"Aus dem Schlamassel rausholen" Michael Moore dreht Doku über Trump
17.05.2017, 08:54 Uhr
US-Regisseur Michael Moore war einer der wenigen, die Donald Trumps Wahlsieg kommen sahen.
(Foto: REUTERS)
In dieser Rolle dürfte sich der US-Präsident kaum gefallen: Donald Trump ist der Star einer neuen Dokumentation von Michael Moore. Der US-Filmemacher hatte den Sieg des Republikaners schon vorhergesagt - und will nun auch das Ende Trumps besiegeln.
US-Filmemacher Michael Moore hat ein neues Projekt: Er drehe einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Fahrenheit 11/9" über den US-Präsidenten Donald Trump, "um uns aus diesem Schlamassel rauszuholen", schrieb Moore bei Twitter. Die Rechte an dem Streifen haben sich nach einem Bericht des Branchenmagazins "Variety" bereits die Brüder Bob und Harvey Weinstein gesichert - zwei der einflussreichsten Produzenten in Hollywood.
"Egal, was enthüllt wird, er (Trump) bleibt aufrecht. Die Fakten, die Realität, Köpfchen, nichts kann ihn bezwingen. Selbst wenn er sich selbst eine Wunde zufügt, steht er am nächsten Tag wieder auf und twittert weiter. Das hat ein Ende mit diesem Film", kündigte Moore in "Variety" an. Für die Produktion von "11/9" hat sich der bekennende Linke erneut mit dem Team von "Fahrenheit 9/11" zusammengetan.
Der Titel der neuen Dokumentation nimmt bewusst Bezug auf Moores Erfolgsfilm über den Ex-Präsidenten George W. Bush und die Terroranschläge vom 11. September 2001. Für den neuen Streifen änderte der provokante Waffengegner und Antikapitalist einfach das Datum: Am 9. November 2016 - im Amerikanischen 11/9 - wurde Trump überraschend zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt.
Revolution à la Michael Moore
Moore war einer der wenigen Prominenten, die den Sieg des Rechtspopulisten vorhergesagt hatten. Noch im Oktober realisierte er auf die Schnelle den Dokumentarfilm "Michael Moore in Trumpland" - ein flammendes Plädoyer für Trumps demokratische Gegnerin Hillary Clinton, die mittlerweile selbst eine politische Kampagne gegen den Präsidenten ins Leben gerufen hat.
Der "Variety" erklärten die Weinstein-Brüder, sie könnten im Moment nichts Wichtigeres tun, als "Michael Moore ein Massenpublikum zu verschaffen". "Sein Hunger nach der Wahrheit ist heute wichtiger als jemals zuvor. Wir sind begeistert, dass wir Teil seiner Revolution sein können." Moore hatte 2002 für seine Dokumentation über den Amoklauf an einer US-Schule, "Bowling for Columbine", einen Oscar erhalten.
Quelle: ntv.de, jug/AFP