Unterhaltung

"Ich bin keine Lady" Die schönsten Anekdoten aus dem Leben der Queen

Elizabeth II. freut sich ausgelassen mit ihrem Sohn Charles bei einer Sportveranstaltung in Schottland im Jahr 2006.

Elizabeth II. freut sich ausgelassen mit ihrem Sohn Charles bei einer Sportveranstaltung in Schottland im Jahr 2006.

(Foto: picture alliance / empics)

70 Jahre lang sitzt Queen Elizabeth II. auf dem britischen Thron. Über die Jahre sammeln Biografen und Hofberichterstatter unzählige Anekdoten über die Königin. Die Geschichten zeigen eine Monarchin voller Witz, Charme und Schlagfertigkeit.

Im Alter von 96 Jahren ist Königin Elizabeth II. gestorben. Für viele Briten wird die Queen aber unvergessen bleiben. Etliche Anekdoten sind aus dem Leben der Monarchin bekannt. Die meisten zeigen sie als eine Frau mit Charme, Witz, Gemütsruhe und zugleich auch Schlagfertigkeit.

Als Elizabeth sieben Jahre alt war, strich ihr einmal der Erzbischof von Canterbury übers Haar und fragte: "Wie geht es der kleinen Lady?" Wie Anekdotenerzähler des Hofes zu berichten wissen, antwortete sie selbstbewusst: "Ich bin keine Lady, ich bin eine Prinzessin." Da schaltete sich ihre Mutter, Queen Mum, ein: "Als Prinzessin bist Du geboren, eine Lady wirst Du hoffentlich eines Tages sein."

Mit ihrer Mutter hat sich Elizabeth immer gut verstanden. Aber ein Krach kommt in den besten Familien vor. Und so wurde vor einer Theaterpremiere im Londoner West End einmal folgender Dialog zwischen den beiden belauscht. "Was denkst Du eigentlich, wer Du bist?", fragte Queen Mum. Und wieder fiel die Antwort selbstbewusst aus: "Die Königin, Mama, die Königin."

"Hundeleinen kosten Geld"

Auf dem Weg zum Schloss Balmoral in Schottland entdeckte die Queen einmal am Straßenrand einen kleinen Laden und betrat ihn neugierig. Die Verkäuferin sah sie ungläubig an: "Sie sehen der Königin außerordentlich ähnlich." Elizabeth II. erwiderte: "Oh, wie beruhigend!"

Ein andermal entschloss sich die Queen kurzerhand, telefonisch einen Picknick-Korb bei einem großen Kaufhaus zu bestellen. Als sie ihren Namen und ihre Adresse angab, stieß sie auf Unglauben; man hielt sie für einen Scherzbold. Erst eine Nachfrage im Buckingham-Palast ergab, dass die Queen wirklich selbst zum Telefon gegriffen hatte.

Auch die Sparsamkeit der Queen ist legendär. Das musste Prinz Charles schon als kleiner Junge erfahren, als er einmal auf dem Landgut Sandringham eine Hundeleine verlor. Seine Mutter schickte ihn sofort wieder raus, um danach zu suchen: "Hundeleinen kosten Geld", belehrte sie ihn.

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Schwieriges Verhältnis mit Thatcher

Die Spatzen pfiffen vom Dach des Buckingham-Palastes, dass das Verhältnis zwischen der Queen und der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher nicht spannungsfrei war. Einmal soll die "Eiserne Lady" erbost darüber gewesen sein, dass sie und die Königin zu einem gesellschaftlichen Anlass Kleider in nahezu derselben grünen Farbe trugen. "Wäre es nicht eine gute Idee, wir stimmten uns vorher ab?", ließ Thatcher in einer Botschaft an Elizabeth II. anfragen. Die überlieferte Antwort: "Die Queen nimmt keine Notiz von dem, was andere Leute sich anziehen."

Aber die Königin konnte auch gütig und nachsichtig sein: Bei einer ihrer berühmten Gartenpartys begann sie eine Konversation mit einer jungen Frau. Kurz darauf klingelte deren Handy, was sie sichtlich in Verlegenheit stürzte. Die Königin von Großbritannien und Nordirland sagte schmunzelnd: "Nehmen Sie ruhig ab, es könnte jemand Wichtiges sein."

Inkognito unter Touristen

Wie sich ein früherer Leibwächter erinnerte, traf die Queen einmal in der Nähe ihres schottischen Schlosses Balmoral beim Spaziergang auf Touristen. Die US-Amerikaner fragten sie, ob sie in der Gegend wohne und die Königin kenne. Daraufhin zeigte die Queen auf den Leibwächter und erwiderte: "Nein, aber er." Die beiden Touristen ließen sich nicht nehmen, ein Foto mit dem Mann zu machen - und baten die Königin, den Auslöser zu drücken. Die spielte mit, ohne mit der Wimper zu zucken.

Natürlich konnte die Queen auch spitze Bemerkungen machen. Als sie einmal in offener Kutsche durch London fuhr, blockierte ein Gardeoffizier mit seinem Pferd versehentlich mehrfach ihren Blick. "Also, Captain", soll sie den Reiter angezischt haben, "ich denke, die Leute sind gekommen, um mich zu sehen und nicht Sie."

Andererseits war durchaus Bescheidenheit ihre Zier, wie der Königliche Bibliothekar Sir Own Morshead einmal berichtete. Vor langer Zeit ließ sie sich Bücher über Hollywood-Star Marilyn Monroe bringen und sagte: "Ich frage mich, wie es wohl ist, die berühmteste Frau der Welt zu sein." Später dürfte sie eine Ahnung davon bekommen haben.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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