Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:54 Kreml verhängt Sanktionen gegen 144 Personen im Baltikum +++
Russland belegt 144 Personen aus den drei baltischen Staaten mit Sanktionen. Betroffen seien Regierungsvertreter, Journalisten, Abgeordnete und andere öffentliche Personen aus Estland, Litauen und Lettland, die Moskau als "feindlich gesinnt" gegenüberstünden, teilt das russische Außenministerium mit. Die drei Länder, die Mitglieder der Europäischen Union und der NATO sind, zählen zu den stärksten Kritikern des russischen Einmarsches in der Ukraine.
+++ 19:29 Nouripour hält staatliche Strukturen bei Nord-Stream-Sprengung für denkbar +++
Der Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, hält wegen der Professionalität der Sprengung an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 im vergangenen Jahr staatliche Strukturen hinter dem Anschlag für denkbar. "Um eine Pipeline in der Tiefsee zu sprengen, derart kritische Infrastruktur anzugreifen, braucht es Fachkenntnis, hochspezialisierte Tiefseetaucher", sagt Nouripour der "Rheinischen Post". "Insofern wird zu klären sein, ob und welche staatlichen Strukturen und Akteure hinter dem Anschlag stecken."
+++ 18:54 Wiegold zu Russlands "Vergeltungsschlag": Umfang und eingesetzte Waffen sind neu +++
Russland bezeichnet seine massiven Angriffe auf die Ukraine als "Vergeltung" für die Gefechte in der Grenzregion Brjansk. Dass Russland immer wieder von Vergeltung spricht, ist bekannt. Zwei Fakten seien dieses Mal aber neu, wie Militärexperte Thomas Wiegold erklärt.
+++ 18:20 Nord-Stream-Explosionen: Dänische Polizei sucht nach Jacht in der Ostsee +++
Die dänische Polizei sucht die Insel Christiansö in der Ostsee nach einer Jacht ab, die nach Medienberichten für die Sabotage der Gaspipeline Nord Stream genutzt worden sein könnte. Es gehe um eine Jacht, die vergangenen September an der Insel festgemacht habe, sagt der Chef der Inselbehörde, Soren Thiim Andersen. Man wolle herausfinden, wer an Bord gewesen sei. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass deutsche Ermittler die Jacht identifiziert hätten, mit der die Täter zu den Nord-Stream-Pipelines herausgefahren sein sollen. Drei der vier Pipelines wurden am 26. September durch Explosionen unterbrochen.
+++ 17:48 Belarus führt Todesstrafe bei Hochverrat ein +++
In Belarus droht Staatsbediensteten bei Hochverrat die Todesstrafe. Präsident Alexander Lukaschenko habe ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Belta. Das Gesetz ist Teil der Reformen im Strafrecht, die das Ziel haben sollen, Extremisten und Gegner des Staates besser zu bekämpfen.
+++ 17:32 Ukraine-General in Bachmut: Auf der "Straße des Lebens" fahren nur noch Panzer +++
Den Osten Bachmuts haben die Wagner-Söldner erobert, von hier greifen sie den Rest der Stadt massiv an. Gleichzeitig schließt sich die Zange um den hart umkämpften Ort. Der ukrainische Heeres-Befehlshaber besucht die Truppen und schwört auf eine mögliche Offensive ein - an die derzeit kaum zu denken ist.
+++ 17:16 Russland und UNO sprechen über Getreideabkommen +++
Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen werden nach Angaben des russischen Außenministeriums am kommenden Montag über eine Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine sprechen. "Die nächste Runde der Konsultationen ist für den 13. März in Genf geplant", sagt die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. Daran sollen ihren Angaben zufolge die russische interministerielle Delegation und UN-Vertreter teilnehmen. "Das (Getreide-)Abkommen wird diskutiert", sagt Sacharowa. Dieses läuft am 18. März aus. Zuletzt hatte Moskau Zweifel an einer Verlängerung geäußert.
