Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 05:35 Kreml: Russische Truppen drängen Ukrainer zurück +++
Russland ist nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax in der Ukraine innerhalb von vier Tagen zwei Kilometer Richtung Westen vorgerückt. "Die russischen Soldaten brachen den Widerstand des Gegners und drangen mehrere Kilometer tiefer in seine gestaffelte Verteidigung ein", berichtet Interfax unter Berufung auf eine Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums. Der Bericht sagt nicht, welcher Teil der breiten Frontlinie, die mehrere ukrainische Regionen im Süden und Osten des Landes umfasst, sich verschoben hat.
+++ 04:20 Russische Artillerie beschießt Grenzregion Sumy +++
Russische Streitkräfte haben am Sonntag über 50 Mal Gemeinden in der Region Sumy nahe der Grenze zu Russland bombardiert, berichtet die Militärverwaltung der Region Sumy. Laut den Behörden beschossen die russische Truppen die Gemeinden Esman, Junakiwka, Krasnopillia und Snob-Nowhorodsk. Den Angaben zufolge gibt es keine Opfer.
+++ 02:33 Berlusconi gibt russische Propaganda wieder +++
Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi sorgt mit Äußerungen zum russischen Angriffskrieg erneut für Schlagzeilen in seinem Land. Der 86-Jährige macht vor Journalisten in Mailand nicht nur deutlich, dass er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Verantwortung sieht, eine Feuerpause anzuordnen, um einen Frieden zu erreichen. Er bringt auch seine Ablehnung des Verhaltens des im Westen mittlerweile hoch geachteten Staatschef zum Ausdruck und macht ihn für die "Verwüstung" der Ukraine und die vielen toten Soldaten und Zivilisten verantwortlich. Dabei gibt er auch die rein russische Sichtweise wieder, als er etwa von den "beiden autonomen Volksrepubliken im Donbass" spricht. Die Gebiete Luhansk und Donezk hatte Russland besetzt und völkerrechtswidrig annektiert.
+++ 01:09 Ukraine: Russland setzt Spionageballons im Süden ein +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat das russische Militär am Sonntag eine Aufklärungsdrohne und mehrere Spionageballons in der Region Dnipropetrowsk eingesetzt. Die Luftverteidigung habe versucht, die Drohne abzuschießen, aber es sei noch nicht klar, ob dies geglückt sei, heißt es in einem Beitrag auf Telegram. Bereits Anfang Februar hatte der Generalstab berichtet, dass Russland Aufklärungsoperationen zur Vorbereitung einer Offensive in mehreren ukrainischen Regionen durchführt.
+++ 23:36 Polen nimmt US-Reaper-Drohnen entgegen +++
Polen kann ab sofort US-amerikanische Drohnen des Typs MQ-9A Reaper einsetzen. Die unbemannten Luftfahrzeuge seien unter anderem zur Aufklärung an der östlichen Grenze des bestimmt, teilt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak bei Twitter mit. Polen grenzt im Osten unter anderem an die Ukraine, die sich seit fast einem Jahr gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, und an den russischen Verbündeten Belarus. Die Reaper-Drohne - zu Deutsch "Sensenmann" - wird bereits von den US-Luftstreitkräften auf einem polnischen Militärflugplatz für Aufklärungszwecke eingesetzt. Die Version hat eine Flügelspannweite von 20 Metern und kann in einer Höhe von bis zu 15 Kilometern fliegen.
+++ 22:22 Angriff auf NATO-Webseite - prorussische Hacker als Täter? +++
Eine Sprecherin der NATO bestätigt, dass das Verteidigungsbündnis am Sonntag Ziel eines Hackerangriffs geworden ist. Demnach befassen sich Cyberexperten derzeit mit "einem Vorkommnis", das mehrere Webseiten beeinträchtigt. Zuvor hatte es in sozialen Netzwerken geheißen, dass prorussische Aktivisten die Internetseite des NATO-Hauptquartiers für Spezialoperationen (NSHQ) attackieren. Die Seite war zeitweise nicht zu erreichen. Als Beteiligte wurde unter anderem die russische Hackergruppierung Killnet genannt, die auch mit Attacken auf den Bundestag, der Polizei und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in Deutschland in Verbindung gebracht wird.
+++ 21:43 Kuleba verspricht Jahrestag, an den sich Russland erinnern wird +++
Wenn sich am 24. Februar der russische Angriff auf die Ukraine zum ersten Mal jährt, werden sich nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dymtro Kuleba "riesige Ereignisse" abspielen, an die sich Russland lange erinnern wird. "Es wird viele wichtige politische Signale geben", wird Kuleba unter anderem von der osteuropäischen Nachrichtenplattform Nexta zitiert. Anschließend führte er kryptisch aus: "Entscheidungen zu Sanktionen, Waffen, Symbole von Einheit - auf allen Ebenen." Weitere Einzelheiten sind bisher nicht bekannt.
+++ 21:09 Selenskyj fordert Sanktionen gegen russsiche Atomindustrie +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt weitere westliche Sanktionen gegen Russland - etwa gegen dessen Atombranche. "Es ist nicht einfach. Es gibt einen gewissen Widerstand", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmaßnahmen gegen Russland schwierig erschienen, fügte er hinzu. "Jetzt gelten sie - zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland." Zuvor hatte Selenskyj per Dekret 199 Russen auf eine nationale Sanktionsliste setzen lassen, darunter Vertreter des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom.
+++ 20:11 Credit Suisse friert 19 Milliarden russischer Assets ein +++
Die Schweizer Großbank Credit Suisse friert mehr als 19 Milliarden Dollar ein, die aus Russland bei ihr eingelagert sind. Das sei mehr als ein Drittel allen russischen Vermögens in der Schweiz, berichtet die "Tagesanzeiger Sonntagszeitung".
+++ 19:02 Polen: Waffen schnell liefern, sonst gewinnt Putin +++
Der polnische Präsident Andrzej Duda drängt die westlichen Verbündeten zu schnellen Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wenn wir in den kommenden Wochen nichts liefern, gewinnt Putin vielleicht", sagt in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Figaro". "Und wenn er gewinnt, wissen wir nicht, wann er aufhört." In den vergangenen Wochen hatte mehrere Verbündete wie Deutschland der Ukraine unter anderem Panzerlieferungen zugesagt. Diese erfolgen aber teilweise erst in einigen Monaten oder sogar erst nächstes Jahr.
+++ 17:30 Ukraine: Russland verzögert neue Mobilisierung - "Alles ist bereit" +++
Die letzte Mobilisierung hat Russland erst vor wenigen Monaten abgeschlossen. Nach ukrainischen Geheimdienstinformationen steht Russland aber schon wieder bereit, die nächste Mobilisierung einzuleiten, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Das Problem: Schon die bereits eingezogenen Truppen könne das russische Militär nur schwer integrieren. Das Land wolle erst die nächsten Offensive-Versuche abwarten, bevor sie neue Truppen einziehen. "Alles ist bereit", sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Vadym Skibitsky, in einem Interview mit der Zeitung. "Das Personal steht bereit, die Listen sind fertig, die Leute, die mit der Rekrutierung und Ausbildung beauftragt sind, sind in Bereitschaft".
+++ 16:14 Selenskyj unterzeichnet Sanktionsliste mit 200 Einzelpersonen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Dekret unterzeichnet, das 200 Menschen mit Sanktionen belegt. Auf der Liste stehen 199 Russen und ein ukrainischer Staatsangehöriger. Die Liste wurde vom Geheimdienst des Landes erstellt. Bei dem Ukrainer handelt es sich um Yurii Chernichuk, Chefingeniuer des Atomkraftwerks in Saporischschja, der sich den russischen Besatzern angeschlossen haben soll. Kiew wirft ihm Verrat vor.
+++ 15:46 Kampf um Bachmut: Russland soll Elitetruppen einsetzen +++
Das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) sieht im schwer umkämpften Bachmut Hinweise darauf, dass Russlands Armee Elite-Einheiten zur Eroberung der Stadt einsetzt. Diese würden in kleinen Gruppen die Stadt infiltrieren. Die russischen Kämpfer haben das noch von der Ukraine gehaltene Bachmut weitgehend umschlossen. Für diesen Einschluss hatte die Armee über Wochen auf die Söldnertruppe Wagner gesetzt, führt nun aber wieder selbst die Kämpfe durch. Die ISW-Analysten erwarten jedoch nicht, dass solche Elite-Truppen bald auch in anderen Teilen des Donbass auf breiter Front zum Einsatz kommen. Diese seien vor allem für den Einsatz in urbanen Gebieten ausgebildet und seien auch nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Die zuletzt verstärkten Angriffe mit regulären Truppen hätten Russland aber bisher kaum Gebietsgewinne gebracht, weil die zusätzlich mobilisierten Soldaten schlecht ausgebildet seien und über wenig Ausrüstung verfügten.
