Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:25 Bericht: Ukraine schießt zwei Flugzeuge ab +++

Das ukrainische Militär hat einem Bericht zufolge über dem Asowschen Meer ein russisches Flugzeug abgeschossen und weiteres beschädigt. Der ukrainische Sender RBC beruft sich auf Quellen in der Armee des Landes. Demnach wurde ein Frühwarnflugzeug vom Typ A-50 abgeschossen und ein Bomber vom Typ IL-22 beschädigt. Der Beschuss habe sich am Sonntag zwischen 21.10 und 21.15 Uhr Ortszeit ereignet.

+++ 22:17 Ukraine lehnt "Einfrieren" des Krieges ab +++
Für die Ukraine ist jeder Versuch inakzeptabel, den russischen Angriffskrieg in einen "eingefrorenen Konflikt" umzuwandeln, sagt der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in Davos. "Jeden Tag leben die Ukrainer unter den Bedingungen dieses Krieges, und wenn sie schlafen gehen, sind sie nicht sicher, ob sie aufwachen werden. Die Angriffe russischer Raketen und Drohnen dauern fast täglich und jede Nacht an", so Jermak. "Dieser Präsident und sein Team werden niemals zustimmen und kein Einfrieren des Konflikts akzeptieren. Das ist für die ukrainische Gesellschaft inakzeptabel... Die Ukraine braucht keine eingefrorenen Konflikte. Die Ukraine braucht einen gerechten Frieden."

Jermak bei der Ukraine-Konferenz in Davos

Jermak bei der Ukraine-Konferenz in Davos

(Foto: AP)

+++ 21:47 Selenskyj am Montag in Bern und Davos +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj reist am Montag in die Schweiz. Bei seinem Besuch in Bern wird er nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd, die Vorsitzenden beider Parlamentskammern sowie Parteichefs treffen. Er wird außerdem am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnehmen. In dem Schweizer Alpenort kommen ab Montag hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, darunter mehr als 60 Staats- und Regierungschefs. Die Tagesordnung ist geprägt von dem seit fast zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dem seit 100 Tagen andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen.

+++ 21:07 Russische Politikerin festgenommen +++
Die russische Polizei hat die Juristin Ekaterina Duntsowa festgenommen. Das schreibt der britische Journalist Marc Bennetts auf X. Duntsowa wollte bei den Präsidentschaftswahlen kandidieren, wurde aber nicht zugelassen. Die Festnahme erfolgte, nachdem Duntsowa erklärt hatte, dass sie eine neue politische Partei namens "Dämmerung" gründen werde.

+++ 20:46 Fast 90 Gefechte am Sonntag +++
Am Sonntag ist es an der Front in der Ukraine nach ukrainischen Angaben zu 86 Gefechten gekommen. Die ukrainische Armee habe fast 70 Angriffe der Russen abgewehrt, teilt der ukrainische Generalstab am Abend auf Facebook mit. Die ukrainische Luftwaffe habe an vier Orten Angriffe auf Personal, Waffen und Ausrüstung der russischen Armee durchgeführt.

+++ 20:02 Russische Behörde streitet ab, Häftlinge mit Kälte zum Kriegsdienst zu bewegen +++
Der russische Strafvollzugsdienst hat "im Internet kursierende Informationen" über Heizungsabschaltungen in russischen Gefängnissen dementiert. "Alle Justizvollzugsanstalten arbeiten ordnungsgemäß und halten sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Temperaturnormen", erklärt die Behörde in einer Presseerklärung. Darüber berichtet die russische Exil-Nachrichtenseite Meduza.

Am Samstag hatte Olga Romanowa, Chefin der Nichtregierungsorganisation "Russland hinter Gittern", der "Bild"-Zeitung gesagt, die Behörden würden die Heizungen in Gefängnisse bei Minusgraden abschalteten, um die Bedingungen so unerträglich zu machen, dass Insassen bereit wären, sich für den Krieg in der Ukraine zu melden. "In Russland gibt es drei Bevölkerungsgruppen, für die die meisten kein Mitleid empfinden, wenn sie an der Front sterben: Häftlinge, Minderheiten, die in den armen, von Moskau fernen Regionen wohnen, und neue Staatsbürger. Solange diese drei Gruppen in der Ukraine kämpfen und sterben, kann Putin dem Rest der Bevölkerung eine scheinbare Normalität vorgaukeln."

