Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 18:20 Operation hinter der Frontlinie: Ukrainer berichten von Schlag gegen Drohnen-Operateure +++

Der ukrainische Militärgeheimdienst will für eine Explosion auf einer Militärbasis im russisch besetzten Melitopol gesorgt haben. Dabei sei ein Fahrzeug zerstört worden, in dem sich mindestens vier Drohnen-Operateure befunden hätten, schreibt der Geheimdienst in sozialen Medien. Die Explosion habe sich am Samstag auf dem Gelände des Flugplatzes ereignet. Der Geheimdienst spricht von einer äußerst komplexen Operation. Ein Video soll die Explosion in dem Gebiet weit hinter der Fronlinie belegen. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben jedoch nicht.

+++ 17:44 Wadephul reist zu Sicherheitsgesprächen nach Warschau +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul reist am Montag zu Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich und Polen nach Warschau. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts mitteilt, soll es bei dem Dreiertreffen im Weimarer Format mit dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot und dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski um Themen der europäischen Sicherheit sowie die weitere Unterstützung der Ukraine gehen. Später soll auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha zu der Gesprächsrunde dazustoßen. Anschließend ist eine gemeinsame Podiumsdiskussion auf dem Warschauer Sicherheitsforum geplant, an dem auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius teilnimmt.

+++ 17:12 Polnische Botschaft in Kiew beschädigt +++
Die polnische Botschaft in Kiew ist Medienberichten zufolge während des russischen Angriffs in der Nacht beschädigt worden. Das sagt der Sprecher des polnischen Außenministeriums, Pawel Wronski, laut polnischen Medienberichten. Demnach traf ein kleinkalibriges Geschoss das Dach. Das Geschoss habe die Decke durchschlagen und sei in einer Küche gelandet, heißt es weiter. Verletzt wurde demnach niemand. Der Schaden sei nach vorläufigen Einschätzungen nicht groß und die Botschaftsarbeit werde fortgesetzt.

+++ 16:14 Augenzeuge kann kaum fassen, dass seine Kinder russischen Angriff überlebt haben +++
Bei den russischen Angriffen auf die Ukraine letzte Nacht wurden erneut zahlreiche Wohnhäuser getroffen – der Augenzeuge Mark Sergejew erlebt das am eigenen Leib. Der 35-Jährige aus der Hauptstadtregion Kiew schildert der Nachrichtenagentur AFP, wie in dem Dach, unter dem sich seine Kinder aufgehalten hatten, ein Geschoss einschlug. "Ich kann nicht glauben, dass die Kinder noch am Leben sind", sagt er. "Das Dach wurde direkt über dem Bett meines ältesten Sohnes weggerissen." In Kiew beseitigen Dutzende Rettungskräfte weiterhin die Folgen des russischen Angriffs, wie der Staatliche Notdienst am Mittag mitteilt. Auch suchen sie in den Trümmern nach möglicherweise Verschütteten. Die Zahl der Opfer könnte daher weiter steigen, sagen Einsatzkräfte.

+++ 15:28 Fregatte "Hamburg" in Kopenhagen eingelaufen +++
Die deutsche Fregatte "Hamburg" ist am Mittag in Kopenhagen eingelaufen. Die Bundeswehr unterstützt die Dänen bei der Sicherung eines EU-Treffens. Am Mittwoch kommen in der dänischen Hauptstadt die EU-Staats- und Regierungschefs zusammen und am Donnerstag findet dort die Konferenz der Europäischen Politischen Gemeinschaft statt. Die Präsenz des Schiffes der Deutschen Marine, das im Rahmen der Nato-Mission "Baltic Sentry" zur Sicherung der Ostsee im Einsatz ist, sende ein klares Signal für die Sicherheit und Einheit innerhalb des Bündnisses, sagt ein Nato-Sprecher dem Sender TV2. Zudem erklärt der dänische Transportminister Thomas Danielsen, es könne nicht akzeptiert werden, dass Drohnen Unsicherheit und Störungen in der Gesellschaft verursachen. In Dänemark waren in den vergangenen Tagen wiederholt nicht identifizierte Drohnen über Militärstandorten und Flughäfen aufgetaucht. Die Ermittler gehen von einem professionellen Akteur aus, der damit Unruhe in dem Nato-Land stiften will.

