Technik

Klang, ANC und Komfort top Die Huawei Freebuds Pro 3 sind glänzende Ohrhörer

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Der Metallic-Look muss einem gefallen, in unauffälligen Farben gibt’s die Freebuds Pro 3 nicht.

Der Metallic-Look muss einem gefallen, in unauffälligen Farben gibt’s die Freebuds Pro 3 nicht.

(Foto: kwe)

Mit den Freebuds Pro 3 verkauft Huawei Bluetooth-Ohrhörer der Spitzenklasse, die vor allem bei Klang und aktiver Geräuschunterdrückung ganz oben mithalten können. Sie haben zwar eine kleine Schwäche, die aber durch ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis ausgeglichen wird.

Im vergangenen Jahr glänzten die Huawei Freebuds Pro 2 im Praxistest von ntv.de in fast jeder Hinsicht. Die Nachfolger sind ihnen sehr ähnlich, können aber noch ein wenig mehr überzeugen. Sie haben zwar eine kleine Schwäche geerbt, gehören aber trotzdem zu den besten Bluetooth-Ohrhörern, die ntv.de 2023 ausprobiert hat.

Die Ladebox ist ähnlich kompakt wie die der Airpods Pro (2).

Die Ladebox ist ähnlich kompakt wie die der Airpods Pro (2).

(Foto: kwe)

Das Design haben die nach IP54 vor Wasser und Staub geschützten Freebuds Pro 3 praktisch unverändert übernommen. Lediglich die Ohrhörer sind minimal leichter geworden und das Ladecase hat ein wenig abgespeckt. Die Neulinge sitzen ebenso bequem und sicher im Ohr wie ihre Vorgänger und schließen mit einem von vier Paar Silikon-Aufsätzen in verschiedenen Größen den Gehörgang zuverlässig ab.

Hervorragender Klang

Der Klang, den die Stöpsel mit jeweils einem 11-Millimeter-Treiber plus vorgeschaltetem Hochtöner produzieren, war bereits bei der zweiten Generation stark, Huawei holt durch Feintuning aber noch ein wenig mehr heraus. Die Stereobühne wirkt noch etwas luftiger und weiter, die Höhen scheinen einen Hauch detailreicher zu sein. Das trifft speziell dann zu, wenn man einen Zuspieler nutzt, der die höher auflösenden Bluetooth-Codecs LDAC oder L2HC 2.0 (Huawei) unterstützt.

Die Bässe sind enorm kräftig und voluminös, sie überschreiten aber nie die Grenze zur Aufdringlichkeit. Durch betonte Höhen und Tiefen sind die Mitten nicht so im Vordergrund, wie bei anderen Top-Ohrhörern. Aber sie sind wohldefiniert und das so erzeugte Klangbild ist sehr stimmig.

Die zugehörige App ist übersichtlich.

Die zugehörige App ist übersichtlich.

(Foto: kwe)

Wer das nicht mag, findet in der angenehm aufgeräumten App neben diversen Voreinstellungen auch einen Equalizer, um eigene Einstellungen vorzunehmen. Lästig bleibt, dass man die Android-Anwendung nicht im Google Play Store findet, sondern direkt vom Hersteller beziehen muss.

Starke Geräuschunterdrückung

Huawei ist auch gelungen, die schon sehr gute aktive Geräuschunterdrückung (ANC) der Vorgänger zu übertreffen. Die dynamische Anpassung an die Umgebung liefert eine erstklassige Arbeit ab, speziell bei tieferen Frequenzen. Man kann sich auf die Automatik eigentlich immer verlassen, die nach einigen Sekunden hörbar eingreift, wenn Störgeräusche auftreten.

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Bei Zischen oder anderem höherfrequenten Lärm ist die Ultra-Einstellung effektiver, wobei allerdings auch das typische Eigenrauschen des Effekts verstärkt wird. Erwähnenswert ist, dass die Geräuschunterdrückung auch bei Wind zuverlässig funktioniert, woran etliche Konkurrenten scheitern. Die Gesprächsqualität bei Telefonaten gibt ebenso keinen Grund zur Beanstandung.

Transparenzmodus vorhanden, Steuerung einfach

Der Transparenzmodus (Aufmerksamkeitsmodus) arbeitet dagegen eher unauffällig. Man hört gut, was um einen herum passiert und kann sich unterhalten. Einen großen Unterschied zu komplett abgeschalteten Effekten macht er aber nicht. Der zugeschaltete Sprachmodus mit herausgefilterten Tiefen verbessert etwas die Verständlichkeit von Stimmen.

Die Freebuds Pro 3 müssen häufiger aufgeladen werden als andere aktuelle Bluetooth-Ohrhörer.

Die Freebuds Pro 3 müssen häufiger aufgeladen werden als andere aktuelle Bluetooth-Ohrhörer.

(Foto: kwe)

Die bei Apples Airpods Pro abgekupferte Steuerung ist schnell gelernt. Man drückt die Stäbchen der Ohrhörer ein- oder zweimal, um die Wiedergabe oder Telefonate zu regeln. Presst man länger, wechselt man zwischen ANC und Transparenzmodus oder aktiviert Sprachassistenten. Um die Lautstärke zu ändern, streicht man auf den Innenseiten der Fortsätze nach oben oder unten. Viel ändern kann man daran nicht, dazu gibt es aber auch keinen Anlass.

Keine Dauerläufer

Die Kapazität der Ohrhörer-Akkus ist unverändert geblieben. So ist es nicht verwunderlich, dass die Freebuds Pro 3 nicht sehr viel ausdauernder als ihre Vorgänger sind. Bei aktiviertem ANC halten sie gerade mal 30 Minuten länger durch, müssen also nach etwas mehr als 4,5 Stunden Betrieb in die Ladebox. Deren Reserven reichen für etwa weitere 17,5 Stunden aus.

Das ist nicht toll, aber auch nicht kritisch. Außerdem sind leere Ohrhörer oder ein vollständig entladenes Case in 40 oder 60 Minuten schnell wieder aufgetankt. Die Box kann auch induktiv laden, was mit 2,5 Stunden jedoch deutlich länger dauert.

Fazit

Für rund 200 Euro sind die Freebuds Pro 3 nicht unbedingt preiswert, aber im Vergleich zu den diesjährigen ntv.de-Favoriten Technics EAH-AZ80, den Apple Airpods Pro (2) oder den Sony WF-1000XM5 deutlich günstiger. Weil sie bei Klang und ANC mithalten können, sind die Huawei-Neulinge eine interessante und größtenteils gleichwertige Alternative zu den Top-Ohrhörern. Das trifft aber unter anderem auch auf die Nothing Ear (2) oder die im Preis deutlich gesunkenen Sennheiser Momentum True Wireless 3 zu.

Quelle: ntv.de

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