Unterhaltung

Wer wird Millionär? - Promispecial" Sind Sie bei Tinder, Herr Jauch?

Spielten 439.000 Euro für einen guten Zweck ein: die Kandidaten.

Spielten 439.000 Euro für einen guten Zweck ein: die Kandidaten.

Der Ertrag fiel vergleichsweise spärlich, gleichzeitig dennoch äußerst großzügig aus. Carolin Kebekus fragte Günther Jauch "Sind Sie auch bei Tinder?" und wähnte den kränkelnden Moderator kurzzeitig im Fieberwahn. Martin Rütter brauchte ewig, wurde am Ende aber einzigartig.

So etwas gab es noch nie bei "Wer wird Millionär?": Hundetrainer Martin Rütter war trotz gefühlt endlosem Überlegen beim Prominentenspecial am Donnerstagabend zwar nur bis 64.000 Euro gekommen. Der 45-Jährige hatte sich aber als Minimalziel für seinen Auftritt eine ehrgeizigere Marke gesetzt. "Wir haben vorher bei uns in der Firma gesammelt und haben gesagt: Also, 125.000 wollen wir auf jeden Fall irgendwie hinkriegen und füllen das so von uns auf!" Mit dieser 61.000-Euro-Spende waren dem Tierpsychologen nicht nur der frenetische Applaus des Publikums und der Dank des Katzen-Freunds Jauch, sondern auch ein Platz in der Geschichte der Quizsendung sicher.

Aber es war ja schließlich für einen guten Zweck. Das über dreistündige Prominentenspecial fand im Rahmen des 20. RTL-Spendenmarathons statt, das Geld kommt notleidenden Kindern zugute. Rütter, Komikerin Carolin Kebekus, "Tatort"-Kommissar Richy Müller sowie "Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa erspielten (und spendeten) bei der 31. Ausgabe dieser Sondersendung insgesamt 439.000 Euro. Beim vorherigen "Prominentenspecial" im Juni war noch exakt die doppelte Summe zusammengekommen. Auch von Nadja Sidikjars Rekordgewinn im Jackpotspecial vom vergangenen Freitag war das bekannte Quartett damit ein gutes Stück entfernt.

"Das wäre jetzt mal 'ne News"

Kebekus brachte Jauch ganz schön ins Schwitzen.

Kebekus brachte Jauch ganz schön ins Schwitzen.

Dafür sorgte Kebekus als erste Kandidatin für einen standesgemäß locker-flockigen Start in den langen Rateabend. Bei der Frage nach der Dating-App Tinder fragte die Komikerin den Moderator spontan "Sind Sie auch bei Tinder?" Jauch lachte nur verschmitzt und entgegnete "Das wäre jetzt mal 'ne News." Überhaupt war diese "Wer wird Millionär?"-Ausgabe trotz des Spendensammelns für Kinder auffallend verrucht. Die Palette reichte von spitzen Mäusen über nackte Friseusen und nymphomanische Hündinnen bis zu "Vil du fika?" (das wenigstens ist weniger anzüglich als gedacht und heißt im Schwedischen lediglich "Möchtest Du Kaffeetrinken?").

Jauch hingegen bestellte während der Sendung lieber eine Tasse Kamillentee. Der Moderator war heiser und wurde von Rütter und später auch Riewa mit Hustenbonbons versorgt. Das hielt ihn aber nicht davon ab, zu Beginn wiederholt ins Singen zu verfallen. Als er bei der 64.000-Euro-Frage von Kebekus plötzlich das Lied des DDR-Sandmännchens anstimmte, fragte die Komikerin besorgt "Haben Sie Fieber?" Dabei hatte sie selbst kurz zuvor noch angesichts des eigenen leicht konfusen Ratens die späte Erkenntnis geäußert "Ich hätte nichts trinken sollen, vorher."

Jauch baut ab

Am Schluss kam Kebekus trotzdem auf 125.000 Euro, so wie auch Rütter dank Spende und Richy Müller, der wohl am jüngsten aussehende 60-Jährige des Landes. Der Schauspieler rief für seine 500.000-Euro-Frage (bei der er schließlich passte) Jauchs Kollegen Johannes B. Kerner an. "Günther, hast Du Husten?", fragte der umgehend. "Ich baue ab", räumte der Moderator kurz darauf ein. "Das sagen mir Menschen seit Jahren." Der letzte Kandidat Jens Riewa durfte folgerichtig die ersten Fragen gleich selbst vorlesen. Der Nachrichtensprecher und Chef einer Drohnenfirma (wer hätte das gedacht) strapazierte mit einer holperigen Performance aber ganz schön das Durchhaltevermögen von Jauchs Stimme und auch das des Publikums.

Bei 64.000 Euro war dann für Riewa Schluss und Jauch krächzte sich nahezu unhörbar durch die Abmoderation. Mehr als drei Stunden "Wer wird Millionär?" sind aber gar nichts. Der RTL-Spendenmarathon nimmt zum 20. Geburtstag seinen Namen mit einer Laufzeit von 30 Stunden besonders ernst. Alle von Donnerstag bis Freitag gesammelten Spenden werden von der "Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V." an ausgewählte Kinderhilfsprojekte verteilt. In den vorherigen 19 Ausgaben kamen mehr als 133 Millionen Euro zusammen.

Quelle: ntv.de

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