Es regnet wieder hippe Haie "Sharknado 3" zerlegt Washington
23.07.2015, 15:51 UhrHai-Alarm! Die USA haben ihn schon hinter sich. Dort lief am Mittwochabend der dritte Teil der aberwitzigen "Sharknado"-Reihe mit Kultstatus. Ian Ziering und Tara Reid kämpfen mit Gaststars wie Bo Derek und David Hasselhoff gegen Killerhaie und sterben - vielleicht.
Es gibt Phänomene, die kann man nicht so wirklich erklären. "Sharknado" ist so eins. B-Movies und absolute Trash-Ware gibt es im Horror-Genre schließlich zuhauf. Im speziellen Sektor des Tier-Horrors erst recht - seien es Monsterspinnen, blutrünstige Piranhas oder Mörderschlangen. Und auch das noch kleinere Segment des Hai-Horrors bringt es auf eine beträchtliche Zahl zumeist reichlich abstruser Ableger - von "Supershark" über "Piranha Sharks" bis zu "Dinoshark", um nur einige zu nennen.

Jetzt bloß nicht nervös werden: Ian Ziering als Finley Shepard in "Sharknado 3: Oh Hell No!"
(Foto: AP)
Zu wirklichem Kultstatus hat es aber binnen kürzester Zeit die "Sharknado"-Reihe geschafft. Schon als der erste Streifen mit dem deutschen Titel "Sharknado - Genug gesagt!" 2013 erschien, löste er eine regelrechte Hysterie-Welle bei Twitter aus. Nicht etwa, weil der Film oscarverdächtig gewesen wäre, sondern aufgrund des glatten Gegenteils: die Handlung so irre, die Dialoge so stumpfsinnig, die Effekte so schäbig - das ist wahrscheinlich der schlechteste Film aller Zeiten, war man sich rasch einig.
Doch frei nach dem Motto "Trash ist Trumpf" schaffte es "Sharknado" genau damit, sich zum B-Movie-Überflieger zu mausern. Dazu beigetragen hat womöglich auch, dass mit dem einstigen "Beverly Hills, 90210"-Serienstar Ian Ziering und seiner unter anderem aus "American Pie" bekannten Kollegin Tara Reid zwei Schauspieler zur Hauptbesetzung zählten, die ihr Handwerk eigentlich gelernt haben. Trash kann eben auch kalkuliert werden.
B-Prominenz im Sog des Hypes
Nach dem Erfolg - so muss man das wohl nennen - des ersten Teils, in dem die Haie von einem Tornado nach Los Angeles geschleudert werden, entstand ein Jahr später die Fortsetzung "Sharknado 2: The Second One". Diesmal trifft der mit Haien wirbelnde Tornado - der Sharknado eben - New York. Und diesmal springen bereits diverse Promis auf den Hype mit auf, indem sie einen mehr oder weniger langen Gastauftritt in dem Film absolvieren, ehe sie den Haien zum Fraß vorgeworfen werden. Ozzy-Osbourne-Tochter Kelly etwa, Miley-Cyrus-Vater Billy Ray, Blogger Perez Hilton oder Will Wheaton, der einstige "Wesley Crusher" bei "Star Trek".
Ein weiteres Jahr später ist es nun bereits Zeit für Teil drei des Hai-Wahnsinns. Auf dem Science-Fiction-Sender "Syfy" lief am Mittwochabend in den USA "Sharknado 3: Oh Hell No!". Auch in Deutschland hat der Kanal einen Ableger, der jedoch nur beim Pay-TV-Anbieter "Sky" zu sehen ist. Hier wird "Sharknado 3" am Donnerstagabend gezeigt. Doch keine Sorge: Schon am 22. August wird der Streifen auch auf DVD erscheinen.
Dass der Hype um die Filmreihe noch lange nicht abgeebbt ist, zeigt ein Blick auf die Besetzungsliste, die an B-Prominenz noch einmal einen Zacken zulegt. Neben Ziering und Reid, die selbstredend abermals mit von der Partie sind, geben sich auch 80er-Jahre-Sexsymbol Bo Derek und 90er-Jahre-Bademeister David Hasselhoff ein Stelldichein in "Sharknado 3". Ex-*NSYNC-Mitglied Chris Kirkpatrick bekommt es ebenso mit den Killerfischen zu tun wie etwa der frühere "Malcolm mittendrin"-Star Frankie Muniz, die "Playboy"-Bunnies und Hugh-Hefner-Ex-Freundinnen Kendra Wilkinson und Holly Madison oder die durchgeknallten Jedward-Zwillinge. Und Autor George R.R. Martin, der die literarischen Vorlagen für die Erfolgsserie "Game of Thrones" liefert, bekommt den Kopf abgebissen. So viel sei schon mal verraten.
"Sogar Kids lieben es"
Den US-Präsidenten - wen sonst? - mimt in dem Film Mark Cuban, Milliardär und Besitzer von Dirk Nowitzkis Basketball-Team Dallas Mavericks. Das lässt vielleicht bereits erahnen, wo die Hai-Plage dieses Mal zuschlägt: natürlich in Washington, der Hauptstadt der USA - aber auch noch in anderen Orten an der Ostküste.
Schon bevor "Sharknado 3" in den USA über die Bildschirme geflimmert ist, gab es Anzeichen dafür, dass es in jedem Fall auch noch einen vierten Aufguss geben wird. Regisseur Anthony C. Ferrante sagte dem Branchenblatt "Variety", solange "Syfy" die Filme wolle, "werden wir sie machen". Und er ergänzte: "Es ist wie ein Blockbuster, aber umsonst im Fernsehen zu sehen. Leute veranstalten Partys dazu und sogar Kids lieben es."
Seit der Ausstrahlung des dritten Teils ist dies Gewissheit, denn der endet mit einem Cliffhanger und der Frage an die Fans, ob die von Tara Reid verkörperte Hauptfigur April überleben soll. "You decide if #AprilLives or #AprilDies" ("Du entscheidest, ob April lebt oder stirbt"), hieß es zum Schluss des Films bei "Syfy".
Regisseur Ferrante hat allerdings wohl eine klare Präferenz, wie er schon in seinem Interview mit "Variety" durchblicken ließ: "Du würdest 'Stirb langsam' auch nicht ohne Bruce Willis machen", setze er sich da für Aprils Überleben ein. Als Schauspieler würde er zudem gern Bill Murray für "Sharknado 4" gewinnen. Und auch was den Ort der nächsten Hai-Attacke angeht, hat sich Ferrante bereits Gedanken gemacht. Zwar gebe es noch weitere US-Städte, die er gern zerstören würde, dennoch schwebe ihm nun Größeres vor: "Ich will es international."
Quelle: ntv.de, vpr