Verbraucher aufgepasst Das ändert sich im November
01.11.2023, 07:27 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Die Energiewende darf auch diesen Winter mit Braunkohle befeuert werden, zudem sollen neue Wege zur Fachkräftegewinnung bestritten werden, Personalausweis und Reisepass sollen aus dem Automaten abgeholt werden können und an manchen Tagen kann online verbilligt eingekauft werden. Dies und anderes erwartet Sie im neuen Monat.
Braun- und Steinkohlekraftwerke als Versorgungsreserve
In Deutschland können Braunkohlekraftwerke weiterhin befristet als Versorgungsreserve zurück an den regulären Strommarkt geholt werden. Damit sollen das Stromangebot erhöht und Versorgungsengpässen in den Wintermonaten vorgebaut werden. Zuletzt erfolgreich gelungen ist dies von Oktober 2022 bis Juni 2023.
Deswegen hat die Bundesregierung am 4. Oktober 2023 die Versorgungsreserveabrufverordnung geändert, die am 11. Oktober bereits in Kraft getreten ist. Damit ist es weiterhin möglich, dass Braunkohlekraftwerke befristet bis zum 31. März 2024 am Strommarkt teilnehmen können. So soll die Kohleverstromung auch im Winter 2023/24 gegebenenfalls helfen, Gas einzusparen. Gleichzeitig gilt dafür die Alarmstufe Gas oder die Notfallstufe Gas, die aktiviert sein muss.
Auch Steinkohlekraftwerke können übergangsweise Strom als Netzreserve produzieren. Dafür hat die Bundesregierung mit der Stromangebotsausweitungsverordnung die Voraussetzungen geschaffen. Ihre Marktteilnahme ist ebenfalls mit der Geltung der Alarmstufe beziehungsweise Notfallstufe Gas verknüpft.
Neue Wege zur Fachkräftegewinnung
Fachkräfte können nun schneller und unbürokratischer in Deutschland arbeiten. Das neue Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung baut bisher bestehende Hürden ab. Wer beispielsweise zwei Jahre Berufserfahrung und einen Abschluss im Heimatland hat, kann als Fachkraft nach Deutschland einwandern. Zudem wird die Verdienstgrenze für die sogenannte Blaue Karte abgesenkt. Neu ist auch eine Chancenkarte mit einem Punktesystem.
Laut aktuellem Fachkräftemonitoring sind 2026 etwa 240.000 Arbeitsplätze mehr zu besetzen, als Arbeitskräfte verfügbar sein werden. Für viele Betriebe ist die Suche nach Fachkräften schon heute eine existenzielle Frage.
Feiertage im November
Nicht überall, aber zumindest in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland dürfen sich die Bürger über Allerheiligen am Mittwoch, den 1. November freuen. In Sachsen ist hingegen der Buß- und Bettag am 22. ein gesetzlicher Feiertag, das ist wie immer ein Mittwoch.
Disney+ verteuert sich
Ab dem neuen Monat erhöht der Streamingdienst Disney+ seine Preise. Anstatt wie zuvor 8,99 Euro im Monat wird das Standard-Abonnement ohne Werbung 11,99 Euro kosten. Beim Jahresabo steigt der Preis von 89,99 Euro auf 119,99 Euro. Die neuen Preise gelten zunächst einmal nur für Neukunden.
Das gesamte Streaming-Angebot von RTL+ bekommen Sie im Premium-Abo für 6,99 Euro im Monat.
Mit Verbandsklagen Ansprüche bei Flugverspätungen oder Produktmängeln sichern
Das Gesetz für eine neuartige Verbandsklage verhilft Verbrauchern leichter und schneller zu ihrem Recht. Die Verbandsklage erlaubt Verbraucherverbänden, gleiche Leistungsansprüche von Verbrauchern gegen ein Unternehmen unmittelbar gerichtlich einzuklagen. Dabei kann es um mangelhafte Produkte, verspätete Flüge oder unzulässige Kontogebühren gehen. Zugleich wird die Justiz von massenhaften Einzelklagen entlastet.
