Mit dem Bild karibischer Strände vor Augen ziehen die verbliebenen Traumprinzen in die vorvorletzte Rosenschlacht. Am Ende der finalen Korfu-Woche machen die vier Auserwählten aber lange Gesichter. Denn statt auf die Bahamas geht es nach …

Nadine ist heiß wie Frittenfett. In hautenger Käpt'n-Iglo-Gedenkgarderobe steht die Bachelorette an Deck eines Luxus-Katamarans und winkt sich ihre liebestollen Lover-Welpen an Bord: "Eine Frau, sechs Kerle, ein Katamaran und ein paar Pullen Sekt", jubelt die Rosenherrin. Kurz vor dem Einbiegen in die Format-Zielgerade sollen noch einmal so richtig die Korken knallen.

Fünf Minuten später ist es auch schon so weit. Mit Salto, Arschbombe und Flachköpper legen die angetüdelten Männer ihre Sprung- und Schwimmabzeichen ab. Da machen nicht nur die Bachelorette, sondern auch zahlreiche Voyeure auf einem vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiff große Augen.

Nacktarsch-Selfies fürs Kollektiv-Fotobuch

Nach einem abschließenden Nacktarsch-Selfie fürs Kollektiv-Fotobuch ist aber erst einmal wieder Schluss mit lustig. Die Bachelorette kappt die Luxus-Leine. Statt Prosecco gibt‘s nur noch Dosenbier. Und statt der Aussicht auf prickelnde Love-Suite-Zweisamkeit, erwartet Alex, Daniel und Co eine "Castaway"-Nacht in der griechischen Einöde.

Ruckzuck sind alle Anwesenden wieder geerdet und bereit für die Antwort auf die Frage aller Fragen, die da lautet: Haben alle die Eier um den nächsten Schritt zu gehen? Nicht wirklich. Noch vor dem wegweisenden Klartext-Verhör bittet Chris zur Überraschung aller um ein Ticket zurück in die Heimat. Da waren es nur noch fünf Traumprinzen, die Nadine im Anschluss noch einmal ordentlich Honig ums Mäulchen schmieren.

Alle werfen sich in Poesie-Schale und servieren der Bachelorette ihre kompletten Loveletter-Wortschätze auf dem Silbertablett. Es fallen so berührende und aufwühlende Begriffe wie "humorvoll", "sympathisch" und "locker". Bei so viel Tiefgang schmilzt natürlich jedes Frauenherz dahin – auch das von Nadine. Zur Belohnung gibt es für Daniel, Alex, Maxim und Filip zwei Busserl, eine Rose und ein Button mit der Aufschrift "Homedate-Kandidat 2018".

"Nur Gott weiß, was mit mir jetzt passiert"

Alle sind happy. Nur einer guckt blöd aus der Wäsche. Sein Name: Brian. Sein Problem: eine fehlende Rose. Der schüchterne Discounter-James-Dean mit dem wild pochenden Herzen verlässt das sinkende Love-Boat aber mit erhobenem Haupt. Sein bester "Kumpel" werde ihn schon auffangen: "Nur Gott weiß, was mit mir jetzt passiert", verkündet Brian. Gut zu wissen. Wir drücken für den weiteren Lebensweg ganz feste die Daumen. Amen.

Nach dem Abschied von Chris, Brian und dem lieben Gott geht es auch für die verbliebenen Herzbuben wieder zurück nach Deutschland. Dort warten nicht nur Mama, Papa und Haustier, sondern auch die Bachelorette, die vor den heimischen Toren von Alex, Daniel, Maxim und Filip bereits kräftig mit den Hufen schart. Wer kommt noch einmal so richtig auf Touren? Wer legt vielleicht sogar Hand an? Und wer hat das leckerste Essen auf dem Tisch? Nadine ist gespannt wie ein rosaroter Flitzebogen. Auch der Fernsehzuschauer reibt sich beim Anblick von Stadtschildern der Knutsch-und-Fummel-Hochburgen Bad Saulgau, Trittau und Hamburg vorfreudig die Hände.

Eine knappe Viertelstunde später winkt man daheim vor der Mattscheibe aber nur ermüdet und frustriert ab. Der Grund: Statt feudalen Fünf-Sterne-Menüs landen nur Fingerfood-Häppchen, Käsekuchen-Stücken und kroatische Grillspieße auf dem Teller. Ebenso narkotisierend: schwülstige Kennenlern-Frage-und-Antwort-Spielchen, Streicheleinheiten für Hund und Kleinkind, sowie FSK-6-Küsse zwischen Boxhandschuhen, Proteinpräparaten und billigen Ikea-Kuschelkissen.

Auch die Bachelorette zuckt nach einem nicht enden wollenden Ringelpietz-mit-Anfassen-Marathon ratlos mit den Schultern. Da hilft nur noch eins: Noch einmal den Druck erhöhen. Soll heißen: Aus vier mach drei (Teilzeit-Model Maxim wird aussortiert), und statt All-inclusive-Tickets in die Karibik wird den drei Dream-Dates-Auserwählten Alex, Daniel und Filip je eine Autogrammkarte von Arjen Robben als richtungsweisendes Wohin-geht's?-Utensil in die Hand gedrückt. Na dann: Veel plezier en veel succes, die Herren!