. Schließlich beginne das "mutige" Format so, wie eine gute Verabredung ansonsten möglicherweise ende - "nackt". Dabei würden in der Sendung auch wirklich alle nackten Tatsachen auf den Tisch kommen - nichts würde verpixelt oder dem Zuschauer anderweitig vorenthalten.
In der Sendung bekommen ein Single-Mann beziehungsweise eine Single-Frau jeweils sechs potenzielle Kandidaten für ein gemeinsames Date präsentiert. Das Besondere daran: Die Kandidaten bewerben sich komplett nackt um die Verabredung mit dem Gegenüber, das sich für eine(n) der sechs entscheiden muss. Diejenigen, die die Auswahl treffen (in der ersten Sendung sind das ein gewisser Aina und eine gewisse Mal), sortieren nach physischen Kriterien sukzessiv einen Kandidaten beziehungsweise eine Kandidatin aus, bis nur noch eine Person übrig bleibt. Und natürlich verraten sie der Moderatorin dabei auch, weshalb der oder die eine oder andere nicht in ihr Beuteschema passt.
Das Ende der Zivilisation?
In Großbritannien hat die Show schon vor Beginn der Ausstrahlung für viel Wirbel gesorgt. Nicht wenige kritisierten die Oberflächlichkeit des Formats. Verteidiger der Sendung beriefen sich indes auf die Annahme mancher Psychologen, dass die Physis eines der wichtigsten Merkmale für eine erfolgreiche Partnerschaft sei. Der "Guardian" fragte sich ironisch, ob mit "Naked Attraction" die Zivilisation am Ende angelangt sei. Die Frage, ob ein Mensch begehrenswert sei, werde in der Show auf seine Genitalien reduziert.
Auch nach der Ausstrahlung der ersten Ausgabe wird es in Großbritannien sicher einigen Diskussionsbedarf geben. Von einer deutschen Version der Sendung ist indes nicht die Rede. Jedenfalls noch nicht.
Quelle: ntv.de, vpr