+++ 19:27 Ukrainische Luftwaffe schlägt landesweite elektronische Flugabwehr vor +++
Angesichts immer neuer russischer Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern gegen Ziele in der Ukraine schlägt die ukrainische Luftwaffe eine flächendeckende und dezentrale elektronische Flugabwehr vor. Die Kommunen könnten selbst die Mittel für den Kauf elektronischer Geräte aufbringen, mit deren Hilfe die Sensoren der anfliegenden Drohnen gestört werden könnten. "Man kauft zwar keine Waffen - also Schusswaffen, Kanonen oder Flugabwehrsysteme. Aber sie (die elektronischen Geräte) helfen, Leben zu retten", sagt Juri Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, im ukrainischen Fernsehen. "Eine Rakete kann auf diese Weise umgelenkt werden und ihr Ziel nicht erreichen", erklärt er die Wirkung der elektronischen Störgeräte. Diese könnten inzwischen problemlos privat erworben werden. "Es gibt keinen Grund, teure Raketen zu verschwenden, wenn man den Feind auf diese Weise aufhalten kann."

+++ 18:55 Belgorod stellt kleine Bunker im Zentrum auf +++
In der russischen Stadt Belgorod haben die Behörden im Stadtzentrum mit der Aufstellung modularer Schutzräume gegen Raketenangriffe begonnen. Das meldet das russische Exilmedium Mediazona unter Berufung auf einen lokalen Sender. Auch die russische Staatsagentur Ria Nowosti veröffentlichte Bilder eines solchen Schutzraums bei Telegram. Belgorod liegt in der Nähe der Grenze zur Ukraine.

+++ 18:35 In Davos diskutieren 83 Länder über Weg zum Frieden +++
Sicherheitsberater aus 83 Ländern haben schweizerischen Davos über einen möglichen Frieden in der Ukraine diskutiert. Absicht der Gespräche unter dem Vorsitz des ukrainischen Präsidentenberaters Andrij Jermak und des Schweizer Außenministers Ignazio Cassis sei gewesen, sich vorzubereiten, "sodass wir bereit und fertig sind, einen Prozess mit Russland einzuleiten - wenn die Zeit gekommen ist", sagt Cassis.

+++ 17:54 Kaja Kallas rechnet vor, was der Westen tun könnte +++
Die estnische Premierministerin Kaja Kallas hat andere europäische Länder aufgerufen, ihre Unterstützung der Ukraine deutlich auszuweiten. Estland habe beschlossen, der Ukraine in den kommenden vier Jahren mit mindestens 0,25 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts zu helfen, sagt Kallas dem "Kyiv Independent" in einem Interview. "Und wir haben an andere europäische Länder und Verbündete appelliert, dasselbe zu tun, denn wenn man an die gesamten Verteidigungshaushalte der Ramstein-Koalition denkt, dann sind diese viel größer als der stark aufgeblähte Verteidigungshaushalt Russlands." Russland gebe monatlich 5,3 Milliarden Euro für den Krieg aus. "Aber wenn man die Gesamthaushalte und diese 0,25 Prozent des BIP all dieser Ramstein-Koalitionsländer berücksichtigt, dann wären das 120 Milliarden. Das würde definitiv das Blatt zugunsten der Ukraine wenden."

Auf die Frage, ob Deutschland Taurus-Raketen zur Verfügung stellen sollte, sagte Kallas, die militärische Strategie überlasse sie den Militärexperten. "Was ich aus politischer Sicht sagen kann, ist, dass wir der Ukraine mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Ausrüstungen helfen sollten, denn nur so kann die Ukraine den Aggressor wirklich zurückdrängen."

Gemessen am Anteil am BIP ist Estland nach Litauen auf Platz zwei bei den Unterstützerländern der Ukraine. Deutschland (in absoluten Zahlen auf Platz zwei hinter den USA) ist in diesem Ranking weit abgeschlagen auf Platz 14.

