Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ Türkei zuversichtlich: Getreideabkommen bleibt bestehen +++

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar zeigt sich zuversichtlich, dass das von den UN und seinem Land vermittelte Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine bestehen bleibt. Es gebe Fortschritte in der Frage, teilt er mit. Russland hatte am Wochenende das Abkommen nach Angriffen auf die Schwarzmeerflotte in Sewastopol ausgesetzt.

+++ 21:40 EU-Kommission sagt Hilfe für Wiederherstellung des ukrainischen Energienetzes zu +++
Nach einem Besuch in Kiew sagt die EU-Energiekommissarin Kadri Simson der Ukraine Hilfe bei der Wiederherstellung des angeschlagenen Energienetzes zu: "Russland hat in seinem Krieg gegen die Ukraine den Energiesektor zu einem Kampfschauplatz gemacht. Und an diesem Kampfschauplatz kämpft die EU neben der Ukraine", sagt die estnische Politikerin einer Mitteilung der EU-Kommission zufolge. Oberste Priorität sei es, Millionen von Familien in der Ukraine vor Kälte und Dunkelheit zu schützen. Laut der Brüsseler Behörde werden in den kommenden Tagen unter anderem die Kommission und das ukrainische Energieministerium zusammen eine Kampagne starten, um weitere Unterstützung aus dem Privatsektor zu mobilisieren. Schon jetzt hätten die EU, die EU-Staaten und private Unternehmen Energienotausrüstung im Wert mehrerer Millionen Euro geliefert. "Angesichts der eskalierenden Angriffe Russlands" müsse die Unterstützung jedoch verstärkt werden. Zur Instandsetzung von Laboren am Kernkraftwerk Tschernobyl stelle die EU 13 Millionen Euro bereit.

+++ 20:45 Boris Johnson: Putin wäre verrückt, wenn er in der Ukraine Atomwaffen einsetzen würde +++
In einem Interview mit Sky News sagt der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson, er glaube nicht, dass Wladimir Putin in der Ukraine eine Atomwaffe einsetzen werde. "Ich glaube nicht, dass er das tun wird, er wäre verrückt", so Johnson. Dies würde "den sofortigen Austritt Russlands aus dem Club der zivilisierten Nationen bedeuten".

+++ 19:59 US-Außenministerium: Russland will mit Raketenangriffen menschliches Leid vergrößern +++
Die russischen Angriffe auf Wasser- und Energie-Versorgung sollen nach Ansicht des US-Außenministeriums das Leid der Menschen in der Ukraine vergrößern und seien deswegen besonders abscheulich. Am Montag hatten russische Truppen als Vergeltung für Angriffe auf die Schwarzmeer-Flotte in Sewastopol eine große Anzahl Raketen auf ukrainische Städte abgefeuert und Kraft- und Wasserwerke getroffen.

+++ 19:25 USA befürchten weitere Waffenlieferungen aus dem Iran an Russland +++
Die US-Regierung befürchtet mögliche weitere Waffenlieferungen aus dem Iran an Russland für den Krieg gegen die Ukraine. Es bestehe weiter die Sorge, dass der Iran Moskau neben Kampfdrohnen auch mit anderen Waffen wie Boden-Boden-Raketen versorgen könnte, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums kündigt an, die USA würden offenlegen, sobald sie beobachteten, dass solche Waffen aus dem Iran in der Ukraine zum Einsatz kämen. Der Iran hat Waffenlieferungen an Russland dementiert.

+++ 18:51 EU erwägt weitere Sanktionen gegen Belarus +++
Die EU erwägt weitere Sanktionen gegen Belarus wegen seiner Rolle im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. "Wir können nicht zulassen, dass Belarus sich der russischen Politik anschließt oder dass Russland die Auswirkungen der Sanktionen durch (...) Belarus umgeht", sagt der tschechische Regierungschef Petr Fiala, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Fiala äußert sich nach seiner Rückkehr von einer Kiew-Reise. Es gebe bereits Sanktionen gegen Belarus, sagt der Regierungschef. Aber die EU befasse sich nun zusätzlich mit der Rolle, die Belarus im Ukraine-Krieg spiele. Es werde eine "mögliche Notwendigkeit" geprüft, das Land erneut "ins Visier zu nehmen". Die Regierung in Minsk hat mehrfach betont, sich nicht in den Krieg einmischen zu wollen. Sie erlaubt es Russland jedoch, seine Truppen auf belarussischem Territorium zu stationieren und von dort aus Angriffe auf das Nachbarland Ukraine zu verüben.

+++ 18:18 Selenskyj will EU-Hilfe für Reparaturen am Energiesystem +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf Hilfe der EU bei der Wiederherstellung des durch russische Angriffe schwer angeschlagenen Energienetzes in seinem Land. 40 Prozent des Energiesystems seien zerstört, sagt der Staatschef bei einem Treffen mit der EU-Energiekommissarin Kadri Simson in Kiew. Bei der Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur sollte die EU-Kommission eine koordinierende Rolle spielen, regt Selenskyj an. Er erinnert an die Ukraine-Kontaktgruppe, das sogenannte Ramstein-Format, in dem die Unterstützerländer ihre Rüstungshilfe koordinieren. Für Wirtschaft und Energie sollte es ebenfalls ein "Ramstein" geben, sagt er nach Medienberichten. "Ich bin sicher, dass wir alles wiederherstellen werden. Und in einer ruhigeren Zeit, wenn die Lage in unserem Energiesystem wieder stabil ist, werden wir wieder Strom nach Europa exportieren."

+++ 17:49 Putin nennt Bedingungen für Rückkehr zu Getreideabkommen +++
Der russische Präsident nennt nach Angaben des Kreml in einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan Bedingungen dafür, dass er eine Erlaubnis für eine Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidetransporte per Schiff in Erwägung zieht: Dies sei erst dann möglich, wenn eine detaillierte Untersuchung der kürzlichen Drohnenangriffe auf den russischen Krim-Marinehafen Sewastopol abgeschlossen sei. Außerdem müsse die Ukraine "echte Garantien" abgeben, wonach sie sich an das unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen getroffene Getreidelieferabkommen halte. Insbesondere müsse Kiew versichern, den für die Getreidefrachter vorgesehenen Schutzkorridor im Schwarzen Meer nicht für militärische Zwecke zu nutzen.

+++ 17:27 UN: Keine Schiffsdurchfahrten im Schwarzen Meer am Mittwoch +++
Nach der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland kündigen die Vereinten Nationen die Einstellung des Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer für Mittwoch an. "Das UN-Sekretariat und das Gemeinsame Koordinierungszentrum berichten, dass die Delegationen der Ukraine, der Türkei und der Vereinten Nationen vereinbart haben, für morgen, den 2. November, keine Bewegung von Schiffen im Rahmen der Schwarzmeer-Getreideinitiative zu planen", sagt Sprecher Farhan Haq. Er betont dabei, dass die Aussetzung der Vereinbarung von Moskau eine "vorübergehende und außergewöhnliche Maßnahme" sei. Die Pause im Schiffsverkehr sei ebenfalls eine "vorübergehende Maßnahme" - es gehe bis auf weiteres nur um den Mittwoch. Russland hatte am Samstag das unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Abkommen ausgesetzt. Zur Begründung nannte Moskau Drohnenangriffe Kiews auf seine Schwarzmeerflotte.

+++ 17:09 Iran und Russland vertiefen wirtschaftliche Zusammenarbeit +++
Der Iran und Russland vertiefen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dafür unterzeichneten Vertreter beider Länder vier Absichtserklärungen, wie iranische Staatsmedien und die russische Regierung erklären. Insbesondere im Bereich Energie soll die Kooperation ausgebaut werden. Iran hofft demnach auf Investitionen in die landeseigene Öl- und Gaswirtschaft, die von internationalen Sanktionen getroffen ist. Den Berichten zufolge wurde auch die Einführung des russischen Zahlungssystems Mir weiter besprochen.

+++ 16:51 Ukraine sieht Bedrohung durch iranische Mittelstreckenraketen +++
Die ukrainische Armee befürchtet, dass Russland neben Drohnen auch Mittelstreckenraketen aus dem Iran kauft und gegen die Ukraine einsetzen wird. Dies sei gefährlich, weil die Ukraine keine geeigneten Abwehrwaffen habe, sagt Luftwaffensprecher Jurij Ihnat in Kiew. "Wir haben eine Luftverteidigung, keine Raketenabwehr", sagt er. Es gehe um ballistische Raketen iranischer Bauart mit Reichweiten von 300 bis 700 Kilometern, die den russischen Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M ähnelten. Der Iran werde Russland mit Mittelstreckenraketen und weiteren Drohnen beliefern, berichtet am Dienstag auch der US-Sender CNN (Eintrag 13.45 Uhr).

+++ 16:34 Wagner-Chef fordert Oligarchen-Kinder zum Kriegsdienst auf +++
Der Gründer der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, kritisiert den Umfang der russischen Teilmobilmachung. "Das Wichtigste, was nicht geschehen ist, ist die Mobilisierung der Eliten. Oligarchen und andere Vertreter der Elite, die im Zustand des unendlichen Komforts lebten und weiterhin leben", teilte der kremlnahe Geschäftsmann auf seinem Telegram-Kanal mit. "Solange ihre Kinder nicht in den Krieg ziehen, wird es keine vollständige Mobilisierung des Landes geben."

+++ 16:19 Russische Besatzung lässt Zivilisten auch Südufer des Dnipro räumen +++
Die russische Besatzung im ukrainischen Gebiet Cherson lässt nach dem Nordufer des Flusses Dnipro jetzt auch einen Streifen am Südufer von Zivilisten räumen. Die Aktion werde in höchstens drei Tagen abgeschlossen sein, sagt Verwaltungschef Wladimir Saldo im russischen Fernsehen. Es gehe um einen 15 Kilometer breiten Streifen auf dem südlichen Ufer. Saldo macht keine Angaben zur Zahl der Zivilisten in dem Gebiet. Die russische Armee erwartet einen großen ukrainischen Angriff auf ihren Brückenkopf nördlich des Dnipro, vor allem auf die Gebietshauptstadt Cherson. Von dort sind seit Mitte Oktober Zivilisten tiefer in russisch kontrolliertes Gebiet gebracht worden, die Ukraine spricht von einer Verschleppung ihrer Bürger. Russland hat das Gebiet Cherson für annektiert erklärt.

+++ 15:54 Schoigu: Russland will weiter ukrainische Infrastruktur angreifen +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigt eine Fortsetzung der Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur an. Damit würden "effektiv" Objekte zerstört und das militärische Potenzial der Ukraine reduziert, sagt Schoigu bei einer Militärsitzung in Moskau. Am Vortag hatte Russland einmal mehr viele ukrainische Energieanlagen beschossen. Die Ukraine wirft Russland "Energieterror" vor. In vielen Regionen gibt es wegen der Schäden an Kraftwerken keinen Strom. Minister Schoigu informiert auch über den Beginn der Einberufung neuer Soldaten zum Wehrdienst mit dem 1. November. Er betont, dass die neuen Rekruten nicht ins Kriegsgebiet geschickt werden sollten. Solche Ankündigungen gab es auch zu Kriegsbeginn im Februar; danach stellte sich heraus, dass dort auch Wehrdienstleistende kämpften. Alle würden nach dem Dienst nach Hause geschickt, sagte Schoigu nun.

+++ 15:29 Macron sagt Ukraine Hilfe bei Reparatur von Wasser- und Energieversorgung zu +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt der Ukraine Hilfe bei der Reparatur der Wasser- und Energieinfrastruktur zu, die durch die russischen Angriffe schwer beschädigt wurde. Frankreich werde der Ukraine helfen, den Winter zu überstehen und auch die ukrainische Luftabwehr stärken, teilt Macron nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. Er habe zudem mit Selenskyj vereinbart, am 13. Dezember in Paris eine internationale Konferenz für eine Unterstützung der ukrainischen Zivilbevölkerung im Winter auszurichten. Eine bilaterale Konferenz am Tag zuvor werde auch darauf abzielen, die Unterstützung der Ukraine durch französische Unternehmen zu verstärken.

