Technik

Siri redet überall mit Apple zeigt iOS 10 und macOS Sierra

Tim Cook eröffnete die WWDC mit einer Erinnerung an die Opfer des Anschlags in Orlando.

Tim Cook eröffnete die WWDC mit einer Erinnerung an die Opfer des Anschlags in Orlando.

(Foto: Screenshot n-tv.de)

Zur Eröffnung seiner Entwicklerkonferenz WWDC stellt Apple iOS 10 und macOS Sierra vor. Im Mittelpunkt stehen Sprachassistentin Siri, geräteübergreifendes Arbeiten und Spaß mit Nachrichten.

In San Francisco haben Apple-Chef Tim Cook und sein Manager-Team die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC mit der üblichen Keynote eröffnet. Bei dem Event stellten sie die kommenden Veränderungen und Neuheiten für die Betriebssysteme des Unternehmens vor. Vieles davon kennt man bereits von der Konkurrenz.

Apple Watch wird schneller

Als erstes präsentierte Apple watchOS 3. Das Betriebssystem der Apple Watch soll unter anderem durch Hintergrundaktualisierungen Informationen deutlich schneller erneuern und anzeigen. Apps sollen ebenfalls flotter starten, es gibt ein hochziehbares Kontrollzentrum wie bei iPhones und Nutzer können auf Nachrichten umfassender und schneller Antworten. Wer möchte kann jetzt auch Wörter Buchstabe für Buchstabe zeichnen. Außerdem erhält watchOS 3 eine neue Schnellübersicht aller Apps und Fitness-Fans können ihre Werte der Aktivitäten-App künftig teilen. Schön: Es gibt jetzt auch spezielle Funktionen und Ziele für Rollstuhlfahrer. watchOS 3 kommt im Herbst.

Zweiter Programmpunkt war tvOS. Viele Nutzer werden sich freuen, dass die Remote-App ein Update erhält und die Bedienung der Set-Top-Box Apple TV komfortabler wird. Siri kann jetzt Youtube starten und durchsuchen. Die Assistentin übernimmt außerdem das Kommando über Live-TV-Sender. tvOS synchronisiert kompatible Apps vom iPhone auf Wunsch automatisch. Auch das Update für Apple TV wird im Herbst verteilt.

Siri kommt auf Macs

Das Betriebssystem für Mac heißt künftig nicht mehr Mac OS X, sondern macOS. Die kalifornischen Zusatznamen bleiben, in diesem Jahr heißt das Betriebssystem "Sierra" und bringt einige Neuheiten. "Auto Unlock" soll künftig die Eingabe von Passwörtern überflüssig machen, wenn eindeutig ist, dass der rechtmäßige Nutzer vorm Computer sitzt. Unter anderem wird eine Apple Watch erkannt und das Gerät entsperrt. Toll: Es gibt eine synchronisierte Zwischenablage zwischen macOS und iOS, was Copy&Paste zwischen den Geräten ermöglicht. "Sierra" kann auch komplette Desktops mit Inhalten zwischen Macs synchronisieren und der Speicherplatz soll endlich wirksam von unnötigen Dateien befreit werden.

Wie erwartet, kommt Siri jetzt auch auf Macs. Die Assistentin ist in die universelle Suche Spotlight integriert und kann viele Funktionen nach einem Sprachbefehl ausführen. Die Sprachassistentin arbeitet außerdem geräteübergreifend zwischen iPhones, iPads und Macs. Auch hier ist Copy&Paste möglich. Apple wird macOS ebenfalls im Herbst veröffentlichen.

iOS-Entwickler dürfen Siri einbinden

iOS 10 soll ein umfangreiches Update werden. Es beginnt mit dem Lockscreen, der automatisch aktiviert wird, wenn man das Gerät in die Hand nimmt. Benachrichtigungen werden dort ansprechender dargestellt und bieten mehr Interaktionen. Es gibt ein neu designtes Kontrollzentrum und 3D Touch erhält zusätzliche Möglichkeiten. Beispielsweise können geöffnete Infos zum Widget gemacht werden.

Viel Applaus der Entwickler gab es für die Ankündigung, endlich eine Schnittstelle für Entwickler zu schaffen, die die Assistentin jetzt in ihre Apps integrieren können. Siri wird außerdem schlauer und vorausblickend. Sie kann unter anderem Infos aus Nachrichten auswerten, um beim Tippen Text-Vorschläge zu machen. Apple nennt dies "Quick Type".

Überarbeitete Apps

Die Nachrichten-App erhält Snapchat-Elemente und öffnet sich für Entwickler.

Die Nachrichten-App erhält Snapchat-Elemente und öffnet sich für Entwickler.

(Foto: Screenshot n-tv.de)

Erneut stark überarbeitet wurde die Fotos-App. Sie kann jetzt offline Gesichter erkennen und bietet viele weitere Sortiermöglichkeiten. Mit dem Stichwort "Auto" zeigt sie zum Beispiel alle Bilder an, auf denen Autos zu sehen sind. Außerdem ist Fotos in der Lage, Erinnerungen in Alben umzuwandeln. Die Karten-App stellt selbstständig Informationen passend zu den Gewohnheiten von Nutzern zur Verfügung und bietet weitere direkte Zugriffe auf andere Anwendungen. Apple Music hat ein komplettes Redesign erhalten. Die App soll vor allem übersichtlicher und einfacher sein, echte neue Funktionen gibt es anscheinend nicht. Mit "Home" erhält HomeKit eine zentrale Verwaltung für alle eingebundenen Geräte. Die Funktion ist auch ins Kontrollzentrum integriert und kann vom Sperrbildschirm aus erreicht werden. Über ein Apple TV kann auch von unterwegs auf HomeKit-Geräte zugegriffen werden.

Schnittstelle für Nachrichten

Die Telefon-App kann Spam-Anrufe identifizieren, VoIP-Gespräche werden wie normale Anrufe angezeigt und es gibt eine neue Textanzeige von Sprachnachrichten. In der Nachrichten-Apps können Nutzer Wörter, die Gefühle ausdrücken, automatisch per Tipper durch passende Emojis ersetzen lassen. Links zeigen Vorschauen an und in iOS 10 sind handgeschriebene Nachrichten oder beschriftete Fotos und Videos möglich. Außerdem gibt's Sprechblasen-Vorlagen und animierte Fullscreen-Effekte. Auch für Apples Nachrichten erhalten Entwickler eine Schnittstelle.

Safari auf dem iPad erhält einen geteilten Bildschirm. Notizen können gemeinsam von mehreren Personen genutzt werden und Live-Fotos bekommen neue Bearbeitungsfunktionen. Entwickler dürfen schon jetzt mit Betas spielen, alle Nutzer erhalten das Update auf iOS 10 im Herbst. Mit der ersten Beta kommt außerdem die iPad-App "Swift Playgrounds", mit der Kinder das Programmieren von Apps lernen können.

Quelle: ntv.de

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