Die Fregatte "Hamburg" liegt in Kopenhagen. Sie soll helfen, das EU-Treffen abzusichern.

Die Fregatte "Hamburg" liegt in Kopenhagen. Sie soll helfen, das EU-Treffen abzusichern.

(Foto: dpa)

+++ 14:36 Kiew: Zahl der Opfer gestiegen, Krankenschwester und Patient unter Toten +++
In der Ukraine ist die Zahl der Opfer nach Russlands nächtlichen Angriffen mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen erneut gestiegen. Innenminister Ihor Klymenko spricht von landesweit mehr als 70 Verletzten. Zuvor waren von den ukrainischen Behörden bereits vier Todesopfer sowie eine Reihe von Verletzten bestätigt worden. Unter den Toten in Kiew ist ein zwölf Jahre altes Mädchen, das laut Behörden von einer Betonplatte erschlagen wurde. Zudem stand eine Herzklinik unter Beschuss, wo eine Krankenschwester und ein Patient starben, wie der Innenminister mitteilt. Ihm zufolge wurden durch die Angriffe mehr als hundert zivile Objekte beschädigt. An einigen Orten seien ganze Stadtviertel verwüstet, schreibt er bei Telegram. Neben Kiew und Umland trafen die Attacken die Gebiete Saporischschja, Chmelnyzkyj, Sumy, Mykolajiw, Tschernihiw und Odessa.

Eine Straße in Kiew: Menschen laufen durch die Trümmer von beschädigten Gebäuden.

Eine Straße in Kiew: Menschen laufen durch die Trümmer von beschädigten Gebäuden.

(Foto: dpa)

Hier stehen Rettungskräfte und andere Menschen neben Wohnhäusern, die letzte Nacht von den russischen Angriffen in Kiew getroffen wurden.

Hier stehen Rettungskräfte und andere Menschen neben Wohnhäusern, die letzte Nacht von den russischen Angriffen in Kiew getroffen wurden.

(Foto: dpa)

+++ 14:16 Zivile Drohnenflüge in Dänemark wegen EU-Treffens verboten +++
Dänemark verbietet wegen eines informellen EU-Gipfeltreffens in der kommenden Woche landesweit alle zivilen Drohnenflüge. "Dänemark wird in der kommenden Woche EU-Staats- und Regierungschefs empfangen, wobei wir einen besonderen Fokus auf Sicherheit haben werden", erklärt das dänische Verkehrsministerium. "Deswegen werden wir von Montag bis Freitag den dänische Luftraum für alle zivilen Drohnenflüge schließen." Mit dem Verbot solle verhindert werden, "dass feindliche Drohnen mit legalen Drohnen verwechselt werden können und umgekehrt". Zudem soll dadurch die Arbeit der Polizei erleichtert werden. In Dänemark waren wiederholt nicht identifizierte Drohnen über Flughäfen und Militärstandorten aufgetaucht. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:45 Ukraine: Sanktionen schwächen Russlands Einfluss in Lateinamerika +++
Der Ukraine zufolge haben die internationalen Sanktionen gegen Russland dessen geopolitische Präsenz in Lateinamerika erheblich eingeschränkt. Dies teilt der ukrainische Geheimdienst mit. Demnach wird die als "Primakow-Doktrin" bekannte Initiative, die eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit den Ländern der Region vorsah, derzeit hauptsächlich durch symbolische diplomatische Gesten wie etwa Studentenprogramme umgesetzt. Die Sanktionspolitik habe auch zu einem drastischen Rückgang der militärisch-technischen Zusammenarbeit geführt. Russland liefere traditionell sowjetische Waffen in die Region, doch der Krieg in der Ukraine habe seine Vorräte erheblich erschöpft, heißt es. "In den letzten Jahren wurden keine größeren Lieferungen verzeichnet. Stattdessen erwägt eine Reihe lateinamerikanischer Länder die Modernisierung oder vollständige Ersetzung veralteter Systeme in Zusammenarbeit mit den USA", so der Geheimdienst.

