Einer der letzten Shuttle-Starts "Discovery" startet zur ISS
05.04.2010, 13:47 UhrEs ist der viertletzte Start eines Space-Shuttle, bevor die USA ihre Raumfähren zum Jahresende in den Ruhestand schickt. Sieben Astronauten brechen mit der "Discovery" zur internationalen Raumstation ISS auf. Die Mission: Material-Anlieferung - unter anderem für ein Weltall-Fitnessstudio.
Spektakulärer Start kurz vor dem Morgengrauen: Die US-Raumfähre "Discovery" ist mit sieben Astronauten an Bord auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Der Shuttle hob um 06.21 (12.21 MESZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zu seiner zweiwöchigen Mission ab. Der Feuerschweif des Shuttles war im Dunklen meilenweit zu sehen. Die Raumfähre soll Material zum weiteren Ausbau der ISS ins All transportieren. Unter anderem handelt es sich dabei um ein Fitnessstudio für die Bewohner.
Schon jetzt ist bei der NASA ein Hauch von Abschiedsschmerz zu bemerken: Nach der "Discovery"-Mission" wird es nur noch drei weitere Shuttle-Starts geben, bevor die Weltraumvehikel nach rund einem Vierteljahrhundert eingemottet werden. Nach bisherigen Planungen der NASA ist der letzte Start am 16. September vorgesehen - dann ist die Ära der Shuttles zu Ende.
Erstmals vier Frauen im All
Die sieben Astronauten auf dem Weg zum Shuttle. 13 Tage lang werden sie die ISS reparieren und aufrüsten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bereits am Ostersonntag hatte die neue Langzeitbesatzung mit ihrer russischen Sojus-Kapsel an der ISS angedockt. An Bord waren die US-Astronautin Tracy Caldwell-Dyson sowie die russischen Kosmonauten Michail Kornijenko und Alexander Skworzow, alle seien wohlauf, sagte der Sprecher des russischen Flugleitzentrums, Waleri Lyndin. "Frohe Ostern Euch allen", funkte Skworzow nach Durchqueren der Schleuse aus dem All ins Flugleitzentrum bei Moskau. Derzeit halten sich auf der ISS Raumfahrer aus den USA, Russland und Japan auf.
Die neue Crew soll bis September auf der ISS bleiben und zahlreiche wissenschaftliche Experimente vornehmen. So sollen die drei Raumfahrer Möglichkeiten für ein Erdbebenwarnsystem erarbeiten. Zudem muss das Wasseraufbereitungssystem repariert werden. Nach dem Ankoppeln der "Discovery" werden sich erstmals in der Geschichte der Raumfahrt vier Frauen im All aufhalten.
Für die "Discovery"-Astronauten sind drei Außeneinsätzen geplant. Jeweils sechseinhalb Stunden sollen die anstrengenden Einsätze dauern, bei denen die Spezialisten unter anderem einen Ammoniak-Tank installieren und eine japanische Experimentier-Vorrichtung an der Außenhaut der ISS abbauen und ins Innere bringen sollen. Die "Discovery" soll am 18. April zur Erde zurückkehren.
Quelle: ntv.de, dpa