+++ 17:28 Polizeisprecher: Russland greift erneut Getreidelager an +++
Die russische Luftwaffe hat nach offiziellen ukrainischen Angaben bei einem Angriff in der Ostukraine ein Getreidelager zerstört. Das Gebäude in Wowtschansk sei von einer Flugzeugbombe getroffen und größtenteils zerstört worden, teilt Polizeisprecher Serhij Bolwinow auf Facebook mit. In dem Ort unweit der Grenze zu Russland sei bei dem Angriff zudem ein Gebäude für den Getreideumschlag zerstört worden. "Glücklicherweise gab es keine Verletzten", schreibt Bolwinow. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Die ukrainische Polizei habe Ermittlungen wegen eines weiteren Verstoßes gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges aufgenommen, so Bolwinow.

+++ 17:05 Kind legte Brand in Kiewer Einkaufszentrum +++
Das Feuer am Samstag im Kiewer Einkaufszentrum Cosmopolit ist von einem sieben Jahre alten Jungen verursacht worden, teilt die Polizei in der ukrainischen Hauptstadt nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" mit. Bei dem Brand waren drei Menschen verletzt worden. Dem Bericht zufolge legte das Kind das Feuer absichtlich.

+++ 16:37 Petersburger Gouverneur weiß Grund für Krieg: genderneutrale Toiletten +++
Der Gouverneur von St. Petersburg, Alexander Beglow, hat genderneutrale Toiletten als Motivation für die russischen Soldaten in der Ukraine bezeichnet. Das berichtet das russische Exil-Medium Meduza. Demnach schrieb Beglow auf Telegram, er habe "unsere Jungs" - also verwundete russische Soldaten - in einem Krankenhaus besucht. "Diejenigen, die mit einem Maschinengewehr in der Hand durch die ukrainisierte Version des Donbass gegangen sind, verstehen gut, wofür wir kämpfen", so Beglow weiter. Mit der "ukrainisierten Version des Donbass" meint der Politiker das von Russland seit Kriegsbeginn besetzte Territorium - im Gegensatz zu den Gebieten im Osten der Ukraine, in die russische Truppen schon 2014 eindrangen. Diese Soldaten hätten in ukrainischen Schulen Toiletten gesehen, in denen es nicht nur Klos für Jungs und solche für Mädchen gebe, sondern auch "geschlechtsneutrale Räume". Diesen Soldaten müsse nicht erklärt werden, "für welche Werte wir stehen", so Beglow.

Um den Westen als minderwertig darzustellen, nutzt Russland schon seit Jahren Themen wie den Umgang mit sexuellen Orientierungen. In Russland selbst wurde die LGBTQ+-Bewegung im vergangenen Jahr als "extremistisch" eingestuft. Dass russische Soldaten in ukrainischen Schulen geschlechtsneutrale Toiletten gefunden haben, ist allerdings "ungefähr so wahrscheinlich wie der 1. FC Union Berlin auf dem ersten Rang in der Bundesliga in der laufenden Saison", sagt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy auf Anfrage von ntv.de. "Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen."

Russischen Angaben zufolge lebt mehr als ein Fünftel der Russen ohne Anschluss ans Abwassernetz.

+++ 15:56 Oligarch: Frieden nicht vor Mai 2025 +++
Der Kreml-nahe Oligarch Oleg Deripaska hält es für unwahrscheinlich, dass es bald Frieden in der Ukraine gibt. In Davos sei eine konstruktive Diskussion über die Beendigung des Konflikts nicht möglich, da keine russische Delegation anwesend sei, schreibt der russische Milliardär nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters auf Telegram. "Erwarten Sie Frieden nicht vor Mai '25", so Deripaska.

+++ 15:32 Schweiz sieht Ukraine-Konferenz in Davos als Erfolg +++
Die hohe Zahl der Teilnehmerländer bei der Ukraine-Konferenz in Davos ist nach den Worten des Schweizer Außenministers Ignazio Cassis ein großer Erfolg. Gut 80 Delegationen seien bei dem eintägigen Treffen. Die Verständigung auf Grundprinzipien für eine Friedenslösung auf so breiter Ebene könne dazu beitragen, Russland eines Tages an den Verhandlungstisch zu bekommen. Es sei ermutigend, dass Länder der BRICS-Gruppe (Brasilien, Indien, Saudi-Arabien und Südafrika) dabei seien, die Kommunikationskanäle zu Moskau offen halten, so Cassis. Auch China, das nicht teilnahm, müsse möglichst eingebunden werden.

