Langzeituntersuchung in Nordsee Artenvielfalt hat zugenommen
03.09.2008, 14:01 UhrDie Artenvielfalt in der Nordsee hat in den vergangenen 30 Jahren stetig zugenommen. Das ist das Fazit einer Langzeituntersuchung von Meeresbiologen. Ein Teil der kommerziell genutzten Fischbestände wie Kabeljau und Hering haben aber seit Jahren überwiegend schwache Nachwuchsjahrgänge hervorgebracht und werden zurzeit nicht nachhaltig bewirtschaftet, sagte der wissenschaftliche Leiter Siegfried Ehrich vom Institut für Seefischerei in Hamburg. Andererseits gibt es auch gesunde Bestände wie Seelachs und Schellfisch, die momentan sehr gute Fischereierträge liefern.
Die Forscher haben seit 1970 langfristige Veränderungen in der Artenzusammensetzung bei Fischen, Schnecken, Muscheln und Krebsen sowie bei Meeresvögeln beobachtet. Die Ergebnisse belegen, dass die Artenvielfalt der Fische in der Nordsee seit 30 Jahren stetig zunimmt, sagte Siegfried Ehrich. "Dies gilt nicht nur für die südlichen, sondern auch für die an kältere Gebiete gewöhnten Fischarten."
Artenreiche Deutsche Bucht
Die Deutsche Bucht ist ein sehr artenreiches Teilgebiet der Nordsee. Neben Fischen betrifft das auch die am und im Boden lebenden Würmer, Muscheln, Schnecken und Stachelhäuter (Seesterne, Schlangensterne, Seeigel). Laut Ehrich nahmen Biomasse und Artenzahlen der Seesterne und Schwimmkrabben und einiger kleiner, nicht kommerziell genutzter Bodenfischarten in den letzten zehn Jahren in der Deutschen Bucht deutlich zu. Unter anderem stieg die Artenvielfalt der wirbellosen Fauna am Meeresboden in dem Gebiet vor der ostfriesischen Insel Norderney in den vergangenen 30 Jahren um mehr als 50 Prozent.
An den Langzeituntersuchungen waren Wissenschaftler des niedersächsischen Forschungsinstituts Senckenberg am Meer (Wilhelmshaven) sowie des schleswig-holsteinischen Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (Büsum) beteiligt. (Internet: www.bfa-fish.de)
Quelle: ntv.de