+++ 13:13 Moldau meldet Cyberangriffe während Parlamentswahl +++
Eigenen Angaben zufolge hat Moldau eine Reihe von Cyberangriffen auf die Wahlinfrastruktur des Landes abgewehrt. Der moldauische Dienst für Informationstechnologie und Cybersicherheit berichtet von Angriffen auf die Website der Zentralen Wahlkommission Moldawiens, Cloud-Dienstsysteme und Prozessautomatisierungssysteme der Regierung sowie einige Wahllokale im Ausland. " Alle Angriffe wurden in Echtzeit erkannt und neutralisiert, ohne die Verfügbarkeit oder Integrität der Wahldienste zu beeinträchtigen", heißt es in der Erklärung. Die Angriffe ereignen sich während der wichtigen Parlamentswahlen des Landes, die darüber entscheiden könnten, ob das Land seinen Weg in Richtung EU-Integration fortsetzt, wie es sich die Partei von Präsidentin Maia Sandu vorstellt, oder sich wieder Moskau zuwendet.

+++ 12:44 Russischer Luftschlag tötet Zwölfjährige in Kiew +++
Bei massiven Angriffen mit Drohnen und Raketen werden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet, darunter ein Kind. Bürgermeister Klitschko berichtet von einem zerstörten fünfstöckigen Wohnhaus. Auch auf andere Landesteile gibt es russische Angriffe.

+++ 12:22 Erneut Drohnensichtung über dänischen Militärstandorten +++
In der Nacht sind erneut an dänischen Militärstandorten mehrere Drohnen gesichtet worden. Das teilen die dänischen Streitkräfte nun mit. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Die dänische Polizei hatte davon unabhängig der Nachrichtenagentur Ritzau zuvor mitgeteilt, dass in der Nacht mehrere Meldungen zu Drohnen eingegangen seien, keine habe aber zur Sperrung des Luftraums über dänischen Flughäfen geführt.

+++ 12:05 EU-Politiker erklärt Schwächen der Drohnenabwehr im Bündnis +++
Die EU hat die Pläne für eine Drohnenabwehrwand zum Schutz vor Luftangriffen zu ihrer Priorität erklärt. Dies sei ein Kernelement der Verteidigung der EU-Ostflanke, sagte der EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius, wie der Guardian berichtet. Es sei dringend notwendig, ein wirksames Erkennungssystem, einschließlich Radargeräten und akustischen Sensoren, sowie Fähigkeiten zum Abfangen und Zerstören von Drohnen zu haben. Kubilius räumte jedoch auch ein, dass die Kosten für das derzeitige System der Drohnenabwehr möglicherweise nicht angemessen sind. "Wenn Sie Luft-Luft-Raketen aus Ihrem Kampfflugzeug einsetzen, um die Drohne abzuschießen, dann verwenden Sie ... [eine] Rakete, die 1 Million kostet, um die Drohne zu zerstören, die 10.000 kostet", sagte er.

+++ 11:48 Moskau behauptet massiven Angriff gegen ukrainische Militärinfrastruktur +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht massiv ukrainische Militärinfrastruktur angegriffen. Dabei seien Militärflugplätze und andere Einrichtungen getroffen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Gestern Abend haben die Streitkräfte der Russischen Föderation einen massiven Angriff mit hochpräzisen Langstreckenwaffen aus der Luft und See sowie unbemannten Luftfahrzeugen gegen Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine gestartet", heißt es in der Erklärung. Ukrainische Behörden berichteten zuvor von massiven Angriffen auf zivile Infrastruktur, bei denen mehrere Zivilisten getötet wurden.

+++ 11:20 "Mehr werde ich nicht sagen": Selenskyj bestätigt Patriot-Lieferung aus Israel +++
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Patriot-Luftabwehrsystem von Israel erhalten. Das System sei bereits seit einem Monat im Land in Betrieb, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz und fügte an: "Wir werden zwei Patriot-Systeme im Herbst erhalten." Der Staatschef machte keine Angaben dazu, ob sein Land die Systeme von Israel gekauft oder kostenlos erhalten hat. Selenskyj fügte lediglich an: "Wir nehmen alles. Mehr werde ich zum Thema Patriot nicht sagen."

+++ 10:50 Trotz Massenangriff: Ukraine wehrt 95 Prozent aller Raketen und Drohnen ab +++
Eigenen Angaben zufolge hat die Ukraine jüngst 611 von 643 Luftangriffen der russischen Truppen abgewehrt. Dies teilen die Luftstreitkräfte der Ukraine auf Telegram mit. Die Abwehrquote liegt damit trotz des massiven Angriffs bei 95 Prozent. Den Angaben zufolge griff Russland mit Drohnen sowie Luft- und Seeraketen an. Kiew meldet zudem, dass 35 der 38 eingesetzten russischen Marschflugkörper vom Typ X-101 abgefangen worden seien. Von den schnelleren Kalibr-Marschflugkörpern drang demnach kein einziger durch.

