Unterhaltung

Verdacht auf Demenz Heinz Hoenigs Frau wirft Ärztin Fehldiagnose vor

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Heinz Hoenig und seine Frau vor seiner Erkrankung.

Heinz Hoenig und seine Frau vor seiner Erkrankung.

(Foto: picture alliance / AAPimages/Lueders)

Als Heinz Hoenig am Ostersonntag in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert wird, lautet eine erste Diagnose: Demenz. Hätte seine Frau Annika Kärsten-Hoenig nicht eine medizinische Ausbildung, hätte das böse enden können, wie sie nun offenbart.

Monatelang kämpfte Schauspieler Heinz Hoenig in einer Berliner Klinik um sein Leben, lag zwischenzeitlich im Koma. Dem 73-Jährigen musste nach einer bakteriellen Infektion die Speiseröhre entfernt werden. Eine weitere lebensnotwendige Aorta-Operation steht noch aus. Dass der "Das Boot"-Star heute noch lebt, könnte er möglicherweise auch seiner Frau Annika Kärsten-Hoenig zu verdanken haben, denn diese zweifelte die erste Diagnose der behandelnden Ärztin an, wie sie jetzt in ihrem Podcast "24 (K)ein Sommer in Berlin", in den RTL exklusiv vorab reinhören durfte, erzählt.

Bereits im März habe Hoenig laut seiner Frau "Luftnot und Atembeschwerden" gehabt. Er sei "kaum mehr belastbar, dauermüde und körperlich total erschöpft" gewesen, so die 39-Jährige. Als sich sein Zustand "rapide verschlechterte", habe sie ihre Mann am Ostersonntag (31. März) ins Krankenhaus gefahren. Dort sei zunächst eine Lungenentzündung diagnostiziert worden. In den darauffolgenden Tagen sei ihr allerdings aufgefallen, dass Hoenig "wirres Zeug erzählte, zeitlich und örtlich völlig desorientiert war".

Als sie einer Ärztin diese Beobachtungen schilderte, soll diese zunächst von einer Demenzerkrankung bei Hoenig ausgegangen sein. Für seine Frau eine indiskutable Diagnose. "Ich habe viele Jahre auf einer Gerontopsychiatrie mit schwer demenzkranken Menschen gearbeitet. Und wenn mein Mann in irgendeiner Form demenzielle Anzeichen gehabt hätte, (...) dann wäre mir das ja wohl als erstes aufgefallen", erklärt sie im Podcast. Für eine Demenz-Diagnose "bedarf es weit mehr an Diagnostik als fünf Minuten Krankenbeobachtung am Tag", empört sie sich weiter. Doch Hoenigs Ärztin habe sich von ihrer "einfach mal dahingesagten Diagnose" zunächst nicht abbringen lassen. Daraufhin habe Kärsten-Hoenig Einsicht in die Krankenakte ihres Mannes verlangt.

"Im Oberstübchen brannte kaum noch Licht"

Dabei sei ihr Hoenigs niedriger HB-Wert aufgefallen, der auf eine Anämie hingedeutet habe. Zudem habe die Sauerstoffsättigung im Blut nur bei 76 Prozent gelegen. "Da war mir völlig klar, warum im Oberstübchen meines Mannes kaum noch Licht brannte. (…) Jeder von uns mit so einem Wert hätte absoluten Realitätsverlust", so Kärsten-Hoenig. Sie habe darum gebeten, ihren Mann noch einmal gründlich zu untersuchen, weil sie aufgrund der Werte davon ausging, dass es in seinem Körper eine Blutungsquelle geben könnte. Bei einer Magenspiegelung sei daraufhin die Entzündung der Speiseröhre festgestellt worden.

Mehr zum Thema

Dass die Ärztin Hoenigs Beschwerden "flapsig" als Demenz abgetan habe, rege sie heute noch auf, so Kärsten-Hoenig. Sie habe dadurch den Eindruck gewonnen, dass es bei einem älteren Menschen "nicht mehr so wichtig" sei, genau nachzuschauen. Das sei natürlich nur eine Vermutung, aber sie finde schon "ziemlich traurig", wie man die Ärztin in dieser Situation mit ihrem Mann umgegangen sei.

Mit ihrem Podcast, der ab 24. Oktober auch auf RTL+ zu hören ist, will Heinz Hoenigs Frau nicht nur die schwere Zeit, die sie und ihr Mann hinter sich haben, aufarbeiten, sondern auch "Personen in ähnlichen Situationen Mut machen und Kraft schenken".

Quelle: ntv.de, csp

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen