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60.000 OPs geleitet DeBakey tot

Der US-Mediziner Michael DeBakey, Vater der modernen Herzchirurgie, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 99 Jahren im Methodistischen Krankenhaus in Houston (Texas) eines natürlichen Todes, berichtete der "Houston Chronicle" unter Hinweis auf einen Kliniksprecher. DeBakey galt mit seinen bahnbrechenden Bypass-Operationen und Herzverpflanzungen als einer der größten Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Patienten gehörten Prominente wie Filmdiva Marlene Dietrich, der frühere US- Präsident Lyndon Johnson und Russlands Ex-Präsident Boris Jelzin.

Der wohl wichtigste Fortschritt, den die Medizin DeBakey verdankt, waren seine Bypass-Operationen, die er 1964 erstmals ausführte. Er ersetzte verkalkte Herzarterien mit gesunden Venen, die er dem Bein entnahm - eine heute selbstverständliche und oft lebensrettende Operation für Risikopatienten. "Er hat die Lebensbedingungen der Menschheit verbessert und das Leben künftiger Generationen mitbestimmt", sagte Ron Girotto, Präsident des Methodistischen Krankenhauses, in dem DeBakey seit 1949 arbeitete. Insgesamt hat er in seiner Karriere mehr als 60.000 Operationen geleitet.

Seit 1975 war der Chirurg mit der deutschen Filmschauspielerin Katrin Fehlhaber verheiratet, die er durch Frank Sinatra kennengelernt hatte. Vor zwei Jahren entging er nur knapp dem Tod, als er wegen einer krankhaften Erweiterung der Schlagader operiert werden musste - ein Verfahren, das er selbst entwickelt hatte. DeBakey gesundete jedoch wieder so weit, dass er noch im April die Goldmedaille des US-Kongresses für sein Lebenswerk entgegennehmen konnte.

Quelle: ntv.de

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