Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:09 Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka dauern an +++
Die schweren Kämpfe um die Ortschaften Bachmut und Awdijiwka im Donbass im Osten der Ukraine dauern nach Angaben aus Kiew an. Dort seien mehrere Vorstöße russischer Truppen abgewehrt worden, teilt der ukrainische Generalstab am Abend in Kiew mit. Aus Cherson im Süden der Ukraine wurden mehrere Angriffe aus russischen Mehrfachraketenwerfern gemeldet. Dort habe es Tote und Verletzte gegeben, heißt es. Bei mehreren Angriffen der ukrainischen Luftstreitkräfte und der Rohr- und Raketenartillerie seien russische Truppen und auch Panzerfahrzeuge ins Visier genommen worden. Allerdings machten die Militärs in Kiew keine näheren Ortsangaben.
+++ 20:41 US-Militärkreise: Russland verwendet mehr als 40 Jahre alte Munition +++
Russland verwendet nach Angaben aus US-Militärkreisen inzwischen auch minderwertige, jahrzehntealte Munition mit hohen Versagerquoten. "Sie haben auf ihre alternden Munitionsbestände zurückgegriffen", sagt der hochrangige Insider, der namentlich nicht genannt werden will. Zum Teil sei die Munition mehr als 40 Jahre alt. "Mit anderen Worten, man lädt die Munition, drückt die Daumen und hofft, dass sie abgefeuert werden kann, oder dass sie beim Aufschlag explodiert." Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.
+++ 20:13 Bericht: Russland attackiert Ukraine mit von ihr hergestellten Flugkörpern +++
Die Truppen des Kremls greifen die Ukraine mit von ihr hergestellten Luft-Boden-Marschflugkörpern vom Typ Ch-55 an, berichtet die "New York Times". Dabei beruft sie sich auf Angaben von Vadym Skibitsky, einem leitenden Beamten des ukrainischen Geheimdienstes. Die Geschosse soll die Ukraine Russland demnach aufgrund des Budapester Memorandums von 1994 übergeben haben. Innerhalb dieser Vereinbarung hat die Ukraine ihr nukleares Arsenal - das weltweit drittgrößte zu jener Zeit - aufgegeben. Alle Flugkörper, die atomar bestückt werden konnten, übergab sie Russland, um im Gegenzug Sicherheitsgarantien zu erhalten. Der britische Militärgeheimdienst sowie das Pentagon haben die Nutzung der Marschflugkörper bestätigt, schreibt die Zeitung.
+++ 19:55 Norwegische Flüchtlingshilfe erwartet Hunderttausende Ukrainer in Europa +++
In diesem Winter werden nach Darstellung des Chefs der Norwegischen Flüchtlingshilfe Hunderttausende weitere Menschen aus der Ukraine in Europa Zuflucht suchen. "Niemand weiß wie viele es sein werden, aber es werden weitere Hunderttausende sein, da die schrecklichen und rechtswidrigen Bombenangriffe auf die zivile Infrastruktur das Leben an zu vielen Orten unerträglich machen", sagt Jan Egeland der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefonat. Er sehe die Gefahr, dass diese sich verschlimmernde Krise in Europa ähnlich schlimme Krisen in der übrigen Welt überschatte.
+++ 19:27 Scholz erwägt Zusammenarbeit mit Russland nach Kriegsende +++
Bundeskanzler Olaf Scholz stellt Russland für den Falle einer Beendigung des Ukraine-Kriegs die Rückkehr zu einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Aussicht. Scholz sagt beim 70-jährigen Jubiläum des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Russland werde auch nach Kriegsende das größte Land auf dem europäischen Kontinent sein. Deshalb sei es zentral, für diese Zeit Vorbereitungen zu treffen. "Klar ist: Gegenwärtig werden die Beziehungen, die wir hatten, zurückgefahren", sagt Scholz. "Aber ein Russland, das den Krieg beendet, und Bürgerinnen und Bürgern in Russland, die eine andere Zukunft für sich erstreben, brauchen auch die Chance, dass es in einer anderen Zeit wieder möglich ist, ökonomische Kooperationen zu beginnen." Scholz sagt weiter: "Nur das ist nicht jetzt. Jetzt verschärfen wir die Sanktionen."