+++ 10:35 Ukraine: Verletzte und Stromausfall in Tschernihiw +++
Die Ukraine meldet zwei Verletzte durch russische Beschüsse in der Region Tschernihiw. Berichten zufolge handelt es sich um einen 39-jährigen Mann und eine 53-jährige Frau. Zudem fiel in sechs Gemeinden der Strom aus, wie der Leiter der Regionalverwaltung von Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, auf Telegram mitteilt. "Im Bezirk Nizhyn wurden Infrastruktur- und Energieobjekte getroffen." Man arbeite an der Wiederherstellung der Stromversorgung. Insgesamt gab es innerhalb eines Tages 56 Beschüsse, wie Ukrinform berichtet.

+++ 10:02 Selenskyj: Russland greift mit 500 Drohnen an +++
Russland hat laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei seinem jüngsten Angriff über 40 Raketen und rund 500 Drohnen eingesetzt. Vier Menschen seien getötet worden, erklärt Selenskyj auf Telegram. Bisher war von mindestens drei Toten die Rede. "Moskau will den Kampf und das Töten fortsetzen und verdient von der Welt nur den härtesten Druck", schreibt der Präsident. "Bestialische Schläge, bewusster und zielgerichteter Terror gegen gewöhnliche Städte." Der Angriff dauerte demnach gut zwölf Stunden. Eine Stellungnahme aus Moskau liegt zunächst nicht vor.

+++ 09:38 Lawrow wirft Deutschland "Re-Nazifizierung" vor +++
Am Rande der UN-Generalversammlung in New York zieht Russlands Außenminister Lawrow einen skurrilen Nazi-Vergleich. Deutschland stehe vor einer "Re-Nazifizierung" und rüste massiv auf, um "wie Hitler ganz Europa zu unterwerfen".

+++ 09:00 Selenskyj: Putin wird weiteres europäisches Land angreifen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine ausweiten werde, indem er ein weiteres europäisches Land angreift. "Putin wird nicht warten, bis sein Krieg in der Ukraine beendet ist. Er wird eine andere Richtung einschlagen. Niemand weiß, wo. Das ist sein Ziel", sagte er in Kiew, wie der "Guardian" berichtet. Russland bereite sich auf einen größeren Krieg vor. Mit den jüngsten Drohneneinsätzen habe es die Verteidigungsfähigkeit der Nato testen wollen. Selenskyj deutete an, dass die EU-Regierungen Schwierigkeiten hätten, mit dieser neuen und gefährlichen Bedrohung umzugehen. Mit Blick auf die Drohnen in polnischem Luftraum sagte er: "Ich vergleiche nicht unsere Streitkräfte. Wir befinden uns im Krieg und sie [Polen] nicht", sagte er. Allerdings würden Vertreter mehrerer nicht genannter Länder in die Ukraine reisen, um eine "praktische Schulung" zur Abwehr russischer Luftangriffe zu erhalten. "Wir sind bereit, unsere Erfahrungen weiterzugeben", fügte er hinzu. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:30 Ukraine meldet Tote, Verletzte und Brände nach Großangriff auf Kiew +++
Infolge der massiven russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach vorläufigen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Weitere zehn wurden verletzt, wie der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, bei Telegram mitteilt. In sechs von zehn Stadtbezirken wurden der Stadtverwaltung zufolge Schäden registriert. Mehrere Brände brachen aus; Rauchwolken waren weithin über der Dreimillionenstadt zu sehen. Im Kiewer Umland wurden nach Angaben der Gebietsverwaltung mindestens fünf Mitarbeiter einer Brotfabrik im Landkreis Fastiw verletzt. Ein Brand auf dem Fabrikgelände konnte gelöscht werden. In der Stadt Bila Zerkwa gab es ebenfalls Berichte von Einschlägen und Bränden.