+++ 15:07 Russland: Präsidialdekret für Ende der Mobilmachung unnötig +++
Ein Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung der Teilmobilmachung von Reservisten ist nach Darstellung des Präsidialamtes nicht nötig. Die Rechtsabteilung der Präsidialverwaltung sei zu ihrer abschließenden Einschätzung gekommen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Die Teilmobilmachung ist abgeschlossen." Auf die Frage, ob Putins Dekret vom 21. September zur Teilmobilmachung in Kraft bleibe, antwortet er: "Nein." Nach Regierungsangaben wurden 300.000 Reservisten in gut einem Monat einberufen, weitere würden nicht benötigt. Dass es aber kein Dekret auch zur Beendigung der Teilmobilmachung gibt, könnte in der Bevölkerung die Sorge nähren, dass sie wieder aufgenommen werden könnte. Putin hatte am Montag gesagt, er werde mit Rechtsexperten beraten, ob ein neues Präsidialdekret notwendig sei. "Ein Dekret ist nicht erforderlich", sagt dazu nun Peskow. Nach der ersten Einberufung von Reservisten seit Ende des Zweiten Weltkrieges hatten sich Hunderttausende wehrfähige Männer nach Georgien, Armenien und Kasachstan abgesetzt. Es kam zu Protesten gegen die Teilmobilmachung, bei denen mehr als 2000 Menschen festgenommen wurden.

+++ 14:42 Nord-Stream-Explosionen: Moskau beschuldigt weiter London +++
Nach den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 beschuldigt Russland erneut Großbritannien eines "Terroranschlags". Die russischen Geheimdienste hätten Informationen, nach denen "Großbritannien etwas mit dieser Sabotage oder - auf Russisch gesagt - mit diesem Terroranschlag gegen die lebenswichtige Energie-Infrastruktur zu tun hat, die keine russische, sondern, das ist wichtig zu berücksichtigen, eine internationale Energie-Infrastruktur ist", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. London hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Peskow wirft der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge den europäischen Hauptstädten ein "sträfliches Schweigen" vor. Die Handlungen der Briten müssten Folgen haben. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuvor gesagt, "Angelsachsen" hätten die Explosionen an den Pipelines verursacht. Dabei bezogen sich Peskows Vorwürfe nicht nur auf Nord Stream, sondern auch auf Drohnenangriffe gegen die Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Auch diese seien von britischen Offizieren gesteuert worden.

+++ 14:18 Ukrainisches Außenministerium fordert Ausschluss Russlands aus G20 +++
Wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine fordert das Außenministerium in Kiew erneut einen Ausschluss Russlands aus der G20. Der russische Präsident Wladimir Putin müsse vom Gipfeltreffen großer Industrie- und Schwellenländer Mitte November auf Bali in Indonesien ausgeladen werden. Das sagt der Sprecher des Außenministeriums, Oleh Nikolenko. "Putin hat öffentlich zugegeben, Raketenangriffe auf ukrainische Zivilisten und die Energie-Infrastruktur befohlen zu haben", schreibt Nikolenko auf Twitter. "Mit diesem Blut an den Händen darf er nicht mit den Führern der Welt am Tisch sitzen."

+++ 13:57 Soziologe kritisiert Krieg in russischer Talkshow +++
Mit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine läuft auch die Propaganda-Maschine auf Hochtouren, Abweichungen von der Linie des Kremls sind selten. Soziologe und Politik-Experte Aleksei Roschin übt nun in einer Talkshow im russischen Fernsehen offen Kritik an den Bomben auf die Ukraine:

+++ 13:45 Bericht: Iran will Russland Raketen liefern +++
Der Iran bereitet laut einem Medienbericht die Lieferung weiterer rund 1000 Waffen an Russland vor. Dazu zählten Raketen und Drohnen, zitiert CNN Beamte eines westlichen Landes. Die modernen Raketen könnten den russischen Truppen demnach erheblichen Auftrieb geben.