+++ 19:06 Scholz: "Putin ist isoliert" +++
Die G7-Staaten sichern der Ukraine weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zu. Die Staaten stünden nach wie vor fest an der Seite der Ukraine, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz am Abend in Berlin nach einer Schaltkonferenz mit den anderen Staats- und Regierungschefs und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Man werde die Ukraine unterstützen "solange, wie es nötig ist". Gleichzeitig halte man den wirtschaftlichen Druck auf Russland hoch. Scholz zieht zugleich eine Bilanz der deutschen G7-Präsidentschaft in diesem Jahr. Der russische Überfall auf sein Nachbarland Ende Februar habe eine entschlossene und starke Antwort der Verbündeten erfordert, allen voran der G7. "Es ist gelungen, diese entschlossene Antwort zu geben. Die wirtschaftlich stärksten Demokratien der Welt sind nun noch enger zusammengerückt, als sie es ohnehin schon waren", sagt Scholz. Auch die G20-Staatengruppe habe klare Worte gefunden. "Putin ist isoliert. Er steht alleine da", bilanziert Scholz.
+++ 18:41 Selenskyj hält schnelles Kriegsende bei plötzlichem Tod Putins für möglich +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von seinen Plänen für die Zeit nach dem Krieg mit Russland erzählt. "Ich will einfach ans Meer und mal ein Bier trinken", sagt der 44-Jährige gemäß ukrainischen Medien in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem US-amerikanischen Show-Moderator David Letterman. Das werde jedoch erst nach dem Sieg der Ukraine möglich sein. "Bis zu unserem Sieg werde ich aber Präsident sein", sagt der 2019 gewählte Staatschef selbstsicher. Gleichzeitig hält Selenskyj ein schnelles Kriegsende für möglich, sollte der russische Präsident Wladimir Putin plötzlich sterben. Autoritäre Regime seien auf eine Person zugeschnitten. "Wenn dieser Mensch geht, dann stehen die Institutionen still. Eine solche Zeit war in der Sowjetunion. Alles blieb stehen", behauptet Selenskyj. Russland wäre beim Tod des 70-jährigen Putin zuerst einmal mit sich selbst beschäftigt.
+++ 18:23 Habeck: Russland kann kein Partner der deutschen Wirtschaft mehr sein +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagt bei einer Festveranstaltung des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Russland könne kein Partner des Verbandes mehr sein. Der Grünen-Politiker verweist auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Nun gelte es wirtschaftlich neue Länder zu entdecken und mit diesen zu kooperieren, Kasachstan zum Beispiel.
+++ 17:47 London erwägt Lieferung von Langstrecken-Waffen +++
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace zeigt sich bei anhaltendem russischem Beschuss von zivilen Zielen aufgeschlossen für Waffen mit längerer Reichweite für die Ukraine. Großbritannien verfüge über Waffen mit längerer Reichweite und könnte diese an die Ukraine liefern, falls Russland die Genfer Konventionen breche, sagt Wallace im Parlament. Die Ukraine wirft Russland vor, Kamikaze-Drohnen einzusetzen, um die Energie-Infrastruktur und andere Ziele zu treffen.
+++ 17:23 Ukraine meldet Abwehr russischer Vorstöße im Osten +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben russische Vorstöße im Osten des Landes zurückgeschlagen. Es habe sich um Angriffe auf vier Siedlungen in der Region Donezk und acht in Luhansk gehandelt, erklärt der Generalstab. Russland setze an der Front Raketen, Drohnen und Artillerie ein. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Die beiden Regionen gehören zu insgesamt vier, die die Regierung in Moskau zu russischem Staatsgebiet erklärt hat. Berichte über neue Angriffe in der Nacht auf das ukrainische Energienetz lagen zunächst nicht vor.