+++ 08:10 Ukraine: 16 Verletzte nach massivem Angriff auf Saporischschja +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat Russland bei seinem massiven Raketen- und Drohnenangriff auf Saporischschja ins Visier genommen. Der Angriff richtete sich vor allem gegen zivile Infrastruktur, wie der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, berichtete. Demnach wurden mindestens 16 Menschen verletzt, darunter drei Kinder. Eine Rakete traf direkt ein mehrstöckiges Gebäude, heißt es. Insgesamt wurden laut dem Bericht neun Häuser und 14 Hochhäuser beschädigt, so Fedorow. Der Angriff beschädigte auch andere, darunter eine Schule und die Produktionsstätten eines nicht näher bezeichneten Unternehmens. "Heimtückische Taktiken, eine unmenschliche Lust am Leiden anderer", sagte Regina Kharchenko, amtierende Vorsitzende des Stadtrats von Saporischschja, am Morgen nach dem Angriff.

+++ 07:40 Polnische Kampfjets wegen massiver Angriffe auf Ukraine aufgestiegen +++
Wegen russischer Angriffe auf die Ukraine sind in der Nacht im Nachbarland Polen Kampfjets aufgestiegen. Zudem sei das Luftabwehrsystem am Boden in hohe Alarmbereitschaft versetzt worden, teilt die polnische Armee mit. Es habe sich um Vorsichtsmaßnahmen gehandelt, um Polens Bürgerinnen und Bürger zu schützen, insbesondere in den an die Ukraine grenzenden gebieten.

+++ 07:08 Selenskyj: Planen "Mega-Deal" mit den USA +++
Die Ukraine arbeitet an einem Abkommen über den Verkauf ihrer Drohnen an die USA sowie an einem umfangreichen Waffenkauf aus Washington. Das erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Reportern, wie "Kyiv Independent" berichtet. Kiew hat eine Liste mit amerikanischen Waffen im Wert von etwa 90 Milliarden Dollar erstellt, die es kaufen möchte, und ukrainische Beamte werden diesen oder nächsten Monat zu Gesprächen in die USA reisen. Der ukrainische Präsident sagte, er habe US-Präsident Donald Trump "eine bestimmte Vision davon, was getan werden könnte", um auf Russlands Aktionen zu reagieren, mitgeteilt. "Neben dem großen Waffenhandel, den wir als 'Mega-Deal' bezeichnen, haben wir auch den 'Drohnenhandel' besprochen." Dabei gehe es um ukrainische Drohnen, die an die USA verkauft werden sollen.

+++ 06:35 Ukraine meldet massiven Luftangriff auf Kiew +++
Russlands Militär hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge erneut massiv angegriffen. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, spricht auf Telegram von andauernden massiven Raketen- und Drohnenangriffen auf mehrere Bezirke der Hauptstadt, bei denen mindestens fünf Menschen verletzt worden seien. Ein fünfstöckiges Wohnhaus sei in Teilen zerstört worden, auch andere Gebäude und Autos seien durch herabfallende Trümmer von Drohnen in Brand geraten.

+++ 06:02 Luftalarm in der Ukraine - auch Polen schließt Luftraum +++
Wegen eines landesweiten Luftalarms in der Ukraine schließt Polen seinen Luftraum nahe der Städte Lublin und Rzeszow im Südosten des Landes teilweise. Grund sei eine "ungeplante militärische Maßnahme zum Schutz der Staatssicherheit", meldet der Flugverfolgungsdienst Flightradar24. Die Sperrung gilt zunächst bis 06 Uhr MESZ.

+++ 05:23 Nato-General: Ukraine trifft Ziele tief in Russland besser +++
Der deutsche Nato-General Maik Keller sieht in der Ukraine deutlich wachsende Fähigkeiten für Gegenangriffe auch tief in Russland. "Die Ukrainer werden besser darin, gezielt militärisch relevante Ziele auch in der russischen Tiefe zu erreichen. Das ist eine Fähigkeitsfrage und Fähigkeit ist Personal, Material und Ausbildung", sagt Keller. Der Generalmajor ist stellvertretender Kommandeur der Nato-Initiative zur Unterstützung der Ukraine (NSATU). Er ist damit Koordinator der Nato-Hilfe. Die Bundesregierung hatte jüngst angekündigt, der Ukraine 300 Millionen Euro für die Produktion weitreichender Drohnen zu geben. Erklärtes Ziel ist die Herstellung mehrere tausend dieser Waffensysteme. Die Ukraine hatte zuletzt schon ihre Schläge gegen Raffinerien in Russland sowie die industrielle Infrastruktur für Diesel und Benzin verstärkt.

