
Ginger Costello.
(Foto: Sat1.)
Jürgen Trovato findet alles "schwul", Ginger Costello legt ab und Zlatko sieht aus, als wolle er sofort wieder nach Hause. "Promi Big Brassa" meldet sich zurück, aber Momentchen: Wo sind die Promis?
"Mir stehen die Frauen zu Füßen", sagt Tobi, Trash-TV-Hartgesottenen bekannt als Dr. Love aus irgendeinem erfolgreichen Knatterformat. Für den Womanizer zählt nicht, "was'de inne Murmel hast, sondern im Bizeps" - und damit herzlich willkommen zu "Promi Big Brassa 2019", jener Fernsehshow, bei der man so gut wie sämtliche Bewohner "erstmal googeln" muss.
Wer sind diese süßen Silikonsimpelchen mit ihren zusammengefriemelten Baukasten-Visagen? Halten die aufgepimpten Hautschichten den nächsten Starkregen überhaupt durch? "PromiBB 19", das ist vier Stunden teils komatöse Wartezimmer-Atmosphäre. Das Faszinierende an diesem rammdösigen Auftakt ist der Beweis, dass geballte Blödheit auf kleinstem Raume existieren kann. Haha, Digger, ey, Alter, na?
Neun der zwölf "Promis" darben bereits seit drei Tagen in einem schlichten Zeltlager, einer der zwei Bereiche der diesjährigen Staffel. Um ein bisschen Schmackes reinzubringen, dürfen sie am Tag ihres Einzugs aber nur "ein Teil" aus ihrem Koffer mitnehmen. "Was, nur ein Teil?", bläken die meisten, als würde man klingonisch mit ihnen reden. Ex-"GNTM"-Braut Theresia entscheidet sich für ihr Kuscheltier "Herbert". Mit dem spricht die 27-Jährige übrigens, als habe sie sich eigens für ihre Fame-Bildung sämtliches Bonus-Material von Nino de Angelo und seiner Kult-Tüte Rudi reingepfiffen.
"Aufgedrehte Weiber" und "so eine Redensart"
Auch mit an Bord: Lilo von Kiesenwetter, "die Seherin der Promis", von Flitzpiepe und Mitcamper Joey Heindle liebevoll nur "Renate" genannt. Der Dschungelkönig von einst findet es in der "Bruchbude" wie bei "den Aborigines", in der es irgendwie auch wie bei den "Hottentotten" aussieht. Rassistisch, aber das weiß der Joey ja bestimmt nicht - "Stein drüber!". Aufritt Ginger Costello. Wollersheims neue Muse in einem Satz: "Botox, Ballermann, Hyaluron … ich kann's nicht aussprechen, aber ich hab's drin, haha!" Dann faselt sie noch irgendwas von "Vagina, Macht und Frauen", denn "hehe", wir lachen hier alle - "voll witzig". Überhaupt nicht witzig: die homophoben Sprüche des Jürgen Trovato, seines Zeichens "Deutschland bekanntester Privatdetektiv".
Die "Weiber" findet der Jürgen alle "aufgedreht", er sage immer, was er denke und wem das nicht passt, "der kriegt die Messe gelesen". Wenn ihn die Lust packt, lässt der Jürgen sehr gern einen fahren, und Dinge, die er nicht mag, bezeichnet er ständig als "schwul". So hantiert er mit einem "schwulen Messer und einer Schwuchtel-Kelle" rum und meint das dabei aber "gar nicht böse", denn das sei halt so "seine Redensart".
Apropos Redensart: Was ist das bitte für ein Dialekt, den Soap-Girl Janine Pink dem Zuschauer unterjubelt? Vornehmlich spricht sie sächsisch, zwischendrin und im Abgang aber kommt ein Pfälzer-Singsang durch. Janine ist Single und hätte gern "einen Maler oder Lackierer", denn die "lassen es auch ordentlich krachen in der Waagerechten". Auf Janines Instagram-Account sehen ihr 200.000 Abonnenten dabei zu, wie sie eine Banane isst. Wahnsinn!
Killer-Spiralen und putzige Anal-Stöpsel
Nach und nach trudeln die Leutchen in dem Zeltlager ein, der eine überlegt, ob er eine Fusselrolle mitnehmen soll, der andere vielleicht, wie lange geplagte Gehirnzellen durchhalten, bevor sie sich freiwillig in den Suizid stürzen.
