Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:24 Russen greifen in Charkiw mit neuem Bombentyp an +++
Russische Streitkräfte haben laut "Kyiv Independent" ihren ersten gelenkten Bombenangriff auf die Stadt Lozova in der Oblast Charkiw durchgeführt. Der Angriff ereignete sich gegen 17:40 Uhr Ortszeit, berichtet die Zeitung mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft. Er traf ein Wohngebiet und beschädigte Häuser und Nebengebäude. Die Behörden berichteten zunächst von sechs Verletzten, später wurde die Zahl erhöht. Die Behörden identifizierten die Waffe als eine neue raketengetriebene Fliegerbombe vom Typ UMPB-5R mit einer Reichweite von etwa 130 Kilometern. Die Staatsanwaltschaft erklärte, Russland habe diesen Bombentyp erstmals gegen Losowa eingesetzt. Die Waffe sei aus russisch besetztem Gebiet abgefeuert worden.
+++ 22:10 Russische Luftangriffe gegen ukrainische Städte +++
Die russische Luftwaffe hat am Abend mehrere Angriffe gegen ukrainische Städte geflogen. Dabei hätten russische Kampfflugzeuge eine Reihe von gelenkten Bomben abgeworfen, berichtet die ukrainische Flugabwehr. Unter anderem seien Charkiw, Sumy und Saporischschja getroffen worden. Über die Auswirkungen der Angriffe wurden noch keine Angaben gemacht. Neben den Angriffen der Kampfjets wurden auch Einflüge russischer Drohnen gemeldet. Ziel der unbemannten Flugkörper seien Tschernihiw sowie Dnipropetrowsk, heißt es. Auch hier gab es zunächst keine Details über mögliche Opfer oder Schäden. Bei Angriffen in der Region Tschernihiw im Norden der Ukraine hatten russische Kampfdrohnen in der Nacht zuvor ein Objekt der Energieinfrastruktur getroffen und für einen Stromausfall gesorgt.
+++ 21:20 WSJ: Trump will nicht Putin, sondern Kiew unter Druck setzen +++
US-Präsident Donald Trump will einen Durchbruch in der Frage des Friedens in der Ukraine erzielen. Jedoch will er einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) zufolge nicht Kremlchef Wladimir Putin zu einem Deal drängen, sondern stattdessen Druck auf Kiew ausüben. "Innerhalb der Regierung haben Beamte Trumps Zurückhaltung betont, Druck auf Putin auszuüben, der bislang wenig Interesse daran gezeigt hat, die für den Abschluss des Abkommens notwendigen Zugeständnisse zu machen. Das Weiße Haus übt mehr Druck auf Kiew als auf Moskau aus", schreibt das "WSJ" unter Berufung auf einen anonymen Beamten. Dem Bericht zufolge wird Trump darauf wetten, dass eine weitere Runde persönlicher Diplomatie (ein Treffen in Budapest) nach Monaten erfolgloser Verhandlungen einen Durchbruch im seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine bringen wird.
+++ 20:34 Bericht: IWF drängt Ukraine zur Abwertung der Griwna +++
Die Nationalbank der Ukraine (NBU) ist vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unter Druck gesetzt worden, die Landeswährung abzuwerten. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf ungenannte Quellen. Demnach hat der IWF die potenziellen Vorteile einer kontrollierten Abwertung der Griwna als Maßnahme hervorgehoben, die dazu beitragen könnte, die angespannte Finanzlage der Ukraine durch die Erhöhung der in der Landeswährung denominierten Haushaltseinnahmen zu entspannen. Vertreter der NBU sträuben sich dem Bericht zufolge gegen einen solchen Schritt und verweisen auf Inflationsrisiken und negative Reaktionen in der Öffentlichkeit. Die Ukraine hat den Großteil der 15,6 Milliarden US-Dollar aus dem für 2023 vereinbarten IWF-Programm erhalten, und beide Seiten verhandeln derzeit über ein neues Paket im Wert von bis zu 8 Milliarden US-Dollar.