+++ 04:11 EU oder Russland? Richtungsentscheidung bei Parlamentswahl in Moldau +++
In Moldau entscheiden die Bürgerinnen und Bürger im Laufe des Tages über ihr künftiges Parlament und damit über eine weitere Annäherung an die EU oder eine Hinwendung zu Russland. In den meisten Umfragen führt die proeuropäische Partei PAS von Staatschefin Maia Sandu, der Wahlausgang ist dennoch offen. Sandu wirft Moskau massive Wahlbeeinflussung vor, auch die EU-Kommission sprach vorab von einer "beispiellosen Desinformationskampagne" Russlands in dem an die Ukraine grenzenden Land. Die ehemalige Sowjetrepublik, die seit Juni 2024 offiziell über einen EU-Beitritt verhandelt, zählt weiterhin zu den ärmsten Ländern Europas, die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst. Der oppositionelle Patriotische Block wirft der Regierungspartei vor, durch den Bruch mit Moskau die wirtschaftliche Lage verschlechtert und die Gaspreise in die Höhe getrieben zu haben. Das Regierungslager warnt, im Falle einer prorussischen Regierung drohten die Moldauer für den russischen Krieg in der Ukraine instrumentalisiert zu werden.

+++ 02:52 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses moniert Kompetenzgerangel bei Drohnenabwehr +++
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp, fordert, die aus seiner Sicht bestehenden Abstimmungsprobleme bei der Drohnenabwehr zu beenden. "In Anbetracht der gegenwärtigen Bedrohungslage benötigen wir kein Kompetenzgerangel, sondern klare gesetzliche Grundlagen für die Bekämpfung von Drohnenangriffen", sagt der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Auch der Föderalismus darf einer wirksamen Bekämpfung nicht entgegenstehen. Wir brauchen eine gemeinsame und effektive Fähigkeit, um uns vor diesen Gefahren zu schützen, unabhängig davon, ob eine militärische oder zivile Einrichtung betroffen ist und unabhängig davon, in welchem Bundesland diese Einrichtung gelegen ist."

+++ 01:31 Bundeswehr unterstützt nach Drohnen-Vorfällen bei Absicherung des EU-Gipfels in Dänemark +++
Die Bundeswehr sichert mit Kräften zur Drohnenabwehr das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am 1. und 2. Oktober 2025 in Kopenhagen ab. Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalinspekteur Carsten Breuer hätten einem entsprechenden Hilfsgesuch Dänemarks zugestimmt, teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Vorauskräfte werden demnach in Kürze nach Dänemark verlegt, um den Einsatz gemeinsam mit der dänischen Seite abzustimmen. Die Hauptkräfte würden dann kurz darauf folgen. Hintergrund ist eine Bitte der dänischen Regierung um Unterstützung nach massiven und flächendeckenden Vorfällen mit nicht identifizierten Drohnen in der vergangenen Woche.

+++ 00:48 Regierungskoalition uneins über Umgang mit russischen Kampfjets in Nato-Luftraum +++
Nach mehreren Verletzungen des Nato-Luftraums zeigt sich die schwarz-rote Regierungskoalition Medienberichten zufolge uneins über eine angemessene Reaktion. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Florian Hahn, bringt im Gespräch mit der "Bild am Sonntag" als erstes Regierungsmitglied den Abschuss von in den Nato-Luftraum eindringenden russischen Kampfjets ins Gespräch: "Jeder, der den Luftraum des Bündnisgebiets willentlich und wissentlich verletzt, muss damit rechnen, dass das Bündnis von seinem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch macht." Aus der SPD-Fraktion gibt es dagegen deutlichen Widerspruch: "Einen russischen Kampfjet bei der nächsten Luftraumverletzung sofort abzuschießen, wäre derzeit unverantwortlich", erklärt der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic, der Zeitung.

+++ 00:06 CDU-Fraktionsvize will ehemalige NVA-Soldaten in Bundeswehr integrieren +++
Wegen der Personalnot der Bundeswehr sollen künftig auch ehemalige NVA-Soldaten als Reservisten herangezogen werden können. Das fordert der für Ostdeutschland zuständige Vizechef der Unionsfraktion, Sepp Müller. "Es wird Zeit, auf die Soldatinnen und Soldaten der NVA zurückzugreifen, die sich freiwillig zum Schutz unserer Freiheit melden", sagt Müller dem "Stern". Die Bundeswehr benötigt laut eigenen Planungen 200.000 Reservisten, die im Verteidigungsfall schnell einsatzbereit sind. Der Bundeswehrverband fordert sogar eine Reserve von bis zu einer Million Männern und Frauen. So wie einst während des Kalten Krieges. "Aktuell gibt es aber nur 51.000 Reservisten", sagt Müller zur Begründung seines Vorstoßes.