+++ 16:53 Russland: EU ignoriert Wunsch zur Aufarbeitung der Nord-Stream-Anschläge +++
Die russische Regierung wirft der Europäischen Union vor, den Wunsch nach gemeinsamen Untersuchungen im Fall der zerstörten Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 zu verweigern. Die EU ignoriere jegliche Gespräche über die Notwendigkeit einer Untersuchung der Explosionen in der Nord-Stream-Gaspipeline, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Russland hat wiederholt darum gebeten, an den Ermittlungen zu den Explosionen teilnehmen zu dürfen. Bei diesen waren drei der vier Pipelines zerstört worden, die Gas aus Russland unter der Ostsee nach Westeuropa brachten oder bringen sollten. Der Vorfall wird von den USA, Deutschland sowie skandinavischen EU-Staaten untersucht. Zuletzt hatte es Medienspekulationen gegeben, dass möglicherweise eine pro-ukrainische Gruppen in eine Sprengung der Leitungen verwickelt gewesen sein soll.
+++ 16:32 AKW Saporischschja nach Raketenschlägen wieder am Netz +++
In der Südukraine ist die externe Stromversorgung des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja wieder hergestellt. Damit könne das Kraftwerk wieder Strom aus dem ukrainischen Netz beziehen, teilt der staatliche Energieversorger Ukrenerho in sozialen Netzwerken mit. Die Unterbrechung der Stromzufuhr durch russische Raketenschläge habe zuvor dazu geführt, dass die Pumpen für das Kühlsystem der heruntergefahrenen Reaktoren mit Dieselgeneratoren betrieben werden mussten. Die russischen Besatzungsbehörden hatten wiederum Kiew eine gezielte Abtrennung vorgeworfen.
+++ 16:08 Putin spielt Prigoschin aus: Wagner-Gruppe soll sich offenbar in Bachmut aufreiben +++
Severin Pleyer vom German Institute for Defence and Strategic Studies hält die Berichterstattung über die Wagner-Gruppe für medial stark aufgebauscht. Für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielten die Söldner eine untergeordnete Rolle. Der zähe Kampf um Bachmut komme Putin gelegen, um Prigoschin auszubooten.
+++ 15:43 Litauens Geheimdienst: Russland hat genug Ressourcen für zwei weitere Jahre Krieg +++
Russland ist nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste in der Lage, seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere zwei Jahre fortzusetzen. "Wir schätzen, dass die Ressourcen, die Russland heute zur Verfügung stehen, ausreichen würden, um noch zwei Jahre lang einen Krieg mit der gleichen Intensität wie heute zu führen", sagt Oberst Elegijus Paulavicius von Militärgeheimdienst des baltischen EU- und Nato-Landes bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Behörde.
+++ 15:15 In Lettland beschlagnahmte Autos von Alkohol-Fahrern werden in die Ukraine geschickt +++
Seit diesem Jahr gilt in Lettland ein neues Gesetz: Wer betrunken am Steuer erwischt wird, verliert sein Auto. Reinis Poznaks kommt das sehr gelegen. Er kauft seit einem Jahr mit Spenden Autos und schickt diese in die Ukraine. Die beschlagnahmten Autos stehen bei ihm nun förmlich Schlange.
+++ 14:41 Moskau bezeichnet massive Angriffswelle als Vergeltung +++
Russland bezeichnet die jüngste Angriffswelle gegen die Ukraine als "Vergeltung" für ein in den vergangenen Tagen erfolgtes Eindringen von "Saboteuren" auf russisches Staatsgebiet. Die "Vergeltungsschläge" seien Moskaus Antwort auf am 2. März erfolgte "Terrorakte des Kiewer Regimes" in der südrussischen Region Brjansk, erklärt das Verteidigungsministerium. Moskau hatte zu den Vorfällen Anfang März erklärt, "ukrainische Nationalisten" hätten die Grenze zur Region Brjansk überquert und zwei Zivilisten getötet. Kiew hatte die Vorwürfe aus Russland hingegen als "Provokation" zurückgewiesen.
+++ 14:18 Hinter Bachmut-Front: Wie Menschen in russisch besetztem Gebiet leben +++
Aus den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine dringt wenig an die Weltöffentlichkeit. Die dort verbliebenen Menschen leben oft unter härtesten Entbehrungen. In Solote kurz hinter Bachmut ist der Krieg allgegenwärtig. Doch wer vor Kameras spricht, äußert sich mit Blick auf die Besatzer nur wenig kritisch.
+++ 13:51 Schweizer Parlament stimmt für Waffenlieferungen an die Ukraine - und wird trotzdem keine dort hinschicken +++
Der Schweizer Nationalrat hat sich mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, die Lieferung von Waffen aus der Schweiz an die Ukraine zu erlauben - jedoch unter sehr unrealistischen Bedingungen. Die große Kammer des Parlaments hat mit 98 zu 96 Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür gestimmt, dass der Bundesrat die Wiederausfuhr von in der Schweiz hergestellten Waffen ausnahmsweise bewilligen kann, was derzeit aufgrund des Schweizer Neutralitätsgesetzes verboten ist. Allerdings setzt dieser Schritt eine Verurteilung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine durch den UN-Sicherheitsrat voraus. Da Russland im UN-Sicherheitsrat ein Vetorecht hat, ist dieses Szenario ausgeschlossen.
+++ 13:21 Polen liefert weitere Leopard-Panzer in die Ukraine - andere Staaten sollen "sehr bald" folgen +++
Polen hat nach eigenen Angaben wie angekündigt zehn weitere Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. Die in Deutschland hergestellten Panzer vom Typ Leopard 2A4 seien Warschaus Beitrag zu einem Kampfpanzer-Bataillon, die dazugehörigen Panzer von Polens Verbündeten würden "sehr bald" ausgeliefert, sagt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Demnach soll das Bataillon mit Panzern aus Kanada, Norwegen und Spanien vervollständigt werden. Insgesamt hatte Warschau die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern an Kiew angekündigt. Die ersten vier davon waren am 24. Februar ausgeliefert worden. Hinzukommen sollen Verteidigungsminister Blaszczak zufolge acht aus Kanada, acht aus Norwegen und mindestens sechs aus Spanien. Die Ausbildung der ukrainischen Panzerfahrer sei bereits abgeschlossen.
+++ 13:00 Munz: Schülerin in Russland wegen Zeichnung von Vater getrennt +++
Moskau geht mit aller Härte gegen Menschen vor, die ihren Unmut über den Krieg in der Ukraine äußern. Wie gefährlich das für Familien sein kann, zeigt der Fall von Mascha: Wegen einer Zeichnung der Schülerin droht dem Vater eine Gefängnisstrafe. ntv-Reporter Rainer Munz berichtet über das Schicksal der 13-Jährigen.
+++ 12:33 "Eines Tages wird uns das Glück verlassen" - Behörde drängt nach Attacken nahe Kernkraftwerk zur Eile +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist wegen des erneuten Ausfalls der regulären Stromversorgung im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja alarmiert. Dies sei bereits das sechste Mal, dass Europas größtes Atomkraftwerk wegen des Krieges auf Notversorgung durch Diesel-Generatoren umstellen müsse, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem IAEA-Gouverneursrat in Wien. "Jedes Mal würfeln wir. Und wenn wir das immer wieder tun, dann wird uns eines Tages das Glück verlassen", warnt Grossi. So dürfe es nicht weitergehen. Es sei höchste Zeit, eine Sicherheitszone rund um das Kraftwerk einzurichten. Er werde seine entsprechenden Bemühungen fortsetzen, so Grossi.
+++ 12:08 Kreml sieht keinen pro-ukrainischen "Doktor Evil" hinter Anschlägen auf Pipeline +++
Der Kreml nennt die Berichte über eine angeblich pro-ukrainische Gruppierung hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines unglaubwürdig. "Was den pro-ukrainischen 'Doktor Evil' betrifft, der das alles organisiert haben soll, so ist das schwer zu glauben", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax . Solch eine Aufgabe könnten nur wenige Geheimdienste bewerkstelligen. Peskow erneuert den Vorwurf gegenüber den USA und Großbritannien. "Sie sehen, dass die Angelsachsen, über die wir von Anfang an geredet haben, geschäftig werden. Sie haben viele Unannehmlichkeiten in den Beziehungen mit den Deutschen wegen des Terroranschlags, das ist offensichtlich." Ende September kam es zu Explosionen unter Wasser an der Ostseepipeline, die von Russland nach Deutschland führt. Dabei wurden beide Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang von Nord Stream 2 leckgeschlagen.