+++ 19:30 JD Vance reagiert auf Hegseths angeblich "russische" Krawatte während des Treffens mit Selenskyj +++
In den sozialen Medien hat nach dem Treffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj vor allem die Krawattenwahl von US-"Kriegsminister" Pete Hegseth für Aufsehen gesorgt. Der Sondergesandte des russischen Machthabers Wladimir Putin, Kirill Dmitrijew, hat ein Foto von Hegset in den sozialen Medien veröffentlicht und ein Emoji der russischen Flagge hinzugefügt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass spekulierte, es seien die Farben Russlands (siehe Eintrag von 07:30 Uhr). Bei der Weiterverbreitung des Fotos wurde auf X von dem amerikanischen YouTuber und ehemaligen US-Armeeoffizier Jake Breaux über eine Liebe zu Russland spekuliert. Nun hat US-Vizepräsident JD Vance Hegseth in dieser Aufregung um dessen Krawattenfarbe in Schutz genommen und auf X geschrieben: "Oder vielleicht trug er die Farben Amerikas." Der US-Vizepräsident fügt seinem Beitrag den X-Post von Breaux bei, der als einer der Ersten auf die Farbe der Krawatte des Kriegsministers aufmerksam gemacht hatte.
+++ 18:50 Finnland will Ostukraine und besetzte Krim niemals als Teil Russlands anerkennen ++
Finnland werde die besetzte Halbinsel Krim sowie die Gebiete Donezk und Luhansk niemals als Teil Russlands anerkennen. Das sagt der finnische Präsident Alexander Stubb in der Sendung "Today" auf BBC Radio 4 (siehe auch Eintrag 15:46 Uhr). Laut Stubb "sind die einzigen, die über die Landfrage entscheiden können, die Ukrainer selbst". Er bekundet außerdem sein Engagement für die Sicherung der EU- und Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nach dem Krieg. "Ich möchte sicherstellen, dass die Ukraine nach dem Ende dieses Krieges ihre Unabhängigkeit und Souveränität behält – mit anderen Worten, dass sie ein EU-Mitglied und hoffentlich auch ein Nato-Mitglied wird – und auch ihre territoriale Integrität bewahrt. Dafür kämpfen wir alle im Moment", sagt Stubb.
+++ 18:22 Verteidigungsminister Pistorius besucht Island, Kanada und Großbritannien +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius startet am Sonntag zu einer fünftägigen Reise nach Island, Kanada und Großbritannien. In den drei Nato-Staaten will Pistorius Gespräche unter anderem über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit, die Kooperation der Streitkräfte und die Zusammenarbeit im Rüstungsbereich führen, wie das Verteidigungsministerium mitteilt. Weitere Themen werden den Angaben zufolge die "maritime Sicherheit" im Nordatlantik und in der arktischen Region sein. Zu erwarten ist, dass auch die weitere westliche Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland ein Thema von Pistorius' Reise sein wird. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine bis auf weiteres abgelehnt.
+++ 17:52 Tichanowskaja fordert von Trump Einsatz für Demokratie in Belarus +++
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, sich für die Demokratie in ihrem Land einzusetzen. "Ein demokratisches Weißrussland liegt auch im Interesse der USA", sagt die im Exil lebende Politikerin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Amsterdam. Zugleich dankt sie dem US-Präsidenten erneut für seine Vermittlung bei der Freilassung von 52 politischen Gefangenen in Belarus im vergangenen Monat, zu denen auch ihr Ehemann Sergej Tichanowski zählte. "Natürlich sind wir Präsident Trump und seinem persönlichen Engagement für die humanitäre Freilassung politischer Gefangener sehr dankbar", sagt Tichanowskaja. Washington dürfe den seit fast drei Jahrzehnten autoritär herrschenden belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko aber nicht "legitimieren". Trump müsse vielmehr "das große Ganze" im Auge behalten. Ohne ein demokratisches und freies Belarus werde es keinen Frieden in der Region geben.

Nachdem sie in einer von vielen Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl 2020 gegen Lukaschenko verlor, floh Tichanowskaja aus dem Land. Inzwischen organisiert sie aus dem Exil die Opposition.