Personalausweis und Reisepass aus dem Automaten
Ab November müssen Bürger bei der Abholung ihres Personalausweises oder elektronischen Aufenthaltstitels nicht mehr mit der eigenhändigen Unterschrift gegenüber der Behörde bestätigen, dass sie den PIN-Brief für ihren Online-Ausweis erhalten haben. Es reicht dann die einfache Zustimmung zu einem Text, der besagt, dass sie ihren PIN-Brief erhalten haben.
Diese Neuerung ermöglicht es Kommunen, auch hoheitliche Dokumente mit Online-Ausweis an speziellen Automaten und ohne Abholtermin auszugeben. Neben Reisepässen können damit künftig auch Personalausweise und elektronische Aufenthaltstitel in Kommunen, die diesen Service anbieten, am Automaten abgeholt werden. Dies wird allerdings nicht überall möglich sein. Es sollte daher zuvor geschaut werden, ob das entsprechende Amt auch tatsächlich über einen entsprechenden Automaten verfügt.
Die Automaten funktionieren ähnlich wie die Poststationen: In einem verschlossenen Fach liegt das hoheitliche Dokument. Die Behörde informiert die Person darüber und schickt ihr einen persönlichen Code. Die Person bestätigt den Erhalt ihres PIN-Briefs, öffnet das Fach mit dem Code und entnimmt ihr neues Dokument.
Verbilligt online einkaufen am Singles Day, Black Friday und Cyber Monday
Die Inflation sinkt, da ist vielleicht ja noch etwas Geld übrig, welches am Samstag, dem 11. November beim Singles Day unter die Leute gebracht werden kann. Auch am Black Friday am 24. November gibt es im Internet allerhand Schnäppchen. Der erste Montag nach Black Friday ist dann traditionell der Cyber Monday. Dieses Jahr findet das Finale der Schnäppchenjagd am 27. November statt. Viele Onlinehändler bieten dann einen Teil ihrer Waren günstiger an.
Steuerklasse wechseln - Frist läuft
Bereits seit Anfang 2020 können Ehepaare und Lebenspartner mehrmals im Jahr ihre Steuerklasse ändern und damit die für sie steuergünstigste Kombination wählen - vorher ging das nur einmal jährlich. Wer allerdings möchte, dass eine bestimmte Steuerklassenkombination noch für das laufende Jahr gilt, muss sie nach wie vor bis spätestens zum 30. November geändert haben. Damit sind diejenigen gemeint, die im Laufe eines Kalenderjahres ihre Steuerklassenkombination nicht geändert haben, aber für die eine andere Kombination vorteilhaft wäre.
Warnungen per SMS auch auf alte Handys
Der letzte bundesweite Warntag fand am 14. September statt. Am Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel. Hierzu gehören verschiedene Medien und Kanäle wie zum Beispiel Fernseh- und Radiosender, das Internet oder (über Apps wie beispielsweise die Warn-App NINA) auch Mobiltelefone. Besitzer Letzterer sollen ab dem neuen Monat auch per SMS durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über die Gefahren informiert werden können.
Dabei wird für die Übermittlung der Nachricht keine Telefonnummer benötigt, auch ist dafür keine App erforderlich. Stattdessen soll dies Cell-Broadcasting ermöglichen. Über den gesonderten Broadcast-Kanal 919 können in Zukunft auch Kurznachrichten (SMS) verschickt werden, die auch von älteren Handys empfangen werden. Allerdings muss der entsprechende Kanal von den Handy-Besitzern aktiv angewählt werden.
KFZ-Versicherung bis zum 30. November wechseln
Normalerweise laufen die KFZ-Versicherungen über ein Jahr. Anders als bei anderen Versicherern gibt es bei der Autoversicherung die Möglichkeit, mit nur einem Monat Frist zum 30. November zu kündigen, also nicht mit drei Monaten wie sonst üblich. Wer jetzt seine KFZ-Versicherung kündigt, kann zum 1. Januar des Folgejahres in eine günstigere Versicherung wechseln. Die Versicherungen locken Neukunden mit zum Teil deutlich günstigeren Policen, ohne dabei Abstriche beim Versicherungsschutz machen zu müssen.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 31. Oktober 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de