Murder-Mystery-Roadtrip Das Mädchen in der Wand hat "Killer Potential"


Ihr Auftraggeber tot im Pool - und das ist fast noch Evies kleinstes Problem.
(Foto: IMAGO/YAY Images)
Jeder Mensch hat das Zeug zum Killer. Es kommt nur auf die Situation, die äußeren Umstände an. Bei Evie Gordon kommt es wie aus dem Nichts - im wahrsten Sinn des Wortes, dabei hatte der Tag so gut angefangen.
Evie hat Potenzial. Nur welches genau, das weiß die junge Frau noch nicht wirklich. Sie ist zwar schlau, um nicht sogar zu sagen hochintelligent. Allerdings hat ihr das bislang noch keinen gutbezahlten Traumberuf eingebracht. Statt Haus, Familie und rosiger Zukunft jobbt sie als Tutorin und sorgt in Los Angeles dafür, dass die Kinder der Reichen das nötige Rüstzeug für ein Studium an einer der angesehenen Unis erhalten. Sie tut also Gutes, wie sie sich selbst immer wieder versichert.
Sie mag ihren Job, vor allem den bei den Victors in Beverly Hills. Doch als sie für Nachhilfestunden dort eines Tages wieder auftaucht, findet sie das Ehepaar tot vor: Mr. Victor schwimmt als Leiche im Pool, seine Frau wurde mit einem Stein erschlagen. Und als wäre das nicht schon genug, hört sie Hilferufe aus dem Haus.
In einer Kammer unter der Treppe findet sie eine gefesselte und völlig dehydrierte junge Frau. Evie befreit sie. Doch als Evie die Polizei rufen will, taucht die Tochter der Victors auf. Die Lage eskaliert und völlig in Panik streckt Evie sie nieder. Nun gibt es offenbar drei Leichen und eine verletzte junge Frau, die allem Anschein nach in der Villa der Victors seit längerer Zeit schon misshandelt wurde. Wie soll Evie das alles der Polizei erklären?
Filmreifer Roadtrip
Evie und die junge Unbekannte fliehen - und hoffen auf das Beste. Aber das bleibt aus. Im Gegenteil: Die Polizei sucht Evie als Mörderin der Victors und zwar mit dem ganz großen Aufgebot. Gleichzeitig drehen Medien und Internet durch: Für die einen ist Evie eine eiskalte Mörderin, Todesstrafe inklusive. Für die anderen ist sie eine Klassenkämpferin, sie verehren sie. Aber Evie weiß: Nur das Finden des wahren Täters kann ihre Unschuld beweisen. Ein Anfang, ein kleiner Schritt in Richtung Lösung ihres Problems wäre es, wenn die Fremde, mit der sie nun auf der Flucht durch die USA tourt, sprechen würde. Aber genau das tut sie nicht. Noch nicht.
Schnell merkt Evie, dass die Fremde etwas Geheimnisvolles hat, eine düstere Aura scheint sie zu umgeben. Was hat diese Frau nur durchmachen müssen? War Mr. Victor ein Sadist? Wusste seine Frau davon und wollte an die Öffentlichkeit? Musste sie deshalb sterben? Und was wusste die Tochter der Victors?
Fragen über Fragen, mit denen sich Evie konfrontiert sieht. Gestellt werden sie von der Autorin Hannah Deitch, beantwortet in ihrem bei Ullstein und Hörbuch Hamburg erschienenen Werk "Killer Potential". Das Buch kommt dabei einem Roadtrip, einer wilden Fahrt auf und abseits der US-High- und Freeways gleich. Da ist Evie, die sich fragt, wie sie in diese Situation gekommen ist und wie sie da unbeschadet wieder herauskommt. Und da ist diese geheimnisvolle Fremde, die Evie gleichermaßen anzieht und abstößt.
"Bonnie & Bonnie"
In den Medien und sozialen Netzwerken wird Evies Vergangenheit durchwühlt, ihre Eltern werden belästigt. Die beiden Frauen selbst geraten auf ihrer Flucht in die ein oder andere brenzlige Situation, was die Sachlage weiter verschärft und zuspitzt.
Soviel sei verraten: Die Fremde beginnt zu reden. Auch sie hat eine Geschichte zu erzählen, ein bewegtes Leben schon hinter sich. Sie hat die Unbarmherzigkeit der Gesetze am eigenen Leib erfahren. Das prägt und schickt die Leser von "Killer Potential" auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Vollste Sympathien und Abneigungen, Herzen werden erobert und gebrochen. Und am Ende? Erinnerungen an "Bonnie & Clyde", und die Tatsache, dass Hannah Deitchs Buch eines ist mit viel Potenzial, "Killer Potential" zum Bestseller!
Quelle: ntv.de