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Hitzekacheln intakt? Arbeit für "Atlantis"-Crew beginnt

Auf zur letzten Mission: Die "Atlantis" hat tonnenschweren Proviant und Ausrüstung für die ISS an Bord.

Auf zur letzten Mission: Die "Atlantis" hat tonnenschweren Proviant und Ausrüstung für die ISS an Bord.

(Foto: picture alliance / dpa)

Früher Vogel fängt den Wurm, hieß es heute Morgen für die Crew der "Atlantis". Denn kaum im All, beginnt die Routine. Bevor das Shuttle an die ISS andockt, muss die Besatzung sicherstellen, dass das Raumschiff die bisherige Reise unbeschadet überstanden hat.

Nach ihrem international beachteten letzten Start ins Weltall hat für die Mannschaft der US-Raumfähre "Atlantis" die Routine begonnen. Die vier Astronauten untersuchen zunächst den Hitzeschild des Space Shuttles auf mögliche Risse. Die sechsstündige Operation ist Standard, seitdem die Raumfähre "Columbia" 2003 mit sieben Menschen an Bord wegen eines solchen Defekts beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht war. Erste Ergebnisse zeigten aber, dass die Hitzekacheln der "Atlantis" intakt sind.

Die Mannschaft musste an ihrem ersten vollen Tag im All schon um 3.59 Uhr morgens (9.59 Uhr MESZ) aufstehen. Geweckt wurden die Raumfahrer - drei Männer und eine Frau - mit dem Lied "Viva la vida" ("Es lebe das Leben") von der britischen Band Coldplay.

Sonntag docken sie an

Am Sonntag wird mit der "Atlantis" zum letzten Mal für unbestimmte Zeit ein amerikanisches Raumschiff an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Hauptziel der zwölftägigen Mission ist es, einen rund vier Tonnen schweren Jahresvorrat an Proviant und Ausrüstung zu dem Außenposten der Menschheit im All zu schaffen.

Die Crew und die Mannschaft der ISS werden viel Zeit für das Ausladen benötigen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa erwägt, die Reise deshalb um einen Tag zu verlängern. Bislang ist die Rückkehr für den 20. Juli geplant - das ist das Jubiläum der ersten Mondlandung.

Kühlpumpe muss im Shuttle mit

Außerdem wollen die Astronauten eine schwergewichtige defekte Kühlpumpe von der ISS mit nach Hause bringen - einen solchen Transport zur Erde kann nur ein Shuttle bewältigen. Er ist daher künftig nicht mehr möglich.

Der Abschiedsflug der "Atlantis" birgt ein zusätzliches Risiko. Die ausrangierten Schwesterschiffe "Endeavour" und "Discovery" stehen nicht mehr als Rettungsflieger bereit. Die Astronauten müssten im Notfall mit russischen "Sojus"-Kapseln von der ISS abgeholt werden - und zwar aus Platzgründen einer nach dem anderen. Deshalb zählt die Crew diesmal auch nur vier statt wie sonst sieben oder acht Mitglieder.

Quelle: ntv.de, dpa

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