+++ 13:28 Japans Premier warnt Russland vor Atomschlag +++
Japans Ministerpräsident Fumio Kishida warnt Russland vor einem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine. Entsprechende Signale Russlands seien "sehr beunruhigend", sagt er in Tokio nach einem Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Geschichte der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 77 Jahren dürfe nicht vernachlässigt werden. "Wenn Russland Atomwaffen einsetzen würde, wäre dies ein feindseliger Akt gegen die gesamte Menschheit." Die internationale Gemeinschaft würde dies niemals dulden.

+++ 13:15 Russland beliefert Pakistan mit Weizen +++
Pakistan hat einen neuen Vertrag mit Russland über die Lieferung von mehr als 300.000 Tonnen Weizen geschlossen. Die Regierung in Islamabad hofft damit nach eigenen Angaben, einer drohenden Hungerkrise entgegenzuwirken. Der Ertrag von Getreide in dem südasiatischen Land mit mehr als 225 Millionen Einwohnern ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen, Gründe waren eine Hitzewelle und dann Rekordfluten.

+++ 13:02 Russland prüft wegen Nord Stream Schritte gegen Großbritannien +++
Nach seinem Vorwurf, Großbritannien stecke hinter den Explosionen der Nord-Stream-Pipelines, prüft Russland nun mögliche weitere Schritte. Das teilt das Präsidialamt in Moskau mit, nennt aber keine Einzelheiten. Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium erklärt, dass nach vorliegenden Informationen Angehörige einer Einheit der britischen Marine an der Planung, Vorbereitung und Ausübung eines terroristischen Anschlags in der Ostsee am 26. September beteiligt gewesen seien. Belegt wurde dies nicht. Großbritannien hat den Vorwurf als falsch zurückgewiesen.

+++ 12:49 Kreml sieht Getreide-Exporte als "riskantes Unterfangen" +++
Zwar verlassen wieder Getreideschiffe die ukrainischen Häfen, doch der Kreml betont, man könne nicht für deren Sicherheit garantieren. Derweil heulen in vielen ukrainischen Orten wieder die Sirenen. Aus Kiew berichtet Alexandra Callenius:

+++ 12:16 Russisches Gericht verurteilt Wikimedia zu Geldstrafe +++
Wegen Artikeln, die sich auf den Ukraine-Krieg beziehen, hat ein russisches Gericht gegen die Wikimedia Foundation eine Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen Rubel - umgerechnet rund 32.600 Dollar - verhängt. Das berichtet der Leiter ihrer russischen Abteilung der Nachrichtenagentur Reuters. Die Begründung war ihm zufolge, dass Einträge nicht gelöscht wurden, obwohl Russland das gefordert hatte. In den russischsprachigen Artikeln geht es um gewaltlosen Widerstand der ukrainischen Bevölkerung und Bewertungen der russischen Invasion. Wikimedia will sich juristisch gegen die Strafe wehren.

+++ 11:58 Nord-Stream-2-Betreiber will Lecks selbst prüfen +++
Auch der Betreiber von Nord Stream 2 will die Schäden an der Ostsee-Gaspipeline von einem Schiff aus begutachten. "Wir planen, ein Spezialschiff einzusetzen, das uns weiteren Aufschluss über den Zustand unserer Anlagen geben kann", sagte Sprecher Ulrich Lissek den "Badischen Neuesten Nachrichten". Vergangene Woche hatte der Betreiber von Nord Stream 1 den Einsatz eines Spezialschiffes mitgeteilt. Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Doppelsträngen, die von Russland nach Deutschland verlaufen, entdeckt worden.

+++ 11:45 Stromversorgung in vielen Regionen weiter eingeschränkt +++
Nach den russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine kommt es in Kiew und sechs weiteren Regionen zu Einschränkungen bei der Stromversorgung. Das Licht werde für Kunden zeitlich gestaffelt abgeschaltet, teilt der Energieversorger Ukrenerho mit. Betroffen seien auch die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr sowie Sumy, Charkiw und Poltawa. Durch die Abschaltungen solle eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden. Das gebe Experten auch die Möglichkeit, die Anlagen zu reparieren.

