RTL/ntv-Trendbarometer FDP ist wieder so weit unten wie im März
04.07.2023, 14:03 Uhr Artikel anhörenLeichte Verschiebungen in der politischen Stimmung zulasten der FDP: Die Liberalen verlieren im Trendbarometer leicht und sinken auf sechs Prozent. Weiterer Verlierer in dieser Woche ist Olaf Scholz in der Kanzlerfrage.
In der politischen Stimmung in Deutschland gibt es in dieser Woche nur leichte Verschiebungen. Die FDP verliert im Trendbarometer von RTL und ntv einen Prozentpunkt. Einen so schlechten Wert hatten die Freidemokraten zuletzt im März. Die Linke legt im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt zu und erreicht damit erstmals seit fünf Wochen wieder die Fünfprozentmarke. Die Werte aller anderen Parteien verändern sich nicht.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 27 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 19 Prozent (10,3 Prozent), SPD 18 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 15 Prozent (14,8 Prozent), FDP 6 Prozent (11,5 Prozent), Linke 5 Prozent (4,9 Prozent). Für sonstige Parteien würden sich 10 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden (8,7 Prozent).
Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit 25 Prozent weiter über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Forsa fragt für das Trendbarometer auch regelmäßig, wen die Deutschen zum Kanzler oder zur Kanzlerin wählen würden, wenn das Amt per Direktwahl vergeben würde - tatsächlich wird der Kanzler vom Bundestag gewählt. Bei der Kanzlerpräferenz verliert Amtsinhaber Olaf Scholz erneut an Rückhalt, ohne dass CDU-Chef Friedrich Merz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck oder Außenministerin Annalena Baerbock Sympathien hinzugewinnen.
In der Kandidatenkonstellation Scholz - Merz - Habeck würden sich 21 Prozent für Scholz entscheiden. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Werte von Merz und Habeck sind unverändert: 20 Prozent würden den CDU-Vorsitzenden wählen, 16 Prozent den grünen Wirtschaftsminister.
Träte für die Grünen nicht Habeck an, sondern Baerbock, würden sich 23 Prozent für Scholz entscheiden, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Für Merz würden sich weiterhin 23 Prozent entscheiden, für Baerbock ebenfalls unverändert 19 Prozent.
Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, antworten 56 Prozent "keine Partei", ein Punkt mehr als in der Vorwoche. Der SPD sprechen 10 Prozent (plus 1 Punkt) politische Kompetenz zu, den Unionsparteien unverändert 12 Prozent. Die Grünen werden auf diese Frage von 10 Prozent genannt, die FDP von 3 Prozent. 7 Prozent trauen der AfD politische Kompetenz zu, 2 Prozent einer sonstigen Partei.
Nur eine Minderheit hält "Brechstange" für richtig
In einer separaten Umfrage ermittelte Forsa, wie die Deutschen zur schnellen Verabschiedung des Heizungsgesetzes durch die Ampelkoalition stehen. Auf die Frage, ob das Heizungsgesetz schnell verabschiedet werden solle oder ob es mehr Zeit für Beratungen geben solle, sagten 74 Prozent, über die Einzelheiten des Gesetzes sollte noch einmal in Ruhe beraten werden. Lediglich 18 Prozent sprachen sich dafür aus, dass das Gesetz Anfang Juli im Bundestag verabschiedet wird. Stand jetzt ist der Beschluss für diese Woche geplant, danach beginnt die parlamentarische Sommerpause.
Auch die Anhänger der Ampelparteien sind mehrheitlich dafür, dass sich die Politik mehr Zeit für Beratungen nimmt: Unter den SPD-Anhängern sagen dies 66 Prozent (31 Prozent für schnelle Verabschiedung), unter den FDP-Anhängern 75 Prozent (22 Prozent für schnelle Verabschiedung). Selbst unter den Grünen-Anhängern ist mit 51 Prozent eine Mehrheit für mehr Zeit. Von ihnen sagen 41 Prozent, das Gesetz solle schnell verabschiedet werden.
Die Daten zur politischen Stimmung wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 27. Juni bis 3. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Heizungsgesetz wurden vom 30. Juni bis 3. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo