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Nach bizarren Aussagen zu Mord Familie empfindet "Mitleid" mit O.J. Simpson

Wurden zwei Jahre vor dem Mord geschieden: O.J. Simpson und Nicole Brown

Wurden zwei Jahre vor dem Mord geschieden: O.J. Simpson und Nicole Brown

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

26 Jahre nach dem Strafverfahren um den Mord an seiner Ex-Frau beteuert O.J. Simpson noch immer seine Unschuld. In einem Interview spricht der Ex-NFL-Star kürzlich über den "wahren Mörder". Die Schwester der getöteten Nicole Brown reagiert empört.

Viele US-Amerikaner trauten ihren Augen nicht, als sie vor wenigen Tagen die neuesten Schlagzeilen über O.J. Simpson lasen. Der frühere Football-Star, den die meisten noch immer für den Mord an seiner Ex-Frau Nicole Brown und ihrem Freund Ronald Goldman im Jahr 1994 verantwortlich machen, hatte im Interview mit "The Atlantic" über sein Leben nach seiner Corona-Infektion gesprochen.

Er genieße das Leben in Las Vegas, so der 74-Jährige gegenüber dem Magazin. Dort spiele er vier bis fünf Tage die Woche Golf und werde noch immer behandelt wie ein Promi. "Die Leute wollen mir Drinks ausgeben, ich muss dauernd Selfies mit Fans machen. Frauen umarmen mich", erzählte Simpson.

In Los Angeles halte er sich dagegen nicht so gerne auf - aus Angst, der echte Killer von Nicole Brown könne noch frei herumlaufen. "Die Leute glauben mir das oft nicht, aber ich könnte jederzeit neben dem echten Mörder sitzen, ohne es zu wissen. Ich weiß wirklich nicht, wer den Mord begangen hat", so Simpson. Es gebe noch immer jemanden, von dem er denke, "dass er involviert sein könnte, aber ich kann nicht darüber sprechen", sagte er weiter.

Schwester der Toten ist empört

Klar, dass Simpson damit bei den Hinterbliebenen seiner Ex-Frau für Ärger sorgt. Die Aussagen ihres ehemaligen Schwagers seien "absurd" und "respektlos" - aber sie seien auch der Beweis dafür, "wie wahnhaft er wirklich ist", zitiert das US-Promiportal "TMZ" nun die Schwester der Getöteten, Tanya Brown. Ihrer Meinung nach müsse man nur auf die DNA-Beweise der Morde zurückblicken. Denn diese würden zeigen, dass das einzige Blut am Tatort Nicole Brown, Ron Goldman und eben O.J. Simpson gehöre.

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Sie glaube nicht, dass es da draußen noch einen wahren Mörder gebe, der frei herumlaufe. Vielmehr habe Simpson sich wahrscheinlich selbst so viele Jahre mit seinen eigenen Lügen gefüttert, dass er diese nun glaube. Mittlerweile sei sie an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie Simpson für seine Taten verziehen habe, sagt Tanya Brown weiter. Tatsächlich empfinde sie "Mitleid" mit ihm. Dass er jedoch immer wieder öffentlich über die Morde spreche, sei "respektlos" ihrer und Goldmans Familie gegenüber.

In einem spektakulären Strafverfahren war Simpson 1995 trotz zahlreicher Hinweise vom Mord an seiner Ex-Frau und ihrem Freund freigesprochen worden und entkam somit einer Haftstrafe. In einem darauffolgenden Zivilprozess entschied das Gericht jedoch gegen Simpson und verurteilte ihn zur Zahlung von rund 30 Millionen Euro Schadensersatz an die Hinterbliebenen - ein Anspruch, der jedoch bislang nicht vollstreckt wurde. 2008 wurde Simpson wegen bewaffneten Raubüberfalls in Las Vegas zu einer Haftstrafe von 33 Jahren verurteilt, die 2017 allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Quelle: ntv.de, lpe

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