"Mir ist das wurscht!" Gottschalk zeigt Kritikern die kalte Schulter
03.02.2012, 10:05 Uhr
Wer wird denn gleich verzweifeln?
(Foto: picture alliance / dpa)
Showmaster Gottschalk ist Erfolg gewöhnt. Wenn der 61-Jährige im ZDF Wetten verwaltete, war für die anderen Sender der Samstagabend gelaufen. Heute talkt Gottschalk in der ARD und nur wenige Zuschauer verirren sich ins Erste. Nach viel Kritik wendet sich der Gescholtene nun in einem offenen Brief ans TV-Volk.
Stell dir vor, Thomas Gottschalk läuft im Fernsehen, und keiner schaltet ein. Was zu ZDF-Zeiten als Moderator der Erfolgssendung "Wetten, dass ..?" undenkbar war, ist für den Show-Opa bittere Realität geworden. Seit dem Start seiner neuen ARD-Vorabendsendung "Gottschalk live" am 23. Januar kämpft der 61-Jährige mit miesen Quoten. Zuletzt schalteten kaum mehr als 5 Prozent, in absoluten Zahlen rund 1,4 Millionen Vorabend-Zuschauer, ins Erste.
Dabei hat Gottschalk gewusst, worauf er sich einlässt. Schon im Vorfeld hatte er den ARD-Vorabend, den er sanieren soll, selbst öffentlich als "Todeszone" bezeichnet. Die Reaktion in verschiedenen Medien war denn auch vernichtend. Kaum einer erkannte in dem nervös parlierenden Wohnzimmer-Talker den Mann von der großen Bühne wieder. Technische und konzeptionelle Schwächen der Sendung taten ihr Übriges.
In einem offenen Brief, den Gottschalk jetzt in der "Bild"-Zeitung veröffentlicht, versucht sich Gottschalk in Gelassenheit. Zu den Quoten schreibt er darin: "Ich verzweifle nicht, wenn das noch eine ganze Zeit weiter rauf und runter geht."
Gottschalk fordert Geduld ein
Auch im Hinblick auf die Medienkritik versucht er, einen souveränen Eindruck zu hinterlassen: Immer wieder sei er in seiner Karriere bei Neustarts kritisiert worden. Jedes Mal habe er sich geschworen "Beim nächsten Mal ist mir das einfach wurscht." Nun sei er alt genug, diese Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Gottschalk gesteht jedoch freimütig: Hätte ihm das ZDF noch einmal den Job des "Wetten, dass ..?"-Moderators angedient, hätte er zumindest gewackelt. Da ein Anruf des Mainzer Programmdirektors jedoch ausgeblieben sei, wolle er seinen Versuch fortsetzen, etwas ganz Neues aufzubauen. "Und das kann dauern", schreibt er.
Zuvor hatte es bereits Gerüchte gegeben, wonach Gottschalk um seinen neuen ARD-Job bangen muss. Gottschalk hatte sich daraufhin selbst aufs Korn genommen. "Die Jobs sind sicherer geworden", scherzte der 61-Jährige in der Sendung zum Thema Arbeitslosigkeit. "Der einzig unsichere Job und der unsicherste im ganzen Land ist anscheinend zurzeit meiner."
Quelle: ntv.de, jog