Zuckeraustauschstoffe Bitterer Nachgeschmack
11.09.2006, 12:14 UhrSie heißen Acesulfam, Aspartam, Cyclamat oder Saccharin, werden als Zuckeraustauschstoffe bezeichnet und sind in jedem kalorienreduzierten Lebensmittel wiederzufinden. Gerade für Diabetiker und Übergewichtige sind sie unerlässlich, da diese Zuckerersatzstoffe viele positive Eigenschaften besitzen. Sie sind 10 bis 3.000 mal süßer als Zucker, deshalb wird zum Süßen von Speisen und Getränken eine wesentlich geringere Menge Austauschstoff als Zucker benötigt. Sie haben wesentlich weniger Kalorien und bieten den Karies verursachenden Bakterien keine Nahrung.
Dennoch sollten Süßstoffe nur in geringen Mengen konsumiert werden, denn es gibt noch keine verlässlichen Langzeitstudien zur Wirkung von Süßstoffen und deren Kombinationen. Bisherige Studien sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. So können Süßstoffe beispielsweise Verdauungsbeschwerden, Durchfall und Bauchschmerzen hervorrufen. Zuckeraustauschstoffe sollen, so eine wissenschaftliche These, durch die Ausschüttung von Insulin im Körper Hungergefühle hervorrufen und den Appetit anregen. Zudem soll der Zuckeraustauschstoff Cyclamat krebserregend sein.
Die Süßstoffe haben zudem eine tückische Eigenschaft. Je mehr man von ihnen konsumiert, umso weniger intensiv empfindet man den süßen Geschmack. Schuld daran sind die Süßstoffe selbst. Sie reizen nämlich nicht nur die Rezeptoren der Nerven, die für den süßen Geschmack zuständig sind, sondern bei übermäßigem Verzehr auch an den Bittergeschmacks-Nerven an. Das fand ein deutsch-amerikanisches Wissenschaftlerteam heraus und präsentierte auch gleich die Lösung.
Einfache Abhilfe bei einem bitteren Nachgeschmack durch übermäßigen Verzehr von Süßstoffen ist ein Glas Wasser, raten die Wissenschaftler. Die Moleküle an den Bittergeschmacks-Nerven werden so im Mund einfach weggespült. Die Rezeptoren des Süßgeschmacks bleiben aktiv, so dass das getrunkene Wasser auch süß schmeckt.
Quelle: ntv.de