+++ 15:04 Nächste Mission für Kadyrow-Kämpfer? Kiew warnt vor russischer Eskalation in Moldau +++
Nach dem Rücktritt der Regierung in Moldau sieht sich die ukrainische Führung in ihren Warnungen bestätigt, dass Moskau das Land zu destabilisieren versucht. "Russland will es (Moldau) unbedingt wieder brennen sehen, um einen Konflikt zu erreichen, den wir nicht ignorieren können", sagte Oleksii Danilov, der Leiter des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung. In diesem Zusammenhang hätten die ukrainischen Dienste die tschetschenischen Kämpfer unter dem Befehl von Ramsan Kadyrow fest im Blick. Diese Einheiten seien derzeit als "Rettungskräfte" in der türkischen Erdbebenregion im Einsatz. "Wir beobachten die Situaion aufmerksam, um sicherzustellen, dass diese 'Rettungskräfte' nicht in Chisinau auftauchen", sagte Danilov. Chisinau ist Hauptstadt von Moldau, das seit Jahrzehnten mit der abtrünnigen, von Russland kontrollierten Separatistenrepublik Transnistrien ringt.
+++ 14:22 Ringen um Stoltenberg: NATO-Chef will gehen, soll aber bleiben +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg will sein Mandat im Herbst abgeben. Stoltenbergs Sprecherin Oana Lungesco sagte am Sonntag in Brüssel, die Amtszeit des Generalsekretärs ende regulär im Oktober, "und er hat nicht die Absicht, eine weitere Verlängerung des Mandats anzustreben". Stoltenberg ist seit 2014 NATO-Chef, sein Mandat wurde schon dreimal verlängert. Die "Welt am Sonntag" berichtete hingegen unter Berufung auf Diplomaten, Stoltenberg solle bis zum 75. Jahrestag der NATO-Gründung im April 2024 im Amt bleiben. Auf die Verlängerung hätten sich die 30 NATO-Mitgliedstaaten informell geeinigt. Von einer weiteren Verlängerung der Amtszeit versprechen sich die NATO-Diplomaten dem Bericht zufolge "Stabilität an der Spitze des Bündnisses in einer herausfordernden Zeit".
+++ 13:55 Faeser fordert gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in EU +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine innerhalb der EU angemahnt und will beim Flüchtlingsgipfel nächste Woche auf mehr Abschiebungen durch die Bundesländer drängen. "Sollte es eine weitere große Fluchtbewegung aus der Ukraine geben, müssen die Flüchtlinge in Europa besser verteilt werden", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Dabei sollten besonders unsere osteuropäischen Nachbarn entlastet werden. Polen hat bislang über 1,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, Spanien 160.000. Das kann nicht so bleiben." Eine Aufnahmegrenze für geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine lehnte die Ministerin ab, ebenso wie Zäune an den EU-Außengrenzen. "Die EU hat beschlossen, die Außengrenzen durch ihre Grenz- und Küstenwache Frontex zu sichern und dabei die Einhaltung der Menschenrechte zu garantieren. Das unterstütze ich.
+++ 13:37 Medienbericht: Leopard 2-Ausbildungen beginnen nächste Woche +++
Die Bundeswehr beginnt in der kommenden Woche mit der Ausbildung von ukrainischen Mannschaften auf dem Kampfpanzer Leopard 2, wie der "Spiegel" berichtet. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins brachte die Luftwaffe in den vergangenen Tagen bereits erste Gruppen von ukrainischen Soldaten mit Militärmaschinen von Polen aus nach Deutschland. Mitte kommender Woche starte das Leopard-Training auf dem Truppenübungsplatz Munster in Niedersachsen, dort würden bereits ukrainische Einheiten auf dem Schützenpanzer Marder ausgebildet.