+++ 16:57 Slowakei spricht mit NATO-Partnern über Lieferung von MiG-29-Kampfjets +++
Die Slowakei sei bereit, der Ukraine die seit langer Zeit versprochenen Kampfjets vom Typ MiG-29 zu liefern, sagt der slowakische Außenminister Rastislav Kačer in einem Interview der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax. Momentan spreche die Slowakei mit NATO-Partnern über die Organisation der Lieferung. Die Vorbereitungen starteten in den kommenden Wochen. Eine ukrainische Delegation werde dann neben Vertretern der USA an einem Treffen teilnehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sei über "genügend Details" informiert worden, die jedoch aus Sicherheitsgründen nicht an die Öffentlichkeit dringen dürften.
+++ 16:31 Polen schult ukrainische Mediziner in der Luftrettung +++
In Polen sollen rund 550 Ärzte und Sanitäter aus dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine in der medizinischen Luftrettung geschult werden. Nach Angaben des Leiters der polnischen medizinischen Luftrettung hat die erste Gruppe der auch in Frontnähe arbeitenden Mediziner ihre Ausbildung aufgenommen. Der zehntägige Kurs umfasst einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP zufolge theoretische und praktische Inhalte und medizinische Verfahren. Geübt werde dabei etwa auch die Evakuierung und der Transport von Patienten aus Kriegsgebieten, in denen Hubschrauber nicht landen können.
+++ 16:09 Russland will seine Nukleardoktrin nicht so schnell ändern +++
Russland beabsichtigt eigenen Angaben zufolge keine rasche Änderung seiner Nukleardoktrin über den Einsatz von Massenvernichtungswaffen. "Es ist keine Rede von irgendwelchen schnellen Handlungen in dieser Hinsicht", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. In der vergangenen Woche hat Kremlchef Wladimir Putin wiederholt erklärt, dass Russlands Doktrin den Einsatz von Atomwaffen als Reaktion auf einen solchen Angriff vorsehe. Zugleich wies er darauf hin, dass die USA laut ihrer Doktrin angeblich Erstschläge ausführen könnten. Dabei machte er deutlich, dass Russland vor diesem Hintergrund über seine eigene Sicherheit nachdenken müsse. Putins Sprecher Peskow erklärt dazu nun, dass es einen steten Prozess von Überlegungen und Analyse auf Expertenebene zur Lage in der Welt gebe.
+++ 15:52 Polens Präsident dankt Deutschland für Schutz des "polnischen Himmels" +++
Polens Präsident Andrzej Duda hat sich bei Deutschland für die Verlegung von Luftabwehrraketensystemen vom Typ Patriot in sein Land bedankt. "Für uns in Polen ist das eine sehr wichtige Geste eines Verbündeten und eine sehr wichtige Geste seitens des Nachbarn", sagt Duda nach einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin. "Danke dafür, dass diese Raketen den polnischen Himmel und den polnischen Boden schützen werden." Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet haben Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und ihr polnischer Kollege Mariusz Blaszczak vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden. Blaszczak sorgte zwischenzeitlich für erhebliche Verstimmung in Berlin, weil er vorschlug, die Patriots besser in der Ukraine zu stationieren. Inzwischen ist klar, dass drei Feuereinheiten doch nach Polen kommen werden. Am kommenden Dienstag soll ein Erkundungsteam der Bundeswehr in das Nachbarland reisen, um geeignete Stellungen zu inspizieren.
+++ 15:33 Hochhaus in Cherson beschossen - ein Toter +++
Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft auf Telegram die Stadt Cherson bombardiert. Die Geschosse seien aus russischen Lagern am östlichen Ufer des Flusses Dnipro abgefeuert worden. Bei den Attacken sei Feuer in einem Hochhaus ausgebrochen, wobei ein Mensch getötet und vier weitere Personen verletzt worden seien.