+++ 11:23 Drei weitere Getreide-Frachter fahren aus +++
Trotz Russlands Aussetzung des Getreide-Abkommens haben drei weitere Frachtschiffe mit Getreide ukrainische Häfen verlassen. Die Schiffe seien auf dem Weg zu dem sogenannten humanitären Seekorridor im Schwarzen Meer, teilt das Gemeinsame Koordinierungszentrum in Istanbul mit. Die Fahrten seien von der ukrainischen, der türkischen und der UN-Delegation gebilligt worden. "Die Delegation von Russland wurde informiert." Gestern hatten bereits mehrere Frachter ukrainische Häfen verlassen.

+++ 10:58 Melnyk empört über EKD-Aufruf zu Verhandlungen +++
Zum Reformationstag hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, zu Waffenstillstandsgesprächen für die Ukraine aufgerufen. Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, zeigt sich nun gewohnt empört. "Martin Luther würde sich im Grabe umdrehen", schreibt er bei Twitter.

+++ 10:33 Munz: Lob des Wagner-Chefs ist Affront gegen Putin +++
Dass der Chef der russischen Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Interview als "harten, pragmatischen und sympathischen Kerl" bezeichnet, bedeutet laut ntv-Reporter Rainer Munz einen echten Affront gegen den russischen Präsidenten:

+++ 10:05 Russland will weitere 70.000 Menschen aus Cherson evakuieren +++
Angesichts der ukrainischen Offensive zur Rückeroberung von Cherson kündigen die russischen Besatzungsbehörden in der südukrainischen Region die Evakuierung zehntausender weiterer Menschen an. "Wir werden bis zu 70.000 Personen neu ansiedeln und verlegen", sagt der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Cherson, Wladimir Saldo, in einer Live-Sendung im Rundfunk. Betroffen sind demnach die Menschen auf einem 15 Kilometer breiten Streifen östlich des Flusses Dnipro. Vergangene Woche hatte die russische Armee bereits mitgeteilt, dass 70.000 Zivilisten ihre Häuser am Westufer des Dnipro verlassen hätten. Saldo führte aus, die neuen Evakuierungen seien angesichts des Risikos eines "möglichen Raketenangriffs" auf einen Staudamm an dem Fluss beschlossen worden, der zu einer Überschwemmung des linken Ufers führen könnte.

+++ 09:39 Luftalarm in der gesamten Ukraine +++
Der Journalist Denis Trubetskoy, der auch für ntv.de aus der Ukraine berichtet, twittert, dass der Tag mit Luftalarm in der gesamten Ukraine begonnen habe - mit Ausnahme der annektierten Krim.

+++ 09:09 Russland stationierte wohl Kampfjets in Belarus +++
Am 17. Oktober waren sehr wahrscheinlich zwei MiG-31K-Abfangjäger auf dem belarussischen Flugplatz Machulischtschi geparkt, wie das britische Verteidigungsministerium mit Verweis auf Satellitenbilder mitteilt. Der "Foxhound" genannte Kampfjet ist auf die "Killjoy"-Rakete ausgelegt, deren russische Bestände begrenzt seien. Da die Stationierung der Langstreckenrakete in Belarus kaum Vorteile für Ziele in der Ukraine bringe, stufen die britischen Geheimdienste diese vor allem als Botschaft ein: an den Westen und dass Belarus zunehmend in den Krieg verwickelt sei. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:44 Raketenangriff auf Mykolajiw +++
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht auch die südukrainische Hafenstadt Mykolajiw angegriffen. Vier Raketen seien eingeschlagen, berichten Reuters-Reporter. Ein Wohngebäude wurde beschädigt. Aus den Trümmern zogen Rettungskräfte am Morgen die Leiche einer älteren Frau.