Während Trovato durch das Areal "wie eine Tunte" läuft, erklärt die "zweitplatzierte" Rosenjägerin, Eva Benetatou, dass sie ein "Alphaweibchen" und sehr "flirty" und "touchy" sei. Während der eine erschrocken aufschaut, als Sophia Wollersheims Age-Double obenrum halb blankzieht, erklärt der sympathische "Bullshit"-YouTuber Chris, seinen Erfolg nicht von irgendwelchen Followerzahlen abhängig zu machen, um kurz darauf... direkt seine Followerzahl zu nennen: 1,8 Millionen. Man muss halt einfach nur konsequent sein.
Angekommen im neuen Heim für die nächsten 14 Tage kümmert sich Camp-Mutti "RENATE" liebevoll um die Ausstattung ihrer Pappenheimer: alles bisschen "geschmacksbedürftig" und eher wie aus "Seventies Night Fever". Zwischendurch in all dem Wirrwarr keimt immer wieder Hoffnung in unseren geschundenen Trash-Seelen auf, meist wenn so schopenhauerische Knaller-Weisheiten fallen wie: "Der Zweite ist nicht Erster!"
Doch plötzlich, "Digger, was geht ab", fällt Regen vom Himmel! Zeit für die ersten, tieferen Gespräche. "Hihi, Digger, lass Babys machen!" Heindle und Theresia fachsimpeln ein bisschen, denn Joey kann "in den Augen einer Frau sehen", ob mit Babys was klargeht "und so".
Theresia: "Ich nehm' ja keine Pille, ich habe eine Kupferspirale."
Joey: ???
T: "Die Kupferspirale tötet die Spermien!"
J.: "Auch in meinem Körper? Dann ist das eine Killer-Spirale!"
Indes faselt die Crowd nicht mehr nur von Babys, jetzt sind "Anal-Plugs" an der Reihe. "Hä? wat is'n dat?", fragt "Renate" und man wundert sich, dass die Seherin weder sehen kann, was man mit diesen Po-Stöpseln anstellt, noch das Zlatko im Anmarsch ist.
"Grüße aus Dragomirs Bumswagen"
Während Joey noch "Grüße aus Dragomirs Bumswagen" sendet, wird der erste Busenblitzer zigfach verwurstet. Sat1 muss so verzweifelt sein, dass sie nackte Brüste immer und immer wieder als Gimmick rausknallen. Auf diesen Kokolores hat Zlatko, seines Zeichens "Big-Brother"-Urgestein, ja überhaupt keine Lust! Neben ihm, scheinbar herrlich normal: der Almklausi. Hartes Leben gehabt, immer "loyal geblieben" und "nie über Leichen gegangen".
Und dann ist er tatsächlich da: Zlatko. Er habe sich früh aus dem Rampenlicht zurückgezogen, mit seinem Freund Milski war er nie befreundet und im Grunde will der Single da jetzt nur rein, "Spaß haben, Kohle kassieren und dann auf Wiedersehen".
Sein Gesicht, noch immer dasselbe, nur die Glatze ist neu und der graumelierte Bart. Herrlich gleichgültig spaziert er erst ins Zeltlager und dann direkt in den Luxusbereich. Komische Menschen hier, scheint er zu denken. Geld sei sein Antrieb, das sagt er frei heraus, während die Chose für die meisten anderen, "eine Wahnsinns-Herausforderung ist".
Beenden wir den lauen Auftakt mit einem zweiten, wunderbaren Aphorismus: "Der Letzte kommt zum Schluss." (made by Fusselbürsten-Tobi)
Ausschau auf Tag 2: Ist Zlatko freiwillig reingehauen? Kennt Joey inzwischen den Unterschied zwischen "Bootys" und "Buddha" und sieht Jürgen Trovato immer noch aus wie "der junge Clint Eastwood"? Zählt Ginger Costellos Gehirn tatsächlich 32 Lenze und kann man wie Jochen Schropp in Bezug auf "Renate" behauptet, "auf alten Schiffen" wirklich "besser segeln"? Es sieht alles danach aus, als würde das Aktendeckelniveau gnadenlos durchgezogen werden! Wir müssen dringend um eine Audienz bei Seherin "Renate" bitten!
Quelle: ntv.de