+++ 11:43 Lucke: Selenskyj steht unter Druck - "Bachmut ist für Russland vielleicht der wichtigere Sieg" +++
Sollten die russischen Truppen Bachmut erobern, eröffnet sich die Möglichkeit weiterer Landgewinne. Das wäre für die Aussicht auf Friedensverhandlungen eine "denkbar schlechte Nachricht", sagt der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke. Bei der Motivation sieht der Experte Moskau im Vorteil.
+++ 11:17 Russische Nachrichtenagentur: Anschlag auf Separatistenführer in Transnistrien vereitelt +++
In der Russland zugewandten Region Transnistrien der Republik Moldau hat es der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria zufolge einen Anschlagsversuch auf einen Anführer der Separatisten gegeben. Lokale Sicherheitsdienste in dem von Moskau unterstützten Separatistengebiet hätten das Vorhaben vereitelt, berichtet Ria. Die Agentur zitiert Sicherheitsbeamte mit der Aussage, das Attentat sei von den ukrainischen Geheimdiensten in Auftrag gegeben worden. Beim EU-Beitrittskandidaten Moldau gibt es seit Wochen Spannungen und Sorgen, dass Russland für eine Eskalation in Transnistrien sorgen könnte, in der auch russische Soldaten stationiert sind. Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat Russland vorgeworfen, einen Umsturz zu planen. Regierungschef Dorin Recean strebt einen EU-Beitritt an, bis zu dem aber noch Jahre vergehen dürften.
+++ 10:42 Nahe polnischer Grenze: Raketen schlagen 700 Kilometer von der Front entfernt ein +++
Bei den russischen Raketenangriffen auf die Ukraine in der letzten Nacht sind nach neuesten Angaben von Rettungsdiensten mindestens sechs Menschen gestorben. Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der westlichen Region Lwiw habe es mindestens fünf Tote gegeben, heißt es. Aufnahmen aus dem Gebiet, das etwa 700 Kilometer von der Front und nur etwa 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt, zeigen ein zerstörtes Haus und mehrere schwer beschädigte Gebäude. Zudem sei ein Zivilist in der zentralen Region Dnipro getötet worden.
+++ 10:18 "Man hat nicht reagiert" - Röttgen macht Ukraine-Partnern schwere Vorwürfe +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hält die Munitionsknappheit in der Ukraine für ein Versagen der Partner des von Russland angegriffenen Landes. "Das war abzusehen und man hat nicht reagiert", sagt Röttgen im Deutschlandfunk. Die Europäer sowie die Verbündeten und Unterstützer der Ukraine hätten diese Situation zugelassen. Es gehe jetzt darum, die Munitionsknappheit durch Aufbringung aller Vorräte versuchen zu überbrücken und diesem Munitionsmangel Abhilfe zu leisten. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat die bisherigen EU-Planungen für neue Munitionslieferungen an sein Land kürzlich als unzureichend bezeichnet.
+++ 09:45 "Riesiges Problem" - Warnung vor abnehmender Unterstützung für die Ukraine +++
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat vor einer abnehmenden Unterstützung für die Ukraine in der deutschen Bevölkerung gewarnt. Mit Blick auf die aktuellen Raketenangriffe Russlands auf ukrainische Städte sagt sie im "ntv Frühstart": "Es ist wieder Infrastruktur, es geht wieder darum, dass die Leute keinen Strom haben." Weiter sagt die Grünen-Politikerin über die Strategie Russlands: "Ich glaube es geht darum, die Leute Mürbe zu machen. Ich habe das Gefühl, in der Ukraine passiert das Gegenteil. Bei uns muss auch das Gegenteil passieren. Die Unterstützung muss ganz einfach stehen." Göring-Eckardt betont, dass es ein "riesiges Problem" für die europäische Sicherheit darstellen würde, sollte die Ukraine sich nicht mehr wehren können.