(Foto: picture alliance / dts-Agentur)
+++ 17:28 Mahner der Expansionspolitik Putins: Historiker Schlögel erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels +++
Der deutsche Osteuropa-Historiker Karl Schlögel erhält am Sonntag den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Verleihung findet in der Paulskirche in Frankfurt am Main anlässlich der jährlichen Buchmesse statt. Der 77-Jährige sei "Seismograph gesellschaftlicher Veränderungen", erklärte die Jury bei der Bekanntgabe ihrer Entscheidung im Juli. Als einer der ersten habe er vor der aggressiven Expansionspolitik des russischen Staatschefs Wladimir Putin gewarnt. Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird seit 1950 für Beiträge zur Völkerverständigung verliehen. Er ist eine der wichtigsten Kulturauszeichnungen der Bundesrepublik. Die Laudatio auf Schlögel hält die aus der Ukraine stammende Autorin und Publizistin Katja Petrowskaja, die in Berlin lebt.

Karl Schlögel mahnte laut Jury als einer der ersten vor der aggressiven Expansionspolitik des russischen Machthabers Putin.
(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)
+++ 16:58 Kiew meldet über 70 Kampfhandlungen entlang der Frontlinie +++
Seit Beginn des Tages soll es zu 74 Kampfhandlungen zwischen den ukrainischen Streitkräften und russischen Truppen gekommen sein. Davon seien 31 an der Front bei Pokrowsk zu verzeichnen, meldet der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook in einer operativen Information mit Stand 16:00 Uhr. Demnach sind Gemeinden in Grenzgebieten unter feindlichen Artilleriebeschuss geraten, darunter Serhijiwske, Huta-Studenetska und Khrinivka in der Region Tschernihiw sowie Stara Huta, Bunjakyne, Nowowasylivka, Brusky und Bila Beresa in der Region Sumy. Die Siedlungen Pischtschane und Radkiwka in der Region Sumy wurden von Luftangriffen getroffen. In den nördlichen Frontabschnitten Sloboschanschtschyna und Kursk sei es seit dem Morgen zu zwei Kampfhandlungen gekommen. Die russischen Streitkräfte sollen zudem sieben Luftangriffe durchgeführt haben, bei denen elf gelenkte Bomben abgeworfen worden seien. Etwa 88 Angriffe mit Artillerie seien auf ukrainische Stellungen und Siedlungen durchgeführt worden, darunter drei Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern. Im südlichen Sektor Sloboschanschtschyna wollen die ukrainischen Verteidigungskräfte fünf feindliche Angriffe in der Nähe von Odradne, Kamjanka und Bolochiwka zurückgeschlagen haben.
+++ 16:16 Österreich beendet Widerstand gegen neue Russland-Sanktionen +++
Österreich gibt seinen Widerstand gegen das 19. EU-Sanktionspaket gegen Russland auf. Man werde dem Paket am Montag zustimmen, teilt das Außenministerium in Wien mit. Der Entwurf der EU-Kommission, der der Zustimmung aller 27 Mitgliedsstaaten bedarf, nimmt damit eine wichtige Hürde. Österreich hatte nach Reuters-Informationen verlangt, dass die österreichische Raiffeisen Bank International zum Ausgleich für Strafen in Russland russische Vermögenswerte erhält, die in der EU eingefroren sind. Mehrere EU-Staaten hatten das abgelehnt. Ob dieser Punkt geklärt wurde, ist bisher nicht bekannt geworden. Das Paket sieht eine Reihe von Sanktionen in den Branchen Energie und Finanzen vor, darunter ein Verbot für russisches Flüssiggas ab Anfang 2027. Geplant ist, dass die EU-Außenminister das Paket am Montag in Luxemburg beschließen.
+++ 15:46 Finnischer Präsident Stubb: Mit Peitsche Russland an Verhandlungstisch zwingen +++
Nach Ansicht des finnischen Präsidenten Alexander Stubb ist nur US-Präsident Donald Trump in der Lage, den russischen Diktator Wladimir Putin zu ernsthaften Friedensverhandlungen zu zwingen. "Wir brauchen nicht Zuckerbrot und Peitsche, um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen, sondern Peitsche und Peitsche, um es dazu zu zwingen. Wir müssen Russland also an den Verhandlungstisch für den Frieden zwingen, und genau das versucht Präsident Trump", sagt Stubb in einem Interview mit der BBC. Russlands Ressourcen seien erschöpft. Deshalb müsse der wirtschaftliche Druck auf Moskau zunehmen, so Stubb.