+++ 12:55 Wagner-Soldaten: Wer zögert, wird vom eigenen Befehlshaber erschossen +++
Wer zögere, werde vom eigenen Befehlshaber erschossen. Das berichten zwei Wagner-Söldner über ihre Erfahrungen auf dem Schlachtfeld in der Ostukraine in einem Interview mit dem US-Sender CNN. "Unserem Kommandeur wurde gesagt, dass jeder, der kalte Füße bekommt, eliminiert werden muss. Und wenn wir ihn nicht eliminieren, werden wir eliminiert, weil wir ihn nicht eliminiert haben." Einer der Kämpfer gehörte zu einer Kompanie von 90 Mann. "60 starben bei dem ersten Angriff, getötet durch Mörserfeuer. Eine Handvoll blieb verwundet", sagte er im Interview. "Wenn eine Gruppe erfolglos ist, wird sofort eine andere geschickt. Wenn die zweite erfolglos ist, schicken sie eine weitere Gruppe."
Der andere Kämpfer war an einem fünf Tage dauernden Angriff durch einen Wald in der Nähe der Stadt Lyssytschansk an der Grenze zwischen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine beteiligt. "Die ersten Schritte in den Wald waren wegen der vielen verstreuten Landminen schwierig. Von zehn Männern waren sieben sofort tot", sagte er. "Den Verwundeten kann man nicht helfen. Die Ukrainer feuerten heftig auf uns, und selbst wenn sie nur leichte Wunden hatten, musste man weitergehen, sonst wurde man selbst vom Feuer getroffen."
Die beiden Männer wurden im Gefängnis rekrutiert. Im August vergangenen Jahres landete dem Bericht zufolge der Wagner-Chef, Jewgeni Prigoschin, mit einem Hubschrauber auf dem Gelände des Gefängnisses. Ihnen wurde ein Vertrag über sechs Monate angeboten. Im Gegenzug sollten sie einen Freispruch erhalten.
+++ 12:14 Jäger zu Kriegstaktik: "Russen testen an der Front Schwachpunkte der Ukrainer" +++
Russland setzt seine Angriffe auf ukrainische Städte fort. Ist das schon die befürchtete Frühjahrsoffensive? Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger erklärt die mögliche Strategie der russischen Truppen - und erkennt eine doppelte Vorgehensweise.
+++ 11:43 Wagner-Chef: Russen kontrollieren Vorort von Bachmut +++
Bei den blutigen Gefechten im Osten der Ukraine hat die russische Privatarmee Wagner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin einen Vorort der umkämpften Stadt Bachmut eingenommen. Die Siedlung Krasna Hora im Gebiet Donezk sei von den Wagner-Kämpfern erstürmt worden, sagte Prigoschin. Eine Bestätigung der Ukraine gab es nicht. Zugleich kündigte Prigoschin an, dass seine Einheiten auch das rund sieben Kilometer entfernte Bachmut selbst einnehmen würden.
+++ 11:13 Kriewald zu Wagenknecht-Manifest: "63.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen dokumentiert" +++
Laut der für Kriegsverbrechen zuständigen Behörde in der Ukraine sind 63.000 mutmaßliche Fälle dokumentiert, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald aus Kiew. Ein Ende der Waffenlieferungen zu fordern, wie es Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer in einem Manifest tun, sei daher "im besten Fall naiv".
+++ 10:36 London: Täglich 824 russische Tote oder Verletzte +++
Russland verliert in der Ukraine nach britischen Angaben so viele Soldaten wie seit den Anfangstagen des Angriffskriegs nicht mehr. "In den vergangenen zwei Wochen hat Russland wahrscheinlich die höchste Verlustrate seit der ersten Woche des Einmarsches in die Ukraine erlitten", erklärte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Statistiken des ukrainischen Generalstabs. Im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage habe es den Daten zufolge 824 russische Tote oder Verletzte täglich gegeben, was mehr als dem Vierfachen des Wertes der Monate Juni und Juli entspreche.
+++ 10:02 Russische Besatzung steht vor 2,5 Millionen Tonnen Schutt in Mariupol +++
Zu Beginn des Krieges war die stark umkämpfte Stadt Mariupol Ziel massiver Angriffe von russischer Seite. Die russische Besatzung beginnt nun mit dem Wiederaufbau der Trümmer der Stadt - steht aber vor 2,5 Millionen Tonnen Schutt auf einer Fläche von 37 Hektar. Das berichtet die Zeitung "Meduza" unter Berufung auf Dmitri Chadschinow, einen Vertreter der Besatzungstruppen. Demzufolge werden überall in der Stadt Gebäude abgerissen, die nach dem Beschuss der Stadt nicht wieder aufgebaut werden können. Das russische Bauministerium stellte die Ausrüstung für die Verarbeitung der Gebäude zu Betonsplittern zur Verfügung, die dann für den Straßenbau verwendet werden sollen.