+++ 09:08 Ukraine vermeldet massive Angriffe mit Hyperschallraketen - mehrere Tote +++
Mittlerweile wird das ganze Ausmaß des nächtlichen russischen Angriffes deutlich. Laut des ukrainischen Oberbefehlshabers Valery Zaluzhny wurden insgesamt 81 Raketen abgefeuert, darunter sechs der neuartigen Hyperschallraketen vom Typ Kinschal, bei denen die Flugabwehr wohl machtlos ist. Diverse andere Raketentypen sollen laut Zaluzhny abgeschossen worden sein. Es könnten die massivsten Angriffe auf die Ukraine in 2023 gewesen sein. In Lwiw im Westen des Landes ist laut ukrainischer Seite "momentan" von vier Toten die Rede, schreibt der Gouverneur der Region, Maxym Kosyzki, bei Telegram. Dabei handele es sich "um vier Erwachsene - zwei Männer und zwei Frauen", deren Haus von einer Rakete getroffen worden sei. Der Gouverneur der östlichen Region Dnipropetrowsk meldet zudem einen Toten.
+++ 08:37 Video zeigt Zerstörung - Russland setzt vermutlich erneut Hyperschallrakete ein +++
Das russische Militär hat Kiew laut Iuliia Mendel, der ehemaligen Sprecherin von Präsident Selenskyj, in der Angriffswelle der vergangenen Nacht erneut mit iranischen Drohnen, Marschflugkörpern und "nach vorläufigen Angaben" auch mit einer Rakete vom Typ Kinschal angegriffen. Russland behauptete in der Vergangenheit, die ukrainische Luftabwehr sei hilflos gegen diese Hyperschallraketen. Sie werden laut russischen Aussagen in der Ukraine zum ersten Mal unter Kampfbedingungen eingesetzt.
+++ 08:16 ntv-Reporterin aus Kiew: "Sehr, sehr unruhige Nacht" +++
Erneut erlebt die Ukraine unruhige Morgenstunden. In mehreren Städten kommt es zu Luftangriffen. Ziel der russischen Raketen ist die Infrastruktur. Wie die Ukrainer den Beschuss erleben und welche Schäden die Angriffe angerichtet haben, berichtet ntv-Korrespondentin Alexandra Callenius aus Kiew.
+++ 07:36 ISW: Russische Offensive könnte kurz vor ihrem Höhepunkt stehen +++
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) geht nach wie vor davon aus, dass die russische Offensive im Osten der Ukraine kurz vor ihrem Höhepunkt steht, wenn die Streitkräfte um die Wagner-Gruppe Bachmut einnehmen, da das russische Militär nicht über die nötige Kampfkraft oder Verstärkung verfüge, um einen Durchbruch nahe Bachmut zu erzielen. Die russischen Streitkräfte könnten laut ISW versuchen, entlang der Autobahn T0504 nach Westen in Richtung Kostiatynivka (etwa 20 km von Bachmut entfernt) vorzustoßen, oder sie könnten entlang der Fernstraße E40 nach Nordwesten in Richtung des Gebiets Slovyansk-Kramatorsk im Nordwesten der Oblast Donezk (etwa 40 km nordwestlich von Bachmut) vorstoßen. Doch diese beiden potenziellen Vorstoßachsen würden sich nicht gegenseitig stützen -und geschwächte russische Streitkräfte müssten wahrscheinlich der Verfolgung einer der beiden Achsen den Vorrang geben, um überhaupt eine Chance auf Erfolg zu haben.
+++ 06:56 Atomkraftwerk Saporischschja nach russischem Angriff vom Stromnetz abgeschnitten +++
Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers nach einem russischen Angriff vom Stromnetz abgeschnitten. "Die letzte Verbindung zwischen dem besetzten AKW Saporischschja und dem ukrainischen Stromnetz wurde infolge von Raketenangriffen unterbrochen", teilt Energoatom mit. Derzeit laufe das AKW mit Hilfe von Diesel-Generatoren. Es handele sich bereits um das sechste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als einem Jahr, dass das AKW in den Notbetrieb gehen müsse, heißt es. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko spricht auf Facebook von einem "barbarischen, massiven Angriff" der Russen.