+++ 15:08 EU stockt Militärhilfe um zwei Milliarden Euro auf +++
Die Europäische Union stockt ihre Militärhilfe für die Ukraine weiter auf: Die EU-Außenminister verständigen sich auf zusätzliche zwei Milliarden Euro für das kommende Jahr, wie der Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel mitteilt. Er sprach von einem "klaren politischen Signal" der EU für die militärische Unterstützung der Ukraine und anderer Partner. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten die Zusatzmittel laut Borrell auf 5,5 Milliarden Euro aufgestockt werden, wie es unter anderem Deutschland gefordert hat. Das zusätzliche Geld soll in die Europäische Friedensfazilität einfließen. Dabei handelt es sich um einen Fonds von bisher 5,7 Milliarden Euro außerhalb des EU-Haushalts, aus dem die Mitgliedsländer unter anderem Waffenkäufe für die Ukraine refinanzieren.
+++ 14:44 Russen verurteilen Mann wegen Bericht über Traum von Selenskyj +++
Weil er öffentlich von einem Traum über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj berichtet hat, ist ein Mann in Russland zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Iwan Lossew aus dem sibirischen Tschita sei der "Diskreditierung" von Russlands Armee für schuldig befunden worden und müsse deshalb nun 30.000 Rubel (rund 450 Euro) zahlen, berichten russische Medien unter Berufung auf das zuständige Gericht. Ermittelt worden war gegen Lossew wegen verschiedener Beiträge im sozialen Netzwerk Instagram - darunter einem, in dem er schildert, wie ihm im Schlaf Selenskyj erschienen sei. Er habe geträumt, im Zuge der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Mobilmachung für die Front in der Ukraine eingezogen und in ein Ausbildungs-Camp gebracht worden zu sein, schreibt der Mann. Weiter schildert er den Inhalt seines Traumes so: "In diesem Moment kommt Selenskyj an mir vorbei und sagt: 'Oh, ich habe deine Instagram-Storys gesehen. Ruhm der Ukraine!' Und ich antworte: 'Ruhm den Helden!'"
+++ 14:23 Kiew: Mehr als 600 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 620 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 94.760 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 24 weitere Panzer verloren (2966). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 5900 gepanzerte Fahrzeuge und 1600 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 13:44 Kremlsprecher: Putin wird keine Jahrespressekonferenz abhalten +++
Russlands Präsident Wladimir Putin bricht mit einer Tradition: Russlands Präsident wird das erste Mal seit zehn Jahren nicht seine jährliche Pressekonferenz am Jahresende abhalten. Das berichtet das belarussische Oppositionsmedium "Nexta". Demnach sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern: "Es wird vor Neujahr keine (Pressekonferenz) mehr geben." Einen Grund nannte Peskow nicht für den Bruch mit der Tradition, sagte aber, der russische Staatschef "spreche regelmäßig mit der Presse, auch bei Auslandsbesuchen". Vergangenes Jahr habe Putin über mehrere Stunden gesprochen. Ein Bild des TV-Journalisten Patrick Reevell von "ABC News" zeigt, wie viele Journalisten im vergangenen Jahr dabei waren:
+++ 13:07 "Keine qualitativen Neuerungen" bei deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine +++
Deutschland hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen zugesagt - allerdings nur im bisherigen Rahmen. Es gebe "keine qualitativen Neuerungen", sondern ausschließlich Lieferungen "entlang dessen, was Deutschland seit Beginn des Krieges liefert", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Der wiederkehrenden Forderung nach Kampfpanzern erteilte er damit indirekt eine erneute Absage. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, er habe in Berlin Zusagen für weitere Waffenlieferungen erhalten. "Welche, werden wir zu gegebener Zeit gemeinsam bekannt geben", sagte Makeiev. Die Ukraine hat mehrfach die Lieferung von "Marder"- und "Leopard"-Panzern gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD schloss dies bislang jedoch aus, weil auch kein anderes NATO-Land solche Panzer zur Verfügung stelle.
+++ 12:51 Munz: Iranische Militärdelegationen in Moskau gesehen +++
Wieder greift Russland die Ukraine breitflächig mit Kampfdrohnen an. Die Fluggeräte stammen mutmaßlich aus dem Iran. Auch wenn beide Länder eine Rüstungskooperation dementieren, gibt es deutliche Anzeichen, dass die Wahrheit anders aussieht, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau.
+++ 12:32 Baerbock reist zu Ukraine-Konferenz nach Paris +++
Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen wird nach Angaben ihres Ministeriums morgen an einer internationalen Ukraine-Konferenz in Paris teilnehmen. Man gehe davon aus, dass viele Teilnehmer dort weitere Hilfsleistungen ankündigen werden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin und ergänzte auf Nachfrage: "Sie können damit rechnen, dass die Außenministerin auch etwas verkünden wird." Details nannte er nicht. Bei der Konferenz in der französischen Hauptstadt soll es unter anderem um kurzfristige Maßnahmen zur Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur und der Wasserversorgung gehen. Das russische Militär sorgt seit Wochen mit gezielten Angriffen für massive Ausfälle bei Strom und Wasser, um die ukrainische Bevölkerung zur kalten Winterzeit unter Druck zu setzen.
+++ 11:45 Gerashchenko: Ukrainische Botschaft in Athen erhält Paket mit Blutflecken +++
Die ukrainische Botschaft in Griechenland hat ein mit Blut beschmiertes Paket erhalten. Das berichtet der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, bei Twitter. Demnach gab der Absender die gleiche Adresse an wie bei anderen Paketen mit Drohungen gegen ukrainische Botschaften. Die griechische Polizei untersuche bereits den Vorfall, wie Gerashchenko unter Berufung auf das ukrainische Außenministerium schreibt. "Sie halten sich für nicht strafbar", kommentiert er den Vorgang.
+++ 11:09 ntv-Korrespondentin in Kiew: "Wer im Hochhaus lebt, hat ein Riesenproblem" +++
Der Winter hat gerade erst begonnen, doch für viele Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Situation schon jetzt dramatisch. Die Stromversorgung ist immer wieder unterbrochen und das führt in vielen Bereichen des Lebens zu gravierenden Problemen. ntv-Korrespondentin Carolin Unger berichtet aus Kiew.
+++ 10:48 G7-Staaten beraten über Lage in der Ukraine +++
Die G7-Staats- und Regierungschefs werden sich am Nachmittag in einer Videoschalte beraten. Thema dürfte unter anderem die Lage in der Ukraine sein. Zu Beginn des digitalen Treffens soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen. Die Bundesregierung lädt zu einer anschließenden Pressekonferenz mit Kanzler Olaf Scholz ein. Deutschland hat noch bis Jahresende den Vorsitz in der Gruppe der wichtigsten Industrieländer. Der Gruppe gehören die USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Kanada und Japan an.
+++ 10:16 Bekommt die EU einen "Sanktionsbeauftragten"? +++
Einem Bericht zufolge soll die EU einen "Sanktionsbeauftragten" bekommen, um so die Durchsetzung der Beschränkungen sicherzustellen und ein Umgehen der Maßnahmen gegen Russland zu erschweren. Wie die "Financial Times" berichtet, wurde David O’Sullivan, ein ehemaliger EU-Botschafter in den USA, gebeten, den Job im neuen Jahr anzutreten. Unter Berufung auf einen hochrangiger EU-Beamten berichtet die Zeitung, dass die EU-Kommission die Ernennung morgen bestätigen werde. So soll sichergestellt werden, dass Länder, einschließlich der Türkei, die Sanktionen beachten, die gegen Menschen, Unternehmen, Organisationen oder Staaten verhängt werden, die Russlands Präsident Wladimir Putin und die russische Kriegsmaschinerie unterstützen.
+++ 09:55 Moskau: USA sind nicht konstruktiv +++
Die USA zeigen sich Russland zufolge nicht konstruktiv. Istanbul böte sich als Verhandlungsort an, zunächst müssten die USA aber mehr Willen aufbringen, sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Werschinin. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bereits mehrfach als Vermittler zwischen Russland und den USA fungiert.
+++ 09:25 EU-Außenbeauftragter Borrell: Noch keine Einigung bei neuem Sanktionspaket +++
Die EU-Mitgliedsländer haben sich noch nicht auf ein neuntes Sanktionspaket für Russland geeinigt. Es gebe noch offene Fragen, sagt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vor einem Treffen der EU-Außenminister. Er hoffe, dass diese noch heute oder morgen geklärt würden.
