Ratgeber

Wider den Trend Hier gibt es günstige Mieten und Jobs

Trotz vieler Jobs gibt es auch Regionen mit günstige Mieten.

Trotz vieler Jobs gibt es auch Regionen mit günstige Mieten.

(Foto: imago/Future Image)

Boomende Arbeitsmärkte ziehen Menschen an. Was in entsprechenden Gebieten zu steigenden Mieten führt. Meistens zumindest. Denn es gibt auch noch Gegenden, die gute Beschäftigungschancen bei geringen Wohnkosten bieten, wie eine Untersuchung zeigt.

Die Deutschen ächzen unter steigenden Mieten. Gründe dafür gibt es einige, zum Beispiel den, dass es für das Ersparte kaum noch Zinsen gibt und viele Verbraucher ihr Geld in Immobilien anlegen - mit dem Ziel, den Wohnraum selbst zu nutzen oder aber eine hohe Mietrendite zu erzielen. Zudem ist Baugeld billig zu haben und der Wohnungsbau kommt nur langsam in Schwung. Mit dem Resultat, dass vor allem in Groß- und Universitäts­städten kaum ­freie Wohnungen zu haben sind. Und ein verknapptes Angebot führt bei erhöhter Nachfrage zu steigenden Preisen beziehungsweise Mieten. 

Typischerweise steigen die Mieten auch dort, wo es viele Arbeitsplätze gibt, und umgekehrt sinken die Wohnkosten, wo Arbeit fehlt. Doch dieser Zusammenhang gilt in Deutschland längst nicht überall, wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt.

So zeigt die Studie, dass sich in einigen Gebieten Deutschlands der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt hat. Dennoch gibt es dort noch immer viel bezahlbaren Wohnraum. Für die Analyse wurden die insgesamt 156 Bezirke der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Relation zu den entsprechenden Mieten gestellt.   

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

Insgesamt konnten die Wissenschaftler derart zwölf BA-Bezirke ausmachen, in denen die Mieten günstig sind und das Jobangebot hoch – von Schweinfurt über Montabaur bis Schwäbisch Hall. So liegen die Mieten in Jena etwa 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig gibt es vergleichsweise viele, nämlich 67 gemeldete offene Fachkraft-Stellen pro 100 Arbeitslose. Da aber nur jeder zweite Job bei der BA gemeldet wird, liegt die tatsächliche Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze deutlich über der offiziellen Arbeitslosenzahl. 

Ähnlich viel Potenzial birgt Südwestfalen. Als drittgrößte Industrieregion Deutschlands zeichnet sich der Arbeitsmarkt hier durch eine große Dynamik aus. Die stark mittelständisch geprägte Wirtschaft mit ihren über 150 "Hidden Champions" ist auf viele Fachkräfte angewiesen, die Mieten sind günstig und die Lebensqualität hoch.

Letztlich sind es aber vor allem bayerische Bezirke, die das Feld bespielen. Hier steht die Oberpfalz rund um das Zentrum Regensburg ganz oben – eine Region, die sich wirtschaftlich gut aufgestellt hat. Viele große und kleine Unternehmen entwickeln hier neue Technologien – insbesondere digitale – und wirken als Innovationsmotor. Gleichzeitig liegen in der Region die Mieten ziemlich genau im Bundesschnitt. Für Arbeitnehmer ist die Oberpfalz also mit Blick auf Mieten vergleichsweise attraktiv, bei gleichzeitig hoher Attraktivität des Arbeitsmarktes.

Am anderen Ende der Skala hat das IW sieben BA-Bezirke identifiziert, in denen das Wohnen sehr teuer ist, obwohl die Gegend im Verhältnis zur Arbeitslosenzahl kaum Jobs bereithält – beispielsweise Hamburg, wo die Mieten 36 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen, es aber nur 39 gemeldete Stellen auf 100 Arbeitslose gibt. Oder Berlin Mitte, wo sogar 52 Prozent mehr für die Miete fällig werden als im deutschen Durchschnitt, aber nur 25 potenzielle Arbeitsplätze für 100 Arbeitslose gemeldet sind.

Quelle: ntv.de, awi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen