In Russland unerwünscht Sean Penn und Ben Stiller erhalten Einreiseverbot
06.09.2022, 15:15 Uhr
Engagieren sich für Geflüchtete aus der Ukraine: Sean Penn (l.) und Ben Stiller.
(Foto: picture alliance/dpa/imageSPACE via ZUMA Wire; AP)
Seit Kriegsbeginn solidarisieren sich immer mehr Prominente mit der Ukraine. In Russland macht sie das jedoch zu unerwünschten Personen. So gehören Sean Penn und Ben Stiller zu einer Reihe Hollywood-Stars, die nun nicht mehr in das Land einreisen dürfen.
Russland erklärt Sean Penn und Ben Stiller zu unerwünschten Personen. Die beiden Hollywood-Stars gehören laut Medienberichten zu einer Gruppe von 25 US-Amerikanern, über die das russische Außenministerium ein Einreiseverbot verhängt.
Neben den Schauspielern landeten Politiker wie Handelsministerin Gina Raimondo auf der neuen Schwarzen Liste sowie Geschäftsleute und Wissenschaftler. US-Präsident Joe Biden und andere hochkarätige Funktionsträger wurde schon im März 2022 dauerhaft die Einreise verboten. Die russische Regierung versteht die Maßnahmen als Antwort auf westliche Sanktionen gegen russische Politiker und Geschäftsleute.
Die Gründe, weshalb es gerade Sean Penn und Ben Stiller erwischt hat, liegen auf der Hand: Der 62-jährige Penn hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit dessen Beginn im Februar dieses Jahres begleitet. Der Schauspieler und Regisseur weilte bei Kriegsbeginn gerade im Land, um eine Doku über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu drehen. Seit seiner Abreise kümmert er sich mit seiner Wohltätigkeitsorganisation Core um Geflüchtete aus der Ukraine.
Auch toter Politiker ist unerwünscht
Stiller engagiert sich im Auftrag des UN-Flüchtlingskommissariats ebenfalls für Menschen, die wegen des Krieges ihre Heimat verlassen mussten. Im Juni hatte der 56-Jährige die Ukraine besucht. Selenskyi, der vor seiner Politikkarriere wie Stiller als Komiker und Schauspieler aktiv war, bezeichnete er dabei als "seinen Helden".
Das russische Außenministerium hatte bereits zuvor eine zwischendurch aktualisierte Liste mit knapp 1000 unerwünschten US-amerikanischen Staatsbürgern veröffentlicht. Einreiseverbot erhielt im März unter anderem Schauspieler Morgan Freeman. Der Grund: In einem Video von 2017 soll der Darsteller "Russland der Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten beschuldigt und zum Kampf gegen unser Land aufgerufen" haben, so das Außenministerium.
Außerdem auf der früheren Liste: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat John McCain. Letzterer ist bereits 2018 verstorben. Warum er dennoch auf der Liste steht, wurde nicht näher erläutert.
Quelle: ntv.de, lpe/spot