Viele neue Spiele, neue Handheld Bei PlayStation bleibt die große Überraschung aus
25.05.2023, 06:01 Uhr
Project Q wird eine Handheld-Streaming-Erweiterung für die PS5.
(Foto: Sony)
Sony kündigt für seine PlayStation in diesem Jahr gleich eine ganze Reihe von neuen Videospielen an. Dazu präsentiert der Branchenriese eine tragbare Erweiterung zur Konsole - im VR-Bereich sieht es dagegen dünn aus. Die Hoffnungen vieler Fans werden bei dem jährlichen Showcase-Event nicht erfüllt.
Kurz vor Sommerbeginn stimmt Sony bereits auf den Herbst und Winter ein. Der Konsolenhersteller kündigt auf seiner jährlichen Showcase mehr als ein Dutzend Videospieltitel an, die exklusiv für die PlayStation 5 erscheinen werden. Im Vorfeld gab es bereits allerhand Spekulationen zu Neuankündigungen im Soft- und Hardwarebereich. Von einer Pro-Version der aktuellen PS5 über Fortsetzungen von "Death Stranding" und "Ghosts of Tsushima" bis hin zu einer Ankündigung von "Grand Theft Auto 6" - die Fortsetzung des erfolgreichsten Konsolenspiels aller Zeiten - war alles dabei. Die große Überraschung blieb am Ende aus.
Einige große Titel und Release-Termine hatte Sony aber dann doch im Gepäck. Mit "Grand Opening, Grand Closing" könnte man die Show zusammenfassen. Denn den Auftakt machte "Fairgame$", eine kompetitive Raubüberfall-Simulation für PS5 und PC, in der es darum geht, die Ultra-Reichen zu beklauen. Im Trailer ist eine Reihe Hacker-Teams zu sehen, die in Banken einbrechen. Ein Veröffentlichungstermin wurde allerdings nicht genannt.
Geradezu prädestiniert für den Abschluss der Show war "Spider-Man: Miles Morales 2", das im Herbst exklusiv für die PlayStation veröffentlicht wird. Zehn Minuten lang gab es Gameplay gespickt mit Superhelden, spektakulärer Action und Highlights in Slow-Motion. Spider-Man gibt's dabei gleich im Doppelpack: Der von Venom befallene Peter Parker und Miles Morales arbeiten im Team nicht mehr nur noch Manhattan, sondern auch noch Queens ab. Der Trailer enthüllte dazu einen weiteren Spidey-Bösewicht: Kraven the Hunter. Der dazu passende Film soll ebenfalls im Herbst in die Kinos kommen.
Dazwischen gab es zwar haufenweise neue Spiele, aber kaum Überraschungen. Die Fortsetzung des Psycho-Thrillers "Alan Wake 2" kommt schon früher als erwartet. Release ist der 17. Oktober. Fünf Tage früher erscheint der neue "Assassin's Creed"-Teil von Ubisoft. Wie im Trailer zu sehen, setzen die Entwickler mehr auf die Ursprünge der Reihe: Parkour-Elemente und Attentate. "Assassin's Creed: Mirage" spielt im Bagdad des 9. Jahrhundert. Dazu kommt mit "Helldrivers 2" eine Art "Starship Troopers" für die neue Konsolengeneration. Im Koop stellt man sich als Spacemarine auf verschiedenen Planeten außerirdischen Rieseninsekten. Mit "Foamstars" erhalten PS-Zocker auch einen Team-Shooter ähnlich wie "Splatoon". Mit Schaum muss eine bestimmte Fläche abgedeckt werden, nebenbei werden Champagnerflaschen und Konfetti verschossen. Aus den Dutzenden anderen Titel stachen noch das Samurai-Actionspiel "Phantom Blade 0" hervor, und das Wellenreiter-Adventure "Sword of the Sea", bei dem man auf einem Schwert durch wabernde Meere aus verschiedenen Elementen surft. Die ganze Show kann man hier schauen.
Konsolenengpass überwunden
Der Markt für die neuen Titel soll in diesem Jahr weiter wachsen. Vor Bestellungen für die PlayStation 5 kann sich Sony nach eigenen Aussagen kaum retten. Der japanische Elektronik-Konzern will im angelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 25 Millionen seiner Videospiele-Konsolen absetzen, sechs Millionen mehr als im abgelaufenen Jahr, etwa doppelt so viel wie 2021/2022. "Wir können Kunden die PlayStation 5 nun fast überall in der Welt ohne Wartezeiten liefern", sagte Firmenchef Hiroki Totoki bei der Vorstellung der Geschäftszahlen Ende April.
Wegen Nachschub-Problemen als Folge der Coronavirus-Pandemie hatte Sony zeitweise Schwierigkeiten gehabt, die Nachfrage zu befriedigen. Der Verkaufserfolg der PS5, die mit der Xbox von Microsoft und der Switch von Nintendo konkurriert, werde Sonys Videospiele-Sparte 2023/2024 voraussichtlich ein Gewinnwachstum von acht Prozent auf umgerechnet 1,81 Milliarden Euro bescheren.
Tote Hose im VR-Bereich
In Sachen Hardware hatte Sony ebenfalls zwei neue Produkte im Gepäck. Während die Earbuds aus dem eigenen Hause wenig Aufsehen erregend sind, klang Project Q um einiges interessanter. Dabei handelt es sich um eine tragbare Erweiterung für die PS - also eine Art Handheld-Konsole von Sony. Das Ganze präsentiert sich als 8-Zoll-Monitor (die Nintendo Switch hat 6,2 Zoll), an den der DualSense-Controller an die Seiten geschraubt wurde. Laut Sony sollen darin die gleichen Funktionen wie haptisches Feedback und adaptive Trigger verbaut sein. Sowohl Earbuds als auch Project Q sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen.
Dünn sah es dagegen im Bereich der Virtual Reality aus. Trotz der neuen PSVR2, die im Frühjahr auf den Markt kam, bleiben die großen Spieletitel noch aus. Die vielversprechende Umsetzung des Horrorklassikers "Resident Evil 4" befindet sich noch in der Entwicklung. Ebenfalls ohne Ankündigungsdatum wurde der taktische Shooter "Crossfire Sierra Squad" vorgestellt. Mit dem interaktiven Lichtschwert-Musik-Spiel "Beatsaber" hat die PSVR2 nun einen Klassiker im Repertoire, der große Wurf ist das nicht.
Immerhin dürfen sich die VR-Zocker in diesem Jahr auf die Fortsetzung "Arizona Sunshine 2", ein Zombie-Slasher, der was Brutalität, Bildsprache und Humor sehr an das kürzlich erschienene "Dead Island 2" (nicht VR) erinnert. Den besten Eindruck hinterließ noch der Shooter "Synapse", in dem der Spieler mit telekinetischen Fähigkeiten auch Gegenstände und Gegner durch die Luft wirbeln kann. Das Spiel kommt bereits im Juli auf den Markt.
PlayStation will sich zudem künftig im Filmbereich versuchen. Mit einer Kinoversion zum Racing-Spiel "Gran Turismo" soll Zuschauer vor die Leinwand gelockt werden. Der Trailer war relativ nichtssagend und hatte keinerlei Hinweise auf eine mögliche Story.
Quelle: ntv.de