+++ 22:58 Selenskyj redet Europäern wegen Energieimporten ins Gewissen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an die europäischen Staaten, sich komplett von russischem Öl und Gas loszulösen. "All dieses Geld wird von Russland direkt für den Krieg ausgegeben", schreibt der Staatschef auf X. Wenn diese Einnahmequelle für den russischen Staat wegfalle, werde nicht nur das Geld für den Krieg knapp, sondern auch die Sozialleistungen für die Bürgerinnen und Bürger würden gekürzt, führt Selenskyj aus. "Wenn die soziale Unterstützung abnimmt, werden die Menschen unzufrieden. Und auch die russische Führung wird unzufrieden sein. Die Geschichte zeigt: Russland hat sich nach Hungerrevolten immer verändert. Und genau das fürchten sie."

+++ 22:07 Nato verstärkt ihre Ostsee-Mission +++
Die Nato kündigt als Reaktion auf Drohnen-Vorfälle in Dänemark eine Verstärkung ihrer Präsenz in der Ostsee an. Die Wachsamkeit werde mit verschiedenen Mitteln erhöht, teilt die Nato der Nachrichtenagentur Reuters mit. Dazu zählen den Angaben zufolge eine Fregatte zur Flugabwehr und nicht näher beschriebene Mittel zur Aufklärung. Damit werde die Nato-Mission "Baltic Sentry" verstärkt, die im Januar zum Schutz kritischer Infrastruktur wie Unterseekabeln und Gaspipelines ins Leben gerufen worden war. In Dänemark wurden wiederholt unbekannte Drohnen in der Nähe von Militäranlagen und Flughäfen beobachtet. Die Nato verurteilte zudem kürzlich eine Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets und erklärte, sie werde sich mit allen Mitteln verteidigen. Auch meldete Polen ein Eindringen russischer Kampfjets in eine Sicherheitszone einer Erdölplattform außerhalb des polnischen Staatsgebiets sowie russische Drohnen auf polnischem Territorium. Russland weist entsprechende Vorwürfe zurück.

+++ 21:49 Ermittler: Falsche Versprechen sollten Kenianer nach Russland locken – und an die Front +++
In Kenia sollen Menschenhändler versucht haben, arbeitssuchende Kenianer mit falschen Job-Versprechungen nach Russland zu locken. Doch anstatt wie versprochen einer regulären Beschäftigung in Moskau nachzugehen, sollten die Kenianer für das russische Militär zum Kämpfen in die Ukraine geschickt werden, teilt die kenianische Polizei mit, wie die BBC berichtet. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden. Der Polizei zufolge wurden bei einer Razzia nahe Nairobi in einer Wohnung 22 Menschen gefunden, die "auf ihre Weiterreise nach Russland warteten". Die Opfer sollen Verträge mit einer nicht namentlich genannten Arbeitsagentur im Ausland unterschrieben haben, in denen sie sich verpflichtet hätten, bis zu 18.000 Dollar für Visa, Reise, Unterkunft und andere logistische Leistungen zu zahlen. Einige von ihnen sagten zudem aus, sie hätten bereits Anzahlungen über 1500 Dollar geleistet.

+++ 21:35 Lawrow: Deutschland will wie unter Hitler Europa unterjochen +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow unterstellt Deutschland Eroberungspläne wie zu Zeiten des Nationalsozialismus. In Deutschland laufe eine Militarisierung und Re-Nazifierung, sagt Lawrow bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Generalversammlung. Weshalb geschehe das? "Wahrscheinlich mit dem gleichen Ziel, das Hitler hatte: ganz Europa zu unterjochen", sagt Lawrow. Während Hitler dabei versucht habe, der Sowjetunion eine strategische Niederlage zuzufügen, versuche das moderne Deutschland dies nun mit Russland.

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Quelle: ntv.de, fzö/hul/spl/dpa/rts/AFP

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