+++ 09:06 Hafen von Odessa nimmt Betrieb wieder auf +++
Der Hafen von Odessa nimmt den Betrieb wieder auf. Das gibt ein Sprecher des ukrainischen Infrastrukturministeriums bekannt. Nach einem russischen Angriff auf die Energieversorgung der Region musste er eingestellt werden.
+++ 08:54 ntv-Korrespondent: "Ukraine hofft auf Frost, um schwere Fahrzeuge bewegen zu können" +++
Trotz Energiemangels hofft die ukrainische Armee auf Frost, um Gerät zu bewegen und die stockende Gegenoffensive voranzutreiben. Aus Kiew berichtet ntv-Korrespondent Jakob Paßlick.
+++ 08:28 Ukraine verhängt Strafmaßnahmen gegen sieben orthodoxe Geistliche +++
Die Ukraine ordnet Strafmaßnahmen gegen sieben hochrangige Geistliche an. Wie die britische Zeitung "Guardian" berichtet, sind die Maßnahmen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj Teil eines strikten Vorgehens gegen einen Teil der orthodoxen Kirche mit langjährigen Verbindungen nach Moskau. Demnach gehören die Geistlichen zu den orthodoxen Führern, von denen bekannt ist, dass sie mit der russischen Invasion in der Ukraine sympathisierten. Selenskyj kündigte die Maßnahme in seiner nächtlichen Videoansprache an: "Wir tun alles dafür, dass der Aggressorstaat keine Strippen mehr ziehen kann, die der ukrainischen Gesellschaft schaden könnten." Aufgrund einer Anordnung des ukrainischen Sicherheitsrates wurde unter anderem das Vermögen der sieben Geistlichen beschlagnahmt und ein De-facto-Reiseverbot gegen sie verhängt. Die russisch-orthodoxe Kirche unterstützt die Invasion. Zwar trennte sich die mit Moskau verbundene Kirche von der russisch-orthodoxen Kirche, aber viele Ukrainer sind nach wie vor misstrauisch. Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU hat eine Reihe von Razzien in Gebäuden der ursprünglich eng mit Moskau verbundenen Kirche durchgeführt und letzte Woche einen hochrangigen Geistlichen beschuldigt, sich an antiukrainischen Aktivitäten beteiligt zu haben.
+++ 07:50 London: Russland wird Kontrolle über Donezk wahrscheinlich nicht ausweiten können +++
Russland strebt nach Einschätzung britischer Experten wahrscheinlich immer noch danach, die Kontrolle über die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson auszudehnen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg hervor. Doch den russischen Truppen fehle es an militärischer Schlagkraft. "Es ist höchst unwahrscheinlich, dass das russische Militär derzeit in der Lage ist, diese Gebiete zurückzuerobern", heißt es in dem Lagebericht. Darin wird auch als unwahrscheinlich eingestuft, dass die russischen Bodentruppen in den nächsten Monaten operativ bedeutende Fortschritte machen werden. Auch wenn Moskau seine militärischen Ziele momentan verfehle, halte die russische Militärführung den Briten zufolge dennoch an dem Plan fest, die Kontrolle in Donezk auszuweiten.
+++ 07:17 Selenskyj: Stromversorgung in Odessa teilweise wiederhergestellt +++
In der Hafenstadt Odessa ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Stromversorgung teilweise wiederhergestellt worden. Man tue alles, um unter diesen Bedingungen nach den russischen Drohnen-Angriffen das maximal Mögliche zu erreichen, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Odessa zähle zu den Regionen mit den häufigsten Blackouts. Nach russische Angriffen auf die Energieinfrastruktur waren am Vortag mehr als 1,5 Millionen Menschen in der südukrainischen Region Odessa ohne Strom.
+++ 05:40 Ukraine-Waffen werden jetzt in der Slowakei repariert +++
Mit einem neuen Reparaturzentrum nahe der slowakischen Grenze zur Ukraine wollen Regierungen und die Rüstungsindustrie den weiteren Einsatz schwerer Waffen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges sicherstellen. Der Stützpunkt habe den Betrieb aufgenommen, sagt Brigadegeneral Christian Freuding, Leiter des Sonderstabes Ukraine im Verteidigungsministerium. Der Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) organisiert in der Region nun die Instandsetzung von Großwaffen, die in Gefechten in der Ukraine beschädigt wurden. Zu ihnen zählt etwa die Panzerhaubitze 2000.