+++ 15:00 Trump fordert von Kiew und Moskau Einfrieren der Frontlinie +++
Donald Trump hat nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine vorerst abgelehnt. Stattdessen erhöht der US-Präsident den Druck auf Kiew und Moskau, den Krieg zu beenden und dabei die derzeitige Frontlinie einzufrieren. "Sie sollten dort stehen bleiben, wo sie sind. Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen", schreibt der Präsident in Onlinediensten mit Blick auf die derzeitige Frontlinie in der Ukraine auf dem Flug von Washington in sein Anwesen in Florida. Nach der Landung forderte er zudem, beide Seiten sollten "jetzt an der Frontlinie Halt machen". Sonst werde es "zu kompliziert".
+++ 14:23 Umbach: "Budapest ist Menetekel für Ukraine" +++
Nach einem Telefonat mit Putin und einem Treffen mit Selenskyj plant Trump ein Treffen mit dem russischen Machthaber auf europäischem Boden in Budapest. Das "ist alles andere als eine positive Perspektive für die Ukraine, und auch für den Gipfel", meint Sicherheitsexperte Frank Umbach im Gespräch mit ntv.
+++ 13:55 Selenskyj und US-Think-Tanks diskutieren über Taktik für "gesicherten Frieden" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit den Leitern amerikanischer Analysezentren über Punkte gesprochen, die einen "gesicherten Frieden näherbringen" könnten. Dies teilt Selenskyj auf Facebook mit. Seinen Worten zufolge arbeiten viele Vertreter von Think Tanks "bereits mit unseren Leuten, unseren Militärs, zusammen, um nach effektiven Lösungen zu suchen". Man zähle weiterhin auf diese Art der Unterstützung. Laut Ukrinform standen bei dem Treffen vor allem die Lage auf dem Schlachtfeld, die Technologie im Krieg und die Bedeutung der Fortsetzung des Sanktionsdrucks auf Russland im Fokus. Besondere Aufmerksamkeit galt demnach den Sanktionen gegen die russische Schattenflotte.
+++ 13:35 Lokale Waffenruhe: Reparatur am AKW Saporischschja beginnt +++
Nach fast vier Wochen ohne externe Stromversorgung haben Reparaturarbeiten an Leitungen zum von Russland besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja begonnen. Das teilt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) auf X mit. Um die Arbeiten an den beschädigten Stromleitungen zu ermöglichen, seien lokale Waffenruhezonen eingerichtet worden. Die Wiederherstellung der externen Stromversorgung sei entscheidend für die nukleare Sicherheit. Die letzte Hochspannungsleitung zur Versorgung des größten Atomkraftwerks in Europa war am 23. September außer Betrieb gegangen.
+++ 13:04 Merz: USA-Besuch war nicht so, wie sich Selenskyj das gewünscht hat +++
Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei US-Präsident Donald Trump hat nach Ansicht von Kanzler Friedrich Merz gezeigt, wie nötig die europäische Hilfe für die Ukraine ist. Er habe am Freitagabend lange mit Selenskyj telefoniert, sagt der CDU-Vorsitzende bei einem Bürgerdialog in Meschede. "Der Besuch war nicht so, wie sich Selenskyj das gewünscht hat. Das darf ich, glaube ich, hier auch sagen", fügt er hinzu. Umso mehr müsse Europa helfen, weil der Krieg nur beendet werden könne, wenn die Ukraine militärisch stark sei. Er werde sich dafür einsetzen, die Ukraine "finanziell, politisch und natürlich auch militärisch" zu unterstützen. Eine Kapitulation der Ukraine sei keine Option, weil Russland dann das nächste europäische Land angreife.
+++ 12:32 ISW: Tomahawk-Lieferung wäre keine Eskalation des Krieges +++
Das Institute for the Study of War geht nicht davon aus, dass eine Lieferung von Tomahawk-Raketen durch die USA an die Ukraine zu einer Eskalation des Krieges führen würde. Dies schreibt das Institut in seinem jüngsten Update zum Ukraine-Krieg. Der russische Präsident Wladimir Putin und andere Sprecher des Kremls haben die mögliche Lieferung von Tomahawk-Raketen wiederholt als erhebliche "Eskalation" dargestellt, um die Unterstützung für die Ukraine zu unterbinden, heißt es vom Institut. Das ISW gehe allerdings weiterhin davon aus, dass die Lieferung von Tomahawk-Raketen durch die USA "keine signifikante Eskalation" des Krieges zur Folge hätte, "sondern dass die Lieferung von Langstrecken-Tomahawk-Raketen an die Ukraine vielmehr eine Entsprechung zu Russlands eigenem Einsatz von Langstrecken-Marschflugkörpern gegen die Ukraine darstellen würde".
