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"Ihr seid für mich gestorben" Neue Hilfeschreie von Sinéad O'Connor

Mittlerweile soll ihr Zustand stabil sein: Sinéad O'Connor.

Mittlerweile soll ihr Zustand stabil sein: Sinéad O'Connor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Musikerin Sinéad O'Connor kommt offenbar nicht zur Ruhe. Kurz nachdem sie im Internet Selbstmordgedanken geäußert hat, legt sie noch einmal nach. Ziel ihrer ebenso verzweifelten wie wütenden Posts ist ihre Familie.

Sinéad O'Connor macht schwere Zeiten durch. Auf ihrer Facebook-Seite postet die 48-Jährige seit dem Wochenende immer wieder verstörende Nachrichten an die Öffentlichkeit und ihr eigenes Umfeld und löst damit Bestürzung und große Sorge aus. Nach einer Selbstmordankündigung wurde sie in ein Krankenhaus in Dublin eingeliefert. Trotzdem wandte sie sich wenig später erneut mit zwei Facebook-Einträgen an ihre Familie.

Im ersten, vom Montag stammenden Post, richtet sich die Sängerin voller Wut an ihre beiden älteren Kinder und ihre Ex-Partner: "Jake, Roisin, Jr., Frank, Donal, Eimear, ich will euch nie wieder sehen." Und sie fährt fort: "Ihr habt mir meine Söhne gestohlen. Dann wart ihr auch noch so scheinheilig, ins Krankenhaus zu kommen, aber nicht da zu sein und ans Telefon zu gehen, als ich aufgewacht bin."

O'Connor spielt damit offenbar auf ihre Hysterektomie - die Entfernung der Gebärmutter - an, der sie sich vor einigen Wochen unterziehen musste. Und sie schimpft weiter: "Ich bin für euch nur Scheiße. Ihr seid für mich gestorben. Ihr habt eure Mutter getötet."

"Bitte liebt mich"

Ein weiterer Eintrag vom Dienstag indes klingt nach purer Verzweiflung: "Warum tut ihr mir das an?? Ich brauche euch. Ich brauche eure Liebe. Ich kann mit dem, was mir angetan wurde, nicht umgehen. Ich verdiene nicht, wie mit mir umgegangen wird", schreibt O'Connor nun. "Jake, Roisin, ihr alle. Bitte kommt und sagt mir, warum all dies passiert. Sagt mir, dass ich geliebt werde. Kommt und sagt mir, dass ich erwünscht und geschätzt bin", fährt sie fort. "Bitte liebt mich. Bitte kommt ins Krankenhaus, verbringt Zeit mit mir und helft mit, das alles wieder in Ordnung zu bringen. Bitte. Ich flehe euch an. Lasst mich nicht so verängstigt und allein zurück. Behandelt mich nicht, als würde ich nicht geliebt und als wäre ich nichts wert."

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

O'Connor hat insgesamt vier Kinder von vier verschiedenen Männern. Vor allem das Sorgerecht und Wohlbefinden ihres elfjährigen Sohnes Shane war in den Posts der vergangenen Tage immer wieder zur Sprache gekommen.

O'Connor wird betreut

Schon in der Nacht zum Sonntag hatte O'Connor Vorwürfe gegen ihre Tochter Roisin, ihren Sohn Jake und Donal Lunny, den Vater von Shane, erhoben. "Sie sind alle verrückt", schrieb sie in einem "offenen Brief" an Shane. "Du und ich sind es nicht. Ja, wir brauchen beide Hilfe. Aber wir beide wissen es. Die wirklich verrückten Menschen sind diejenigen, die sich nie fragen, ob sie verrückt sein könnten."

Ob O'Connor weiterhin stationär behandelt wird, ist derzeit nicht bekannt. In jedem Fall wird sich um sie gekümmert. Mary Coughlan, eine mit O'Connor befreundete Musikerin, schrieb auf Facebook: "Sinéad ist in keiner Gefahr und sie wird medizinisch betreut."

Der britischen Zeitung "The Sun" sagte Coughlan am Montag: "Sinéads Zustand ist kritisch, aber stabil. Ich war letzte Nacht bei ihr und werde später noch einmal zu ihr gehen." Coughlan zufolge war O'Connor bewusstlos, als Polizisten sie nach ihrer Selbstmordankündigung auf Facebook in Dublin aufspürten.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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