+++ 09:29 Ukraine: umkämpfte Stadt Bachmut unter Kontrolle +++
Trotz schwerer Angriffe von russischen Truppen halten die ukrainischen Streitkräfte die seit Tagen umkämpfte Stadt Bachmut im Gebiet Donezk nach eigenen Angaben weiter unter ihrer Kontrolle. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj teilte mit, es würden Maßnahmen ergriffen, "um die Frontlinie um diese Stadt herum zu stabilisieren". Nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley bezeichnete er die Lage im Gebiet Donezk als gespannt, weil Russland dort bis zu 50 Angriffe täglich ausführe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Widerstand der Soldaten. Im Gebiet Donezk würden Attacken des Feindes zurückgeschlagen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Samstag. Zuvor hatte der Oberbefehlshaber Saluschnyj gesagt: "In einigen Frontabschnitten haben wir es geschafft, zuvor verlorene Positionen wiederzuerlangen und dort Fuß zu fassen."
+++ 08:50 Angstforscher: Gewöhnungseffekt spielt Putin in die Hände +++
Im Ukraine-Krieg spielt nach Einschätzung des Psychologen Jürgen Margraf ein Gewöhnungseffekt im Westen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände. "Als die russischen Truppen vor einem Jahr in die Ukraine vorrückten und die ersten Raketen einschlugen, waren wir alle schockiert", sagte Margraf. Er erinnerte an die großen Demonstrationen, die es nach dem Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar 2022 gegeben hatte. Dass es mitten in Europa wieder Krieg gebe, sei anfangs als hochgradig verstörend empfunden worden. Inzwischen sei jedoch fast schon Normalität eingekehrt.
+++ 08:16 Austin und Resnikow sprechen über Prioritäten für Kontaktgruppe-Treffen +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein ukrainischer Amtskollege Olexsii Resnikow haben sich über die wichtigsten Punkte für das nächste Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe ausgetauscht. Dazu gehöre die möglichst schnelle Lieferung der zugesagten militärischen Ausrüstung, teilt ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums mit. Resnikow schreibt auf Twitter, die Unterstützung der USA sei ungebrochen. Er und Austin hätten auch über die Lage an der Front gesprochen. Die Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung der militärischen und zivilen Unterstützung der Ukraine trifft sich am Dienstag am NATO-Hauptquartier in Brüssel.
+++ 07:50 Biathlet Pidrutschnji widmet Platz fünf den Ukrainern +++
Für den ukrainischen Biathleten Dmytro Pidrutschnji war sein fünfter Platz im WM-Sprint von Oberhof mehr als nur eine Topplatzierung. "Was für ein verrückter Tag ... Ich bin so glücklich ... Ruhm für die Ukraine! Ruhm für die Helden!", schrieb Pidrutschnji auf Instagram. "Es ist für mich, mein Team und vor allem für mein Land ganz wichtig. Die letzten Wochen waren schwierig für mich, auch weil ich einen Freund im Krieg verloren habe. Wir tun unser Bestes, damit unser Land weiter gehört und nicht vergessen wird."
+++ 07:13 Ukraine: Kiew und weitere Regionen werden wieder mit Strom versorgt +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew und umliegenden Regionen können am Sonntag von Stromausfällen verschont bleiben. Das teilte der führende Stromerzeuger DTEK mit. Auch die Gebiete Odessa und Dnipro können sich wieder auf regelmäßigen Strom freuen. Die Behörden arbeiten nach eigenen Angaben weiter daran, die durch einen massiven russischen Angriff vor zwei Tagen beschädigten Stromnetze zu reparieren.
+++ 06:11 Selenskyj feuert führenden Sicherheitsbeamten wegen Korruption +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt einen hochrangigen Sicherheitsbeamten wegen Bestechung. Selenskyj verspricht zudem, seine Bemühungen um eine saubere Regierung fortzusetzen. Die Bekämpfung der Korruption ist eine Voraussetzung für den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union.