+++ 04:00 Biden: Luftverteidigung der Ukraine hat Priorität +++
Die USA werden offiziellen Angaben zufolge der Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung Priorität einräumen. Biden habe dies in einem Telefonat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilt das Weiße Haus mit. Biden habe auch Selenskyjs "erklärte Offenheit für einen gerechten Frieden auf der Grundlage der in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Grundprinzipien" begrüßt.
+++ 02:48 Tschechiens Präsident: Ukraine-Hilfe wichtiger als eigene Wirtschaftsinteressen +++
Der tschechische Präsident Milos Zeman räumt der Ukraine-Hilfe Vorrang vor eigenen Wirtschaftsinteressen seines Landes ein. "Jetzt ist nicht nur die Ukraine bedroht", betont er in einem Interview des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunks. In einer solchen Situation müssten Wirtschaftsinteressen in den Hintergrund treten und die Hilfe für die Ukraine dürfe nun nicht schwächer werden, fordert der in der Vergangenheit oft als "pro-russisch" kritisierte Zeman, dessen Amtszeit als Staatsoberhaupt Anfang März endet.
+++ 01:31 Ukrainischer Verteidigungsminister: Gegenoffensive kommt bei Frost +++
Die ukrainischen Streitkräfte warten nach den Worten des Verteidigungsministers auf günstigere Witterungsbedingungen, um ihre Gegenoffensive gegen die russischen Besatzer wieder aufzunehmen. Der aktuelle Übergang "vom trockenen Herbst zum noch nicht frostigen Winter" biete weder für Rad- noch Kettenfahrzeuge günstige Einsatzbedingungen", sagt Minister Olexij Resnikow bei einem Treffen mit seinem schwedischen Kollegen Pål Jonson in Odessa. "Ich denke, der (gegenwärtige) Rückgang von Aktivität an der Front ist auf das Wetter zurückzuführen." Die ukrainischen Streitkräfte dächten aber nicht ans Aufhören, sondern warteten auf Frost, um wieder Gegenangriffe durchzuführen.
+++ 00:14 Ukrainische Truppen greifen Wagner-Söldner an +++
Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben des Gouverneurs in Luhansk ein Hotel in der Stadt Kadiwka angegriffen, in dem sich Mitglieder der russischen privaten Söldnergruppe "Wagner" aufhielten. Bei der Attacke seien viele Mitglieder der Gruppe getötet worden, sagt Serhij Gaidai in einem TV-Interview mit dem ukrainischen Fernsehen. Beim russischen Verteidigungsministerium ist bislang keine Stellungnahme zu erhalten. Die Söldnergruppe Wagner ist eine russische paramilitärische Organisation.
+++ 23:09 Selenskyj: Lage in Odessa und anderen Regionen ist schwierig +++
Nach den gezielten russischen Angriffen auf das ukrainische Stromnetz bleibt die Lage in der Hafenstadt Odessa sowie auch in anderen Regionen nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwierig. "Wir tun alles, um das Licht in Odessa wiederherzustellen", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Wir tun alles, um unter diesen Bedingungen nach den russischen Treffern das Maximum herauszuholen." Russische Truppen hatten Odessa in der Nacht zum Samstag mit einer Welle iranischer Kampfdrohnen angegriffen und dabei für einen Ausfall der Stromversorgung der Stadt sowie des gesamten Umlandes gesorgt. "Kiew und Umgebung, Oblast Lemberg, Oblast Winnyzja, Oblast Ternopil, Oblast Tschernowyz und die Oblast Transkarpatien, Oblast Sumy, Oblast Dnipropetrowsk - die Situation bleibt sehr schwierig", sagt Selenskyj. Es werde jedoch alles versucht, "die Situation zu entspannen" und die Menschen mit Strom zu versorgen.