+++ 11:55 Jäger: Trump "befindet sich wirklich in der Zwickmühle" +++
Das Treffen zwischen Selenskyj und Trump bleibt ohne konkretes Ergebnis. "Wir sind im Prinzip wieder vor Alaska", bewertet Politologe Thomas Jäger die aktuelle Lage. Auch von den Tomahawks ist keine Rede mehr. Im Gespräch mit ntv erklärt Jäger, warum Trumps "Strategie" ins Leere läuft.
+++ 11:23 Ukraine: Stadt Tschuhujiw nach russischem Angriff lahmgelegt +++
Ungeachtet des Treffens von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland seine Angriffe auf die Energieversorgung der Ukraine fortgesetzt. Russland habe mehr als zehn Schläge auf die Stadt Tschuhujiw in der Region Charkiw im Osten des Landes ausgeführt, teilt die Bürgermeisterin Halyna Minajewa auf Facebook mit. Fast alle Stadtteile seien lahmgelegt, schreibt sie. Die Energieversorger könnten erst mit der Wiederherstellung der Stromversorgung beginnen, wenn die Explosionsorte untersucht worden seien.
+++ 10:52 Russland: Zwei Tote bei ukrainischem Angriff in Cherson +++
Russischen Angaben zufolge sind bei einem ukrainischen Drohnenangriff in dem von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson zwei Menschen getötet worden. Dies teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo mit. Beide Opfer lebten Saldo zufolge in einer Notunterkunft für Evakuierte.
+++ 10:20 Bericht: Starmer schlägt Friedensplan nach dem Vorbild des Gaza-Plans vor +++
Der britische Premierminister Keir Starmer hat einen Friedensplan für die Ukraine nach dem Vorbild von Trumps 20-Punkte-Plan für Gaza vorgeschlagen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Axios unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Person. Demnach äußerte Starmer den Vorschlag während eines Telefonats zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs. Das Gespräch fand nach Selenskyjs Besuch im Weißen Haus statt. Der britische Premier wolle dem Bericht zufolge mit den USA zusammenarbeiten. Nato-Generalsekretär Mark Rutte schlug daraufhin vor, noch am Wochenende ein Folgetelefonat zwischen den europäischen Sicherheitsberatern zu führen, heißt es weiter.
+++ 09:50 Drei Tote bei Explosion in russischer Sprengstofffabrik +++
In der russischen Stadt Sterlitamak im Uralgebiet sind bei einer schweren Explosion in einer Sprengstofffabrik drei Frauen ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen würden nach dem Vorfall im Krankenhaus behandelt, teilte der Chef der russischen Teilrepublik Baschkortostan, Radi Chabirow, auf Telegram mit. Es habe verschiedene Vermutungen gegeben, dass es sich um einen Drohnenangriff gehandelt habe, schreibt Chabirow, trat dem aber entgegen: "Nein, es gab eine Explosion, deren Ursache nun von Kriminalisten analysiert wird." Ein Gebäude sei zerstört worden. Trotzdem stelle die Fabrik weiterhin "äußerst nötige und gefragte Produkte für unser Land" her, sagte Chabirow. Die betroffene Fabrik ist dem Nachrichtenportal "RBK" zufolge auf die Produktion und Entsorgung von Munition und Sprengstoffen spezialisiert.
+++ 09:15 Moskau meldet ukrainischen Angriff mit Dutzenden Drohnen +++
Russischen Angaben zufolge hat die Ukraine Russland in der Nacht erneut mit Dutzenden Drohnen angegriffen. 41 ukrainische Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau laut Tass mit. Demnach wurden unter anderem drei Drohnen über der Region Moskau abgeschossen, zwölf über der Region Brjansk und zwei über Belgorod.