+++ 08:22 Kiews Wasserversorgung läuft laut Klitschko wieder +++
Nach dem russischen Raketenbeschuss auf die Ukraine ist die Wasserversorgung in Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wiederhergestellt. Experten der kommunalen Dienstleister hätten auch die Stromversorgung wieder instandgesetzt, teilt Klitschko mit. Trotzdem komme es zu Ausfällen, weil das Defizit im Energiesystem nach den "barbarischen Angriffen des Aggressors" von gestern bedeutend sei. Am Abend hatte Klitschko mitgeteilt, dass es an 40 Prozent der Verbrauchsstellen noch kein Wasser gebe und rund 250.000 Wohnungen ohne Strom seien.

+++ 07:56 Iran und Russland wollen Beziehungen ausbauen +++
Der russische Botschafter im Iran, Alexei Dedov, und Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian haben sich gegenseitig versichert, dass sie die russisch-iranischen Beziehungen ausbauen wollen. Ein Bild von dem Treffen teilt die russische Botschaft bei Twitter.

+++ 07:28 Ukraine meldet Luftangriff auf Poltawa +++
Die zentralukrainische Region Poltawa wurde in der Nacht aus der Luft angegriffen, wie ihr Gouverneur Dmytro Lunin laut dem "Kyiv Independent" berichtet. Vier Drohnen trafen demnach zivile Objekte. Drei Drohnen seien abgeschossen worden.

+++ 06:55 Russische Truppen ziehen sich am Dnipro offenbar weiter zurück +++
Russische Streitkräfte bereiten sich zwar offenbar auf Kämpfe bei der Stadt Cherson vor, ziehen sich aber weiter vom Westufer des Dnipro zurück. Das berichtet die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW).

+++ 06:30 Ukraine: Zwei Hubschrauber in Cherson abgeschossen +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe haben Flugabwehrraketen in der Region Cherson am Montag zwei Ka-52-Hubschrauber abgeschossen - innerhalb von drei Minuten. Das meldet der "Kyiv Independent".

+++ 06:04 Steinmeier: Stehen eng zusammen gegen russische Aggression +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt die Unterstützung Japans und Südkoreas im Ukraine-Krieg. "Ich möchte den Partnern danken dafür, dass wir eng zusammenstehen gegen die russische Aggression in der Ukraine und bei den Sanktionen gegen Russland", sagte er unmittelbar vor Beginn seines Besuchs in den beiden Staaten. "Japan und Korea sind Länder, die wie wir mit Sorgen auf die Entwicklungen in Osteuropa seit dem 24. Februar schauen. Beide Länder verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine."

+++ 05:13 Getreideexporte aus Ukraine: Deutsche Bahn beklagt langsame Abfertigung an EU-Grenze +++
Die Deutsche Bahn beklagt, dass sie ihre Kapazitäten für den Export ukrainischen Getreides wegen der EU-Grenzbürokratie nicht voll ausschöpfen kann. "Wir könnten noch mehr fahren, wenn die Grenzabfertigung an der EU-Außengrenze schneller ginge", sagte ein Unternehmenssprecher dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Speziell müssten an den EU-Außengrenzen die Infrastruktur und die Grenzprozesse ausgebaut und beschleunigt werden, sagte der Bahnsprecher. "Unserer Ansicht nach würde eine zentrale Koordination - strategisch und operativ - größere Frachtmengen auf der Schiene erlauben." Die Nachfrage nach Transportkapazitäten sei sehr hoch, so der Sprecher weiter. "Wir fahren, so viel wir können."