Ignazio Cassis bei einer Pressekonferenz in Davos

Ignazio Cassis bei einer Pressekonferenz in Davos

(Foto: REUTERS)

Hohe Beamte und nationale Sicherheitsberater beraten in Davos über die sogenannte Friedensformel der Ukraine. Der Zehn-Punkte-Plan sieht den Abzug aller russischen Truppen, Strafen für russische Kriegsverbrecher, Reparationen und Sicherheitsgarantien vor. Es ist das vierte Treffen dieser Art. Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, wollte sich nach Abschluss der Konferenz am Abend äußern. Auf Telegram schrieb er, ein einfacher Waffenstillstand werde nicht das Ende der russischen Aggression in der Ukraine bedeuten, "sondern dem Angreifer nur eine Pause geben, um Kräfte zu sammeln".

+++ 15:18 Rumänische Bauern blockieren wieder Grenze zur Ukraine +++
Wie bereits gestern haben rumänische Bauern wieder damit begonnen, Lastwagen am Grenzübergang Siret zu blockieren. Das teilt die Grenzschutzbehörde der Ukraine mit. Die Aktion richtet sich offenbar - wie frühere Blockaden in Polen - gegen den Import von ukrainischem Getreide. Bislang erfolge der Verkehr von Autos, Bussen und Fußgängern jedoch wie gewohnt, so die Behörde.

+++ 14:38 Ukrainischer Oberbefehlshaber Saluschnyj besucht Truppen +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat nach eigenen Angaben mehrere Tage mit Truppen in der Nähe der Front im Süden und Osten des Landes verbracht, um künftige Operationen in den Regionen Cherson, Saporischschja und Donezk zu diskutieren. Auf seinem offiziellen Telegram-Kanal heißt es, Saluschnyj habe mit Befehlshabern und Brigadekommandeuren über Schritte zur "Steigerung der Effektivität des Truppeneinsatzes unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen und der Einsatzlage" gesprochen. Mit Vertretern der Marine diskutierte Saluschnyj demnach die Lage im Schwarzen Meer.

Ein auf Saluschnyjs Telegram-Kanal veröffentlichtes Bild

Ein auf Saluschnyjs Telegram-Kanal veröffentlichtes Bild

(Foto: Screenshot Telegram)

+++ 13:47 Ukraine freut sich über Leistung deutscher Leopard-Panzer im Schnee +++
Die Kälte und der Schnee setzen den ukrainischen Truppen an der Front stark zu. Glück scheinen die zu haben, die mit einem deutschen Leopard-Kampfpanzer ausgestattet sind. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilt auf X ein Video von einem Leopard, der im Schnee einen kurzen, steilen Hang problemlos hochfährt. Dazu schreibt das Ministerium: "Der ukrainische Winter passt gut zu diesem deutschen Leopard."


+++ 13:12 Munitionsmangel drückt Kampfmoral ukrainischer Einheiten +++
Aufgrund des Munitionsmangels können ukrainische Einheiten an mehreren Frontabschnitten nicht so stark agieren, wie sie gerne würden. Das wirkt sich nicht nur auf das Kampfgeschehen, sondern auch auf die Stimmung unter den Soldaten aus. ntv-Reporter Gordian Fritz fängt ein Bild der Situation an der Front ein.

+++ 12:55 Ukraine erhält Hilfspaket aus Dänemark +++
Dänemark wird der Ukraine ein neues Hilfspaket in Höhe von mehr als 21 Millionen Dollar für den Wiederaufbau der südukrainischen Stadt Mykolajiw zur Verfügung stellen. Das Hilfspaket umfasst unter anderem Projekte zur Entminung landwirtschaftlicher Flächen und zum Wiederaufbau des Studentenwohnheims der Staatlichen Agraruniversität in Mykolajiw. "Dänemark ist einer unserer engagiertesten Partner im Wiederaufbauprozess. Im Frühjahr 2023 hat das Land die Schirmherrschaft über Mykolajiw und die Region Mykolajiw übernommen. Seitdem haben wir bereits Fortschritte bei der Wiederherstellung der Stadt gemacht - die meisten Projekte früherer Hilfspakete sind entweder bereits abgeschlossen oder schreiten erfolgreich voran", sagte Alexander Kubrakow, Minister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur der Ukraine.