+++ 05:10 Ukraine: Streitkräfte halten Front in Donezk +++
Die ukrainischen Streitkräfte halten laut ihrem Oberbefehlshaber ihre Stellungen entlang der Frontlinie in Donezk. "Wir halten die Verteidigung zuverlässig. In einigen Bereichen der Front ist es uns gelungen, zuvor verlorene Positionen zurückzugewinnen und Fuß zu fassen", sagt der oberste Militärbefehlshaber Walerij Saluschnyj in einer Telegram-Nachricht. Russland führe täglich etwa 50 Angriffe in Donezk durch. Er fügt hinzu, dass die Ukraine weiterhin die Stadt Bachmut halte und versuche, die Frontlinie um die Stadt zu "stabilisieren". "In der Gegend von Wuhledar und Marjinka wird weiterhin heftig gekämpft."
+++ 02:55 DIHK-Chef: Ukrainische Frauen könnten in Kitas aushelfen +++
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, schlägt Rentner und ukrainische Frauen als Aushilfen in Kitas vor, um das Betreuungsangebot zu verbessern. "Es braucht in den Kitas ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot von morgens halb sieben bis abends neun Uhr. Das schaffen wir nur, wenn wir in den Kitas auch auf Arbeitskräfte zurückgreifen, die vielleicht nicht allen Ausbildungskriterien genügen", sagt Adrian der "Bild am Sonntag". Es gebe unter den geflüchteten Ukrainerinnen viele, die problemlos aushelfen könnten, auch viele Rentnerinnen und Rentner wären bereit, in Randzeiten stundenweise mitzuarbeiten, so der DIHK-Chef.
+++ 01:54 NATO: Stoltenberg strebt keine weitere Vertragsverlängerung an +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg will seinen Posten im Herbst dieses Jahres wie geplant abgeben. "Er hat keine Absicht, eine weitere Mandatsverlängerung anzustreben", teilt seine Sprecherin Oana Lungescu mit. Das Mandat Stoltenbergs sei schon drei Mal verlängert worden und er sei bereits seit fast neun Jahren im Amt. Zuletzt war immer wieder spekuliert worden, dass die Amtszeit des 63-Jährigen vor dem Hintergrund des anhaltenden russischen Kriegs gegen die Ukraine ein weiteres Mal verlängert werden könnte.
+++ 00:51 Faeser fordert gerechtere Verteilung von Flüchtlingen aus der Ukraine +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser mahnt eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine innerhalb der EU an. "Sollte es eine weitere große Fluchtbewegung aus der Ukraine geben, müssen die Flüchtlinge in Europa besser verteilt werden", sagt Faeser der "Bild am Sonntag". "Dabei sollten besonders unsere osteuropäischen Nachbarn entlastet werden. Polen hat bislang über 1,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, Spanien 160.000. Das kann nicht so bleiben." Eine Aufnahmegrenze für geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine lehnt die Ministerin ab: "Acht von zehn Flüchtlingen sind im letzten Jahr aus der Ukraine zu uns gekommen, über eine Million Menschen. Sie haben ihr Leben retten können vor Putins grausamem Krieg. Für die geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine kann man keine Aufnahmegrenze definieren."
+++ 20:53 Ukraine meldet Abschuss von russischem Kampfflugzeug bei Bachmut +++
Der ukrainische Grenzschutz hat am Samstag nach eigenen Angaben ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Der Vorfall soll sich im schwer umkämpften Bachmut ereignet haben. Ein Angehöriger der Grenzschutzeinheiten habe das Flugzeug mit einer westlichen, schultergestützten Flugabwehr-Waffen getroffen, heißt es. Bei dem Kampfjet habe es sich vermutlich um eine Su-25 gehandelt. Weil kein Fallschirmabsprung beobachtet worden sei, sei der Pilot wohl "demilitarisiert" worden. Die Formulierung spielt auf Kreml-Propaganda an, wonach die russische Invasion die "Demilitarisierung" der Ukraine zum Ziel habe.
+++ 20:49 Moskau setzt erstmals unbemannte Seedrohne ein +++
Das Video ist nur 18 Sekunden lang, dürfte der Ukraine allerdings Kopfschmerzen bereiten. Offenbar verfügt Russland über eine neue Fähigkeit, ukrainische Infrastruktur zu zerstören. Bei Odessa greift die russische Marine anscheinend mit einer unbemannten Seedrohne an.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa/rts/DJ