+++ 06:24 Heftiger Beschuss - Russland attackiert gesamte Ukraine +++
In der Nacht zum Donnerstag ist aus zahlreichen Städten in der gesamten Ukraine heftiger Raketenbeschuss gemeldet worden - darunter auch aus Kiew. Anwohner der Hauptstadt berichten in sozialen Netzwerken von einem heftigen Explosionsgeräusch. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigt auf Telegram Einschläge im südlichen Bezirk Holosijiw. Er teilt zudem mit, dass rund 15 Prozent der Bürger vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten seien. Auch in der südlichen Region Odessa sowie in Charkiw im Osten des Landes berichten die Behörden von russischen Angriffen auf Energieanlagen und von Stromausfällen. "Infolge von massiven Raketenangriffen wurde ein Objekt der regionalen Energieinfrastruktur getroffen und ein Wohngebäude beschädigt", schreibt der Odessaer Militärgouverneur Maxym Martschenko.
+++ 05:59 Selenskyj: Bachmut hat entscheidende Bedeutung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung verteidigt, seine Truppen weiter in der hart umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut zu lassen. Im russischen Angriffskrieg gegen sein Land sei Bachmut von entscheidender strategischer Bedeutung, sagt Selenskyj zu CNN. "Nach Bachmut könnten sie weitergehen. Sie könnten nach Kramatorsk gehen, nach Slowjansk", so Selenskyj mit Blick auf die russischen Angreifer. Sollte Bachmut fallen, sei den Russen der Weg in andere Landesteile offen. "Deswegen stehen unsere Jungs dort." Die auf russischer Seite agierende Söldnertruppe Wagner hat die Stadt inzwischen von Osten, Norden und Süden eingekreist. Nach eigenen Angaben hat die Wagner-Gruppe den gesamten Ostteil von Bachmut erobert. Von ukrainischer Seite gibt es bislang aber keine Bestätigung für diesen Teilrückzug.
+++ 05:28 Bundeswehr hat rund 18.800 neue Soldaten eingestellt +++
Bei der Bundeswehr haben vor dem Hintergrund des Kriegs im Jahr 2022 mehr neue Soldaten den Dienst angetreten als im Jahr zuvor. Die Zahl der Rekruten ist im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine um rund zwölf Prozent auf 18.775 gestiegen. Das teilt das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage mit. Das Vor-Corona-Niveau wird damit aber noch nicht erreicht: Im Jahr 2019 hatten 20.170 Männer und Frauen den Dienst bei der Bundeswehr aufgenommen.
+++ 04:54 Ukraine meldet heftige russische Raketenangriffe +++
Die russische Armee hat in der Nacht zum Donnerstag nach ukrainischen Angaben mehrere Regionen im Osten, Süden und Westen des Landes angegriffen. "Der Feind hat ungefähr 15 Angriffe auf die Stadt und die Region ausgeführt", erklärt der Gouverneur von Charkiw Oleg Sinegubow. Die Angriffe hätten offensichtlich wichtiger Infrastruktur gegolten. Die Stadtverwaltung von Charkiw sprach ihrerseits von Angriffen auf die "Energie-Infrastruktur". Es gebe in einigen Teilen der Stadt "Probleme" mit der Stromversorgung. Aus der südukrainischen Region Odessa berichtet Gouverneur Maksym Martschenko, dass "Raketenangriffe die regionale Energie-Infrastruktur getroffen und Wohngebäude beschädigt" hätten. "Zum Glück gab es keine Todesopfer", fügt er hinzu. In der Region Chmelnyzkyj wurden die Menschen aufgefordert, "Schutz zu suchen".
+++ 03:08 McCarthy schlägt Einladung von Selenskyj aus +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts von zunehmend kritischen Äußerungen aus den Reihen der US-Republikaner zur Unterstützung Kiews den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nach Kiew eingeladen. "Herr McCarthy sollte kommen und selbst sehen, was hier passiert, was der Krieg für uns bedeutet", sagt Selenskyj dem Sender CNN. McCarthy weist die Darstellung von Selenskyj zurück: Er müsse nicht die Ukraine besuchen, um die Situation vor Ort zu verstehen, sagt er CNN.
+++ 02:00 USA beschlagnahmen Rosneft-Flugzeug +++
Die Vereinigten Staaten erwirken bei einem US-Bezirksgericht in New York einen Beschluss zur Beschlagnahmung eines Boeing-Flugzeugs des russischen Ölkonzerns Rosneft. Aufgrund von Verstößen gegen Exportkontrollen und Sanktionen gegen Russland könne das Flugzeug im Wert von 25 Millionen Dollar festgesetzt werden, teilt das Justizministerium mit.