+++ 12:40 Verurteilter russischer Ex-Bürgermeister geht an die Front statt ins Gefängnis +++
Ein wegen Korruption verurteilter Ex-Bürgermeister der ostrussischen Großstadt Wladiwostok geht einem Zeitungsbericht zufolge statt ins Gefängnis an die Front in der Ukraine. Oleg Gumenjuk war im vergangenen Jahr zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, weil er Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet mehr als 390.000 Euro angenommen haben soll. Er war ab 2018 Bürgermeister der Hafenstadt in Russlands Fernem Osten und trat 2021 nach massiver Kritik an seiner Amtsführung zurück. Wie die Zeitung "Kommersant" am Sonntag unter Berufung auf Gumenjuks Anwalt berichtete, meldete sich der ehemalige Politiker inzwischen zum Dienst an der Front. Gumenjuk habe seine Einberufungsorder für den 22. Dezember bekommen, sagte sein Anwalt Andrej Kitaew der Zeitung zufolge. Russland bietet Häftlingen Begnadigung an, wenn sie sich für den Frontdienst in der Ukraine melden. Zehntausende Gefangene haben davon Gebrauch gemacht.

+++ 12:12 Kremlkritiker in Moskau von Auto überfahren +++
In Moskau ist der russische Dichter und Kremlkritiker Lew Rubinstein ums Leben gekommen. Der 76-Jährige starb am Sonntag, sechs Tage nachdem er in Moskau von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden war, erklärte seine Tochter Maria Rubinstein in ihrem Blog auf der Website "Live Journal". Rubinstein war am 8. Januar beim Überqueren einer Straße in der Hauptstadt angefahren und in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben der Moskauer Verkehrsbehörde hatte der bereits an mehreren Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung beteiligte Autofahrer vor dem Zebrastreifen nicht abgebremst. Der 1947 in Moskau geborene Rubinstein galt als Mitbegründer des Moskauer Konzeptionalismus, der den Sozialistischen Realismus ablehnte und sich über ihn lustig machte.

+++ 11:55 London: Kriegsauswirkungen könnten für russische Bevölkerung bald spürbar werden +++
Das britische Verteidigungsministerium erklärte in seiner jüngsten Ausgabe der Verteidigungsnachrichten, dass die Auswirkungen des Krieges mit der Ukraine auf die Gesundheitsversorgung in Russland nun "höchstwahrscheinlich" auch für die russische Zivilbevölkerung spürbar werden. Sie hätten Schwierigkeiten, Zugang zu Krankenhausleistungen zu erhalten und aufgrund der Behandlung von Verwundeten unter einem Mangel an medizinischen Produkten leidet.

+++ 11:10 "Wetterbedingungen bremsen Russlands Vorstöße aus" +++
Russische Streitkräfte starten immer wieder Vorstöße an mehreren Frontabschnitten. Doch das Wetter bremst größere Bewegungen aus - auf beiden Seiten. Das berichtet ntv-Reporter Gordian Fritz aus Kiew.

+++ 10:44 Nordkoreanische Außenministerin trifft Lawrow +++
Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui besucht nach Angaben staatlicher Medien kommende Woche Russland. Sie werde Russland von Montag bis Mittwoch auf Einladung von Außenminister Sergej Lawrow einen offiziellen Besuch abstatten, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. In den USA und Südkorea löst die zunehmende militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland Sorgen aus. Pjöngjang hat erst kürzlich ballistische Raketen sowie Raketenwerfer an Moskau geliefert. Einige von ihnen seien bei Luftangriffen auf die Ukraine Ende Dezember und Anfang Januar eingesetzt worden.

+++ 10:33 Russische Granaten treffen Wohnviertel in Cherson +++
Der russische Beschuss von Cherson hat nach Berichten lokaler und nationaler Behörden mindestens sechs Einwohner verletzt. Die russischen Streitkräfte feuerten am Samstag 28 Granaten auf Cherson ab und trafen dabei Wohnviertel und die Infrastruktur des Wasserhafens. Die regionale Militärverwaltung berichtet, dass mindestens sechs Menschen verletzt wurden, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Ein Mann wurde zunächst unter den Trümmern eines Wohnhauses eingeschlossen und konnte nach Angaben des Innenministeriums gerettet werden.

