Fußball

34. Spieltag im Überblick VfB und H96 steigen auf, Würzburg ab

Die Stuttgarter verabschieden sich nach nur einem Jahr von der zweiten Liga.

Die Stuttgarter verabschieden sich nach nur einem Jahr von der zweiten Liga.

(Foto: imago/Pressefoto Baumann)

Der VfB Stuttgart sichert sich vor Hannover 96 die Meisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga. Dritter wird Eintracht Braunschweig, das damit die Aufstiegsrelegation gegen Wolfsburg bestreitet. Zweiter direkter Absteiger ist Würzburg. 1860 muss in die Abstiegsrelegation.

VfB Stuttgart - Würzburger Kickers 4:1 (1:0)

Der VfB Stuttgart ist zurück in der Fußball-Bundesliga. 372 Tage nach dem Sturz in die Zweitklassigkeit gelang dem fünfmaligen deutschen Meister der sofortige Wiederaufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs. Letzte Zweifel beseitigte ein 4:1 (1:0) gegen die Würzburger Kickers, der Aufsteiger muss damit zurück in die 3. Liga. Der VfB, der auf den Tag genau 40 Jahre zuvor zum ersten Mal in die Bundesliga aufgestiegen war, beendete die Saison als Zweitliga-Champion. Nach unsouveränem Beginn traf der starke Matthias Zimmermann für die Schwaben mit einem Weitschuss in den Winkel zur Führung (32.) - es war sein erster Ligatreffer seit 2010. Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde legte vor 60.000 Zuschauern im Stadion mit seinen Saisontreffern 24 und 25 nach (59. und 79.). Zudem traf Daniel Ginczek (89.). Bejubelt wurde dies auch auf dem benachbarten Wasen, wo weitere 60.000 Menschen beim Public Viewing feierten. Den Gegentreffer erzielte Tobias Schöck (78.).

SV Sandhausen - Hannover 96 1:1 (0:0)

In Sandhausen zum Aufstieg gekämpft: Die 96er mit Miiko Albornoz.

In Sandhausen zum Aufstieg gekämpft: Die 96er mit Miiko Albornoz.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Aufstiegsparty auch bei Hannover 96: Die Niedersachsen haben ebenfalls die sofortige Rückkehr perfekt gemacht. Dem Team von Trainer André Breitenreiter reichte ein 1:1 (0:0) beim SV Sandhausen, um Tabellenplatz zwei der zweiten Liga zu sichern und den Lokalrivalen Eintracht Braunschweig auf Relegationsrang drei zu verweisen. Während das Team der 96er in Baden-Württemberg jubelte, feierten viele Fans beim Public Viewing in Hannover. Mit elf Spielen ohne Niederlage im Saisonendspurt und 67 Punkten in der Endabrechnung hat der Klub des mächtigen Präsidenten Martin Kind sein Ziel erreicht. Kind hatte den Aufstieg stets als "alternativlos" bezeichnet. Thomas Pledl traf vor 12.470 Zuschauern in der 57. Minute zum 1:0 der Hausherren, die bereits vor der Partie den Klassenerhalt sicher hatten. H96-Abwehrspieler Florian Hübner glich postwendend per Kopf nach einer Ecke von Felix Klaus aus (60.). "Nie mehr zweite Liga", hallte es nun aus der gut gefüllten Gästekurve des Hardtwald-Stadions.

1. FC Heidenheim - 1860 München 2:1 (0:0)

Die Anfeuerung der 5000 mitgereisten Fans hat den 60ern nicht geholfen.

Die Anfeuerung der 5000 mitgereisten Fans hat den 60ern nicht geholfen.

(Foto: imago/Eibner)

Dem früheren deutschen Meister 1860 München droht erneut der Absturz in die 3. Liga. Nach dem 1:2 (0:0) der Löwen beim 1. FC Heidenheim muss der Stadtrivale des großen FC Bayern zum zweiten Mal nach 2015 in die Zweitliga-Relegation. Dort kommt es am 26. und 30. Mai zum Derby gegen Jahn Regensburg, den Dritten der 3. Liga. Ein Sieg in den letzten acht Saisonspielen war zu wenig für die Sechziger, die sich seit 1993 in einer der beiden höchsten deutschen Spielklassen halten. Ur-Löwe Stefan Aigner hatte die Sechziger mit seinem Kopfballtor (61.) nach einer Ecke von Kapitän Michael Liendl vom Klassenerhalt träumen lassen. Doch Heidenheim schlug in einer hektischen Schlussphase zurück: Zunächst flog ein Freistoß von Marc Schnatterer aus über 30 Metern an Freund und Feind vorbei ins Tor (86.), dann traf auch noch Tim Kleindienst aus 20 Metern (90.+4). Über 5000 Löwen-Fans unter den 15.000 in der ausverkauften Voith-Arena bejubelten den Treffer von Aigner noch ausgelassen. Doch es reichte nicht zum ersten Sieg im sechsten Duell mit Heidenheim.

Eintracht Braunschweig - Karlsruher SC 2:1 (2:1)

Es gibt noch reichlich Arbeit für die Relegation: Eintrachts Trainer Torsten Lieberknecht.

Es gibt noch reichlich Arbeit für die Relegation: Eintrachts Trainer Torsten Lieberknecht.