+++ 00:32 Ukraine sieht Stromprobleme überwunden +++
Die Ukraine sieht die Schwierigkeiten bei der Stromversorgung vorerst überwunden - falls nicht neue russische Angriffe das System beschädigen. In den vergangenen 25 Tagen habe es keinen Strommangel mehr gegeben, und es sei auch kein Defizit abzusehen, sagt der Chef des Versorgers Ukrenerho, Wolodymyr Kudryzkyj, im ukrainischen Fernsehen. "Der härteste Winter in unserer Geschichte ist vorbei", erklärt er in Kiew. "Das Stromsystem ist jetzt in der Lage, den vorhandenen Verbrauch zu decken, und das ist ein sehr gutes Zeichen für uns alle." Kudryzkyj führt die verbesserte Lage auf erfolgreiche Reparaturen am Stromnetz und die abgeschlossene Wartung der ukrainischen Kernkraftwerke zurück. Wegen des Frühjahrshochwassers liefern Wasserkraftwerke zudem mehr Strom. Höhere Temperaturen bedeuten einen niedrigeren Verbrauch.
+++ 22:15 USA glauben selbst bei Fall Bachmuts nicht an größere Landgewinne durch Russland +++
Laut der Direktorin des US-Geheimdienstes Avril Haines ist es unwahrscheinlich, dass Russland in diesem Jahr weitere Gebiete erobern wird. Bei einer Anhörung im Senat erklärt sie, dass das Militär wahrscheinlich nicht in der Lage sein wird, sein derzeitiges Kampfniveau aufrechtzuerhalten, selbst wenn Bachmut möglicherweise erobert wird. Nach großen Rückschlägen und hohen Verlusten auf dem Schlachtfeld "rechnen wir nicht damit, dass sich das russische Militär in diesem Jahr ausreichend erholt, um größere Gebietsgewinne zu erzielen", sagt sie bei einer Senatsanhörung. Dennoch kalkuliert der russische Präsident Wladimir Putin "höchstwahrscheinlich, dass die Zeit zu seinen Gunsten arbeitet", so Haines. Putin glaubt wahrscheinlich, dass die Verlängerung des Krieges mit zeitweiligen Kampfpausen "der beste Weg ist, um die strategischen Interessen Russlands in der Ukraine zu sichern, auch wenn es Jahre dauert", sagt sie. "Wenn Russland nicht eine obligatorische Mobilisierung einleitet und beträchtliche Munitionslieferungen von Dritten feststellt, wird es für das Land immer schwieriger, auch nur das derzeitige Niveau der Offensivoperationen aufrechtzuerhalten", so Haines.
+++ 21:57 US-Geheimdienst glaubt weiterhin an Zusammenarbeit Chinas mit Russland +++
China wird nach Erkenntnissen von US-Geheimdiensten seine Zusammenarbeit mit Russland trotz internationaler Kritik an der Invasion der Ukraine aufrechterhalten. Damit wolle China versuchen, die USA herauszufordern, heißt es in einem Bericht der Geheimdienste für einen Senatsausschuss, der sich mit globalen Gefahren für die USA beschäftigt. Allerdings werde die öffentliche Unterstützung Russlands begrenzt sein.
+++ 21:42 Stoltenberg: NATO-Staaten haben Ukraine bereits mit 150 Milliarden Euro unterstützt +++
Die NATO-Mitgliedsstaaten stellen der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion 150 Milliarden Euro an Hilfe zur Verfügung, sagt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Diese Summe beinhaltet laut Stoltenberg 65 Milliarden Euro an militärischer Hilfe für Kiew. Im Vorfeld seines Treffens mit den Verteidigungsministern der Europäischen Union betont Stoltenberg die Notwendigkeit, dass die Allianz die Munitionsproduktion erhöht. Er fügt hinzu, dass die Verbündeten sich während des Treffens auf neue Standards für Munitionsvorräte einigen wollen, um ihre eigenen Bestände aufzufüllen und die Ukraine zu unterstützen. "Die NATO-Bündnispartner haben Verträge ... mit der Verteidigungsindustrie unterzeichnet, um die Produktion angesichts der langfristigen Nachfragesignale hochzufahren, und mehrere NATO-Bündnispartner haben auch gemeinsame Projekte oder die Beschaffung verschiedener Munitionstypen, aber auch die Lagerung von Munition in Angriff genommen", heißt es in der Niederschrift der Erklärung Stoltenbergs.