+++ 08:40 ISW: Kreml setzt rhetorisch auf zweigleisige Strategie +++
Laut dem Institute for the Study of War (ISW) verfolgt der Kreml rhetorische eine zweigleisige Strategie. Dabei setze Russland einerseits auf wirtschaftliche Vorschläge, um die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland voranzutreiben. Auf der anderen Seite setze er militärische Drohungen ein, um die USA davon abzuhalten, die Ukrainer zu unterstützen. Als Beispiel nennt das ISW Kirill Dmitriev, einen wichtigen Verhandlungsführer des Kremls, der zuletzt mehrfach für ein gemeinsames Wirtschaftsprojekt zwischen den USA und Russland warb. Das ISW sieht darin den Versuch, "die Trump-Regierung davon zu überzeugen, dass eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland den Vereinigten Staaten und Russland wirtschaftlich und politisch zugutekommen würde, ohne dass Friedensgespräche mit der Ukraine aufgenommen werden müssten."
+++ 08:05 Ukraine meldet knapp 900 Angriffe auf Saporischschja +++
Ukrainischen Angaben zufolge haben russische Truppen in den vergangenen 24 Stunden 898 Angriffe in der Region Saporischschja durchgeführt. Dies berichtet der Leiter der Regionalverwaltung, Ivan Fedorov auf Telegram. Die Region verzeichnete demnach mehr als 600 Angriffe mit Drohnen, zudem Beschüsse mit Mehrfachraketenwerfern und Artillerieangriffe. Dem Bericht zufolge wurden unter anderem Wohnhäuser, Autos und eine Bildungseinrichtung beschädigt.
+++ 07:30 Tass: US-Minister trägt Krawatte "in den Farben der russischen Trikolore" +++
In Russland hat nach dem Treffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj vor allem die Krawattenwahl von US-Verteidigungsminister Peter Hegseth für Aufsehen gesorgt. Die russische Nachrichtenagentur Tass geht offenbar nicht von einem Zufall aus - der Minister sei "mit einer unerwarteten Modeerscheinung" aufgefallen, heißt es vielmehr. So trug Hegseth eine Krawatte "in den Farben der russischen Trikolore". Der US-Verteidigungsminister trug tatsächlich eine Krawatte mit weißen, blauen und roten Streifen. Diese entsprechen zwar auch jenen Farben auf der US-Flagge. "Doch die Reihenfolge und das Design machten diese Wahl besonders auffällig", schreibt die Tass.
+++ 06:54 Selenskyj: Brauchen Waffenstillstand für Friedensverhandlungen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr betont, dass ein Waffenstillstand ein notwendiger erster Schritt vor Friedensverhandlungen sei. Die schwierigste Frage bei Friedensverhandlungen werde die Frage nach den Gebieten sein, sagte er nach dem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump, wie Ukrinform berichtet. "Unsere Position ist, dass wir zunächst einen Waffenstillstand erreichen sollten, damit wir uns an den Verhandlungstisch setzen, miteinander reden und unsere Standpunkte verstehen können. Ich denke, dass dies ein sehr wichtiger erster Schritt ist", sagte Selenskyj demnach. Er denke, dass Trump "dies versteht, denn die schwierigste Frage in Verhandlungen jeglicher Art wird immer das Territorium betreffen", fügte er hinzu.
+++ 06:15 Berichte: Russische Umspannstation von ukrainischer Drohne getroffen +++
Berichten zufolge ist eine russische Umspannstation in der Oblast Uljanowsk bei einem ukrainischen Drohnenangriff getroffen worden. Unter anderem "Kyiv Independent" berichtet über den Angriff. Demnach steht die Umspannstation Veshkaima in Flammen. Videos auf russischen Telegram-Kanälen sollen die brennende Station zeigen. Die Umspannstation Veshkaima befindet sich über 900 Kilometer östlich der russisch-ukrainischen Grenze. Sie gehört einer Tochtergesellschaft von Rosseti, Russlands größtem Stromübertragungsunternehmen. Bestätigungen aus der Ukraine oder Russland gibt es bisher nicht.
+++ 05:29 Selenskyj zu Tomahawk: Trump hat heute weder "ja" noch "nein" gesagt +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hofft nach dem Treffen mit Trump weiter auf eine Zusage für die Lieferung von weitreichenden US-Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk. Unsere Teams arbeiten daran", sagt Selenskyj nach dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im NBC-Format "Meet the Press with Kristen Welker". "Es ist gut, dass Präsident Trump nicht "nein" gesagt hat, aber heute auch nicht "ja" gesagt hat." Er könne keine weiteren Details nennen.
+++ 03:56 US-Medien: Treffen von Trump und Selenskyj war zeitweise "etwas emotional" +++
Medienberichten zufolge hat US-Präsident Trump bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj keine Freigabe für die Lieferung von US-Marschflugkörpern erteilt. Trump selbst hatte sich zu dem Thema nicht geäußert. Das Treffen sei "nicht einfach" gewesen, zitiert "Axios" eine Quelle. Eine andere Quelle habe es gar als "schlecht" bezeichnet. Stellenweise sei die mehrstündige Zusammenkunft "etwas emotional" geworden. Laut CNN-Informationen sei die Diskussion angespannt, offen und zeitweise "unangenehm" verlaufen.
+++ 02:22 Russland will drei Dörfer eingenommen haben - Ukraine bestätigt das nicht +++
Russland will die Kontrolle über drei weitere Dörfer im Osten der Ukraine übernommen haben. Es handle sich um Ortschaften in der Region Dnipropetrowsk und in der nordöstlichen Region Charkiw, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Das ukrainische Militär verzeichnete Kämpfe um mindestens zwei der Siedlungen, bestätigt jedoch nicht, dass die Dörfer von Russland eingenommen wurden. Laut dem Generalstab des ukrainischen Militärs habe das russische Militär versucht, in mehrere Ortschaften vorzudringen. Dem Bericht zufolge wurden sechs von sieben Angriffen jedoch abgewehrt.
+++ 00:52 Merz: Ukraine braucht jetzt einen Friedensplan +++
Noch am Abend informiert der ukrainische Präsident Selenskyj die europäischen Partner über seinen Besuch im Weißen Haus informiert. Es habe sich um ein "konstruktives Treffen" gehandelt, teilt Regierungssprecher Stefan Kornelius nach einem Telefonat Selenskyjs mit europäischen Staats- und Regierungschefs mit. "Jetzt braucht die Ukraine einen Friedensplan", so Kanzler Merz nach dem Telefonat. Die europäischen Partner hätten Selenskyj zugesagt, ihre Unterstützung auszubauen, "um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen", heißt es in der Mitteilung weiter. So wolle man etwa den Druck durch Sanktionen erhöhen und eingefrorenes russisches Staatsvermögen nutzen.
+++ 23:51 Trump: Russland und Ukraine sollen "dort aufhören, wo sie sind" +++
Nach dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj meldet sich auch US-Präsident Trump zu Wort. Auf seiner Plattform Truth Social fordert er Russland und die Ukraine dazu auf, den Krieg sofort zu beenden. "Sie sollten dort aufhören, wo sie sind", schreibt Trump. "Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen, lasst die Geschichte entscheiden!", so Trump weiter. Es sei an der Zeit, das Töten zu stoppen und einen "DEAL" zu machen. "HÖRT AUF, GEHT IN FRIEDEN NACH HAUSE ZU EUREN FAMILIEN!", beendet er seinen Beitrag.
+++ 23:21 Selenskyj: Haben beschlossen, nicht öffentlich über Langstreckensysteme zu sprechen +++
Die ukrainische und die US-amerikanische Seite wollen vorerst nicht öffentlich über eine mögliche Lieferung von Tomahawks sprechen. Das sagt der ukrainische Präsident Selenskyj nach seinem Treffen mit US-Präsident Trump. Man habe über Langstreckensysteme diskutiert. Man habe jedoch vereinbart, das Thema aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Die USA wollten keine Eskalation, sagt Selenskyj. Trump habe darauf verwiesen, dass die USA die Raketen ebenfalls benötigten.
+++ 22:12 Wadephul fordert Einbeziehung der Ukraine in jede Vereinbarung +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul unterstreicht, dass die Ukraine in jede Vereinbarung über ihr Land einbezogen werden müsse. "Es darf keine Entscheidung über die Ukraine ohne die Ukraine geben", sagt der CDU-Politiker in Ankara mit Blick auf ein geplantes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er verstehe das in Budapest geplante Gespräch als Versuch, Putin zu ernsthaften Verhandlungen mit der Ukraine zu bewegen. "Darauf wird die Ukraine bestehen und dafür hat sie die Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland", sagt Wadephul.
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Quelle: ntv.de, gut/spl/ino/dpa/rts/AFP