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Treibstoff aus Traubenzucker Bakterien stellen Biosprit her

US-Forschern gelingt es, Biosprit mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien herzustellen. Das könnte auch für die kommerzielle Produktion interessant werden: Es ist eine kostengünstige Alternative für die herkömmliche Herstellung aus Pflanzenölen.

Mit dem neuen Verfahren könnte man in Zukunft viel Ackerfläche anderweitig verwenden.

Mit dem neuen Verfahren könnte man in Zukunft viel Ackerfläche anderweitig verwenden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Als Ausgangsmaterial benötigen die Mikroorganismen lediglich Traubenzucker oder den pflanzlichen Gerüstbaustoff Xylan, der aus vielen Zuckerteilchen aufgebaut ist. Die Ausbeute sei zufriedenstellend, berichten die Wissenschaftler vom kalifornischen Joint Bioenergy Institute im Fachmagazin "Nature".

Eric Steen, Yisheng Kang und ihre Kollegen veränderten den Stoffwechsel des Darmbakteriums Escherichia coli mehrfach gentechnisch. Fette, die das Bakterium normalerweise speichert, wurden daraufhin mit selbst hergestelltem Alkohol zu Fettsäuremethylester, also Biodiesel, verknüpft. Mit Traubenzucker als Bakterienfutter funktionierte das Verfahren besonders gut.

Besonders kostengünstig

Die gentechnisch veränderten Mikroorganismen konnten aber auch den pflanzlichen Baustoff Xylan zu einzelnen Zuckermolekülen spalten und diesen verstoffwechseln. Das ermögliche eine besonders kostengünstige Produktion von Biodiesel aus pflanzlicher Biomasse, schreiben die Wissenschaftler.

Biodiesel wird bisher aus Pflanzenölen wie Rapsöl hergestellt. Der Anbau dieser Pflanzen verbraucht allerdings Ackerfläche. Dieser Sprit steht daher bislang in direkter Konkurrenz zu Lebensmittelpflanzen wie Getreide. Die Forscher sehen in dem neuen Verfahren deshalb eine gute Alternative.

Das Joint Bioenergy Institute wird vom Energieministerium der Vereinigten Staaten von Amerika finanziert.

Quelle: ntv.de, dpa

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