Linderung der Symptome möglich Beerenfarbstoffe bei Parkinson
29.05.2009, 09:59 UhrWissenschaftler der Universität Regensburg haben herausgefunden, dass verschiedene Inhaltstoffe von Beeren die Symptome der Parkinson-Krankheit lindern könnten.

Grafische Darstellung des Dopaminausstoßes beim gesunden (links) und beim Parkinson-Erkrankten (rechts).
(Foto: wikipedia)
Die Parkinson-Krankheit ist eine neurologische Mangelerkrankung: "Eine bestimmte Sorte Gehirnzellen stirbt ab, die den Botenstoff Dopamin produziert. Durch den Mangel an diesem Botenstoff entstehen die typischen Symptome wie Muskelzittern und verlangsamte Bewegungen", erklärt Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld. Eine Behandlungsstrategie besteht darin, den Dopaminabbau zu verlangsamen, indem ein Enzym gehemmt wird, das den Botenstoff abbaut.
Wissenschaftler der Universität Regensburg haben verschiedene Inhaltstoffe von Beeren im Reagenzglas darauf untersucht, ob sie diese Enzyme hemmen und so eine schützende Wirkung vor den Symptomen bei Parkinson haben könnten. Es zeigte sich, dass mehrere Anthocyane den Abbau von Dopamin verminderten und damit die Beschwerden der Parkinson-Krankheit lindern könnten.

Illustration der Parkinson-Krankheit von Sir William Richard Gowers (1886).
(Foto: Sir William Richard Gowers, wikipedia)
"Zwar ist von Fütterungsversuchen an Tieren bekannt, dass nur geringe Mengen der Beerenfarbstoffe in das Gehirn gelangen, trotzdem aber zeigen sie in diesen Versuchen schützende Wirkung auf das Nervensystem. Darüber hinaus könnten auf Basis der chemischen Struktur der Anthocyane neuartige Wirkstoffe entwickelt werden", weiß Dr. Beil, niedergelassener Neurologe in Köln.
Anthocyane geben vielen Blüten, Früchten und anderen Pflanzenteilen ihre rote, blaue oder blauschwarze Färbung. Besonders reichlich enthalten sind sie in Brombeeren, Schwarzen Johannisbeeren, Auberginen und Heidelbeeren. Da jedoch nicht genug untersucht ist, in wie hoher Menge der Körper Anthocyane aufnimmt, können noch keine Empfehlungen gegeben werden, wie viel Früchte verzehrt werden müssen, um einen schützenden Effekt zu erzielen.
Quelle: ntv.de, BDN