+++ 09:47 Rund 80 Staaten treffen sich in der Schweiz zur Ukraine-Konferenz +++
In der Schweiz hat eine Ukraine-Konferenz über die Grundsätze eines dauerhaften Friedens in dem Konflikt begonnen. Vertreter von rund 80 Staaten haben nach Angaben des Schweizer Außenministeriums ihre Teilnahme zugesagt. Das sind weitaus mehr als bei den drei Vorgängerkonferenzen im vergangenen Jahr in Dänemark, Saudi-Arabien und auf Malta. Im Mittelpunkt stehe die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sein Zehn-Punkte-Plan sieht unter anderem den Abzug aller russischen Truppen, Strafen für russische Kriegsverbrecher, Reparationen und Sicherheitsgarantien vor. Die Ukraine sucht breite Anerkennung dafür, um Ländern, die sie zu Zugeständnissen an Russland drängen wollen, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Für Deutschland ist nach Angaben einer Regierungssprecherin Jens Plötner dabei, Berater des Bundeskanzlers für Außen- und Sicherheitspolitik. Selenskyj wird selbst in Davos erwartet.

+++ 09:28 Belgorod will öffentliche Schutzräume einrichten +++
Als Reaktion auf die wiederkehrenden Raketenangriffe auf die russische Stadt Belgorod planen die Behörden laut Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow die Einrichtung zusätzlicher Schutzräume an öffentlichen Plätzen. Die örtliche russische Nationalgarde testete demnach am Samstag "modulare Stahlbetonstrukturen mit doppelter Verstärkung", berichtete Gladkov. Ihm zufolge verwendet das Verteidigungsministerium ähnliche Modelle zum Schutz des Personals. "Unser Ziel ist es, zusätzliche Schutzräume in belebten Gebieten zu errichten, zum Beispiel an Haltestellen. Im Falle einer Raketenbedrohung kann ein solches Modul zusammen mit den bestehenden Schutzräumen eingesetzt werden", so Gladkov. "Wir hoffen natürlich, dass sie nicht gebraucht werden", fügte er hinzu.

Die Stadt Belgorod liegt 30 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt und wurde russischen Angaben zufolge wiederholt angegriffen. Als Reaktion auf die Angriffe begannen die Beamten der Stadt, die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel mit Sandsäcken und Beton zu verstärken.

+++ 08:53 Ukraine wirft Russland Einsatz von verbotenem Tränengas vor +++
Die Ukraine wirft Russland den gehäuften Einsatz von verbotenem Tränengas gegen ukrainische Soldaten in ihren Schützengräben vor. Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren seien 626 Fälle gezählt worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. In den ersten Januartagen 2024 seien es 51 Fälle gewesen, mit steigender Tendenz von bis zu 10 Angriffen am Tag. Die Granaten mit dem Reizgas CS, das vielerorts auch von der Polizei verwendet wird, würden von Drohnen abgeworfen oder von Artillerie verschossen. Im Krieg ist der Einsatz von Tränengas durch die Chemiewaffen-Konvention verboten, die auch Moskau unterzeichnet hat. Unabhängige Bestätigungen für die ukrainischen Angaben gab es nicht. Das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) griff die Informationen in einem Bericht vom Samstagabend auf (Ticker-Eintrag von Samstag, 17:47 Uhr).

+++ 08:23 Video zeigt Chaos und Panik in Lagerhalle während Feuer ausbricht +++
Nach dem Großbrand eines Lagerhauses des russischen Online-Händlers Wildberries in St. Petersburg gibt es neue Details. Videos, die auf X veröffentlicht wurden, zeigen, wie im Inneren des Lagerhauses Chaos und Panik ausbracht. Viele wurden dem Brand ganz offensichtlich überrascht. Mitarbeiter rannten vor einer riesigen Feuerwand davon, jemand schrie: "Raus, alle raus! Das Dach bricht zusammen." Wegen wiederholter Fehlalarme sei der Feueralarm ausgeschaltet gewesen. Später berichteten Mitarbeiter von Wildberries auf X, dass sie das in Brand geratene Lagerhaus nicht ohne einer Personendurchsuchung verlassen durften, damit niemand etwas stehlen konnte.

Zeugenaussagen zufolge brannte das Lagerhaus innerhalb von 20 Minuten nieder. Von den 1200 Beschäftigten sollen zwei Menschen verletzt worden sein und einer werde vermisst, schreibt die estnische Politikerin Jaanika Merilo auf X. Von russischer Seite hat es bislang keine Berichte über Tote oder Verletzte gegeben.