+++ 03:17 "Ihre Profite sind Kriegsgewinne": Biden droht Öl- und Gaskonzernen mit Übergewinnsteuer +++
US-Präsident Joe Biden hat Energiekonzernen mit einer Übergewinnsteuer gedroht, falls sie ihre gestiegenen Profite infolge hoher Erdöl- und Gaspreise nicht an die Verbraucher weitergeben. Wenn die Unternehmen nicht die Produktionskosten senkten und ihre Fördermengen erhöhten, "werden sie höhere Steuern auf ihre Übergewinne zahlen und weitere Restriktionen erfahren", sagte Biden vor Journalisten. Regierungsmitarbeiter würden gemeinsam mit dem Kongress an dem Thema arbeiten. "Ihre Profite sind Kriegsgewinne", sagte Biden zudem mit Blick auf die jüngsten Unternehmenszahlen mehrerer Energiekonzerne. In den vergangenen Tagen hatten die Unternehmen Exxon Mobil und Chevron aufgrund der massiv gestiegenen Erdölpreise infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine drastisch gestiegene Gewinne vermeldet.

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+++ 02:26 Vorwurf "schmutzige Bombe": IAEA beginnt Inspektionen +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach russischen Vorwürfen, Kiew wolle eine "schmutzige Bombe" einsetzen, mit ihren geplanten Inspektionen in der Ukraine begonnen. Die Inspekteure sollten ihre Arbeit schon bald beenden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Die Inspektionen finden demnach auf Einladung ukrainischer Behörden statt. Überprüft werden den Angaben zufolge zwei Standorte, an denen nach russischen Vorwürfen an einer "schmutzigen Bombe" gearbeitet werde, um mögliche nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien aufzuspüren. Grossi will noch in dieser Woche über die Ergebnisse der Kontrollbesuche berichten.

+++ 01:16 Russischer Milliardär gibt aus Protest russische Staatsbürgerschaft auf +++
Der russische Banker und Unternehmer Oleg Tinkow hat seine russische Staatsbürgerschaft wegen des Angriffskriegs Moskaus in der Ukraine aufgegeben. Er habe diese Entscheidung getroffen, weil er "nicht mit einem faschistischen Land in Verbindung gebracht werden" könne und wolle, das "einen Krieg mit seinem friedlichen Nachbarn begonnen" habe und täglich unschuldige Menschen töte, schrieb Tinkow bei Instagram. Er teilte ein Bild einer Urkunde, die das "Ende" seiner russischen Staatsbürgerschaft bestätigte. Er hoffe, dass mehr prominente russische Geschäftsleute ihm folgen würden, schrieb Tinkow, "damit das Regime und die Wirtschaft von (Präsident Wladimir) Putin geschwächt werden und er schließlich besiegt werden kann". Er "hasse Putins Russland", aber "liebe alle Russen, die eindeutig gegen diesen verrückten Krieg" seien. Der schillernde Milliardär und Gründer der Online-Bank Tinkoff ist einer der bekanntesten russischen Unternehmer.

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+++ 23:54 Putin: Wir beenden Getreideabkommen nicht +++
Russland beendet nach Worten von Präsident Wladimir Putin nicht das Getreideabkommen. Moskau setze dieses nur aus, sagt der russische Staatschef bei einer Pressekonferenz. Russland hatte das von den UN und der Türkei vermittelte Abkommen am Samstag gestoppt, das ukrainische Getreideausfuhren über das Schwarze Meer ermöglicht. Begründet wurde dies mit einem Drohnenangriff auf Schiffe der russischen Schwarzmeer-Flotte.

+++ 23:21 Laut Selenskyj muss Moskau für einen Treffer mehr Raketen einsetzen als zuvor +++
Nach einem Tag mit schweren russischen Raketenangriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Erfolge der Flugabwehr unterstrichen. Von etwa 50 russischen Marschflugkörpern und Raketen seien 45 abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Abend. Sein Land brauche weitere Waffen zur Abwehr der Angriffe aus der Luft, forderte er. Aber schon jetzt müsse Russland für einen Treffer mehr Raketen einsetzen als früher. "Die Welt sieht, dass die einst zweitstärkste Armee der Welt nicht einmal mehr die 22. ist, was Effektivität angeht", sagte Selenskyj. "Und wir werden alles tun, dass sie auch aus den Top 100 absteigt." Die russische Armee verfolgt mit den Raketenangriffen seit Oktober eine neue Taktik und beschießt vor allem Anlagen der Energieversorgung

Die früheren Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hek/ysc/chl/rts/AFP/dpa

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