Wegen Homosexualität gefeuert? Ex-Mitarbeiter zeigt Designer Philipp Plein an
11.02.2021, 13:15 Uhr
Philipp Plein sagt, er habe nichts gegen Homosexuelle.
(Foto: imago images/Independent Photo Agency Int.)
Ein ehemaliger Angestellter von Philipp Plein reicht in den USA Klage gegen den deutschen Modedesigner ein. Der Mann behauptet, von ihm aufgrund seiner sexuellen Orientierung beschimpft und später sogar gefeuert worden zu sein. Der 42-jährige Unternehmer streitet das ab.
Erst im vergangenen Herbst macht Modedesigner Philipp Plein aufgrund eines Gerichtsstreits mit dem italienischen Autobauer Ferrari Schlagzeilen. Grund dafür war eine Werbung für sein Unternehmen, für die er halbnackte Frauen vor einem Ferrari posieren ließ. So sei fälschlicherweise der Eindruck eine Kooperation entstanden, fand Ferrari. Am Ende gewann der Autobauer den zweijährigen Rechtsstreit um Unterlassung und Entschädigung.
Nun droht dem in den USA lebenden Deutschen der nächste gerichtliche Ärger. Diesmal hat ihn ein ehemaliger Angestellter angezeigt. Amro Alsoleibi war einst führender Regionaleiter von Philipp Pleins Läden in New York City, doch hat ihn der Designer irgendwann offenbar entlassen. Laut Alsoleibi "wegen seiner sexuellen Orientierung und seinem HIV-positiven Status". Philipp Plein weist diese Vorwürfe vehement zurück.
Bei Instagram schreibt er in einem langen Statement: "Es ist schade zu sehen, wie manche Leute versuchen, ihre sexuelle Orientierung als Grund oder Ausrede dafür zu nutzen, um einen persönlichen Vorteil zu erzielen." Ihm sei zuvor noch nie Diskriminierung vorgeworfen worden. "Von Anfang an habe ich mit Leuten aller Geschlechter und aller sexuellen Orientierungen gearbeitet", so der 42-Jährige, der außerdem erklärt, jahrelang selbst für homosexuell gehalten worden zu sein.
"Ich liebe Schwule"
Bezüglich Alsoleibi fügt Plein noch an, er sei "wegen schlechter Arbeitsleistung" entlassen worden. Und er ergänzt, sich zu dem "Schwachsinnsvorwurf" nicht weiter äußern zu wollen. "Ich liebe Schwule. Ich liebe Lesben. Ich liebe Transsexuelle. Ich liebe jeden, egal, wie er oder sie entscheiden, sich zu identifizieren." Sarkastisch fügt er noch hinzu: "Ok, ok, ok. Ich liebe auch meine Freundin."
Ein Jahr lang soll Amro Alsoleibi für Philipp Plein gearbeitet haben. In dieser Zeit hat der in München geborene Modedesigner ihn und andere homosexuelle Mitarbeiter angeblich mehrfach mit homophoben Kommentaren bedacht. Unter anderem sagte er laut Anklageschrift: "Ich hasse es, mit Schwulen zu arbeiten." Alles, was ihm nicht gefiel, soll Plein als "zu schwul" abgetan haben. Zudem habe sein Arbeitgeber die Krankenversicherung abrupt gekündigt, behauptet Alsoleibi weiter. Später sei er wohl gefeuert worden, weil Plein herausgefunden hatte, dass Alsoleibi HIV-positiv sei.
Quelle: ntv.de, nan