+++ 21:20 Russische Behörden verbieten 13-Jähriger nach Kritik am Krieg Kontakt zum Vater +++
In Russland wird einem 13-jährigen Mädchen nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe wegen kritischer Kommentare zur Militäroffensive in der Ukraine der Kontakt zu ihrem unter Hausarrest stehenden Vater verweigert. Die in einem "Rehabilitationszentrum" für Jugendliche untergebrachte Maria Moskaljewa dürfe "nicht mit ihrem Vater telefonieren", erklärt die Organisation OVD-Info. Nach Angaben der Menschenrechtler hatten die russischen Behörden die Familie erstmals nach einem Vorfall im April 2022 ins Visier genommen: Wie die unabhängige Nachrichtenwebsite Medusa berichtet, hatte das Mädchen aus der Region Tula südlich der russischen Hauptstadt Moskau damals im Kunstunterricht eine pro-ukrainische Zeichnung angefertigt und darauf "Nein zu Krieg" und "Ruhm der Ukraine" geschrieben. Ihr alleinerziehender Vater Alexej Moskaljew wurde daraufhin zu einer Zahlung von 32.000 Rubel (umgerechnet rund 400 Euro) verurteilt, weil er in Kommentaren in den Online-Netzwerken die russische Offensive kritisiert hatte. Nun wird Moskaljew erneut vorgeworfen, in Beiträgen auf Online-Netzwerken die "Armee diskreditiert" zu haben. Anfang März wurde er nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Rua Nowosti unter Hausarrest gestellt und seine Tochter in das Jugendzentrum gebracht. Eine Online-Petition zur Unterstützung von Vater und Tochter hatte bis Mittwoch 65.000 Unterschriften erhalten.
+++ 20:55 Duda bereit, alle polnischen MiG-29-Kampfjets an Ukraine zu liefern +++
Polen ist nach Worten von Präsident Andrzej Duda bereit, der Ukraine im Rahmen einer internationalen Koalition seine Kampfjets vom sowjetischen Typ MiG-29 zu überlassen. "Wir sind bereit, diese Flugzeuge zu liefern, und ich bin sicher, dass die Ukraine bereit wäre, sie sofort einzusetzen", sagt Duda dem US-Sender CNN. Für die Zukunft sei es wichtig, mehr ukrainische Piloten auf US-Kampfflugzeugen F-16 auszubilden, so Duda bei seinem Besuch in Abu Dhabi am Persischen Golf. Die Diskussion über die polnischen MiG-29 kam schon vergangenes Jahr kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine auf. Nach Angaben polnischer Militärexperten hat das Land an der NATO-Ostgrenze noch etwa 30 Maschinen dieses Typs im Einsatz. Viele stammen aus alten DDR-Beständen.
+++ 20:21 EU will Ukraine mehr Munition liefern, weiß aber nicht, woher sie kommen soll +++
Im russischen Angriffskrieg stellt die Europäische Union der Ukraine mehr Munition in Aussicht - woher diese kommen soll, ist aber unklar. "Wir werden rasch handeln, um den Bedarf der Ukraine an Munition zu decken", verspricht der schwedische Verteidigungsminister Pal Jonson nach einem Treffen der europäischen Verteidigungsminister mit dem ukrainischen Ressortchef Oleksij Resnikow in Stockholm. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell spricht zwar von einer "Grundsatzeinigung auf ein Verfahren". Es gebe aber noch eine Reihe "offener Fragen", räumt er ein. Resnikow fordert zuvor bei dem Verteidigungsministertreffen eine Million Geschosse im Wert von vier Milliarden Euro, damit sich die Ukraine weiter gegen den russischen Angriff verteidigen kann. Borrell schlägt vor, dass die EU-Länder der Ukraine in einem ersten Schritt Munition aus ihren Beständen im Wert von einer Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Die europäischen Bestände sind aber weitgehend leer.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hny/jpe/rog/AFP/dpa/rts/DJ