+++ 07:37 Morgen beginnt für Menschen in Kiew erneut mit Luftalarm +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde mehreren Quellen zufolge um 06.30 Uhr (05.30 Uhr MEZ) erneut der Luftalarm ausgelöst. Auch in anderen Regionen im Land ging der Fliegeralarm los. Schon am Samstagmorgen wurde in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Russland griff mehrere Regionen mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen an. Hunderte Gebäude wurden zerstört, in der Oblast Sumy wurde ein Mensch verletzt. Die Ukraine befürchtet deshalb auch heute wieder massive Luftangriffe.

+++ 07:10 ISW: Wildberries-Lagerhäuser häufig Ziel von Razzien gegen Migranten und Militär-Vorladungen +++
Das Lagerhaus von Russlands größtem Online-Händlers Wildberries in St. Petersburg ist nach einem Feuer am Samstag komplett niedergebrannt. Lagerhäuser wie dieses sollen in den vergangenen Wochen wiederholt zum Ziel von Razzien geworden sein, bei denen Migranten von russischen Behörden festgenommen wurden und militärische Vorladungen erhielten. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht. "Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben kürzlich 700 Migranten in einem Lagerhaus von Wildberries im Gebiet Moskau festgenommen und im November 2023 einige Vorladungen zum Militär ausgestellt", heißt es. Russischen Quellen zufolge kam es vor dem Brand, vom 10. auf den 11. Januar, zu einer Massenschlägerei zwischen Arbeitsmigranten, was die russischen Behörden zu einer Razzia in dem Lagerhaus veranlasste, bei der mehrere Migranten militärische Vorladungen erhielten. Die russischen Behörden haben laut ISW immer wieder Razzien in Migrantengemeinschaften durchgeführt, um eingebürgerten Migranten Vorladungen zum Militär auszustellen und andere Migranten zum Militärdienst zu zwingen. "Wildberries scheint ein bemerkenswertes Ziel für diese Mobilisierungsrazzien zu sein, und das Unternehmen hat bereits zugegeben, dass solche Razzien seinen Betrieb unterbrochen haben."

Was den Großbrand in dem Lagerhaus bei St. Petersburg auslöste, ist noch unklar. Dem russischen Sender RBK zufolge heißt es aus dem Umfeld des Ministeriums, dass Brandstiftung eine der möglichen Ursachen sei. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldet, das Feuer sei auf fehlerhafte Verkabelungen zurückzuführen. Gerüchten aus dem Internet zufolge hätten Arbeiter selbst das Feuer gelegt, um gegen die Razzien und Einberufungen zu protestieren.

+++ 06:20 Oblast Sumy bei Angriffswelle besonders schwer getroffen +++
Russische Streitkräfte haben am vergangenen Samstag 12 ländliche Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy angegriffen, berichtet der "Kyiv Independent". Ein Zivilist wurde dabei in der Stadt Schostka verletzt, die etwa 53 Kilometer westlich der russisch-ukrainischen Grenze liegt. Insgesamt wurde die Region im Laufe des Tages 36 Angriffen ausgesetzt. Die Verwaltung registrierte 191 Explosionen in dem Gebiet. Über 300 Wohnungen wurden bei dem Angriff beschädigt. Russische Truppen setzten Artillerie, Mörser, Minen und Drohnen ein, um andere Gemeinden anzugreifen. Die Stadt Seredyna-Buda und die umliegenden Gebiete wurden mit 54 Explosionen in den letzten 24 Stunden am häufigsten angegriffen. Seredyna-Buda liegt nur wenige Kilometer westlich der ukrainisch-russischen Grenze. Die Bewohner der gefährdeten Gemeinden sind täglich dem Beschuss durch die nahe gelegenen russischen Truppen ausgesetzt.

+++ 05:19 Ukraine befürchtet neue russische Angriffswelle +++
In der Ukraine werden neue russische Angriffe befürchtet. Erst in der Nacht zum Samstag hatte die russische Armee die Ukraine zum wiederholten Mal mit Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen binnen weniger Stunden beschossen.

