Unterhaltung

"Wer wird Millionär?" Veredelt Frittieren wirklich jedes Gemüse?

Günther Jauch wurde mit seinen Kandidaten diesmal nicht so recht warm.

Günther Jauch wurde mit seinen Kandidaten diesmal nicht so recht warm.

Zwei Kandidaten, zwei Sprüche für die Ewigkeit. "Frittieren veredelt jedes Gemüse", meint Karl Maniok. Dem "A oder B" seines Telefonjokers attestiert Johannes Meinow: "'Oder' ist nicht so geil." Was Günther Jauch bestätigen kann.

Kaum waren fünf Sekunden verstrichen, da saß Günther Jauch auch schon mit defensiv vor der Brust gekreuzten Armen auf seinem Stuhl und guckte traurig. "Es ist deprimierend. Da war alles, ich wiederhole: alles, richtig. Ganz furchtbar." Als "hochgefährlichen Kandidaten" hatte der RTL-Moderator zuvor Karl Maniok wieder im Studio begrüßt. Extrem souverän und ziemlich entspannt hatte der 28-jährige Kölner am vergangenen Montag überzeugt und Jauch ziemlich aus der Spur gebracht. Bei 32.000 Euro ging es dann scheinbar weiter wie gehabt und Jauch schwante Böses.

Das war "Wer wird Millionär"

Ich und mein Diercke Weltatlas, Teil 1:

Jauch hatte in der Schule immer nur den braunen Diercke Weltatlas, nicht den blauen. Macht nichts. Jauch: "Er war jedenfalls immer groß genug, um dem Vordermann das Ding voll über die Rübe zu braten."

Ich und mein Diercke Weltatlas, Teil 2:

Maniok kam 1996/97 in die Schule. "Wir hatten früher noch den blauen Diercke Atlas mit DDR-Grenzen … Aber sonst 'ne Topschule. Haben das Beste aus dem Budget gemacht."

Erst Jauch, dann heiraten:

Tobias Walkenhorst (26) hatte keine Zeit zu verlieren. Er saß am 17. Mai 2013 – einen Tag vor seiner Trauung - auf dem Ratestuhl. Der Gewinn war für die Ausrichtung der Märchenhochzeit gedacht.

Die nächste Frage traf dann aber Manioks thematische Achillesferse. "Welche weltberühmte Szene sieht man schon rund 45 Minuten nach Beginn des Films? A) Wagenrennen in "Ben Hur", B) Mondlandung in "Apollo 13", C) Duschmord bei "Psycho", D) Untergang der "Titanic". Der Doktorand der Chemiedidaktik zog den 50/50-Joker, übrig blieben C und D. Nicht schlecht, denn "Titanic" war der einzige Film, den Maniok gesehen hatte. Er tippte angesichts dessen epischer Länge auf die korrekte Antwort "Psycho". "Glück hat er auch noch", sagte Jauch resigniert.

Heiß und fettig

Blieb noch die Frage zu klären, warum Maniok sich in der vergangenen Woche eine Gemüse-Allergie angedichtet hatte. Bislang habe er einfach erfolglos versucht, sich bei vielen Gemüsesorten die "Ekelschwelle abzutrainieren", erklärte der Kölner mit dem Pflanzen-Nachnamen. "Ich glaube, das muss ein Gendefekt sein." Gloriose Ausnahme seiner "Allergie": frittierte Kartoffeln. Das führte erstens zu seinem Sinnspruch "Frittieren veredelt jedes Gemüse", das sich Pommesbuden landauf, landab jetzt an die Scheiben kleben dürfen und zweitens zu Manioks Vermutung, in den USA werde sogar Butter frittiert.

Der erhoffte sechsstellige Durchmarsch blieb dann leider, leider aus. Maniok passte bei der 125.000-Euro-Frage, obwohl sein überaus kompetenter Zuschauerjoker wusste, dass Ecuador und Chile nicht an Brasilien grenzen und stieg mit 64.000 Euro aus. Da war Jauch dann doch ein kleines bisschen enttäuscht.

Freedom Fries

Beim Nachfolger wurde der Moderator dann zur Abwechslung mal völlig unterwältigt und machte daraus keinen Hehl. "Ihre Erklärung war völlig bescheuert", attestierte er an einer Stelle dem Sportjournalisten Johannes Meinow. Bei der nächsten Frage schwankte der Münchner zwischen A und B, nach dem 50/50-Joker blieben C und D übrig. "Herrlich!", freute sich Jauch. Fast konnte man etwas Mitleid empfinden.

Es kam, wie es vermutlich kommen musste. Für 32.000 Euro sollte Meinow sagen, welches historische Ereignis den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markiert. Der 29-Jährige war von vornherein auf den Sturm auf die Bastille fixiert, sein Joker meinte "Sturm auf die Bastille oder Entdeckung Amerikas" und Meinow kam zu dem Schluss: "Da kann man mal mutig sein." Kann man, aber den Kandidaten kostete die falsche Antwort mindestens 31.500 Euro.

Meinow wohnt übrigens seit 14 Monaten im Zimmer seiner Freundin und hat in der Wohnung so manches zu Bruch gehen lassen, darunter Rollo, Eisfach, Kochfeld und auch was im Bad. "Angst um den Klodeckel, den neuen?", fragte Jauch Meinows Freundin nach der eingeloggten, letzten Antwort. Die lockigste, blondeste Frau Deutschlands nickte. Wir empfehlen eine Anschlussbewerbung bei der RTL-Renovierungsshow "Einsatz in 4 Wänden".

Quelle: ntv.de

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