Höchststrafen und Schadenersatz Magazin wegen Nacktfotos von Kate verurteilt
05.09.2017, 14:31 Uhr
Herzogin Kate und ihr Mann erhalten bei weitem nicht so viel Schadenersatz, wie sie gefordert hatten.
(Foto: dpa)
Oben-ohne-Fotos von Herzogin Kate kommen ein französisches Magazin teuer zu stehen - zwei Verantwortliche müssen die Höchststrafe zahlen. Beim Schadenersatz bleiben die Richter aber weit hinter den Forderungen zurück.
Fünf Jahre nach der aufsehenerregenden Veröffentlichung von Oben-ohne-Fotos der britischen Herzogin Kate haben die Royals einen juristischen Sieg errungen: Ein französisches Gericht verurteilte das People-Magazin "Closer" zu Geldstrafen und 100.000 Euro Schadenersatz an Kate und ihren Ehemann Prinz William. Dem Strafgericht der Pariser Vorstadt Nanterre zufolge hatte "Closer" die Privatsphäre des Paares verletzt.
Die Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos hatte im September 2012 für Aufsehen gesorgt und das britische Königshaus empört. Die offenbar mit einem Teleobjektiv aufgenommenen Bilder zeigten die heute 35-jährige Kate nur mit einem Bikinihöschen bekleidet auf der Terrasse eines luxuriösen Privatanwesens in der südfranzösischen Provence.
Garniert war die Foto-Geschichte mit lasziven Kommentaren wie "Oh mein Gott!", "Sex und Sonne in der Provence" oder "Kate bietet ihre Brust dem sanften Streicheln der Sonne der Provence". Ein französisches Gericht stoppte damals schnell die Weiterverbreitung der Bilder. Der Prozess wegen Verletzung der Privatsphäre fand aber erst im vergangenen Mai statt.
Vor Gericht mussten sich "Closer"-Chefredakteurin Laurence Pieau, der damalige Chef des "Closer"-Verlags Mondadori, Ernesto Mauri, sowie zwei Paparazzi verantworten, die die Fotos geschossen haben sollen. Die beiden "Closer"-Verantwortlichen wurden zu Höchststrafen von jeweils 45.000 Euro verurteilt, die Fotografen zu Geldstrafen von 10.000 Euro, von denen die Hälfte zur Bewährung ausgesetzt wurde.
William erinnerte an Tod seiner Mutter
Gemeinsam müssen die Verurteilten Kate und William zudem jeweils 50.000 Euro Schadenersatz zahlen. Beim Prozess hatte das Paar deutlich mehr Geld verlangt - 1,5 Millionen Euro.
Der Kensington-Palast begrüßte den Urteilsspruch: Die französische Justiz habe Kate und William Recht gegeben. Die Veröffentlichung der Bilder habe eine "schwere Verletzung der Privatsphäre" dargestellt. Ein solches "ungerechtfertigtes Eindringen" in die Privatsphäre dürfe es nicht geben. "Closer"-Anwalt Paul-Albert Iweins begrüßte den verhängten Schadenersatz, kritisierte die Geldstrafen aber als "übertrieben".
Während des Prozesses hatte Prinz William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, in einem von seinem Anwalt verlesenen Schreiben an den dramatischen Tod seiner Mutter Diana erinnert: Die Veröffentlichung der Fotos von ihm und seiner Frau sei "schockierend" und "schmerzhaft" gewesen, erinnere sie doch an "die Belästigung, die Ursache für den Tod meiner Mutter Diana war". Prinzessin Diana war 1997 in Paris bei der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr Todestag jährte sich vergangene Woche zum 20. Mal.
Geringe Geldstrafen auf Bewährung verhängte das Gericht in Nanterre derweil gegen eine Fotografin und einen früheren Verantwortlichen der französischen Regionalzeitung "La Provence". Die Zeitung hatte eine Woche vor "Closer" ein Foto von Kate in Badeanzug - aber nicht oben ohne - veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, mli/AFP