+++ 22:26 Kiew: Knapp 400 russische Soldaten an einem Tag gestorben +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 380 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 94.140 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem mehr als 2900 Panzer, mehr als 5900 gepanzerte Fahrzeuge und 1600 Drohnen verloren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 21:58 Tschechien kritisiert deutsche Blockade beim EU-Gaspreisdeckel +++
Der tschechische Energieminister Jozef Sikela hat die Bundesregierung heftig für ihren Widerstand gegen die Einführung eines EU-Gaspreisdeckels kritisiert. Deutschland habe starke Verantwortung für die Abhängigkeit der EU vom russischen Gas, sagte Sikela im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wenn ich Leadership anstrebe, muss ich die Interessen und Fähigkeiten der Schwächeren respektieren. Wenn wir scheitern, könnte das die Arbeit des ganzen Jahres vielleicht nicht vernichten, aber entwerten", betonte Sikela. Dann gebe es keinen Sieger, oder wenn, Wladimir Putin. Die EU-Kommission hatte vor einigen Wochen einen Gaspreisdeckel von 275 Euro je Megawattstunde vorgeschlagen, das aber zugleich an so strikte Bedingungen geknüpft, dass der Deckel selbst bei den Rekordpreisen in diesem Sommer nicht aktiviert worden wäre. Die Energieminister sollen auf einem Sondertreffen am Dienstag darüber entscheiden.
+++ 21:23 Charkiws Weihnachtsbaum steht in der U-Bahn +++
In der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, ist der Weihnachtsbaum aufgestellt worden. Und zwar nicht wie immer auf dem zentralen Freiheitsplatz, sondern kriegsbedingt im U-Bahnhof, der direkt darunter liegt. Auf dem Bahnsteig können die Bewohner der Stadt auch Silvester feiern – es wird ein kleines Konzert geben. Ab dem 19. Dezember werden zudem am Weihnachtsbaum Aufführungen für Kinder stattfinden. Wie der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terehow, betont, sei für die Durchführung der Neujahrsveranstaltungen kein Geld aus dem städtischen Haushalt ausgegeben worden. Alle Kosten tragen demnach Sponsoren.
Zum Vergleich, so sah der Charkiwer Weihnachtsbaum im Jahr 2020 aus:
Und das hier ist der diesjährige:
+++ 20:48 Macron spricht Unterstützung für ukrainischen Friedensplan aus +++
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seine volle Unterstützung für die ukrainischen Friedensvorstellungen ausgesprochen. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begrüßte Macron dessen Friedensplan, teilt der Élyséepalast im Anschluss an das Gespräch mit. Selenskyj hatte mehrfach einen Friedensplan unterbreitet, der unter anderem den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine vorsieht. Auch von der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sollen sich die Truppen zurückziehen. Hinzu kommen Reparationszahlungen, die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen sowie Sicherheitsgarantien des Westens für die Ukraine.
+++ 20:08 Ukrainischer Außenminister: Bislang keine deutsche Zusage für Panzerlieferung +++
Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba gibt es derzeit keine deutschen Zusagen für Panzerlieferungen an die Ukraine. "Eine solche Entscheidung ist noch nicht gefallen. Es gibt da keine Zusagen. Aber wir arbeiten daran, ganz offen", sagt Kuleba in der ARD. Die Ukraine verstehe nicht, warum Deutschland Artillerie liefere, aber keine Panzer. "Mit Stand jetzt gibt es Projekte aus Deutschland, das ist die Lieferung der Iris-T-Systeme, das sind Flugabwehrwaffen." Auch die Gepard-Panzer seien Flugabwehrwaffen. "Aber zum derzeitigen Moment sind nach meiner Kenntnis Panzer nicht in dieser Liste enthalten. Das ist sehr schade." Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hatte zuvor gesagt, er habe in Berlin Zusagen für weitere Waffenlieferungen erhalten. "Welche, werden wir zu gegebener Zeit gemeinsam bekanntgeben", sagte Makeiev in einem Interview der "Welt am Sonntag".
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, joh/ino/rts/AFP/dpa/DJ