(Foto: imago/foto2press)

Den direkten Aufstieg klar verpasst, vor der Nachbarschafts-Relegation gegen den VfL Wolfsburg nicht in Form: Eintracht Braunschweig hat sich zum falschen Zeitpunkt eine sportliche Krise genommen. Eine Woche nach der 0:6-Blamage bei Arminia Bielefeld kamen die Niedersachsen gegen Absteiger und Tabellenschlusslicht Karlsruher SC zu einem mühsamen 2:1-(2:1)-Sieg, im Fernduell mit Hannover 96 viel zu wenig. Vor 22.000 Zuschauern im fast ausverkauften Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße brachte Domi Kumbela die Gastgeber per Kopf mit seinem 13. Saisontor in Führung. Für den Ausgleich sorgte Bjarne Thoelke mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel (15.), ehe Julius Biada mit einem Abstauber (34.) das 2:1 gelang. Immerhin: Es war der fünfte Heimsieg in Serie. Vier Tage vor dem Relegations-Hinspiel am Himmelfahrtstag (20.30 Uhr, ARD) im nur 25 Kilometer entfernten Wolfsburg hatte die Eintracht die Schlappe in Bielefeld ganz offensichtlich noch nicht verdaut.

Fortuna Düsseldorf - Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)

Fortuna Düsseldorf hat sich mit dem ersten Heimsieg seit sieben Monaten den Verbleib in der Liga verdient. Die Rheinländer setzten sich am letzten Spieltag mit 1:0 (1:0) gegen Erzgebirge Aue durch. Auch die Sachsen sicherten sich dank der insgesamt starken Rückrunde den Verbleib im Unterhaus. Für Düsseldorf endete trotz des Siegtreffers von Christian Gartner (39.) eine enttäuschende Saison, in der es zuvor am 21. Oktober 2016 (4:0 gegen Bielefeld) den letzten Erfolg vor eigenem Publikum gegeben hatte. Die Zukunft von Trainer Friedhelm Funkel ist ungewiss, am Ende reichte es zu 42 Punkten. Aue konnte sich im Rheinland hingegen trotz der Niederlage freuen, denn nachdem Coach Domenico Tedesco die Verantwortung bei den Sachsen übernahm, ging es stetig nach oben. Der Aufsteiger (39 Punkte) kletterte vom letzten Platz immerhin deutlich nach vorne.

1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 1:0 (1:0)

Puh, gerade noch gerettet: Norbert Meier und die "Roten Teufel".

Puh, gerade noch gerettet: Norbert Meier und die "Roten Teufel".

(Foto: imago/Zink)

Der 1. FC Kaiserslautern hat eine turbulente Saison versöhnlich zu Ende gebracht. Die Pfälzer, die noch auf den Relegationsrang 16 hätten abrutschen können, gewannen gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:0 (1:0). Kapitän Daniel Halfar (21.) traf erst zur Führung und dann noch die Latte (30.). Seit der Gründung der Bundesliga 1963 waren die Pfälzer stets im Ober- oder Unterhaus vertreten. Mittlerweile plagen den Verein allerdings finanzielle Probleme, ein Absturz in die 3. Liga wäre nur ganz schwer zu verkraften gewesen.

Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld 1:1 (0:0)

Arminia Bielefeld hat sich auf den letzten Drücker den Klassenerhalt gesichert. Eine Woche nach dem berauschenden 6:0 gegen Eintracht Braunschweig erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Jeff Saibene bei Dynamo Dresden ein 1:1 (0:0). Für Dresden traf Jannik Müller (63.), Julian Börner (84.) glich für die Arminia aus. Damit beenden die Bielefelder, die im Saisonverlauf schon auf dem letzten Tabellenplatz lagen, die Spielzeit mit 37 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Zwischenzeitlich sah es so aus, als müsste das Team in die Relegation, doch da 1860 München beim 1. FC Heidenheim nicht gewinnen konnte, ist der Ligaverbleib gesichert. Aufsteiger Dynamo verpasste in der Endphase der Saison zwar den Anschluss an das Spitzenquartett, schaffte unter Trainer Uwe Neuhaus mit Platz fünf (50 Punkte) aber trotzdem ein starkes Ergebnis und hatte in der gesamten Saison keine Abstiegssorgen.

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Union Berlin 1:2 (0:1)

Union Berlin hat die beste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte standesgemäß mit einem Sieg beschlossen. Die Eisernen von Trainer Jens Keller setzten sich nach zuletzt zwei Niederlagen 2:1 (1:0) bei der SpVgg Greuther Fürth durch. Rang vier war Berlin schon vor dem letzten Spiel sicher gewesen. Kenny Redondo (38.) brachte die Hauptstädter mit seinem vierten Saisontor in Führung. Serdar Dursun, der zum zehnten Mal erfolgreich war, schlug für Fürth per Kopf zurück (66.). Dann nutzte Sebastian Polter im zweiten Versuch einen Foulelfmeter zum Siegtreffer für Union.

VfL Bochum - FC St. Pauli 1:3 (1:1)

Der FC St. Pauli hat sich mit einem Sieg in die Sommerpause verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen siegte beim VfL Bochum mit 3:1 (1:1) und überflügelte die Westfalen damit in der Tabelle. Lennart Thy mit einem Doppelpack (23. und 86.) und Lasse Sobiech (55.) drehten die Partie für den Kiezklub. Selim Gündüz hatte zuvor für die frühe VfL-Führung in der siebten Minute gesorgt. Während Bochum mit dem Saisonverlauf nicht gänzlich zufrieden sein kann, feierten die Hamburger am Sonntag im mit 27.600 Zuschauern ausverkauften Ruhrstadion den krönenden Abschluss einer starken Rückrunde mit zehn Siegen bei nur drei Niederlagen. Nach der Hinrunde war der Kiezklub mit elf Punkten noch Tabellenletzter.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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