Ratgeber

Kindersitze im Test Einer ist nicht unfallsicher

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Ohne Spezialsitz dürfen Kinder nicht im Auto mitfahren. Doch wenn man schon dreistellige Summen investiert, dann soll der Sitz auch etwas taugen. Ein neuer Test zeigt, welche Modelle gut sind - und von welchen man besser die Finger lässt.

Vier Versager, 14 empfehlenswerte Modelle, das ist die Bilanz des neuen Autokindersitztests der Stiftung Warentest und des ADAC. Die Mehrheit der 23 getesteten Sitze bekam das insgesamt "gute" Qualitätsurteil. Im Prüfpunkt Unfallsicherheit schnitten dabei neun Modelle mit "gut" ab, mit dem Kiddy Phoenixfix Pro 2 gibt es nun zum ersten Mal auch einen "sehr guten" Unfallschutz für ältere Kinder bis vier Jahre. Bislang habe es Bestnoten nur für Babyschalen gegeben, so die Tester.

Das Ergebnis im Überblick.

Das Ergebnis im Überblick.

(Foto: ADAC)

Der Hauck Varioguard allerdings versagte beim Frontalzusammenstoß. Beim Test mit dem Dummy in Sitzposition löste sich die Sitzschale im hinteren Bereich von der mit dem Dreipunktgurt befestigten Basis und der Sitz klappte nach vorne. Ein angeschnalltes Kind würde dabei am Vordersitz aufprallen. Der Varioguard bekam deshalb die Note "mangelhaft" - genauso wie drei weitere Sitze, die wegen problematischer Schadstoffe abgewertet wurden. Im Labor fanden sich erhöhte Mengen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die über die Haut in den Körper gelangen können, oder Naphtalin, das vermutlich Krebs erzeugen kann.

Durchgehend "gut" bewerteten die Tester die Sitze bei der Ergonomie: Alle getesteten bieten ausreichend Platz und stützen den Kopf wirksam ab. Die meisten Sitze hätten sich auch einfach handhaben lassen, lobten die Tester.

Grundsätzlich sollte man den Kindersitz besser nicht online bestellen, sondern dort kaufen, wo das Kind vorher probesitzen kann, raten ADAC und Stiftung Warentest. Für den Vergleich ist es natürlich vorteilhaft, wenn mehrere Modelle zur Auswahl stehen. Von Kindersitzen aus zweiter Hand raten die Experten ab. Man sollte zumindest die Vorgeschichte des Sitzes kennen, denn nach einem Unfall sind die Modelle ziemlich sicher Schrott, auch wenn sie von außen unversehrt wirken.

Wer sparen will, entscheidet sich für einen Sitz, der mit dem Kind mitwächst, so dass nicht alle paar Jahre eine Neuanschaffung fällig ist. Ansonsten findet man auch in allen Größenklassen gute und günstige Modelle. Empfehlenswerte Babyschalen gibt es beispielsweise schon ab 60 Euro, gute Sitze für Kinder bis 36 Kilo bekommt man ab 110 Euro.

Update 28.05.: Die Firma Varioguard bietet ihren Kunden ein kostenloses Nachrüstset für den Einbau mit 3-Punktgurt an. Käufer, die den Sitz mit Isofix-Befestigung nutzen, können auf die Nachrüstung verzichten.

Quelle: ntv.de, ino

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