Schnäppchenfeuerwerk im Test Amazon-Prime-Day: Was kann man sparen?
11.07.2017, 15:24 Uhr
(Foto: imago/Rüdiger Wölk)
Seit Montagabend ist die Schnäppchenjagd eröffnet. Online-Händler Amazon lockt für 30 Stunden mit Millionen preisreduzierter Artikel. Das klingt nicht schlecht. Was taugt das Angebot?
"Ein unglaublicher Tag" soll es sein, verspricht Amazon zu seinem diesjährigen Prime-Day. Und um diese Behauptung zu unterstreichen, macht der Online-Versandhändler aus 24 kurzerhand 30 Stunden. Und so sind seit Montagabend 18:00 Uhr bis Dienstagnacht 00:00 Uhr Millionen preisreduzierter Artikel für Schnäppchenjäger mit Prime-Mitgliedschaft im Minutentakt freigegen.
Was zunächst nach einer teuren Hürde aussieht, lässt sich aber schnell mit einer kostenlosen 30-tägigen Prime-Probemitgliedschaft überwinden. Danach kostet das Angebot 69 Euro jährlich. Damit ist dann unter anderem ein kostenfreier und schnellerer Versand und das kostenlose Streamen von Filmen und Musik möglich. Normalkunden des Händlers können die offerierten Artikel nur zum regulären Preis kaufen.
Aber zurück zum Thema und der Frage, was die Angebote tatsächlich taugen. Schließlich verspricht Amazon Rabatte von bis zu 50 Prozent auf bestimmte Artikel - solange der Vorrat reicht. Das Verbraucherportal "vergleich.org" hat einmal genauer hingeschaut und kommt zu folgenden Ergebnissen:
- Im Schnitt spart man mit den Angeboten 22,37 Prozent gegenüber dem günstigsten auf idealo.de verfügbaren Preis. Die Ersparnis ist also im Schnitt sehr gut.
- Die von Amazon auf der jeweiligen Produktdetailseite kommunizierte Ersparnis pro Produkt beträgt im Durchschnitt 37,03 Prozent - der Online-Shop bezieht sich nämlich nicht auf den günstigsten Preis, sondern auf die “unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers” (UVP).
- Von 150 Angeboten lagen 148 preislich tatsächlich unter dem niedrigsten Idealopreis, zwei Produkte lagen trotz Prime Day über dem Preisvergleich.
- Besonders starke Rabatte von durchschnittlich 32,55 Prozent winken im Bereich Mode. Nicht ganz so gut stehen die Sparchancen bei Werkzeugen: Hier liegt die Ersparnis bei immer noch sehr guten 17,06 Prozent.
- 50 der 150 untersuchten Produkte werden ausschließlich auf Amazon angeboten. Im Vergleich zum günstigsten Amazon-Preis innerhalb des letzten Monats liegt die Ersparnis bei durchschnittlich 28,09 Prozent.
Verbraucherschützer sehen in der Aktion vor allem eine clevere Marketingstrategie des Unternehmens, um neue Kunden für seine Prime-Mitgliedschaft zu gewinnen. Ungeachtet dessen sollten Kunden sich nicht unter Druck setzen lassen. Amazon setzt geschickt Marketing-Werkzeuge ein. Das verleitet Kunden zum ungeprüften, schnellen Zugreifen. Wer sich dennoch zu einem unüberlegten Kauf verleiten lässt, kann den Fehlgriff bis zu 30 Tage nach Lieferung zurückgegeben.
Doch wie immer gilt: Augen auf beim Einkauf und nicht in Versuchung führen lassen. Dann kann beim Prime-Day durchaus der eine oder andere Artikel günstig erworben werden.
Quelle: ntv.de, awi