+++ 03:11 Russland will Eisenbahnschienen nach Mariupol verlegen +++
Russland will die Eisenbahnlinie zwischen der besetzten Stadt Mariupol in der Ukraine und dem russischen Rostow am Don fortsetzen. Der Stadtrat von Mariupol hat eine entsprechende Erklärung auf Telegramm veröffentlicht. Laut dem Bericht will das russische Militär damit seine Logistik erleichtern und die Abhängigkeit der Armee von der Krim-Brücke verringern.

+++ 23:58 Unterstützung für Ukraine: US-Präsident Biden warnt Republikaner +++
Die Republikaner im US-Senat blockieren seit Anfang Dezember eine zusätzliche Finanzierungsvorlage, die 61 Milliarden Dollar an Hilfe für die Ukraine vorsieht. Laut US-Präsident Joe Biden werden die Republikaner "für vieles bezahlen müssen", falls sie der Ukraine keine finanzielle Unterstützung zukommen lassen werden. Das sagt Biden in einem auf der Website des Weißen Hauses veröffentlichten Statement. Ein Journalist hatte den US-Präsidenten gefragt, wie es mit der Unterstützung für die Ukraine weitergeht.

Biden spricht zu Reportern, als er das Weiße Haus in Washington auf dem Weg nach Camp David verlässt. Dort wird der US-Präsident das Wochenende verbringen.

Biden spricht zu Reportern, als er das Weiße Haus in Washington auf dem Weg nach Camp David verlässt. Dort wird der US-Präsident das Wochenende verbringen.

(Foto: picture alliance / abaca)

+++ 22:16 Ukraine: Wir verhandeln mit 30 Ländern über Sicherheitsabkommen +++
Mehrere Länder seien bereit, mit der Ukraine ein Abkommen über Sicherheitsgarantien zu unterzeichnen, sagt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal im ukrainischen Fernsehen. Mit Blick auf das gerade abgeschlossene Sicherheitsabkommen mit Großbritannien sagt Schmyhal: "Wir verhandeln mit Partnern über die Unterzeichnung ähnlicher Abkommen." Konkret gehe es um etwa 30 Länder, die die Erklärung der G7-Staats- und Regierungschefs unterstützt hätten, die während des NATO-Gipfels in Vilnius bekannt gegeben worden sei.

+++ 21:52 Blockade an rumänischem Grenzübergang beendet +++
Die Bauernblockade des Lkw-Verkehrs am rumänischen Grenzübergang Siret zur Ukraine ist beendet (siehe unten, Eintrag 16:43). Das meldet der ukrainische Grenzschutz, berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform. "Die Sperrung der Durchfahrt von Lastkraftwagen durch den Kontrollpunkt Porubne-Siret auf dem Territorium Rumäniens wurde aufgehoben. Die Durchreise von Lastkraftwagen und Pkw, Personenbussen und Fußgängern erfolgt nach dem festgelegten Verfahren", so der Grenzschutz.

+++ 21:39 Stromausfälle in Rostow am Don +++
In der russischen Großstadt Rostow am Don gibt es einen Stromausfall in mehreren Bezirken. Das berichtet der ukrainische Sender RBC unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Außerdem soll in einigen Stadtteilen der Wasserdruck in den Wasserhähnen und die Heizung ausgefallen sein. Schon zu Beginn des Jahres habe es in Rostow Stromausfälle gegeben, so RBC.

"Die Ukrainer werden die Verantwortung dafür nicht übernehmen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es gleichzeitig in ganz Russland in wichtigen Städten zu massiven Infrastrukturausfällen kommt, dürfte kein Zufall sein", kommentiert ein Militärexperte auf X.

+++ 20:35 Ukrainischer Digitalminister ruft Landsleute zum Drohnenbau auf +++
Der ukrainische Vize-Ministerpräsident und Minister für digitale Transformation, Michail Fedorow, fordert die Ukrainer auf, eine Schulung zu absolvieren und zu Hause sogenannte First-Person-View-Drohnen zusammenzusetzen. "Die Ukrainer entwickeln ständig coole Initiativen, um den Verteidigungskräften zu helfen", sagt Fedorow einem Bericht zufolge. Eine davon sei "ein Ingenieurkurs, der Ihnen beibringt, wie man das macht". Fertige Drohnen würden einem Text unterzogen und dann dem Militär übergeben. Die Schulung sei kostenlos, Teilnehmer hätten bereits mehr als 100 Drohnen angefertigt.

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Quelle: ntv.de, hvo/vmi/dpa/AFP/rts

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